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Autor Thema: Hypnose möglich bei unbewusster Sperrung?  (Gelesen 16815 mal)

Offline mipooh

  • HypnoSequenz
  • Beiträge: 831
  • Geschlecht: Männlich
Re: Hypnose möglich bei unbewusster Sperrung?
« Antwort #15 am: 16. Mär 2012, 17:09 Uhr »
@ Lutz

Keineswegs habe ich irgendeine Verärgerung in die Welt gesetzt. Im Gegenteil.

@ Moni

Wenn ich sage dass ich Dich für clever halte, dann habe ich dabei keinerlei Hintergedanken. Ich freue mich immer, wenn mir clevere Menschen begegnen. Ich zweifle viel weniger an Dir als Du selbst es zu tun denkst. Und daher weiss ich auch, dass Dein Problemchen wirklich winzig ist.
Natürlich könntest Du Hypnose in Anspruch nehmen. Jeder kann das und sie funktioniert auch bei jedem. Ist nur die Frage, ob sich zwei finden, die sie zusammen hinkriegen. Was Du da an Hypnosen oder von Hypnose mitgekriegt hast, ist ja nur eine Spitze eines Eisbergs und die sieht eben so aus wie Deine derzeitigen Vorstellungen. Aber immerhin bist Du in der Lage zu kapieren, was mit Hypnose erfahrene Menschen Dir dazu sagen, wenn sie den Mythos mal ein wenig beiseiteschieben. Auch wieder ein Hinweis für mich, dass Du nicht auf den Kopf gefallen bist.

Dein Problemchen mag irgendwo auch einen ernsthaften Aspekt haben. Was weiss ich, vielleicht hast Du nur die falsche Arbeit, oder die falschen Chefs, Kollegen oder sonstwas. Irgendwie scheint sich ja das "Fehlerhafte" ziemlich genau auf die Arbeit eingrenzen zu lassen. Also wird da wohl irgendwas nicht stimmig sein.

Dass das Problem für Dich selbst groß erscheint, finde ich auch ganz natürlich. Meine Problemchen sind auch jeweils riesig groß solange ich keine Lösungen sehe. Nur Fakt ist, ich kenne kein einziges Problem das wirklich unlösbar wäre.
Selbst den gordischen Knoten haben sie aufgekriegt. Etwas unkonventionell vielleicht... aber immerhin.
Man kann sich in eine Problematik ungeheuer tief einarbeiten. Ich selbst hatte mal für wenige Sekunden irgendein Scheißgefühl von Ohnmacht und Panik. Das habe ich dann derartig gut zu reproduzieren gelernt, dass ich mir dafür locker eine Diagnose hätte abholen können. Aber es ging mir auch voll auf den Geist, so dass ich es irgendwann vorzog, dieses Reproduzieren mal genauer anzusehen und es dann zu lassen.

Bei mir ist das alles ganz anders! Sagt mir meine Frau manchmal, wenn ich sie auf Verhaltensmuster hinweise, mit denen sie sich selbst schadet. Ich bilde mir da nichts ein, das ist wirklich so.
Ich muss dann immer schmunzeln, denn natürlich ist das wirklich so. Ich habe auch Angst wenn ich Angst produziere. Und zwar völlig wirklich. Ohne mich dabei genau zu beobachten hätte ich wohl kaum herausgefunden, dass ich aber auch ohne kann. Ich muss nur "den Mechanismus" erkennen und stattdessen etwas anderes tun... Das alles findet in mir selbst statt, die Produktion der Ängste und die Produktion des Gefühls von Sicherheit. Keins davon ist einfach nur schicksalshaft. Nur solange ich das nicht sehen kann, ich also keinen Einfluß habe, sieht das für mich eben schicksalshaft aus.

Ich erlaube mir einfach mal, Dir zu sagen, Dein Problem ist sehr klein. Andere mögen damit ein großes Problem haben, aber das ist ja schon nicht mehr Deines.

Wusstest Du eigentlich schon, dass Du Schwächen oder Fehler haben darfst? Auch welche, die völlig nervig sind und anderen voll auf den Geist gehen können? Und dass Du die nicht alle beheben können musst um ein erfülltes Leben zu führen? Meine Frau ist klein. Sehr klein, 1,42, und sie denkt oft, dass das ein ungeheurer Nachteil sei.
Ich sehe das nicht. Ich sehe meist nichtmal dass sie klein ist, zumindest wesentlich seltener als sie selbst. (Aber ich sehe ja oft auch nicht wie dick ich bin... vielleicht bin ich manchmal etwas blind...)

