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Autor Thema: Selbsthypnose - das Unterbwußtsein spielt nicht mit  (Gelesen 32624 mal)

Offline Fentanyl

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Selbsthypnose - das Unterbwußtsein spielt nicht mit
« am: 14. Aug 2008, 11:25 Uhr »
Hallo an alle,

da ich neu hier bin, möchte ich mein Problem und meine Gründe, mich hier zu äußern, etwas ausführlicher darstellen.

Dieses Forum ist das einzige, welches mir nach langer Sucherei im Net gefallen hat. Ich habe den Eindruck, dass hier einmal kompetente Leute sich äußern und zum anderen die Probleme auch ernsthaft angenommen und beantwortet werden. So war es für mich äußerst lehrreich, hier zu lesen und angenehm das Gefühl, nicht der einzige zu sein, der zu dem Thema so viele Fragen/Probleme hat.

Ich beschäftige mich schon lange mit Selbsthypnose, da sie mir als „Kopf-“mensch geeignet erscheint, meinem Unterbewusstsein eine größere Chance zu geben, sich von dem Bewusstsein nicht völlig unterbuttern zu lassen, um es mal lapidar auszudrücken. Ausserdem habe ich den Eindruck, dass man am meisten erreicht, wenn Bewußtes und Unbewußtes optimal kooperieren, das habe ich mir schon immer gewünscht. Begonnen habe ich damit, verschiedene Literatur zu lesen (Alman: Selbsthypnose; A. Brandl: Selbsthypnose – beam me up scotty!; Revenstorf/Zeyer: Hypnose lernen; Wilson: Zur Ruhe kommen; LeCron: Selbsthypnose; Eberwein/Schütz: Die Kunst der Selbsthypnose). Letztendlich bin ich dann aber beim Üben mit den dort beschriebenen Methoden nicht gut zurecht gekommen.

Seit gut 2 Monaten übe ich nun täglich 2-3 mal, in Selbsthypnose zu kommen, wobei mir insbesondere die sehr gute Beschreibung von Stefan Kelter (www.heilung-und-transformation.de), die ich im Internet gefunden habe, geholfen hat. Fast noch wichtiger für mich war jedoch die Beschreibung des hypnotischen Zustandes, die hier von Lutz veröffentlicht worden ist (www.hypnose-service.de/forum/index.php?topic=134.0). Das habe ich so noch in keinem Buch gefunden und es ist doch eigentlich so elementar, denn ich denke, die meisten warten darauf, dass etwas Besonderes passiert. So auch ich. Auch mit 2 CDs habe ich versucht, in Trance zu kommen (Lars-Eric Unestahl: Mentales Training; W. Eberwein: Selbstheilungskräfte in der Seele entfalten. CD. Selbsthypnose mit Musik), jedoch scheine ich dafür nicht geeignet zu sein, außer schläfriger Entspannung zeigten die sonst gut gemachten (vor allem die von Unestahl würde ich empfehlen) keine Wirkung.

Wie schon geschrieben, übe ich nun eine Weile mehrmals täglich. Zusätzlich habe ich einen Hypnotiseur aufgesucht, der mir in zweimaliger Fremdhypnose die Selbsthypnose „gesetzt“ hat, so wie es im Buch von LeCron empfohlen worden ist. Da ich jedoch hinterher keine Verbesserung oder Veränderungen spürte, bin ich mir nicht sicher, ob es auch geklappt hat. Der Hypnotiseur war aber der Meinung, dass er mich ausreichend behandelt hat, weiter Behandlungen würden meinen Geldbeutel erleichtern, mir jedoch nicht weiter helfen.

Ich komme sehr gut in einen entspannten Zustand, der Körper und vor allem Arme und Beine werden sehr schwer, das Herz bradykard, die Atmung ruhig. Ich habe mich entschieden, freundlich zu  meinem Unterbewussten zu sein, und es immer um den Zustand zu bitten und mich in Selbsthypnose zu führen. So mache ich das z.B. abends so, dass ich um eine schöne, tiefe Trance bitte und anschließend um einen guten, erholsamen Schlaf. Das klappt anscheinend ganz gut. Vielleicht aber auch, weil ich sowieso müde bin? Ich schlafe immer gut, auch ohne die Selbsthypnose-Übung, ein.

Mein Problem besteht darin, dass ich den Eindruck habe, dass mein Unterbewusstsein in irgendeiner Art mit mir nicht kooperiert. So z.B. würde ich es gern so nutzen, dass es mir in Hinblick auf die in 2 Monaten anstehenden Prüfungen beim Lernen und Erinnern hilft. Ich versuche immer, dafür geeignete Bilder aufzubauen, was jedoch mit erheblicher Mühe verbunden ist. So versuche ich mir vorzustellen, wie sehr ich mich freue, wenn ich erfahre, dass ich bestanden habe. Auch habe ich mit mir einen Vertrag gemacht, dass ich mir ein bestimmtes Buch, welches ich gern hätte, erst kaufe, nachdem ich die Prüfungen erfolgreich bestanden habe.

