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Autor Thema: Was sollte man wissen?  (Gelesen 30878 mal)

Miraculus

  • Gast
Was sollte man wissen?
« am: 08. Mär 2006, 10:39 Uhr »
Hallo zusammen,

Ivonne hat geschrieben:

Zitat
...ziehe es aber vor, den theoretischen Teil innigst zu studieren, bis ich die alleinige Verantwortung mit allen Risiken und "Handlungen" tragen kann
und entsprechend zu reagieren weiß.

Das inspiriert mich zu der Frage, was man eigentlich können muß, um verantwortlich Hypnose auszuüben.
Ich habe mich bsiher auf Fälle beschränkt, in denen ich den "Probanden" einigermaßen kannte und auch einschätzen konnte, und ich hoffe mal, ich habe genug Wissen, um, wenn etwas schieflaufen sollte, adäquat reagieren zu können. *Klopf auf Holz*

Aber was sollte man überhaupt wissen?
Etwas über Hypnose, versteht sich, etwas über Psychologie, wenigstens etwas.
Und ganz wichtig ist auch der gesunde Menschenverstand.

Aber noch etwas?
Hilgard, ein erfahrener experimenteller Hypnotiseur meinte sinngemäß. daß ein normales profundes Hypnose-Wissen für den Alltag ausreiche.
Er riet aber für alle Fälle, daß jemand mit psychotherapeutischer Erfahrung in der Nähe wäre, damit der, wenn eine traumatische Erfahrung in die Erinnerung einbrechen würde, damit umgehen  könne.

Das ist aber natürlich schon eine recht hohe Forderung - man kann ja nicht von jedem Zahnarzt, der die Hypnose gut in seiner Praxis einetzen kann, erwarten, daß er ständig einen Psychotherapeuten in Rufwite hat.

Dennoch wären vielleicht einige Kenntnisse in Akkut-Traumatherapie sinnvoll. Ich muß gestehen, daß da mein eigenes Wissen recht begrenzt ist und einer Erweiterung bedarf.

Was meint Ihr denn? Wieviel sollte ein Hypnotiseur von Traumatologie verstehen?
Vielleicht könnten wir ja einen Thread zur Traumatherapie aufmachen?

LG Miraculus

Offline Lutz

  • Admin
  • Beiträge: 3.017
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Re: Was sollte man wissen?
« Antwort #1 am: 08. Mär 2006, 16:23 Uhr »
Hallo Miraculus,

Zitat
Das inspiriert mich zu der Frage, was man eigentlich können muß, um verantwortlich Hypnose auszuüben.

ich denke, für eine 'halbwegs' verantwortungsvolle Hypnosetätigkeit wären zwei Mindestanforderungen (über 'handwerkliche' Hypnosekenntnisse, also das Wissen, wie man überhaupt eine Trance ein- und ausleitet, hinaus) wünschenswert:

1. Die Fähigkeit, eine "Problemsituation" überhaupt als solche zu erkennen;
2. Das Wissen um Möglichkeiten, diese ungewünschte Situation zu beenden.

Der erstgenannte Punkt scheint vielleicht selbstverständlich, ist aber in der Praxis gar nicht soo einfach zu beurteilen - und wird wohl auch unterschiedlich gesehen. So können Tränen z.B. "harmlos" sein und alles andere als ein aufbrechendes Trauma bedeuten, gleiches gilt für ungewohnte Körperbewegungen wie Zittern pp.

Anders herum kann sich da auch etwas Traumatisches einschleichen, ohne dass irgendwas Ungewöhnliches erkennbar wäre. Verlässliche äußere Anzeichen gibt es dafür nicht. Ein halbwegs sicherer Umgang könnte darin bestehen, mit dem Hypnotisierten fortwährend auch sprachlichen Kontakt zu halten, um sich z.B. über sein Befinden austauschen zu können. Das allerdings ist wieder etwas, das nach meiner Beobachtung gerade Anfänger kaum oder gar nicht tun.

Von unschätzbarem Wert scheint mir hier ein praktischer Austausch mit anderen, ein Zugucken und ein Üben in Gegenwart und mit Unterstützung Erfahrenerer. Literatur allein kann solche Erfahrungen nicht vermitteln.