Heute im Garten hat sie eine Arbeit gemacht, die jemand mit größerem Körper wohl nur sehr schwer hätte tun können und sie sagte so vor sich hin, "Zum Glück bin ich klein!" Ich hab gelacht und ihr versprochen, dass ich sie erinnern werde, wenn sie mal wieder ihre Körpergröße beklagt.

Du musst nicht perfekt sein, aber Du solltest Dich mögen. In Deiner Umgebung, so erinnere ich mich, wimmelt es von perfekten Menschen. So dass Du auf die Idee kommst, Du könntest eine Ausnahme sein. Keine Sorge! Ich kenne so viele Menschen, auch welche, die nie im Leben über ihre Schwächen gesprochen haben. Und doch weiss ich, wo die liegen. Wir müssen nicht drüber reden, aber ich kenne sie.

Vertrau Dir ruhig. Wie gesagt, Du bist clever, es ist alles bestens bis auf Kleinigkeiten, die nur so wichtig sind, wie Du sie wichtig sein lassen möchtest. (Oder andere...)
Dein UB ist nicht gegen Dich. Das war es nie und das wird es nie sein. Ob Du Dich annehmen kannst und damit auch Dein UB, das wäre (für mich) die eigentliche Frage.

Naja, genug Gesabbel für jetzt... ich wünsche Dir eine gute Zeit.
Gewohnheiten brauchen Gewöhnung...

Offline moni23

  • Beiträge: 8
Re: Hypnose möglich bei unbewusster Sperrung?
« Antwort #16 am: 16. Mär 2012, 19:12 Uhr »
Hallo mipooh,

danke für deine ausführliche Antwort.

Was du sagst, glaube ich dir alles gern. Aber es ist wieder so was, was ich nicht umsetzen kann. Mein Verstand kann das nachvollziehen, aber das Gefühl zieht nicht nach und die Praxis ist für mich zu schwer. Ich habe mich mal viele Jahre mit den Büchern und Thesen von Eckhart Tolle beschäftigt und hatte genau das gleiche Gefühl, wie bei deinen Sätzen. Hört sich alles toll an, leuchtet mir total ein, aber wenn ich loslegen will, dann komme ich keinen Millimeter voran und werde unglaublich wütend auf mich- mir wird regelrecht schlecht, ich könnte aus Verzweiflung nur noch heulen. Vllt. liegt es auch daran, dass ich nur denke, dass ich es verstanden habe.

Zitat
..... Ohne mich dabei genau zu beobachten hätte ich wohl kaum herausgefunden, dass ich aber auch ohne kann. Ich muss nur "den Mechanismus" erkennen und stattdessen etwas anderes tun... Das alles findet in mir selbst statt, die Produktion der Ängste und die Produktion des Gefühls von Sicherheit. Keins davon ist einfach nur schicksalshaft. Nur solange ich das nicht sehen kann, ich also keinen Einfluß habe, sieht das für mich eben schicksalshaft aus.

Ich denke, ich habe den Mechanismus gefunden. Ich vertraue mir nicht, ich liebe mich nicht und habe Angst, Fehler zu machen. Nun rätst du dazu, etwas anderes zu tun. Also sollte ich mir vertrauen, mich lieben und mutig in die Welt blicken. Genau das versuche ich aber schon seit so vielen Jahren. Die Angst stört mich ja nicht mal. Damit kann ich leben. Mich stört das Ergebnis. Da ich denke, dass die Fehler nur passieren, weil ich Angst habe.

Und natürlich hast du Recht. Mein Problem ist zu Weltproblemen wirklich keines. Überall Mord und Totschlag, Hunger, Krisen, Depressionen, Krankheit etc. Diese ganzen positiven Seiten, die ich im Leben habe, sind mir bewusst und ich versuche mich daran zu freuen, aber der Druck, arbeiten gehen zu müssen und mich zu blamieren, ist so groß, dass ich es kaum aushalten kann. Dabei würde ich so gerne arbeiten gehen. Selbst bei den einfachsten Tätigkeiten schaffe ich es, mich dämlich anzustellen, obwohl ich selber weiß, dass ich nicht dämlich bin. Ich habe immer das Gefühl, dass da eine zweite Person in mir ist, die mit Absicht alles falsch macht, nur um mich als Trottel hinzustellen oder warum auch immer.