Während der Trance versuche ich, mit meinem Unterbewusstsein ein Gespräch zu führen und es davon zu überzeugen, dass es für mich gut ist, die Prüfungen auch zu bestehen und ich bitte es dabei um Hilfe. Auch lasse ich dann mehrmals den Satz „ich kann das Staatsexamen gut bestehen/schaffen“ einfließen. Allerdings habe ich noch nicht bemerkt, dass sich nun im Lernverhalten oder sonst irgendwie etwas geändert hat, meine Lernleistung wird nicht besser und auch bei Übungsklausuren merke ich keine Verbesserung.

Ein weiteres Problem ist, dass mein Unterbewusstsein sich weigert, auch nur irgendwie mit mir zu kommunizieren. Selbst so einfache Ja/Nein-Fragen wie „Bist Du xx Jahre alt?“ werden weder mit ja noch mit nein beantwortet. Zuerst dachte ich, da ich in der Trance oft Fingerzucken verspüre, wäre das eine geeignete Maßnahme, aber bei Fragen tut sich eben nichts, ebenso mit den anderen hier vorgestellten Methoden (Pendeln, Münzen) hatte ich bislang keinen Erfolg.

Ich frage mich, was ich falsch mache. Ich übe regelmäßig, ich gebe dem Unterbewussten Freiraum, selbst zu bestimmen, wie es in Trance geht, ich bin freundlich zu ihm und ich biete, so es meine Phantasie hin bekommt, Bilder an. Mittlerweile bin ich darüber ziemlich verzweifelt, denn wofür übe ich, wenn es nichts bringt! Weiß jemand Rat?

Offline MindCore

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Re: Selbsthypnose - das Unterbwußtsein spielt nicht mit
« Antwort #1 am: 14. Aug 2008, 11:59 Uhr »
Moinsen Fentanyl,
erstmal herzlich Willkommen hier im Forum.  :)

Ich würde mal gerne wissen was du den so für eine Erwartungshaltung im bezug auf eine Trance hast. Was für signifikante Punkte sollten den auftreten damit du spürst das da was im Unbewussten passiert?  :) So wie ich dich verstanden habe investierst du viel Zeit in SH, merkst aber keinerlei Fortschritte was das lernen angeht, habe ich das so richtig verstanden?

Gruß
Eddie

Offline Sunny

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Re: Selbsthypnose - das Unterbwußtsein spielt nicht mit
« Antwort #2 am: 14. Aug 2008, 19:06 Uhr »
Hi!

Zitat
Ich frage mich, was ich falsch mache. Ich übe regelmäßig, ...
Mehr von dem zu tun was nicht funktioniert ist kein Ersatz für das Richtige zu tun. Wenn etwas nicht funktioniert: Probier was anderes! ;)

Mein Problem besteht darin, dass ich den Eindruck habe, dass mein Unterbewusstsein in irgendeiner Art mit mir nicht kooperiert. So z.B. würde ich es gern so nutzen, dass es mir in Hinblick auf die in 2 Monaten anstehenden Prüfungen beim Lernen und Erinnern hilft. Ich versuche immer, dafür geeignete Bilder aufzubauen, was jedoch mit erheblicher Mühe verbunden ist. So versuche ich mir vorzustellen, wie sehr ich mich freue, wenn ich erfahre, dass ich bestanden habe. Auch habe ich mit mir einen Vertrag gemacht, dass ich mir ein bestimmtes Buch, welches ich gern hätte, erst kaufe, nachdem ich die Prüfungen erfolgreich bestanden habe.
Alles was heute zu uns passt, gelingt uns völlig mühelos und spielend leicht!  8) Der Vertrag ist imho nur ein "Erpressungsversuch" deines Bewusstseins.  :P Kenne ich in den vielfältigesten Varianten.  ;D Wie ist der Output? Fühlst du es wie es sein wird wenn du bestanden hast?

Zitat
Während der Trance versuche ich, mit meinem Unterbewusstsein ein Gespräch zu führen und es davon zu überzeugen, dass es für mich gut ist, die Prüfungen auch zu bestehen und ich bitte es dabei um Hilfe. Auch lasse ich dann mehrmals den Satz „ich kann das Staatsexamen gut bestehen/schaffen“ einfließen. Allerdings habe ich noch nicht bemerkt, dass sich nun im Lernverhalten oder sonst irgendwie etwas geändert hat, meine Lernleistung wird nicht besser und auch bei Übungsklausuren merke ich keine Verbesserung.
Analog zu deinem oben beschriebenen Zielbild muss es heißen: "Ich schaffe das Staatsexamen." Wie fühlt sich diese Autosuggestion laut ausgesprochen an?

Zitat
Ein weiteres Problem ist, dass mein Unterbewusstsein sich weigert, auch nur irgendwie mit mir zu kommunizieren. Selbst so einfache Ja/Nein-Fragen wie „Bist Du xx Jahre alt?“ werden weder mit ja noch mit nein beantwortet. Zuerst dachte ich, da ich in der Trance oft Fingerzucken verspüre, wäre das eine geeignete Maßnahme, aber bei Fragen tut sich eben nichts, ebenso mit den anderen hier vorgestellten Methoden (Pendeln, Münzen) hatte ich bislang keinen Erfolg.
Schließ deine Augen und frage dich:

1. "Ich heiße (richtiger Name)." -> Augen werden sich öffnen lassen.
2. "Ich heiße Asterix." -> Augen werden geschlossen bleiben.

