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Autor Thema: Selbsterfahrung  (Gelesen 14164 mal)

Mike1976

  • Gast
Selbsterfahrung
« am: 25. Feb 2007, 13:04 Uhr »
Hallo Leute.

Für wie wichtig haltet Ihr Selbsterfahrungen in Trance, wenn Ihr selbst hypnotisieren wollt ?

Ich für meinen Teil halte dies für imens wichtig, denn wer kann schon Auto fahren nur aufgrund von Theoriestunden ??
Wobei ja jeder die Trance unterschiedlich empfindet, was die Sache wieder sehr subjektiv macht.

Möchte z.B. mal selbst erleben, wie sich eine posthypnotische Suggestion "anfühlt", bisher hatte ich noch nicht so direkt das Vergnügen. (z.B.: "Nach der Rückführung wirst Du die Tür öffnen, wenn ich Musik anschalte")



Offline Susanne

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Re: Selbsterfahrung
« Antwort #1 am: 25. Feb 2007, 13:11 Uhr »
Ich meine, Selbsterfahrung - ob in Form von Selbsthypnose oder Fremdhypnose - ist ein ganz wichtiges Element des Lernens.

Nicht von ungefähr ist es so, dass wir in den unterschiedlichsten Ausbildungskursen - für die unterschiedlichsten Therapiefortbildungen aber auch im Aufbaustudium - immer mit Selbsterfahrung gearbeitet haben. Und in den Hypnosefortbildungen sowieso. Mal auf der Seite des Therapeuten, mal als "Opfer"  >:D

Das was man tut verankert sich einfach gut. Und das was man am "eigenen Leib erfährt" mindestens ebenso.

"Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man etwas Schönes bauen."
(Goethe)

Mike1976

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Re: Selbsterfahrung
« Antwort #2 am: 25. Feb 2007, 13:15 Uhr »
Hallo Susanne.

Hatte Dir eine PN geschrieben bezüglich einer Technik aus dem Buch "Tausend Trance Tips".
Ist die nicht angekommen ?

Grüße.

Offline Susanne

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Re: Selbsterfahrung
« Antwort #3 am: 25. Feb 2007, 13:21 Uhr »
kommt noch.... ich bin grad erst aus dem Urlaub zurück ;D
"Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man etwas Schönes bauen."
(Goethe)

Barbara

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Re: Selbsterfahrung
« Antwort #4 am: 25. Feb 2007, 13:24 Uhr »
Hallo Mike,

ich persönlich finde es wichtiger hauptsächlich Selbsthypnose zu praktizieren und sich in dem Bereich ganz auf sich einlassen und sich selbst begegnen zu können.

Am eigenen Leib eine Armlevitation oder dergleichen zu erfahren halte ich nicht für sooo wichtig. Das mag aber daran liegen, dass ich der Meinung bin, dass solche "Spielchen" für eine therapeutische Arbeit nicht zwingend notwendig sind. ;)

Wer sich auf sich selbst einlassen kann, kann sich auch auf andere einlassen und leider habe ich schon öfter die Erfahrung machen können, dass es da bei einigen Menschen ganz erhebliche Defizite gibt.

Lieben Gruß
Barbara

Offline MindCore

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Re: Selbsterfahrung
« Antwort #5 am: 25. Feb 2007, 13:38 Uhr »
Moinsen,
Zitat
ich persönlich finde es wichtiger hauptsächlich Selbsthypnose zu praktizieren und sich in dem Bereich ganz auf sich einlassen und sich selbst begegnen zu können.
Ein sehr schöner Satz.  :)

Gruß Eddie

Sandy

  • Gast
Re: Selbsterfahrung
« Antwort #6 am: 25. Feb 2007, 16:57 Uhr »
Finde Selbsterfahrung auch sehr wichtig. Selbsthypnose wie auch Fremdhypnose zu erfahren. Wobei ich Fremdhypnose besonders angehnehm finde. Erhalte sie leider nur sehr selten. :-)

Offline Lutz

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Re: Selbsterfahrung
« Antwort #7 am: 25. Feb 2007, 17:28 Uhr »
Auch meine Meinung: sehr wichtig. Aus jeder an mir vorgenommenen Fremdhypnose lerne ich dazu - über Techniken, Formulierungen und über mich selbst.  :)

Mein eigener "Arbeitsstil" ist maßgeblich mitgeprägt durch Hypnosen, die an mir vorgenommen wurden.

