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Autor Thema: Vertiefungen  (Gelesen 43393 mal)

Mike1976

  • Gast
Vertiefungen
« am: 20. Feb 2007, 22:07 Uhr »
Hallo zusammen.

Postet doch mal Eure Vertiefungstechniken, sofern Ihr solche anwendet.

Grüße,
Mike

Offline Lutz

  • Admin
  • Beiträge: 3.019
  • Geschlecht: Männlich
Re: Vertiefungen
« Antwort #1 am: 21. Feb 2007, 01:06 Uhr »
Hallo Mike,

wir hatten uns ja schon kurz ausgetauscht, ich schreib es daher jetzt noch mal ins Forum:

Wenn es mal vorkommt, dass jemand nun ausdrücklich eine tiefe Trance wünscht, würde ich spontan "Bilder" anbieten, die zur Person passen.

Wäre es also z.B. ein begeisterter Schwimmer, würde ich vielleicht von einem Schwimmbad erzählen, dessen Wasser abends nach dem letzten Badegast immer ruhiger wird, um dann spiegelglatt zu werden, so dass es fast so aussieht, als wäre es nicht mehr da, gaaanz ruhig eben.

Wäre es ein Liebhaber klassischer Musik, würde ich vielleicht von einem Orchester sprechen, bei dem mehr und mehr Instrumente aussetzen, bis nur noch die kleine Triangel zu hören ist, die nun auch noch immer ruuuuhiger wird usw.

"Standards" habe ich da nicht. 

Lieben Gruß
Lutz

Barbara

  • Gast
Re: Vertiefungen
« Antwort #2 am: 21. Feb 2007, 05:47 Uhr »
Guten Morgen Mike,

Zitat
"Standards" habe ich da nicht.

geht mir ebenso wie Lutz, da tiefe Trancen nicht zwingend erforderlich sind.

Etwas für Naturliebhaber:

...und das Rauschen der Bäume wird immer sanfter und leiser, bis es kaum mehr zu hören ist.
...und das lustige Plätschern des Baches verliert sich mehr und mehr, geht langsam über in ein leises, sanftes Rauschen, bevor er still und leise, kaum wahrzunehmen, in den ruhig daliegenden Waldsee mündet.

 :)

Lieben Gruß
Barbara



Mike1976

  • Gast
Re: Vertiefungen
« Antwort #3 am: 21. Feb 2007, 16:22 Uhr »
Hallo Ihr !

Hab bisher nur die Treppe abwärts versucht...und Verbindungen (z.B. "mit jedem Atemzug sinkst Du tiefer" oder "je mehr Du versuchst...desto tiefer gleitest Du in diesen angenehmen Ruhezustand").

Aber Eure Ideen inspirieren mich, auch mal kreativ zu sein   ;)

Offline MindCore

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Re: Vertiefungen
« Antwort #4 am: 21. Feb 2007, 17:37 Uhr »
Moinsen,
ich handhabe es genauso wie Lutz & Barbara auch. Ich arbeite vorzugsweise mit den Stärken und mit dem was ein Klient so mit sich bringt, im idealfall sich selber.  ;D

Eine bestimmte Technik habe auch ich nicht, aber was ich gerne anwende ist die Konfusionsmethode, die ich aber vom Klienten abhängig mache.

Gruß Eddie


Miraculus

  • Gast
Re: Vertiefungen
« Antwort #5 am: 21. Feb 2007, 17:47 Uhr »
Hallo Mike,


ich mache das auch nicht technisch nach Rezept, sondern aus der Situation heraus.  :)
Grundsätzlich hilft alles, was den Klienten dabei unterstützt loszulassen und in der Welt des hypnotischen Erlebens "aufzugehen". Alles, was dem Klienten besondes gefällt, was Vertrauen schafft, und seine Aufmerksamkeit, sein Fühlen, absorbiert ist tranceförderlich, besonders, wenn die Aufmerksamkeit dabei nach innen oder auf den Hypnotiseur gelenkt wird.

Eine "Technik" ist das Hervorrufen von Suggestivphänomenen, ggf. auch die gleichen oder ähnliche mehrfach, da dies die Bereitschaft zum unbewußt-unwillkürlichend Handeln generell erhöht (die "Automatizität", die Wahrscheinlichkeit des Eintretens und die Geschwindigkeit bei neuen Suggestionen).
Eine "Standartmethode" ist die Fraktionierung. Das bedeutet nach der "üblichen" Leseart: Die Trance wird immer wieder induziert und exduziert, also herbeigeführt und wieder aufgelöst.
(Nach meiner Leseart (und nicht nur meiner), wird dabei die Qualität der (fühlbaren) Trance mehrfach nacheinander verändert.)

In der Praxis gibt es dafür verschiedene Varianten: Die klassische Methode ist die nach Voigt-Brodmann, wo man sich naach jedem "Aufwecken" ein Feedback einholt, wie es bisher war, um das dann zu nutzen.
Daneben gibt es z.B. die Variante, daß man ein Signal in Form eines posthypnotischen Auslösers schafft, das man dann jedes mal gebraucht.

Grundsätzlich sind außerdem alle positiven Rückmeldungen gut (das UB/den Klienten) loben.

LG Miraculus

 

Miraculus

  • Gast
Re: Vertiefungen
« Antwort #6 am: 21. Feb 2007, 20:41 Uhr »
Ach ja: Und generell Pacing und Utilisation/Inkorporation.
Siehe ggf.: http://www.nlp.at/lexikon/index1.htm

Für mich bedeutet "Tiefe" ohnehinnicht unbedingt eine Veränderung des Bewußtseins, beispielsweise durch eine Absenkung der Wachheit, sondern eine höhere hypnotische Reaktions- und damit auch Aktionsfähigkeit, eine Erweiterung des Möglichkeitsspielraumes, und im Fall der Fremdhypnose noch einen besseren Rapport.