Diese Augenkatalepsie ist u.a. ein einfacher Trancetiefentest und hat bisher noch bei jedem Menschen funktioniert mit dem ich das gemacht habe!  8) ;)

Sunny

p.s. Habe mal einer Medizinstudentin eine "Bibliothek" eingerichtet, in der all ihr Wissen in geeigneten Speichermedien abgelegt ist. Durch den dazugehörigen SH-Trigger hat sie dort bis heute jederzeit Zugang!  Studium läuft gut!

Offline Fentanyl

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Re: Selbsthypnose - das Unterbwußtsein spielt nicht mit
« Antwort #3 am: 14. Aug 2008, 19:20 Uhr »
Moin Eddi,

Du hast mich ganz richtig verstanden. Bevor ich den Text von Lutz kannte, dachte ich immer, ich käme in so einen "besonderen" Zustand, wie ihn manchmal die zitierten Bücher beschreiben. Abschirmt und wie in Watte und plötzlich ist der "direkte Draht" zum Unbewußten da. So in der Art. Das habe ich mir nach dem Lesen des Textes von Lutz nun abgeschirmt und ich achte auf die kleinen Signale, die ich jetzt durchaus feststelle. Somit glaube ich, dass ich in Trance komme, aber mehr tut sich leider nicht.

Gruß
Fentanyl


Offline Fentanyl

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Re: Selbsthypnose - das Unterbwußtsein spielt nicht mit
« Antwort #4 am: 14. Aug 2008, 19:36 Uhr »
Hallo Sunny,

danke für Deine interessanten Gedanken.
Zitat
Mehr von dem zu tun was nicht funktioniert ist kein Ersatz für das Richtige zu tun. Wenn etwas nicht funktioniert: Probier was anderes!
Heisst das nun, dass ich die SH lassen soll? Was denn?

Ich dachte auch nicht, dass ich mein Unterbewußtsein erpresse, es sollte eigentlich Motivation sein. Bloß, womit motiviert man das Unterbewußtsein? Nicht mit Dingen, die man gerne hätte? Leute machen doch völlig verrückte Sachen, um an gewisse Dinge zu kommen. Soll das alles aus dem Bewußtsein heraus geschehen? Dass sie oft irrational handeln?

Zitat
Wie ist der Output? Fühlst du es wie es sein wird wenn du bestanden hast?
Tja, wie fühle ich mich. Gar nicht, würde ich sagen. Am ehesten noch froh, dass es vorbei ist, so ungefähr.

Zitat
Schließ deine Augen und frage dich:

1. "Ich heiße (richtiger Name)." -> Augen werden sich öffnen lassen.
2. "Ich heiße Asterix." -> Augen werden geschlossen bleiben.

Diese Augenkatalepsie ist u.a. ein einfacher Trancetiefentest und hat bisher noch bei jedem Menschen funktioniert mit dem ich das gemacht habe!
Zum Verständnis: Was Du geschrieben hast, soll ich mich fragen? Du hast es doch aber als Antwort geschrieben. Wenn alles normal läuft, sollen also die Augen auf gehen?

Zitat
Habe mal einer Medizinstudentin eine "Bibliothek" eingerichtet...
Na, die Bibliothek hätte ich gern! Mir würde es aber schon reichen, wenn mein Unterbewußtes mich einfach nur unterstützt und dem Bewußtsein nicht so viel Platz zum Agieren läßt. Ich habe viel gelernt und weiß im Vergleich zu anderen, denke ich, ne Menge. Wenn es dann drauf ankommt, patze ich dann aber.

Grüße,
Fentanyl


Offline Lutz

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Re: Selbsthypnose - das Unterbwußtsein spielt nicht mit
« Antwort #5 am: 14. Aug 2008, 19:57 Uhr »
Hallo ihr,

@ Fentanyl:

Dir auch von mir ein 'Hallo' in diesem Forum!
Und vielen Dank für die netten Worte zu diesem Forum, da werden sich alle Schreiberlinge freuen.  :)

Zitat
Mein Problem besteht darin, dass ich den Eindruck habe, dass mein Unterbewusstsein in irgendeiner Art mit mir nicht kooperiert.
...
Ein weiteres Problem ist, dass mein Unterbewusstsein sich weigert, auch nur irgendwie mit mir zu kommunizieren.

In deiner Schilderung ergeben sich für mich einige mögliche Anhaltspunkte, warum dies so sein könnte. Voranstellen möchte ich etwas, das ziemlich albern und 'vermenschelt' klingt, was mir aber inhaltlich sachgerecht und zutreffend erscheint: eine konstruktive Zusammen-Arbeit mit dem Unbewussten (UB) setzt einen ganz wichtigen Punkt voraus, nämlich anzuerkennen, dass das UB "der Boss" ist. Tut man das nicht, ist es 'beleidigt' und zeigt nur den Mittelfinger.

Dazu ein Beispiel, das ich schon mal an andere Stelle erwähnt hatte:
Eine Klientin kam mal in der erklärten Absicht zu mir, ihr Unbewusstes überlisten und ausbremsen zu wollen. Was war? Sie hatte mich fast nicht gefunden und kam deutlich verspätet, denn ihr UB hatte sie aus einer E-Mail die Adresse falsch abschreiben und die Tel.-Nr. gleich ganz übersehen lassen.
Ein UB lässt sich nicht ausbremsen. Es ist der Boss. (Und der ist es tatsächlich, aber das auszuführen, würde hier zu lang werden.)

