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Autor Thema: Selbsthypnose für Anfänger  (Gelesen 36035 mal)

Offline MindCore

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Re: Selbsthypnose für Anfänger
« Antwort #15 am: 10. Aug 2008, 20:54 Uhr »
Moinsen,
Zitat
Ist es möglich, sich in Trance zu versetzen und dann - beispielsweise - Pinsel und Farben bereit zu legen und dem UB zu sagen: Mach mal!
Oder mehr noch: Zeig mal, was dich bedrückt (oder ähnliche Fragestellungen)
Oder: Wie siehst du mich?
Und solcherlei Dinge mehr?

Zitat
Ist da was dran? Und dann man sowas auch künstlich hervorrufen?

Das wovon du sprichst nennt man in der therapeutischen Hypnose auch Ideomotorik. Kurzgefasst lässt es sich so erläutern, dass hierbei Bewegungen oder Handlungen auftreten, die nicht absichtlich, sondern unwillkürlich zu Stande kommen. Künstler berichten oft von einem "Schöpferischen Moment". Und ein SM ist nichts anderes als das unbewusste Anteile bewusst werden und dazu könnte auch das Malen zählen. Probier es doch einfach mal aus und berichte uns von deinen Erfahrungen wenn du magst.  :)

Künstlich hervorrufen? ja z.B. durch Drogeneinwirkung!

Gruß
Eddie

Offline MindCore

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Re: Selbsthypnose für Anfänger
« Antwort #16 am: 10. Aug 2008, 21:07 Uhr »
Moinsen,
Zitat
Ach, da fällt mir nochwas ein.
Ich spiele ja Gitarre und wenn ich eine ganze Weile dabei bin, dann merke ich wie mein Kopf ganz leer wird (aber leider immer nur kurz, weil ich dann denke: Hey, das fühlt sich toll an! Und sobald ich sowas denke verspiele ich mich  Wink ). Ist das auch so eine Art Trance?
Ja, dass was du u.a. für einen kurzen Moment "Kopf ganz leer" nennst, ist eine Trance.  :)
Und eine Trance tritt dann ein, wenn ein Automatismus (unbewusst) stattfindet, so wie auch bei dir mit dem Gitarre spielen. Anfangs hast du noch genau auf die „Griffs“geachtet, aber je länger du spielst, desto schneller geht dir die Bewegung in Fleisch und Blut über. Du musst nicht mehr nachdenken wie gespielt werden muss, sondern du spielst einfach.

Und sobald du dich bewusst mit dem Gitarrespielen auseinander setzt, scheinst du wie fast jeder andere auch aus dem Automatismus (Trance) raus zu kommen. Aber DAS ist nicht schlimm, mit der Zeit wirst du wie das Gitarrespielen lernen, dich immer länger in Trance zu halten.  :)

Anfangs habe ich ein richtiges Ritual benötigt um mich in Trance zu begeben, mittlerweile setzte ich mich nur kurz hin und  :sss:  ;D

Gruß
Eddie

Offline Mompfel

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Re: Selbsthypnose für Anfänger
« Antwort #17 am: 25. Jan 2009, 13:37 Uhr »
Hallo, ihr Lieben!

Jetzt hole ich mal diesen Thread hoch - weil er gar soooo gut ist! Und ich möchte ein extremes Beispiel für Trance anführen, das ich mir selbst nicht erklären kann.

Es liegt schon zwei-drei Jahre zurück. Da ist mir Folgendes wiederholt passiert: Ich fahre auf einer mir sehr vertrauten Strecke (Bundesstraße) durch ein kleines Tal. Auf einem ganz bestimmten Abschnitt dieser Strecke ist mir ca. 2-3 Mal Folgendes passiert: Plötzlich "wache" ich auf, weiß kaum, wer ich bin, wie ich heiße, wohin ich eigentlich fahre und warum! Spontan würde ich den Zustand als eine komplette kurzzeitige Anmesie beschreiben! Dabei bin ich offensichtlich während dieser kompletten Ausschaltung des Wachbewusstseins weiterhin völlig kontrolliert und offensichtlich "automatisch" Auto gefahren, also nicht auf die Gegenfahrbahn abgekommen, nicht zu schnell geworden oder sonst irgendwas.

Ich habe diesen "Blackout" nicht gewollt, nicht veranlasst; es kam die 2-3 Male völlig unvorbereitet. Ich habe den Zustand als EXTREM angenehm empfunden und war danach vollkommen erholt! Als ob ich mein Leben nochmal von vorne beginnen könnte! Die Strecke, die ich nahezu "bewusstlos" gefahren bin, war nicht länger als 500 bis 800 Meter!