Für den zweiten Punkt ist es hilfreich, schon vor(!) der Hypnose verinnerlicht zu haben, was man "im Falle eines Falles" tun könnte, also z.B. jemanden aus einer belastenden Situation herausführen, ihm einen "Helfer" zur Seite stellen, ihm einen "Schutzpanzer" geben, ihn auf die reale Situation (du sitzt da auf dem Stuhl und ich sitz hier vor dir) rückorientieren, ihn (nach Ankündigung) beschützend an die Hand nehmen, ggf. auch die Trance vertiefen usw. usf.

Weitergehende psychologische Kenntnisse über Traumen, deren mögliches Zustandekommen oder gar deren Therapie halte ich für ganz bestimmt nicht schädlich, aber für's Erste doch auch für verzichtbar.

Zitat
Wieviel sollte ein Hypnotiseur von Traumatologie verstehen?

Kenntnisse zur "Traumatologie" halte ich für einen Hypnotiseur auch für's Zweite verzichtbar, es sei denn, deine Klienten purzeln rgelmäßig vom Stuhl. "Traumatologie" hat nämlich was mit medizinischer Wundversorgung zu tun, nicht mit "psychischen Traumen".  :)


Und dann noch meine Anmerkung, dass solche aufbrechenden psychischen Traumen zwar vorkommen können, aber doch eher selten sind.

Zitat
Vielleicht könnten wir ja einen Thread zur Traumatherapie aufmachen?

Nur zu, Platz genug hätten wir!  :)

Lieben Gruß
Lutz

Barbara

  • Gast
Re: Was sollte man wissen?
« Antwort #2 am: 08. Mär 2006, 16:40 Uhr »
Hallo Miraculus,

ich persönlich finde es auch wichtig, dass der Hypnotiseur seine eigenen Leichen im Keller zumindest schon nummeriert und gestapelt hat, will heißen, dass er/sie in sich stabil ist und seine eigenen Sachen größtenteils aufgearbeitet hat.

Lieben Gruß
Barbara

Miraculus

  • Gast
Re: Was sollte man wissen?
« Antwort #3 am: 08. Mär 2006, 17:46 Uhr »
Hallo zusammen,

@ Barbara:
Zitat
ich persönlich finde es auch wichtig, dass der Hypnotiseur seine eigenen Leichen im Keller zumindest schon nummeriert und gestapelt hat, will heißen, dass er/sie in sich stabil ist und seine eigenen Sachen größtenteils aufgearbeitet hat.

 ;D
Stimmt aber schon.


@ Lutz:
Zitat
Kenntnisse zur "Traumatologie" halte ich für einen Hypnotiseur auch für's Zweite verzichtbar, es sei denn, deine Klienten purzeln rgelmäßig vom Stuhl. "Traumatologie" hat nämlich was mit medizinischer Wundversorgung zu tun, nicht mit "psychischen Traumen".
 

Womit bewiesen wäre, daß ich davon wirklich sehr wenig Ahnung habe...ich habe mich wohl von dem Wort "Traumatologe" in die Irre führen lassen.  :'(

Zitat
Von unschätzbarem Wert scheint mir hier ein praktischer Austausch mit anderen, ein Zugucken und ein Üben in Gegenwart und mit Unterstützung Erfahrenerer. Literatur allein kann solche Erfahrungen nicht vermitteln.

Na ja gut, aber wie hast Du das denn gemacht?  ::) ???
Denn ehrlich gesagt besteht für mich diese Möglichkeit im Moment kaum. Soll ich meine Versuche nun trotz der hohrn Ziffer von Überlebenden von 70 % einstellen?  ;D :o

Zitat
Anders herum kann sich da auch etwas Traumatisches einschleichen, ohne dass irgendwas Ungewöhnliches erkennbar wäre. Verlässliche äußere Anzeichen gibt es dafür nicht. Ein halbwegs sicherer Umgang könnte darin bestehen, mit dem Hypnotisierten fortwährend auch sprachlichen Kontakt zu halten, um sich z.B. über sein Befinden austauschen zu können. Das allerdings ist wieder etwas, das nach meiner Beobachtung gerade Anfänger kaum oder gar nicht tun.