Die Frage ist also: hast du eine 'Grundhaltung', die dies akzeptiert und Grundlage eurer 'Beziehung' zueinander ist?

Zitat
Ich habe mich entschieden, freundlich zu  meinem Unterbewussten zu sein, und es immer um den Zustand zu bitten...
...
... ich bitte es dabei um Hilfe.

Diese Aussagen sind dafür 'stimmig' und hilfreich.
Aber es gibt weitere Sätze, die auf einer grundlegenderen Ebene auch eine ganz andere Einstellung erkennen lassen:

Zitat
...mir als „Kopf-“mensch...
...
...meinem Unterbewusstsein eine größere Chance zu geben, sich von dem Bewusstsein nicht völlig unterbuttern zu lassen...
...
...ich gebe dem Unterbewussten Freiraum, selbst zu bestimmen,...

Mit 'Kopf-Mensch' meint man ja gemeinhin, dass man vorrangig 'verstandesmäßig', also 'bewusst' Entscheidungen träfe; das ist nun gerade etwas, das das UB gar nicht gerne hört (WER ist der Boss?). Es gibt keine Verstandesmenschen, nur solche, die sich dafür halten.
Und das UB lässt sich vom Bewusstsein nicht unterbuttern, da lacht es nur kurz drüber.
Und das UB nimmt sich seine Freiräume ganz alleine, da braucht es keinen Gönner.
Wie sehr es das tut, kannst du daran sehen, dass es mal eben die von dir angepeilte Kommunikation verweigert.

Dass es nun aber gar nicht mit dir kommuniziere, so wie du es schriebst, ist sicher falsch.
Wenn ich dich z.B. bitten würde, dir mal vorzustellen, in eine Tafel Schokkolade hineinzubeißen, wirst du innerhalb eines Sekundenbruchteils ein Signal von deinem UB erhalten haben.
Vielleicht hat dieses 'Signal' irgendwas mit dem Geschmack zu tun, vielleicht hat dich dein UB aber auch eiligst darauf hingewiesen, dass einer der 150 Buchstaben in meinem letzten Satz 'falsch' war. UBs kommunizieren immer und ständig.

Insgesamt scheint es mir also so, dass vor einer für beide Seiten 'fruchtbaren Kommunikation' mit deinem UB da noch mal was Grundsätzliches geklärt werden sollte.  :)

Du brauchst übrigens keineswegs verzweifeln, dass du trotz deiner umfangreichen Informationen noch nicht weiter gekommen bist - das ist alles andere als deine Schuld. Vielmehr ist es so, dass viele Bücher pp. sich in "klein-klein" ergehen und verabsäumen, das m.E. Wesentliche herauszustellen: Trance und Selbsthypnose sind so natürlich und selbstverständlich in jedem Menschen 'verankert', dass es schon fast eine 'Sünde' sein könnte, sowas zu mystifizieren:

"Die Kunst der Selbsthypnose" - toll! Wozu führt das? Dass Menschen täglich Selbsthypnose 'üben' ('trainieren' hatte ich sogar mal an anderer Stelle gelesen). Selbsthypnose/Trance muss man nicht üben, jeder Mensch hat sich schon erfolgreich tausende Male selbsthypnotisiert. Jedes Kind, das Cowboy spielt oder mit einem Spielzeugauto über den Teppich fährt und dabei einen fiktiven Gangster jagt, ist 'kinderleicht' so tief in Trance gegangen, dass die "Mierakoli-ist-fertig" rufende Mutter ggf. nicht gehört wird.
Ein angemessenerer Buchtitel schiene mir jedenfalls: "Heute mal was Banales - Selbsthypnose".

Aber das ist leichter gesagt als getan, wenn denn erstmal z.B. durch 'Fachliteratur' künstliche Barrieren und vor allem ein falsches 'Grundverständnis' aufgebaut wurden. So schätze ich z.B. die von dir erwähnte Beschreibung von Stefan K. überhaupt nicht - bei dem Ammenmärchen von dem UB, das angeblich keine Verneinung verstehe, hab ich aufgehört zu lesen. Und wie soll man ein passendes Grundverständnis von Trance entwickeln können, wenn einem erzählt wird, dafür müsse es leise sein und man solle die Beine nicht übereinander schlagen und sich nicht hinlegen? Das kann nichts werden.  :(

So - hier würg ich mich erstmal ab.  :)

Lieben Gruß
Lutz

Offline Sunny

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Re: Selbsthypnose - das Unterbwußtsein spielt nicht mit
« Antwort #6 am: 14. Aug 2008, 20:01 Uhr »
Zitat
Mehr von dem zu tun was nicht funktioniert ist kein Ersatz für das Richtige zu tun. Wenn etwas nicht funktioniert: Probier was anderes!
Heisst das nun, dass ich die SH lassen soll? Was denn?
Nein - um Gottes Willen! Nur etwas anders vielleicht mal probieren. Streck z.B. im Sitzen deinen Arm aus und weise dein UB an, ihn nur so schnell absinken zu lassen, wie es deinem UB möglich ist, dir ... (wünsch dir was).