Die 2-3 Male (ich weiß es nicht mehr genau) passierten zeitlich ziemlich dicht hintereinander. (Etwa innerhalb von 2 Wochen! Jedes Mal, wenn ich die besagte Strecke fuhr.) Danach ist es dann NIE WIEDER aufgetreten! Auch heute noch fahre ich auf dieser Strecke 2 x wöchentlich. Leider passiert nichts Dergleichen mehr! (Ich habe schon überlegt, ob es eine Art morphogenetisches Feld war, das sich dort vorübergehend und aus mir unerklärlichen Gründen ausgebreitet hat.)

Dieser Blackout ist mir zuvor noch nie passiert.
Dieser Blackout ist mir auf keiner anderen Strecke jemals passiert.

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Und auch zum Thema Künstler möchte ich etwas aus meiner Erfahrung berichten: Ich bin ein handwerklicher Depp, dass sich die Banane biegt! Aber in größeren Abständen (von vielen Jahren) kriege ich manchmal einen unwiderstehlichen künstlerisch-handwerklich-kreativen Impuls, dem ich dann jeweils nachgeben MUSS! (Meistens in Zeiten, wo ich - zwangsweise - nicht so viel arbeiten muss.)

Letzten Sommer war es mal wieder so weit. Und ich habe mich an Blähton (Ytong) versucht. Ich habe einfach so vor mich hingearbeitet - völlig ohne Plan! Dabei bin ich in vollkommene Selbstvergessenheit geraten - es war WUNDERSCHÖN!!! Ich hatte nur noch den einen Wunsch: dieses Stück Blahton zu bearbeiten. Und dann habe ich 2 Stücke produziert, die mich schlichtweg umgehauen haben: für meine eigene Bewertung und im Abgleich mit dem, was ich von meinen handwerklich-künstlerischen Möglichkeiten halte, sind die einfach nur GENIAL! Ich habe solche Freude daran - ohne Ende! Eines der Teile steht auf meinem Küchentisch und macht mir jeden Tag Freude. Und ich weiß bis heute nicht, wie ich das überhaupt hingekriegt habe.

Leider sind das nur Phasen! Das dritte Teil des Sommers ist eine herrlicihe Katastrophe! Totaler Mist und nur zum Ärgern! Es wurde auch nicht fertig. Jetzt steht ich davor und weiß überhaupt nicht, wie ich weitermachen soll.

Das sind nach meinem Empfinden auch so Art Trancen! Allerdings kann ich diese offensichtlich nicht willentlich herbeiführen. Es "überkommt" mich; und die Umstände müsse danach sein (kein Arbeitsdruck etc.).

LG Mompfel



Offline Lutz

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Re: Selbsthypnose für Anfänger
« Antwort #18 am: 26. Jan 2009, 01:59 Uhr »
Hallo Mompfel,

ich wage "aus intensiver Selbstbeobachtung" heraus zu behaupten, dass tagtäglich viele Male unterschiedlichste Trancezustände mit unterschiedlichsten "Trancephänomenen" bei uns Menschen "anklopfen" und sich anbieten. Sei es, dass wir im Augenwinkel Dinge sehen, die es real nicht gibt, oder manchmal Geräusche/Stimmen hören, die es real auch nicht gibt usw. usf.

Aber wann immer wir sowas auch nur für einen Sekundenbruchteil wahrnehmen, blocken wir das ab; es ist uns nicht geheuer, würde uns nach unserem kulturellen Empfinden zum Spinner oder gar Verrückten machen, also unterdrücken wir es ebenso schnell, wie es uns bewusst wird. Auch ich kann mich davon nicht frei machen, "fürchte" aber gleichzeitig, dass wir uns damit künstlich um kreative Potenziale bringen.

Auch ich habe schon seltsamste Trancephänomene erlebt, die "einfach so passierten" - vieleicht passt man in solchen Momenten nur nicht hinreichend auf. Schön, wenn man sowas im Nachhinein als Bereicherung empfinden kann - was es sicherlich auch ist.

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Und zum Künstlerischen:
Vor vielen Jahren kam mal nach vorheriger telefonischer Absprache ein Redakteur einer Kultur- u. Wirtschaftszeitung in den Betrieb, wo ich arbeitete. Er wollte einen Artikel über uns schreiben und hatte zu diesem Zweck einen Fotografen mitgebracht, der "in typischer Weise" unser Arbeitsumfeld ablichten sollte.