Lieben Gruß
Lutz

Offline Susanne

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Re: Selbsterfahrung
« Antwort #8 am: 25. Feb 2007, 17:54 Uhr »
So ist es. Jede Fremdhypnose, die ich erlebt habe, hatte einen Lernprozeß zur Folge.

Ob es nun Formulierungen sind, oder eine innere Erfahrung oder eine Technik. Selbst bei Hypnosen die auf der Oberfläche "schiefgegangen" sind (z. B. ein Rapportverlust und ein andermal ein Flash Back in ein Trauma) hatten einen Lerneffekt - innerlich und auf formaler Ebene.

Was auch sehr spannend und lehrreich ist ... jemandem dabei zugucken, wie er/sie hypnotisiert.

Barbara hat natürlich auch recht ... durch konsequente Selbsthypnose erreicht man einen guten inneren Kontakt und kann vieles selbst bearbeiten.
Grenzen sind dabei eigentlich nur vom Unbewußten Teil selbst gesetzt. Das hab ich ja auch schon erlebt, dass da eine innere Instanz mir auf die Finger geklopft hat und mitteilte "Stopp ... ab hier nur noch mit Begleitung "

Eine Gefahr bei der Selbsthypnose kann sein - wenn kein Wächter oder Stoppsignal  oder ein sicherer Ort installiert ist - dass man alleine und ungeschützt in eine belastende Erinnerung einen früheren Problemzustand fällt. Und wer kann das schon für sich ausschließen.
"Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man etwas Schönes bauen."
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Barbara

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Re: Selbsterfahrung
« Antwort #9 am: 25. Feb 2007, 18:20 Uhr »
Zitat
Wer sich auf sich selbst einlassen kann, kann sich auch auf andere einlassen und leider habe ich schon öfter die Erfahrung machen können, dass es da bei einigen Menschen ganz erhebliche Defizite gibt.

Susanne hat mein Posting falsch verstanden. Es ging mir nicht darum Dinge selbst anzugehen, sondern ich bin der Meinung, dass Menschen die Probleme haben in Selbsthypnose zu gehen, auch nicht so einfühlsam bei ihrem Gegenüber ankommen, wie Menschen, die ihre eigene Nähe zulassen können. Und wo begegnet man sich selbst schon so intensiv wie bei einer Selbsthypnose. ;)

So konnte ich es jedenfalls mehrfach beobachten. Und ich denke nicht nur theoretisches Wissen ist wichtig und wünschenswert, sondern auch, ob ich mich in meinen Klienten hineinfühlen kann und in da abholen kann, wo er sich gerade befindet.

Lieben Gruß
Barbara

Offline mipooh

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Re: Selbsterfahrung
« Antwort #10 am: 26. Feb 2007, 04:35 Uhr »
Ich kenne diese Fragestellung zwar nur aus "alten Zeiten" mit chemieinduzierten Trancen (da ich ja nicht hypnotisiere). Aber wenn man jemanden "begleiten" wollte, musste man schon auch auf demselben Level sein können.
So habe ich mal, als ein totaler Drogenanfänger LSD genommen hatte und einen "fragwürdigen Begleiter" hatte, auch selber einen "Trip" geschluckt. Das zu einer Zeit, als ich längst erkannt hatte, dass mir sowas eigentlich zu anstrengend ist und ich das nicht mehr tat. Ich wollte einfach im Falle einer groben Unsicherheit als ruhender Pol anwesend sein. Leider hat es nicht verhindern können, dass der Neuling zum Ende des Trips auf eine offenbar eher unangenehme Weise sich verschloss.
Ob ich ihm also in irgendeiner Weise nützlich sein konnte bleibt ein Geheimnis...

Aber ich denke, dass dies auf Trancen schlechthin übertragbar ist. Besonders dann, wenn jemand ganz offiziell als Helfer oder gar tranceinduzierend/-lenkend anwesend ist. Was soll der nützen, wenn er nicht nachvollziehen kann, was in dem Klienten geschieht... wissend, zumindest wo (in welcher Situation) der sich befindet. Da in "gewöhnlicher" Trance der Klient ja in der Regel wesentlich stabiler ist als bei so ein chemieinduzierter Kram, braucht man dazu auch keine Chemieerfahrung... da reicht mE "gewöhnliche Trance". Aber darin sollte der Hypnotiseur schon "gut sein".
Gewohnheiten brauchen Gewöhnung...

Offline Susanne

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Re: Selbsterfahrung
« Antwort #11 am: 26. Feb 2007, 09:07 Uhr »
@ Barbara

So rum wird ein Schuh draus  ;)
Das war etwas flapsig formuliert - sorry.