 :) LG Miraculus

Offline Susanna

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Re: Vertiefungen
« Antwort #7 am: 22. Feb 2007, 07:46 Uhr »
Wenn ich z. B. den Patienten eine Treppe hinunter gehen lasse in einen schönen Park, lasse ich ihn zwischendurch nochmals ein paar Stufen höher steigen, um nachzufühlen wie das ist, und dann wieder die Stufen hinuntergehen, was auch in der Regel zu einer Vertiefung führt.

Viele Grüße

Susanna

Mike1976

  • Gast
Re: Vertiefungen
« Antwort #8 am: 22. Feb 2007, 08:43 Uhr »
Hi !

Mir fehlt noch total das Gefühl, die Tiefe meiner VP zu bestimmen/erahnen.
Mache das oft am Erinnerungsvermögen nach der Trance fest, was aber auch nicht so gut funktioniert.

Manchmal habe ich das Gefühl, meine VP war sehr tief in Trance (anhand körperlicher Anzeichen und Reaktion auf Suggestionen) aber die Erinnerung ist noch gänzlich erhalten. Dann werde ich etwas unsicher.


Offline MindCore

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Re: Vertiefungen
« Antwort #9 am: 22. Feb 2007, 09:21 Uhr »
Moinsen,
Zitat
Mir fehlt noch total das Gefühl, die Tiefe meiner VP zu bestimmen/erahnen.
Mal eine Zwischenfrage: Wozu ist es relevant für dich zu wissen wie tief ein Klient in Trance ist?

Gruß Eddie

Mike1976

  • Gast
Re: Vertiefungen
« Antwort #10 am: 22. Feb 2007, 09:27 Uhr »
Um z.B. abzuschätzen, wann Zielsuggestionen am besten ihre Wirkung entfalten.

Offline Susanna

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Re: Vertiefungen
« Antwort #11 am: 22. Feb 2007, 11:20 Uhr »
Hallo Mike,

dann will ich mal von meinen eigenen Tranceerfahrungen berichten. Mein Mann hat zusammen mit mir die Hypnoseausbildung gemacht. Von Zeit zu Zeit lasse ich mich von ihm in Trance versetzen, wobei wir uns vorher absprechen, was ich damit erreichen will. Es ist so, dass ich bei der Hypnose manchmal das Gefühl habe, ich bin völlig weg. Dann sind wieder Momente da, wo ich denke, ich bin wach und kann ganz normal denken, fühle mich aber trotzdem völlig entspannt. Es ist manchmal ein Wechsel der Trancetiefe vorhanden.  Aber egal wie es war, die Hypnosen haben immer etwas gebracht. Deshalb halte ich die Tiefe der Hypnose nicht unbedingt entscheidend für die Wirkung. Und ich würde mich auch nicht so darauf fixieren. Genieße auch für dich die Hypnose, die du gibst. Versuche doch einfach, etwas mit in Trance zu gehen, dann klappt es noch besser.

Viele Grüße

Susanna

Mike1976

  • Gast
Re: Vertiefungen
« Antwort #12 am: 22. Feb 2007, 11:49 Uhr »
Hallo Susanna,

habe von einigen Stellen gehört, das die Trancetiefe ein entscheidendes Kriterium darstellt.
Die andere Seite sagt das Gegenteil.  ???

Vielleicht ist die Tiefe nur wichtig für bestimmte Ziele ?


Offline Susanna

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Re: Vertiefungen
« Antwort #13 am: 22. Feb 2007, 12:41 Uhr »
Hallo Mike,

schau doch mal hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Hypnose#Stadien_der_Trance.

Viele Grüße

Susanna

Offline MindCore

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Re: Vertiefungen
« Antwort #14 am: 22. Feb 2007, 12:47 Uhr »
Moinsen,
Zitat
habe von einigen Stellen gehört, das die Trancetiefe ein entscheidendes Kriterium darstellt.
Für was denn?

Aus der therapeutischen Hypnose meine ich zu wissen, das die Hypnoanalyse nur mittels tiefer Trance angewendet werden soll. In vielen Behandlungen wird mittlerweile eine DIREKTE Kommunikation mit dem Unterbewusstsein erreicht. Hier lassen sich auf der einen Seite jene belastenden Ursachen, wie auch neue Handlunsgmöglichkeiten in Erfahrung bringen und verändern. In tiefer Trance können so emotionale Ursachen in kurzer Zeit aufgedeckt und bearbeiten werden.  Ob das wirklich nur in tiefer Trance möglich ist, weiß ich nicht!  ???

Zudem soll die Arbeit mit typischen Wirksuggestionen, im wahrsten Sinne des Wortes 'Oberflächig', also  zudeckend erfolgreich sein. Das eigentliche Symptom wird mit Suggestionen so überlagert, dass nur kurzzeitig Erfolg eintritt. Das eigentliche Kernproblem bleibt dennoch 'tiefgründig' bestehen. In diesem Fall spricht man von: Suggestionstherapie.

Daher bevorzugen einige Therapeuten eine tiefere Trance, sodass der Patient mit seinem UB zusammen, eine effektivere und langfristigere Heilungschance erreichen kann. 

Meine Erfahrung hat gezeigt, dass eine tiefe Trance nicht zwingend notwendig ist um mit seinem UB zu kommunizieren. Ob es jedoch bei der therapeutischen Arbeit das non plus ultra ist eine tiefe Trance zu erreichen, um so effektivere Heilung zu fördern, kann ich aus Mangel an Erfahrung nicht bestätigen. Aber der eine oder andere wird mit Sicherheit mehr zu diesem Thema berichten können.  :)

Gruß Eddie

 

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