Ich glaube, ganz am Anfang habe ich das auch nicht getan, heute tue ich es meistens schon, (obwohl ich mich immer noch als Anfänger betrachte und nicht wirklich "häufig" hypnotisiere).
Ich versuche möglichst gleich am Anfang der Hypnose das Versuchskaninchen darauf einzustellen, mir ein bißchen Feedback zu geben...und wenn auch "nur" durch angedeutetes Nicken und Kopfschütteln.


Zitat
Für den zweiten Punkt ist es hilfreich, schon vor(!) der Hypnose verinnerlicht zu haben, was man "im Falle eines Falles" tun könnte, also z.B. jemanden aus einer belastenden Situation herausführen, ihm einen "Helfer" zur Seite stellen, ihm einen "Schutzpanzer" geben, ihn auf die reale Situation (du sitzt da auf dem Stuhl und ich sitz hier vor dir) rückorientieren, ihn (nach Ankündigung) beschützend an die Hand nehmen, ggf. auch die Trance vertiefen usw. usf.

Eine  ungefähre (!) Sammlung wäre auch mal einen Thread wert.  :)

LG Miraculus

Sandy

  • Gast
Re: Was sollte man wissen?
« Antwort #4 am: 08. Mär 2006, 21:53 Uhr »
Zitat
Von unschätzbarem Wert scheint mir hier ein praktischer Austausch mit anderen, ein Zugucken und ein Üben in Gegenwart und mit Unterstützung Erfahrenerer. Literatur allein kann solche Erfahrungen nicht vermitteln.

JA !!!!!!!!!! 

:)I)I

Offline Lutz

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Re: Was sollte man wissen?
« Antwort #5 am: 09. Mär 2006, 02:50 Uhr »
Hallo Miraculus,

Zitat
Womit bewiesen wäre, daß ich davon wirklich sehr wenig Ahnung habe...ich habe mich wohl von dem Wort "Traumatologe" in die Irre führen lassen.   :'(

falls es dich tröstet: bis vorhin wusste ich auch nicht, was 'Traumatologie" bedeutet; ich hatte mich nur gewundert, dass dieser Begriff in psychologischer Literatur bei mir bisher nicht aufgetaucht war, daher hatte ich mal nachgesehen...  ;)

Zitat
Na ja gut, aber wie hast Du das denn gemacht?   ::) ???


Ich bin ja (auch) "literaturverhafteter Autodidakt" und habe meine ersten hypnotischen "Lehrjahre" gänzlich ohne größere persönliche Kontakte zu Gleichgesinnten absolviert; allerdings hatte ich mich vorher schon länger mit verschiedenen Facetten der Psychologie beschäftigt und konnte daher für mich auch ohne Hilfestellung von außen einem 'ganzheitlichen Verständnis dienende' "Querverbindungen" herstellen, was ich nicht nur im Nachhinein als nützlich empfinde. Das war und ist mir hilfreich.

Das soll aber nach meiner Aufassung keine zwingende Voraussetzung für die Durchführung erster Hypnosen sein. So müsste es auch ohne Detailwissen durchaus drin sein sein, die Überlebensquote der Klienten bei Anfänger-Hypnotiseuren von 70% auf 40% zu drücken!  ;D

Nein - im Ernst: wir sollten uns hier vergegenwärtigen, dass wir uns über einen seltenen Sonderfall im Zusammenhang mit der Durchführung einer Hypnose austauschen, dass nämlich dabei ein Trauma ungewollt "berührt" wird. Im Großen und Ganzen ist sowas eher nicht zu befürchten.

Zitat
Ich versuche möglichst gleich am Anfang der Hypnose das Versuchskaninchen darauf einzustellen, mir ein bißchen Feedback zu geben...

Na gut, das mit dem 'Karnickel' gefällt mir nicht wirklich, aber die prinzipielle Vorgehensweise dahinter ist sicher schlau!  ;)

Zitat
Eine  ungefähre (!) Sammlung wäre auch mal einen Thread wert.   :)

Jo, tun wir das doch einfach! Hab's mir mal "vornotiert".

Lieben Gruß
Lutz

Miraculus

  • Gast
Re: Was sollte man wissen?
« Antwort #6 am: 09. Mär 2006, 17:35 Uhr »
Hallo zusammen,


Zitat
Von unschätzbarem Wert scheint mir hier ein praktischer Austausch mit anderen, ein Zugucken und ein Üben in Gegenwart und mit Unterstützung Erfahrenerer. Literatur allein kann solche Erfahrungen nicht vermitteln.

dann machen wir doch mal Beispiele für das!  :)

Zitat
Na gut, das mit dem 'Karnickel' gefällt mir nicht wirklich...