Nachdem mein Chef ein Interview gegeben hatte, sollten nun die Fotografien gefertigt werden. Der Fotograf kramte seine Kamera raus und machte eher unbeholfen ein paar Aufnahmen, zu denen man schon vom reinen Beobachten seines Tuns sagen konnte, dass sie wohl nicht besonders aussagekräftig sein würden (digitale Fotografie zum Sofort-Angucken gab es damals vor 20 Jahren noch nicht).

Also nahm ich ein Blatt Papier und skizzierte darauf mit ganz wenigen Strichen und sehr schematisch ein Bild meines Arbeitsplatzes, um damit eine mir "typisch" und für Außenstehende "verständliche" Perspektive meines Arbeitsplatzes anzudeuten, die der Fotograf vielleicht einfangen könnte. Nachdem ich meinen Vorschlag zeigte, wurde es kurzfristig still - bis der Redakteur mich fragte, ob er diese Skizze veröffentlichen dürfe. Ich war angesichts dessen wohl ziemlich irritiert, stimmte aber zu. Und der Fotograf packte seine Ausrüstung beleidigt(?) wieder ein.

Geglaubt hatte ich das erst, als ich dann tatsächlich meine Skizze in der nächstern Ausgabe veröffentlicht sah. Der "Witz" daran: ich kann überhaupt nicht zeichnen oder gar malen. Absolute Nullnummer. Sollte ich einen Menschen zeichnen, würde dabei ein schlechtes(!) Strichmännchen rüberkommen - absolut lächerlich. Dennoch war besagte Skizze - ähm - geil.

Weshalb ich das hier schildere: ich denke, dass in uns viele Talente schlummern, die aber meistens (künstlich?) untergraben werden. Meine nette Skizze war mir nur möglich, weil ich in dem Moment eben nicht eine gute Skizze abliefern wollte, sondern lediglich eine Arbeitsvorlage für den Fotografen liefern wollte. So konnte sich "bewusst unkontrolliert" entwickeln, was mir bei bewusster Anstrengung niemals gelungen wäre.

Du nennst es "Selbstvergessenheit". Klingt m.E. noch besser als "Trance", aber es ist wohl dasselbe. Wenn wir "vergessen", was wir glauben, nicht zu können, können wir plötzlich viel mehr. Wir alle.  ;)

Lieben Gruß
Lutz

Offline tarius

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Re: Selbsthypnose für Anfänger
« Antwort #19 am: 26. Jan 2009, 10:18 Uhr »
Ich war am Wochenende auf einem Selbsthypnose Seminar.

Wir haben dort zum Abschluß das "automatische Schreiben" ausprobiert. Man setzt sich an einen Tisch, mit Papier und Stift in der Hand, versetzt sich in eine Selbsthypnose und überläßt dem Unterbewusstsein die Steuerung über die Hand... ist schon irre, wenn man plötzlich bemerkt, wie die Hand von alleine anfängt zu zucken... Ok, bei den meisten konnte man erst mal nichts lesen, aber der Kursleiter hat uns versichert, dass das mit etwas Übung bei fast jedem klappt. Er nutzt das teilweise auch in seinen Therapien, und hatte mal einen Klienten der in Hypnose ein Bild gemalt hat.

Liebe Grüße
Markus

Offline MindCore

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Re: Selbsthypnose für Anfänger
« Antwort #20 am: 26. Jan 2009, 17:31 Uhr »
Moinsen Markus,
Zitat
Wir haben dort zum Abschluß das "automatische Schreiben" ausprobiert.
habt ihr "nur" das automatische Schreiben ausprobiert oder auch noch andere ideomotorische Techniken? Ich schreibe "nur" weil es bekannterweise noch die eine oder andere gibt.  ;)

Gruß
Eddie

Offline tarius

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Re: Selbsthypnose für Anfänger
« Antwort #21 am: 27. Jan 2009, 08:10 Uhr »
Hallo Eddie,

andere ideomotorische Techniken kannte ich ja schon aus der Fremdhypnose. Das automatische Schreiben war aber etwas neues für mich.
An welche Techniken denkst Du da im speziellen?

Gruß
Markus

Offline MindCore

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Re: Selbsthypnose für Anfänger
« Antwort #22 am: 27. Jan 2009, 23:21 Uhr »
Moinsen,
wahrscheinlich jene die du auch schon kennst.  :)

Finger und Münztechnik.

Gruß
Eddie

 

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