Zitat
Ich dachte auch nicht, dass ich mein Unterbewußtsein erpresse, es sollte eigentlich Motivation sein.
Hat es dich motiviert? Wenn nicht - vergiss den Ansatz.

Zitat
Bloß, womit motiviert man das Unterbewußtsein? Nicht mit Dingen, die man gerne hätte?
Indem man sich in Trance Dinge vorstellt, die sich gut, lustvoll und erfolgreich ANFÜHLEN. Davon will dann dein UB immer mehr ...

Zitat
Tja, wie fühle ich mich. Gar nicht, würde ich sagen. Am ehesten noch froh, dass es vorbei ist, so ungefähr.
Warum bist du froh das es dann vorbei ist? Was steckt dahinter? Wie fühlt sich das an?

Zitat
Zum Verständnis: Was Du geschrieben hast, soll ich mich fragen? Du hast es doch aber als Antwort geschrieben. Wenn alles normal läuft, sollen also die Augen auf gehen?
Ja. Bei einem JA lassen sich die Augen öffnen. Bei einem NEIN bleiben sie geschlossen. Sofern du nicht Asterix heißt, kenne ich das Ergebnis in der Tat bereits im Voraus.

Zitat
Na, die Bibliothek hätte ich gern! Mir würde es aber schon reichen, wenn mein Unterbewußtes mich einfach nur unterstützt und dem Bewußtsein nicht so viel Platz zum Agieren läßt.(...)
Woran würdest du denn erkennen, dass das UB das tut was du von ihm erwartest/ erhoffst?

Zitat
Ich habe viel gelernt und weiß im Vergleich zu anderen, denke ich, ne Menge. Wenn es dann drauf ankommt, patze ich dann aber.
Nervös oder Angst vor Erfolg?  :D

Sunny

Offline Fentanyl

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Re: Selbsthypnose - das Unterbwußtsein spielt nicht mit
« Antwort #7 am: 14. Aug 2008, 20:06 Uhr »
Hallo Sunny,

ich habe gesehen, dass ich auf eine Frage nicht geantwortet habe.

Zitat
Wie fühlt sich diese Autosuggestion laut ausgesprochen an?
Laut gesprochen fühlt sie sich nicht gut an. Einerseits so, als wenn man alle Hoffnungen hineinlegt, dass es so komen wird. Anderseits gleichzeitig so, als wenn man sich etwas einredet aus der Angst heraus, es könnte anders ausgehen.

Grüße,
Fentanyl

Offline Fentanyl

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Re: Selbsthypnose - das Unterbwußtsein spielt nicht mit
« Antwort #8 am: 14. Aug 2008, 20:18 Uhr »
Hallo Sunny,

die Anwort kam schnell, veieln Dank!

Zitat
Indem man sich in Trance Dinge vorstellt, die sich gut, lustvoll und erfolgreich ANFÜHLEN. Davon will dann dein UB immer mehr ...
Wie soll das gehen? Ich bin (leider) ein ziemlich bewußt gesteuerter Mensch und so etwas Abstraktes wie eine bestandene Prüfung kann ich mir nicht lustvoller vorstellen, als geschildert.

Zitat
Warum bist du froh das es dann vorbei ist? Was steckt dahinter? Wie fühlt sich das an?
Dahinter steckt, dass ich das Studium nach 6 Jahren Doppelbelastung abschließe (Studium parallel zum Beruf) und in dem Falle des Nichtbestehens ziemlich viel Ärger auf mich zukommt (weiter parallel arbeiten und lernen, Vertrag läuft aus, neue Vereinbarungen können nicht beginnen, da ich den Abschluss nicht habe etc.) Abgesehen davon bin ich einfach froh, wenn die Doppelbelastung endlich endet und ich mir auch mal wieder ein privates und Sozialleben leisten kann, auf das ich nun 6 Jahre verzichtet habe.

Zitat
Woran würdest du denn erkennen, dass das UB das tut was du von ihm erwartest/ erhoffst?
Das weiss ich ja eben nicht genau. Ich hoffe, dass ich mehr aus dem Bauch heraus ein Vertrauen auf meine Leistung bekomme, denn es ist ja beim ersten Studium auch alles glatt gegangen und dass mich die Angst nicht ständig vom Lernen abhält, sondern ich gelassener und gleichzeitig konzentrierter ans Lernen gehen kann.

Das mit den Augen werde ich testen!

Gruß,
Fentanyl

Offline Fentanyl

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Re: Selbsthypnose - das Unterbwußtsein spielt nicht mit
« Antwort #9 am: 14. Aug 2008, 20:35 Uhr »
Hallo Lutz,

Zitat
Aber es gibt weitere Sätze, die auf einer grundlegenderen Ebene auch eine ganz andere Einstellung erkennen lassen:
Du sprichst natürlich genau meine "Problempunkte" an (Kopfmensch etc). Ich habe es irgenwie nie gelernt, mich auf mein "Gefühl", mein Unbewußtes zu verlassen, ich bin scheinbar immer gut damit gefahren, alles aus sachlichem Verstand heraus zu entscheiden. Eine Sackgasse, die ich nun bereue, da ich merke, dass ich oft für vieles keine Gefühle entwickle oder besser gesagt, diese nicht mehr durchkommen. Aber das genau ist es ja, was ich ändern möchte. Deshalb habe ich mich auch für die SH entschieden, auch, weil es ein Instrument ist, dass man selbst in der Hand hat, es quasi immer mit sich herumträgt.  ;D

Die Beispiele leuchten ein, zugleich stellt sich mir die Frage, wie man dahin kommt, sein Unterbewußtsein wieder zum "Boss" zu erklären.