Weiß ich doch....was glaubst Du, warum ich es so geschrieben habe?  :D



Zitat
Ich bin ja (auch) "literaturverhafteter Autodidakt" und habe meine ersten hypnotischen "Lehrjahre" gänzlich ohne größere persönliche Kontakte zu Gleichgesinnten absolviert; allerdings hatte ich mich vorher schon länger mit verschiedenen Facetten der Psychologie beschäftigt und konnte daher für mich auch ohne Hilfestellung von außen einem 'ganzheitlichen Verständnis dienende' "Querverbindungen" herstellen, was ich nicht nur im Nachhinein als nützlich empfinde. Das war und ist mir hilfreich.

Gut, da kann ich ehrlicherweise nicht mal im Ansatz mithalten.  :'(


Ich meinte auch eher, daß Traumatherapie wichtig ist, wenn man das im großen Maße macht und mit Leuten, die man (trotz Vorgespräch) auch nicht richtig kennt.

Ich weiß, daß es auf diesem Gebist sehr raffinierte Techniken gibt, aber für einen Anfänger ihne hypnotherapeutische Erfahrung ist wohl eine einfache Variante dissoziative Konfrontation - wenn überhaupt - wohl das einzig Denkbare, wenn ich einen halbwegs richtiegn Überblick habe?

Zitat
Das soll aber nach meiner Aufassung keine zwingende Voraussetzung für die Durchführung erster Hypnosen sein. So müsste es auch ohne Detailwissen durchaus drin sein sein, die Überlebensquote der Klienten bei Anfänger-Hypnotiseuren von 70% auf 40% zu drücken!  ;D


Ich will mein Bestes tun!  ;D

LG Miraculus

Offline Lutz

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Re: Was sollte man wissen?
« Antwort #7 am: 09. Mär 2006, 19:34 Uhr »
Hallo Miraculus,

Zitat
Ich meinte auch eher, daß Traumatherapie wichtig ist, wenn man das im großen Maße macht und mit Leuten, die man (trotz Vorgespräch) auch nicht richtig kennt.

da du das mit dem "kennen" wiederholt ansprichst: Ein "Kennen" der Person wird im Zweifel nicht viel nützen, denn ein plötzlich "aufflammendes" Trauma ist sicher nicht an bestimmte Personen oder Persönlichkeitstypen geknüpft. Auch ist so ein Trauma der betreffenden Person vielleicht bis dahin nicht mal bewusst. Ggf. nimmt sie nur bestimmte Symptome wahr, erkennt deren traumatischen Ursprung aber nicht. Oder, da du ein Vorgespräch erwähnst, die Person macht zu einem (möglichen existierenden) Trauma keine Angaben, weil sie aus einem ganz anderen Grund da ist.

Ein "Kennen" bringt also im Ergebnis wenig, da sich vielleicht der Klient selbst in diesem Punkt nicht ausreichend "kennt".

Zitat
Ich weiß, daß es auf diesem Gebist sehr raffinierte Techniken gibt, aber für einen Anfänger ihne hypnotherapeutische Erfahrung ist wohl eine einfache Variante dissoziative Konfrontation - wenn überhaupt - wohl das einzig Denkbare, wenn ich einen halbwegs richtiegn Überblick habe?

Vielleicht hab ich dich jetzt falsch verstanden, aber für einen Anfänger ist Traumatherapie sowieso nichts - ergänzt um den Hinweis, dass für Leute ohne Heilberechtigung (wie mich) aus rechtlichen Gründen ohnehin eine Traumatherapie nicht statthaft ist.

Es gibt Therapieansätze, die eine assoziative (zum Teil auch mehrmalige) Konfrontation mit der mutmaßlichen Trauma-auslösenden Situation anstreben - in der Absicht, dass dadurch die traumatischen Spätfolgen entfallen. ("Assoziativ" bedeutet, eine Person mit all ihren Sinnen tatsächlich wieder genau ins damalige Erleben hineinzuversetzen.) Über die Wirksamkeit solcher Geschichten kann ich hier mangels Wissen keine Angaben machen, nur "nett" ist so eine Therapieform wohl nicht wirklich.

