Wirkung von Hypnose

[Rieman]

Hallo Ihr Lieben,

ich habe inzwischen schon ein bisschen geübt und gelesen und mein "Weltbild" bezüglich der Hypnose geformt. Ich habe bisher schon ein paar bekannte Hypnotisiert und es hat alles perfekt geklappt. Von Augenflattern über gewisse Gefühle von Schwere/Leichtigkeit und totale Zeitverzehrung bei allen (30 - 45 min für 5 min halten etc.).
Ich habe die Induktionen nach Gefühl gemacht und drauf angeglichen auf die Personen und nicht nach Skript irg. was von der Induktion oder ausleitung, fraktionierung gemacht.. nur die Hauptteile habe ich dann nach einem Skript gemacht, was ich von meinem Grundseminar hatte.
Nun zu meinen Fragen
Inwieweit braucht man glauben an die Hypnose, damit sie wirkt?
Also das es förderlich ist, wenn man auch dran glaubt das hypnose wirkt und so ist schon klar.. Allerdings ist das eine grundvorraussetzung? Wenn das der fall wäre, würde die hypnose ja eigentlich nur über den "Placebo-Effekt".. diese Vorstellung gefällt mir nicht so gut . Bin ein bisschen hin- und hergerissen, was das angeht.
Ich habe beispeilsweise meinen Bekannten gesagt, sie sollen sich gar nicht so damit beschäftigen was die Wirkung der Suggestionen angeht, weil es ja vorallem um lebensbereiche geht, die vom UB gesteuert sind und ihnen vorher ja auch nicht "aufgefallen" sind.
Was denkt Ihr darüber?
Oder muss ich noch irg. was großartiges machen?
Nach der Non-state-Theorie gibt es ja nicht mal den Zustand der Trance.. dann demnach wäre hypnose doch eigentlich der reine Placebo-Effekt statt Pille das Wort.
Schöner wäre es doch wenn es nicht so stark vom "glauben" abhängen würde, wie ich finde

Danke für folgende Antworten.

Liebe Grüße
Manu

[Hypnotikum]

Hallo Manu,

wenn ich nicht irre hat Lutz irgendwann mal so schön geschrieben, "...wenn man in die Küche geht und den Wasserhahn aufdreht, kommt Wasser raus. Ob man daran glaubt oder nicht ist zweitrangig..." So verhält es sich auch meiner Meinung nach mit der Hypnose. Denn, mit der richtigen Technik bekommst du auch Menschen in Trance, die das für völligen Unsinn halten und auch NACH der Trance nicht an Hypnose glauben, bis man ihnen das Video zeigt, auf dem sie sich selber in Trance sehen
Was hingegen nur sehr schwer bis gar nicht geht, ist Menschen zu Hypnotisieren, die das partou nicht wollen ( was dann so nebenbei dem Tatbestand einer Freiheitsberaubung gleich käme... )
Man selber als Hypnotisierender hingegen sollte schon dran glauben und auch von sich überzeugt sein, sonst kommt das bewußt und unbewußt zum Ausruck und der Hypnotisierte registriert das sehr wohl.

Gruß Ralf

[Rieman]

hallo Ralf,


danke für Deine schnell Antwort. Ja das ist das was ich hören wollte !
Ich selbst glaube dran und hab mitlerweile gemerkt das ich auch hypnotisieren kann, wenn der andere mitmacht. War sogar ein bisschen erschreckt das es "so" leicht geht
Aber die Wirkung von den Suggestionen und so.. da habe ich drüber nach gedacht, ob die bekannten die ich hypnotisierte sich das "kaputtdenken" können. Und inwiefern die Suggestionen und so wirken und gewirkt haben. Bspw. Habe ich meinem Bekannten eine Blockadenlösung in der Trance durchleben lassen.. Also das er bzw. sein ub sich von dingen die ihn belasten oder belastet haben, dass sie ihn nun nicht mehr im wegstehen etc. habe noch mit einem ideomotorischen element gearbeitet, das seine hände sich füllen und wenn sie genug voll sind, er sie "auskippen" kann um sich frei zu machen. Hat gut funktioniert, die eine hand hat ordentlich "gearbeitet".
Habe Ihn danach gefragt wie es für ihn so war etc. und er hat mir erzählt das ihm so 2 - 3 sachen vors innere auge kamen die ihn belasten/belasteten.
Am nächsten tag hat er mir erzählt das er den ganzen tag schon gute laune hat, aber nicht weiß ob es von der Hypnosesitzung am vorherigem Abend kommt.
Was meint Ihr dazu?

Liebe Grüße
Manu

[mipooh]

Wie süß...

Es ist zwar vom Glauben abhängig, aber wer weiss schon was er so alles glaubt?
Und gibt es überhaupt Menschen, die gar nichts glauben? Oder glauben die nur nichts zu glauben?
Was wäre so schrecklich an einem Placebo, wenn es doch wirkt?

Solange sich jemand bereitwillig hypnotisieren lässt ist es doch wurscht ob der daran glaubt oder nicht.
Wenn er glaubt, nicht dran zu glauben, aber genug daran glaubt um in Trance zu gehen (oder zuerst mal zu einem Hypnotiseur), dann reicht das völlig aus um damit alles in ihm zu aktivieren an was er glauben kann. Auch wenn er nichtmal glaubt, dass in ihm etwas wäre was man aktivieren kann...

Es geht um zwei völlig verschiedene Ebenen des Glaubens. Eine davon "gehört" dem Denken und die andere dem, was sonst noch so im Menschen existiert. Mild verdeckt durch etwas das UB genannt werden kann... oder sonstwie... ist doch egal...

[Lutz]

Hallo ihr,

wichtiger als der "Glaube" scheint mir die "Haltung". Mal abgesehen von mipoohs angesprochener Problematik ("Was glaubt man wirklich?") kann es ja sein, dass jemand an das Funktionieren von Hypnose "glaubt", aber gerade deswegen allen demonstrieren will, dass er sich trotzdem (oder gerade deswegen) jetzt nicht hypnotisieren lassen möchte. Andersrum könnte auch jemand (bisher) der Meinung sein, dass Hypnose bestimmt nicht funktionieren werde, er sich aber dennoch mal ausprobieren möchte.

Trance ist ein ganz normaler, alltäglicher Zustand. Und dass ein Mensch auf Anregungen eines anderen Menschen (ich vermeide hier den Begriff "Suggestionen") reagiert, ist auch alltäglich und unvermeidbar, ob man nun daran glaubt oder nicht. Damit Hypnose aber funktionieren kann, muss jemand "mitmachen" - egal, was er glaubt. Wenn jemand schreiend wegläuft, wird es schwierig, ihm in Hypnoseabsicht hinterherzurufen: "Entspann dich, du Weichei!" Bleibt er aber da und hört zu, dann...

Wichtiger ist also wohl, wie sich jemand verhält, nicht was er "glaubt".

Oder muss ich noch irg. was großartiges machen?

Ist nichts Großartiges und machen müsstest du es schon gar nicht, aber was du machen kannst: "Lass uns diese Hypnose nur dann machen, wenn du Lust darauf hast - wenn nicht, sag es, dann können wir uns das hier sparen!"

Lieben Gruß
Lutz