Die Literatur ist, nach allem, was ich als Laie dazu sagen kann, eher verwirrend und macht, anders als sie immer vorgeben, ein mächtiges Drumherum. Nachdem ich damit überhaupt keinen Erfolg hatte, war ich so dermaßen verzweifelt, weil ich dachte, dass ich nicht in der Lage bin, es erlernen zu können. Dafür habe ich dann viel Geduld und Geld in den Sand gesetzt und dann bei "Hypnotiseuren umgesetzt, die ihr Geld nicht wert waren, mit Ausnahme des letzten, der ja versucht hat, die Selbsthypnose in Fremdhypnose zu verankern.

Ich kann mich zu als Laie auch zu dem, was Stefan K. veröffentlicht hat, nicht profund äußern, muss aber sagen, dass das, was er schreibt, schon mal fortgeschrittener ist als das, was die Bücher hergeben, auch wenn Du nicht darin überinstimmen magst. Spätestens nach dem man es einmal mit gekreuzten Beinen gemacht hat, weiss man, dass es so auch geht. Allerding habe ich auf die Frage, warum denn z.B. Gedanken wie "Das schaffe ich ja sowieso" nicht, überhaupt wirken können, wenn das Unbewußte das Wort "nicht" nicht verstehen kann. Darauf habe ich von dem Herrn noch keine Antwort erhalten.

Umso wichtiger ist für mich, dass es solch ein Forum wie dieses gibt, um endlich dorthin zu kommen, wo man eigentlich hin will. In diesem Sinn ein großer Dank an die Macher und alle Aktiven!

Grüße,
Fentanyl

Barbara

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Re: Selbsthypnose - das Unterbwußtsein spielt nicht mit
« Antwort #10 am: 14. Aug 2008, 22:14 Uhr »
Hallo Fentanyl,

auch von mir ein herzliches Willkommen hier! :)

Zitat
Allerding habe ich auf die Frage, warum denn z.B. Gedanken wie "Das schaffe ich ja sowieso" nicht, überhaupt wirken können, wenn das Unbewußte das Wort "nicht" nicht verstehen kann.

Das ist natürlich ein Irrglaube und Quatsch, dass das UB Negationen nicht verstehen kann. Es soll zwar Menschen geben, die ein "Nein" nicht akzeptieren können, aber verstehen tun sie es bestimmt. ;)

Einen interessanten Nicknamen hast du dir ausgesucht. :)

Lieben Gruß
Barbara


Offline Lutz

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Re: Selbsthypnose - das Unterbwußtsein spielt nicht mit
« Antwort #11 am: 15. Aug 2008, 00:04 Uhr »
Hallo Fentanyl,

die Themen mit Sunny spar ich mal aus, da wird er sicher noch was dazu schreiben.

Zitat
Die Beispiele leuchten ein, zugleich stellt sich mir die Frage, wie man dahin kommt, sein Unterbewußtsein wieder zum "Boss" zu erklären.

Sowas geht vielleicht nicht von heute auf morgen, sondern ist eher ein Prozess, der aber ganz offensichtlich schon eingesetzt hat, sonst hättest du nicht all die Anstrengungen bis hierher unternommen.

Zitat
Dafür habe ich dann viel Geduld und Geld in den Sand gesetzt und dann bei "Hypnotiseuren umgesetzt,

Falls du es nicht als zu indiskret ansiehst - was haben denn du und die Hypnotiseure zu tun versucht (bitte keine Namensnennungen  :))? Ich frag das nicht aus Neugierde, sondern deswegen, weil ich ja ehrlich gesagt immernoch denke, dass dir eine Hypnose 'eigentlich' gut helfen könnte, schließlich geht es hier ja um den Kernbereich dessen, was eine Hypnose ausmachen kann - 'Kommunikation mit inneren Anteilen'.

Zitat
Allerding habe ich auf die Frage, warum denn z.B. Gedanken wie "Das schaffe ich ja sowieso" nicht, überhaupt wirken können, wenn das Unbewußte das Wort "nicht" nicht verstehen kann. Darauf habe ich von dem Herrn noch keine Antwort erhalten.

Zum Beispiel. Oder wenn jemand von seinem Chef hört: "Sie kriegen den gewünschten Job nicht", fängt dann das UB zu jubeln an und stößt nun reihenweise Glückshormone aus?  :D Wohl kaum.

Oder dieser Satz:

Das ist natürlich ein Irrglaube und Quatsch, dass das UB Negationen nicht verstehen kann.

Versteht da das UB nur: "Das ist natürlich ein Glaube und Quatsch, dass das UB verstehen kann."  ;D

Ich schreibe gerne (und meine es auch so): Glaub niemandem und mir schon gar nicht! Überprüfe am besten alles, was gerade rund um Hypnose und Trance erzählt wird, auf deine ganz eigene Plausibilität!  ;)

Lieben Gruß
Lutz

Offline Sunny

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Re: Selbsthypnose - das Unterbwußtsein spielt immer mit
« Antwort #12 am: 15. Aug 2008, 08:02 Uhr »
Aloha Fentanyl!