In Anbetracht dessen, dass wir sowieso mit dem Klienten in Trance gehen, ihn ein Stück hinein begleiten, je nachdem wie es richtig für die jeweilige Arbiet ist... gewinnt deine Aussage eine andere Kraft.

und mit diesem Satz

Zitat
ob ich mich in meinen Klienten hineinfühlen kann und in da abholen kann, wo er sich gerade befindet.

sprichst du Großes gelassen aus. Das ist für mich die Grundvoraussetzung für jegliche Arbeit mit Menschen, wenn diese Arbeit irgendwas bewirken soll.
"Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man etwas Schönes bauen."
(Goethe)

Miraculus

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Re: Selbsterfahrung
« Antwort #12 am: 26. Feb 2007, 16:08 Uhr »
Hallo zusammen,

auch nach meiner Meinung ist Selbsterfahrung wichtig. Ich habe sie hauptsächlich durch SH, denn ich hatte bisher wenige Gelegenheiten, mich von anderen hypnotisieren zu lassen.

Man sollte aber bedenken, daß jeder die Trance anders erlebt, daß man also nie ganz in der Lage sein wird, sich aufgrund eigener Erfahrung in den anderen hineinzufühlen.
Hier sind Intuition und guter Rapport wichtig, die wiederum etwas mit Erfahrung zu tun haben.  :)

LG Miraculus

Sandy

  • Gast
Re: Selbsterfahrung
« Antwort #13 am: 26. Feb 2007, 16:31 Uhr »
Ich denke "Intuition" ist ein gutes Stichwort. Alles Selbsterfahrung nützt nichts, wenn die Intuition fehlt. Ich weiß, klingt so schwammig, aber ich handel während einer Sitzung viel intuitiv ... beobachte sehr genau .... Aber auf meine Selbsterfahrungen (SH u. FH) möchte ich auf keinen Fall verzichtet haben.  :) Denn wenn man es ganau nimmt, beruht die Intuition ja auch da drauf.

Barbara

  • Gast
Re: Selbsterfahrung
« Antwort #14 am: 26. Feb 2007, 16:48 Uhr »
Hallo Miraculus,

Man sollte aber bedenken, daß jeder die Trance anders erlebt, daß man also nie ganz in der Lage sein wird, sich aufgrund eigener Erfahrung in den anderen hineinzufühlen.

Sehe ich auf Grund eigener Erfahrung etwas anders. :)

Es ist schon möglich sich in den anderen hineinzufühlen. Vor ca. 2 Jahren hat Lutz bei einem kleinen privaten Treffen mit einer jungen Frau gesprochen. Ich habe ihr während des Gesprächs Reiki gegeben. Diese junge Frau ist während des Gesprächs immer mal wieder in Tränen ausgebrochen. Und bei mir liefen die Tränen immer schon einige Sekunden vorher als bei ihr. Ich hab ihren Schmerz körperlich gefühlt und es waren nicht meine Tränen, die ich weinte.

Es war auch für mich eine wahnsinnig tolle Erfahrung.

Einige Monate später erlebte ich Ähnliches. Eine Frau wurde hypnotisiert und auch während der Hypnose ließen die Tränen nicht lange auf sich warten. Es ging um Mutter-Vater-Kind-Beziehung und einiges mehr.

Nach einer etwas längeren Pause war abgemacht, dass diese Frau mich hypnotisiert. Abnehmen war das Thema, so war es vorher abgesprochen. Nun änderte die Hypnotiseurin kurzer Hand das Thema (Mutter-Tochter-Beziehung) und arbeitete mit den gleichen Dingen, mit denen vorher bei ihr auch gearbeitet wurde. Ich war ziemlich überrascht und mir war es nicht möglich in Trance zu gehen. Innerlich sperrte sich alles bei mir. Ich beobachtete die Hypnotiseurin und nach kurzer Zeit liefen bei mir die Tränen, aber auch diesmal waren es nicht meine Tränen. Ich vermute, die Hypnotiseurin war innerlich wohl noch so ergriffen von dem, was sie selbst vorher in ihrer Trance erlebt hat und ich hab das ungefiltert aufgenommen und gespürt.

Wir haben den Versuch der Hypnose dann abgebrochen.

Es ist sehr gut möglich sehr tief in andere hineinfühlen zu können, aber dafür muß man selbst in der Lage sein sich komplett zu öffnen. Hört sich vielleicht ein wenig "verrückt" an, aber möglich ist es und so habe ich es erlebt und gefühlt. :)

Lieben Gruß
Barbara

 

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