Eine "dissoziative" Konfrontation, also ein "Betrachten" der damaligen Situation aus der geschützten Perspektive einer außen stehenden Person, ist zwar für einen Klienten angenehmer, wird aber ohne weitere Maßnahmen für sich allein genommen nicht unbedingt therapeutischen Erfolg haben.

Gängige Therapieansätze versuchen z.B., nachträglich ins Geschehen "einzugreifen" und damit (die Erinnerung an) das Erleben und vor allem die Bewertung des Erlebten zu modifizieren.

Lieben Gruß
Lutz

Miraculus

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Re: Was sollte man wissen?
« Antwort #8 am: 09. Mär 2006, 20:30 Uhr »
Hallo Lutz,

mit "Traumatherapie" habe ich jetzt nicht eine Therapie im engeren Sinne gemeint, sondern mehr eine Unterstützung bei Problemen, wie sie z.B. auch von Seelsorgern (ohne Heilberechtigung) durchgeführt wird, oder aber akute Maßnahmen, die hoffentlich genauso wie erste Hilfe im körperlichen Bereich jedem (der das qualifiziert kann) erlaubt sind.

Aber da wir zunehmend vom Thema abkommen, starte ich lieber einen eigenen Thread.  :)

LG Miraculus

Offline Lutz

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Re: Was sollte man wissen?
« Antwort #9 am: 10. Mär 2006, 04:02 Uhr »
Hi Miraculus,

Zitat
Aber da wir zunehmend vom Thema abkommen, starte ich lieber einen eigenen Thread.   :)

Jo, das ist gut. Hier geht's also weiter zum Thema "Trauma während einer Hypnose":

http://www.hypnose-service.de/forum/index.php?topic=68.0

Lieben Gruß
Lutz

Miraculus

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Re: Was sollte man wissen?
« Antwort #10 am: 22. Mär 2006, 16:29 Uhr »
Hallo zusammen,

vielleicht noch ein paar Gedanken:

Was mir für mich aufgefallen ist wäre, daß man eigentlich mit gesundem Menschenverstand und einem gewissen Hintergrundwissen ganz gut zurecht kommt. Ich habe mich relativ intensiv mit dem Thema Sicherheit auseinandergsetzt, so, wie ein psychologischer Laie das eben kann (bilde ich mir einfach mal ein).

Das allermeiste, was ich an "Problemlösungsstrategien" gefunden habe, sagt eigentlich schlicht schon der gesunde Menschenverstand und man hat es sich schon davor so gedacht. So richtig neue Gedanken, auf die man auf keinen Fall gekommen wäre, findet man recht selten. Das ist wenigstens mein Eindruck. Ich schließe daraus, daß einfach ein allgemeines Verständnis von Hypnose mit etwas Hintergrundswissen wichtiger ist als das Versinken in Details.  :)

Ich will dann aber auch wieder nicht so weit gehen zu sagen, daßman sich gar nicht extra mit "Sicherheit" beschäftige sollte. Aber es ist halt einfach ein Teil des normalen Hypnose-Wissens.

Dasselbe gilt auch für mögliche "Komplikationen" oder "Gefahren". Um sie zu vermeiden reicht meistens auch etwas Hintergrundswissen und der gesunde Menschenverstand und ganz elementare psychologische Kenntnisse. So mein Eindruck.  :)

Lg Miraculus

Offline Lutz

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Re: Was sollte man wissen?
« Antwort #11 am: 22. Mär 2006, 22:55 Uhr »
Hallo Miraculus,

im Prinzip gebe ich dir Recht. Hypnose als Vorgang ist ein eher "einfaches" Unterfangen, für das im Normalfall auch keine besonderen psychologischen Fachkenntnisse erforderlich sind. Dabei setze ich allerdings voraus, dass jemand den von dir bemühten "gesunden Menschenverstand" auch einsetzt.