In deiner Selbstbeschreibung erkenne ich große Teile von mir wieder. Auch ich dachte sehr lange Zeit, keinen so richtigen Zugang zu haben. Bei mir wollten sich nie so richtige Vorstellungsbilder, geschweige denn Gefühle einstellen. Auch habe ich nie die Schwere gefühlt, die meinen Arm kataleptisch sein ließ. Er war einfach kataleptisch - Punkt.

Kurz: Ich hatte lange Jahre das Gefühl, das mir im Vergleich mit Freunden und Bekannten SH-Erlebnistechnisch was abgeht. Letztens aber machte ich so einen Test, der angeblich herausfindet wie man Dinge verarbeitet. Er bestätigte eigentlich das was ich schon immer wusste: Bei mir dominiert mit einem Anteil von 67% die Intuition. Kein Wunder also wenn ich den Weg zum Ziel (bspw. Schwere) nicht mitbekomme und bei vielem stets das Gefühl hatte etwas zu verpassen.

Langer Rede kurzer Sinn: Jeder Mensch hat seine eigene Art wahrzunehmen! Wenn ich dich frage, was du richtig geil findest und du dich diesem Gedanken hingibst, musst du über kurz oder lang etwas "fühlen". Dieses Etwas ist es dann, auf das du künftig vermehrt achten solltest. ;)

Um meiner Intuition auch tatsächlich zu folgen, nutze ich die folgende Suggestion: "Ich folge bedenkenlos meiner Intuition."  8)

Zitat
Zitat
Woran würdest du denn erkennen, dass das UB das tut was du von ihm erwartest/ erhoffst?

Das weiss ich ja eben nicht genau. Ich hoffe, dass ich mehr aus dem Bauch heraus ein Vertrauen auf meine Leistung bekomme, denn es ist ja beim ersten Studium auch alles glatt gegangen und dass mich die Angst nicht ständig vom Lernen abhält, sondern ich gelassener und gleichzeitig konzentrierter ans Lernen gehen kann.
Das ist ja schon mal der praktische Beweis, dass es keinen objektiven Grund zum Zweifeln gibt. Im Gegenteil: Du verfügst definitiv über alles was du für einen erfolgreichen Abschluss brauchst. Vielleicht kann dir die/ eine Variante der Stever Robbins Technic helfen, diese in deinem UB schlummernden Ressourcen zu verdeutlichen?

Bei mir hat in letzter Zeit die Formel "Dein Selbstwertgefühl, deine Selbstsicherheit und dein Selbstvertrauen entsprechen deiner Kompetenz" einen regelrechten Shift in meinem Verhalten bewirkt. Es fühlt sich an wie entfesselt - einfach geil!  ;D

Nimm nun (gleich) einen langen tiefen Atemzug und halte für einen Moment die Luft an ... und während du dann ausatmest lasse deine Augenlider sich schließen und deine Gedanken ganz tief in die Vorstellung eintauchen, nach 6 Jahren Doppelbelastung das Studium mit Erfolg abgeschlossen zu haben. Alle Last und Ängste sind nun endlich von dir abgefallen und du gönnst dir wieder ein erfüllendes privates und Sozialleben. 6 Jahre deines Lebens die sich richtig gelohnt haben!

Wenn sich das nicht in irgendeiner Form gut anfühlt, sollten wir uns mal über deine Zielsetzungen im Allgemeinen unterhalten.  :D


Du schaffst es weil du es kannst!
So einfach ist das!

Sunny

Offline Fentanyl

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Re: Selbsthypnose - das Unterbwußtsein spielt nicht mit
« Antwort #13 am: 15. Aug 2008, 09:56 Uhr »
Hallo Lutz,

das mit der Negation fand ich auch unlogisch, weshalb soll das Unbewußte ausgerechnet negative Dinge nicht verstehen, wo sie uns doch so oft prägen und leiten? Auch physiologisch macht es keinen Sinn, dass wir Worte haben, die Teile von uns nicht verstehen sollen. Also, wie auch Barbara schon schrieb (vielen Dank dafür an Dich, Barbara!  :D), es ist wohl Quatsch!

Zitat
Glaub niemandem und mir schon gar nicht! Überprüfe am besten alles, was gerade rund um Hypnose und Trance erzählt wird, auf deine ganz eigene Plausibilität!
Das will ich gerne tun und sicher hast Du damit recht. Allerdings ist es so wie mit allem, von dem man erstmal keine Ahnung hat, wie soll man die Fehler und falschen Behauptungen erkennen? Das erinnert mich immer an die vielen Leute, die sagen, bei einem PC-Kauf fühlen sie sich ganz unsicher und nehmen dann jemand mit, der mehr Ahnung davon hat. Denen geht es in gewisser Weise genauso wie mir mit der SH. Aber wie schon geschreiben, war ich mit meinen "Beratern" nicht gerade erfolgreich.

