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Autor Thema: Zeitverzerrung  (Gelesen 19856 mal)

Offline Lutz

  • Admin
  • Beiträge: 3.017
  • Geschlecht: Männlich
Re: Zeitverzerrung
« Antwort #15 am: 16. Jul 2006, 19:38 Uhr »
@ Rhodin:

Zitat
... ist dann die Wahrnehmung wirklich schneller, so dass man zB in einem PC-Spiel mit ca 40 Bildern/Sekunde jedes einzelne "ruckelnd" wahrnehmen könnte?

Das glaube ich eher nicht. Die visuelle Wahrnehmung besteht ja aus einer Kette von "Komponenten", von denen die innerpsychischen Vorgänge (die durch Suggestionen ggf. angesprochen und modifiziert werden können) nur einen Teil ausmachen. Am Anfang der Kette aber steht das Auge mit dessen konstruktionsbedingten Gegebenheiten und Einschränkungen. Und dieses hat offenbar beim Menschen im Laufe der Evolution eine gewisse "Trägheit" entwickelt, die dem menschlichen Leben und dessen Erfordernissen angepasst ist.

Bei manchen Libellenarten z.B. hat man herausgefunden, dass die tatsächlich 200 Bilder pro Sekunde noch verarbeiten können, was vielleicht vor dem Hintergrund sich für menschliche Verhältnisse "blitzschnell" bewegender Beutetiere durchaus Sinn macht. Dem Menschen allerdings würde eine sich dadurch ergebende "Informationsflut" nichts nützen, daher wird nach meiner Vermutung das Auge gar nicht in der Lage sein, zeitlich so hoch auflösen zu können - die Rezeptoren auf der Netzhaut würden da wohl schon nicht mitmachen.

Anschaulicher wird das vielleicht beim Hören. Das Ohr ist bauartbedingt nur in der Lage, einen bestimmten Frequenzbereich zu erfassen und weiterzuleiten. Um noch höhere Frequenzen zu hören, würden Suggestionen allein nicht genügen, denn kein relevantes Bauteil des Ohres kann so schnell mitschwingen und so hohe Frquenzen ans Gehirn weiterzuleiten. Suggestionen würden uns also auch hier nicht zur Fledermaus machen.  ;)

Zitat
2. Im Text oben wurde Zeitstauchung während des Autofahrens erwähnt, ist das nicht sehr gefährlich?

Nein, denn so eine Suggestion betrifft ja nur das Zeitempfinden. "In Wirklichkeit" laufen ja alle Prozesse inkl. der Reaktionszeiten normal schnell ab. Puls- und Atemfrequenz etwa ändern sich ja dadurch nicht. Betroffen wäre nur die Zeitbewertung von Prozessen, nicht aber deren tatsächliche Geschwindigkeit.


@ Michael:

Zitat
1. Es gab mal ein Experiment in dem Versuchspersonen im Kino einen Film angesehen haben und mit einer erhöhten Frequenz wurde Werbung für Eis eingeblendet(kein Ton). Nach der Vorstellung kauften alle das Eis.

Ein solches Experiment speziell mit Eis ist mir nicht bekannt, auch kann ich mir unter einer "erhöhten Frequenz" nichts vorstellen.
Es gab aber einen "klassischen" Versuch, bei dem während einer Kinovorstellung im Jahre 1957 der eigentliche Film durch kurze, bewusst nicht wahrnembare Bilder des sinngemäßen Inhalts "Trinkt Cola, esst Popcorn!" ergänzt wurde; anschließend stieg der Umsatz hinsichtlich dieser Produkte messbar.

Zitat
in der Realtität gibts ja theoretisch undendlich viele Bilder/Sek, Werbeplakate ect. gehen aber nicht so stark in UB. Warum?

Ob Werbeplakate, wenn sie denn einmal gezielt betrachtet werden, tatsächlich "nicht so stark ins UB gehen", weiß ich nicht. Aber ich glaube auch, du meinst was anderes, nämlich dass bewegte Bilder wie die eines Fernsehers uns deutlich mehr beeindrucken als unbewegte, wie z.B. Plakate.

Das liegt daran, dass wir seit Urzeiten auf die Beachtung von Bewegung getrimmt sind. Jagbare Tiere und auch solche, die gefährlich werden konnten, zeichneten sich durch Bewegung aus, insofern war das schnelle Erkennen von Bewegungen überlebensdienlich.

Diese Fixierung auf Bewegung ist schon bei Babies nachweisbar - auch die wenden Blick und Aufmerksamkeit "automatisch" dorthin, wo sich was bewegt. Würde man in einen Raum mit 100 ferngesteuerten Autos kommen, von denen sich plötzlich eines etwas bewegt, würde unsere Aufmerksamkeit sofort auf dieses gezogen werden.

Wenn ein Tennisspieler einen Aufschlag machen soll, stört es ihn nicht, wenn hinter seinem Gegner zahlreiche Zuschauer auf der Tribüne sitzen. Steht aber einer auf und bewegt sich erkennbar, wird der Tennisspieler in der Regel seinen Aufschlag abbrechen, weil diese Bewegung zuviel seiner Konzentration auf sich zieht.

Auch Zauberer machen sich dieses Phänomen zunutze, sie setzen Bewegung gezielt ein, um von dem eigentlichen, wichtigen Geschehen abzulenken.

Und so glotzt man also ständig auf einen laufenden Fernseher, denn dessen bewegte Bilder rufen unserem Unterbewusstsein fortwährend zu: "Schau mich an, ich könnte ein gefährliches Tier sein!"  :D

Lieben Gruß
Lutz

Barbara

  • Gast
Re: Zeitverzerrung
« Antwort #16 am: 10. Dez 2006, 04:52 Uhr »
Hallo zusammen

wenn ich mein Fitnessprogramm absolviere und auf dem Laufband "gehe", finde ich das meist sehr langweilig (einen mp3 Player muß ich mir erst noch zulegen, um die Zeit angenehmer zu gestalten). Deswegen bin ich dazu übergegangen die Zeit während dieser Zeit zu "stauchen", ähnlich wie Lutz es bereits oben in einem Beitrag beschrieben hat.

Es funktioniert wunderbar! - Mir ist weniger langweilig, ich fühle mich während der ganzen Zeit ziemlich fit, bin weniger abgekämpft und erhole mich wesentlich schneller als andere, die nicht mit Hypnose arbeiten. :)

Lieben Gruß
Barbara

 

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