So, wie ein Führerschein-Neuling sich besser nicht mit Papas Auto auf der Überholspur einnisten sollte, um bei Regen und 200 km/h Andere auf die Seite schubsen zu wollen, sollte man sich auch bei der Hypnose zunächst auf Leer- und Wohlfühlhypnosen beschränken, um sich mit dem Trancezustand überhaupt erstmal vertraut zu werden.  :)

Dabei ist mir aber wichtig:

Trotz der handwerklichen Einfachheit der Hypnose sollte man sich stets vergegenwärtigen, dass man es hier mit einem mächtigen Werkzeug zu tun hat, mit dem man (auch ungewollt und fahrlässig!) nachhaltig in das Leben eines Klienten eingreifen kann! Deshalb sollte gerade bei einem Anfänger eine Hypnose auch tatsächlich mit der Hypnose-Ausleitung enden, mit anderen Worten: bitte keine Suggestionen geben, die über das Ende der Hypnose hinaus im weiteren Leben des Klienten wirksam sein sollen!

Um sowas kalkuliert und sinnvoll zu tun, sollte man weiter gehende Kenntnisse von der möglichen Wirksamkeit hypnotischer Suggestionen für die Zukunft haben.

Und um gar im weitesten Sinne "therapeutisch" tätig zu werden, um also nachhaltige Verhaltensänderungen bei einem Klienten anzuschieben, sollte man sich tunlichst ein bisschen (mehr) mit der Psyche auskennen.

Also: erst mit 120 km/h bei schönem Wetter auf die rechte Fahrspur.
Dann - bei Bedarf - auch mal mit 140 km/h überholen.
Und schließlich mit etwas mehr Sicherheit von mir aus auch mit 160 km/h mal länger links bleiben.

Dann "lernt" man auch, dass 200 km/h bei Regen sowieso ne ziemlich bescheidene Idee war...  ;D

Lieben Gruß
Lutz

Miraculus

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Re: Was sollte man wissen?
« Antwort #12 am: 22. Mär 2006, 23:32 Uhr »
Hallo Lutz,


ja, das ist klar.
vor allem Suggestionen, die zu dauerhaften Veränderungen führen könnten (was man mit letzter Sicherheit natürlich auch nie ausschließen kann, weil es auch ungewollt und trotz Vorsichtsmaßnahmen auftreten kann, aber dann vielleicht auch nicht schlecht sein muß), oder gar therapeutische Arbeit kommen für mich im Moment nicht infrage. Es gibt den sinnvollen Spruch, daß man mit Hypnose nur eine Art von Arbeit erledigen soll, die man auch OHNE Hypnose verichten könnte.

Ich finde aber, daß es gar nicht so leicht ist, sich theoretisch erst mal ein paasables Wissen anzueignen, bevor man dann in die Praxis einsteigt. Wenn man ein utes Seminar mitmacht, mag das einfach sein, aber nur von Büchern ist das -  nach meinem Eindruck - gar nicht so leicht.  :o

LG Miraculus
« Letzte Änderung: 22. Mär 2006, 23:42 Uhr von Miraculus »

Offline Lutz

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Re: Was sollte man wissen?
« Antwort #13 am: 23. Mär 2006, 02:13 Uhr »
Hallo Miraculus,

Zitat
vor allem Suggestionen, die zu dauerhaften Veränderungen führen könnten ... oder gar therapeutische Arbeit kommen für mich im Moment nicht infrage.

DICH hatte ich bei meinem Text nun überhaupt nicht im Hinterkopp! Das war nur so 'allgemein' dahingeplappert.  :)

Lieben Gruß
Lutz

Barbara

  • Gast
Re: Was sollte man wissen?
« Antwort #14 am: 23. Mär 2006, 05:21 Uhr »
Hallo Miraculus,

Ich finde aber, daß es gar nicht so leicht ist, sich theoretisch erst mal ein paasables Wissen anzueignen, bevor man dann in die Praxis einsteigt. Wenn man ein utes Seminar mitmacht, mag das einfach sein, aber nur von Büchern ist das -  nach meinem Eindruck - gar nicht so leicht.  :o

Es muss nicht unbedingt ein Seminar sein. Ich selbst habe erst ein offizielles Seminar besucht, hatte aber die Möglichkeit während privater Treffen den Profis über die Schulter zu schauen.

Oder wie es früher war, wir haben uns im Yahoo getroffen und rege diskutiert. Installiere dir den Yahoo Messenger, besorge dir ein Headset und schon kann es los gehen, du Nachteule.  :) ;)

Lieben Gruß
Barbara

 

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