Übrigens hatte ich schon ziemlich viele Arbeitstellen und zum Glück immer sehr nette Chefs und Arbeitskollegen. Wie die das mit mir ausgehalten haben, ist mir immer ein Rätsel. Meine ganzen guten anderen Seiten, konnten meine Fehler etwas aufwiegen. Nichts desto trotz wurden die Fehler wahrgenommen und freundlich darauf hingewiesen, dass ich mich besser konzentrieren soll. Dabei habe ich mich so doll konzentriert und jede Tätigkeit habe ich mit großer Sorgfalt und Anstrengung erledigt. Aber weil mir niemand so viel Trotteligkeit zutraut (wie du auch ;)), wird es auf Unkonzentriertheit geschoben.

Ich bin aber weder trottelig noch unkonzentriert. Ich denke, ich mache Fehler, weil ich es erwarte. Diese Erwartungshaltung bekomme ich aber selber nicht weg. Es muss aber unbewusst passieren, denn manchmal gehe ich mit Spaß an Arbeiten ohne was böses zu denken. Ich helfe jemanden im Garten oder baue Möbel zu Hause auf, wo niemand dabei ist (also kein Druck). Und dann passiert es auch. Das ist natürlich nicht so schlimm, da ich niemanden einen finanziellen Schaden zufüge, aber es ist für mich schlimm, da ich daran merke, dass ich auch ohne Druck und negativer Erwartungshaltung Blödsinn mache.

Schon allein die Tatsache, dass niemand mein Problem als großes Problem nachvollziehen kann, zeigt mir, dass die meisten Menschen dieses Problem gar nicht kennen.

Zitat
Wusstest Du eigentlich schon, dass Du Schwächen oder Fehler haben darfst? Auch welche, die völlig nervig sind und anderen voll auf den Geist gehen können? Und dass Du die nicht alle beheben können musst um ein erfülltes Leben zu führen?

Du wirst lachen, aber ich habe noch genug weitere Schwächen und Fehler, die ich mir auch zugestehe. Ich will ja nicht perfekt sein.
Nur dieses eine Problem ist einfach zu existentiell. Müsste ich nicht arbeiten gehen, dann könnte ich es ja einfach umgehen. So muss ich es aber lösen.

Zitat
Heute im Garten hat sie eine Arbeit gemacht, die jemand mit größerem Körper wohl nur sehr schwer hätte tun können und sie sagte so vor sich hin, "Zum Glück bin ich klein!" Ich hab gelacht und ihr versprochen, dass ich sie erinnern werde, wenn sie mal wieder ihre Körpergröße beklagt.

„Zum Glück mache ich Fehler“? O.K., das hat den Vorteil, dass ich jeden sehr gut verstehen kann, der Fehler macht. Ich rege mich über niemanden auf, wenn er Fehler macht aus Trotteligkeit.

Zitat
Du musst nicht perfekt sein, aber Du solltest Dich mögen. In Deiner Umgebung, so erinnere ich mich, wimmelt es von perfekten Menschen. So dass Du auf die Idee kommst, Du könntest eine Ausnahme sein. Keine Sorge! Ich kenne so viele Menschen, auch welche, die nie im Leben über ihre Schwächen gesprochen haben. Und doch weiss ich, wo die liegen. Wir müssen nicht drüber reden, aber ich kenne sie.

Natürlich hat jeder Fehler, aber die meisten leiden nicht so doll darunter – zumindest hat es den Anschein.
Zitat
Ob Du Dich annehmen kannst und damit auch Dein UB, das wäre (für mich) die eigentliche Frage.

Daran arbeite ich schon seit vielen Jahren. Bisher ohne Erfolg. Dabei sieht mein Verstand die vielen tollen Seiten an mir. Aber das scheint alles keinen Wert zu haben. Meine Gedanken, nichts richtig zu können, machen alles andere wett.

Sorry, wenn ich mich immer wiederhole. Ich wollte nur auf deine Zeilen eingehen. Ich weiß auch, dass es nicht gut ist, ständig auf meinen Minderwertigkeitskomplexen rumzutrampeln, aber nachdem ich nun seit einiger Zeit versucht habe, dieses Problem mit Ignoranz zu lösen, sprudelt es nun wieder aus mir heraus. Ich denke, dass du Recht hast, aber fühle, dass du mein Problem nicht wirklich überblickst. Das musst du ja auch nicht, aber es animiert mich, zum Antworten.

Wie schon gesagt, ich denke über Hypnose nach, aber muss erst mal Arbeit finden, um dieses auch bezahlen zu können. Ich habe zumindest Hoffnung, dass mir diese Technik helfen kann.

Liebe Grüße

 

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