Zitat
Falls du es nicht als zu indiskret ansiehst - was haben denn du und die Hypnotiseure zu tun versucht (bitte keine Namensnennungen  Smiley)? Ich frag das nicht aus Neugierde, sondern deswegen, weil ich ja ehrlich gesagt immernoch denke, dass dir eine Hypnose 'eigentlich' gut helfen könnte, schließlich geht es hier ja um den Kernbereich dessen, was eine Hypnose ausmachen kann - 'Kommunikation mit inneren Anteilen'.
Ich will gern darauf eingehen, dachte nur, es interessiert hier keinen, denn negative Erfahrungen macht man oft, positive seltener.
Also, der erste war ein ärztlicher Kollege, der in der Hypnotherapie nach Milton Erickson ausgebildet ist. Dieser hat mir nach dreimaliger Sitzung eine Psychoanalyse empfohlen, auf meinen Wunsch, mit SH beizubringen, ist er nie eingegangen, obwohl das der Grund der Termine war. Die zweite war von der Ausbildung Heilpraktikerin, die sich in der Lage sah, Hypnose anzubieten. Ich lag in der Horizontalen und sie erzählte die ganze Zeit was über Ruhe und Wiesen und Berge (ich hasse Berge!, ich bin ein See-Mensch!) und ich wurde immer nervöser. Anschließend musste ich mir anhören, dass ich unkooperativ sei und dass ich mindestens 10 Sitzungen bräuchte. Da war ich kuriert. Die dritte war ebenfalls Heilpraktikerin, die mir ihre Hilfe anbot. Sie meinte, Hypnose sei  für mich nur der Anfang, ich müsste unbedingt bei ihr eine Regessionsanalyse machen. dann hat sie mich im Liegen versucht zu hypnotisieren, aber es war dunkel in dem Zimmer, die Couch war gemütlich, ich bin sofort tief und fest eingeschlafen und sie hat mich hinterher kaum wach bekommen. Beim zweiten Mal hat sie mich in der Hypnose aufgefordert, erst den Arm zu heben, dann mit ihr zu reden. Beides tat ich nicht, weil ich die ganze Zeit dalag und dachte, was macht die da für einen Quatsch. Danach brach sie die Hypnose ab und meinte, ich bräuchte unbedingt eine Regessionsanalyse, sonst käme ich nicht weiter, so würde das alles nicht gehen. Der letzte war ebenfalls ein Heilpraktixer, ich dachte, vielleicht komme ich mit einem Mann besser zurecht (Stimme und so). Er hat die Hypnose-Tiefe mit einem Hautwiderstand-Meßgerät überwacht. Beim erstan Mal konnte ich mich überhaupt nicht entspannen, beim zweiten Mal ging es ganz gut, ich hatte die Nacht zuvor schlecht geschlafen und war deshalb eh sehr sediert. Also, der Hautwiderstand zeigte eine gute Entspannung an und er hat versucht, mir die SH "einzupflanzen", aber ich habe mittlerweise Zweifel, ob das überhaupt gelungen ist. Das kurz zu meinen Erfahrungen.

Beste Grüße,
Fentanyl

Offline Fentanyl

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Re: Selbsthypnose - das Unterbwußtsein spielt nicht mit
« Antwort #14 am: 15. Aug 2008, 10:15 Uhr »
Hallo Sunny,

na, Deine Erfahrungen klingen sehr danach, was ich gerade durchmache und ich frage mich nun, ist das ermunternd oder eher frustrierend? Im Gegensatz zu Dir habe ich überhaupt keine Probleme mit dem Gefühl der Schwere, was sicherlich daher kommt, dass ich als Jugendlicher mal Autogenes Training gelernt habe und auch in Achtsamkeits-Meditation nicht ganz unbeleckt bin. Zusätzlich hatte ich im Studium "progessive Muskelentspannung nach Jacobsen", was mir ja keine Probleme bereitet hat.

Also, ich erreiche gut und schnell die Schwere, ja, das war es dann aber auch. Dann liege oder sitze ich da, alles ist schwer und weiter tut sich nichts. Es kommen keine Bilder, es sei denn, ich generiere sie willentlich, so wie anfangs beschrieben
Zitat
Ich versuche immer, dafür geeignete Bilder aufzubauen, was jedoch mit erheblicher Mühe verbunden ist.
Also kurz gesagt, ich bin dann in so einem Zustand, wo ich nicht weiter weiss. Ich finde, genau an der Stelle sind alle Ratgeber und Bücher schlecht, denn sie sagen nicht genau, was man dann in diesem Zustand machen soll bzw. wie man sich da fühlt, was da passiert mit einem (das hat ja Lutz nun dankenswerterweise sehr gut beschrieben, welche scheinbar unscheinbaren kleinen Veränderungen anzeigen, dass man doch in Trance ist) und vor allem, was man dann in diesem Zustand machen soll mit sich. Auf Fragen an mein Unterbewußtes habe ich ja noch nie Antworten bekommen. Ich bleibe dann einfach eine Zeit in dem Zustand und komme dann wieder zurück.

Die Darstellung mit dem "Geilsein"  ::) finde ich interessant, Du hast wohl recht damit, ich werde versuchen, verstärkt darauf zu achten.

Die "Stever Robbins Technic" werde ich mir mal genauer anschauen und ich werde Dir rückmelden, wie genau sich der von Dir formulierte Satz anfühlt. Den "Augen-Test" habe ich ja auch noch vor mir und werde berichten.

Herzlichen Dank für das Geschriebene,
Fentanyl

 

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