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Autor Thema: 'Gehirnwellenmusik'  (Gelesen 72257 mal)

Offline Psychotrop

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Re: 'Gehirnwellenmusik'
« Antwort #30 am: 18. Dez 2013, 21:14 Uhr »
*laut denk* Raspberry pi, Lötkolben...
Stelle alles in Frage was du zu wissen glaubst!

Offline Hypnotikum

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Re: 'Gehirnwellenmusik'
« Antwort #31 am: 18. Dez 2013, 21:41 Uhr »
+ nen brauchbaren Elektroniker
+ nen guten Programmierer, der am besten in Assembler programmieren kann, damit die Signalverarbeitung zumindest in etwa RealTime ist.

Ich glaube, da ist ein vernünftiger Laptop die bessere Alternative, zumal man für USB nahezu alles bekommt, was es nur geben könnte ;)

LG Ralf
Enttäuscht vom Affen, schuf Gott den Menschen. Danach verzichtete er auf weitere Experimente. (Mark Twain)

Offline Lutz

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Re: 'Gehirnwellenmusik'
« Antwort #32 am: 19. Dez 2013, 13:05 Uhr »
Die Rechner-Hardware ist relativ unkritisch. Bei mir läuft das System in der Praxis auf einem ca. 5 Jahre alten Notebook völlig problemlos und ohne störenden Zeitversatz. Ein Augenblinzeln z.B. erzeugt ein "Pling" von einer Triangel und der folgt subjektiv unmittelbar, das reicht völlig.
Anders sieht es bei der eigentlichen EEG-Erfassung aus, da kommt man mit dem Raspberry nicht weit... hierbei handelt es sich um eine hochspezialisierte Hardware, die die minimalen gemessenen Spannungen im Mikrovolt-Bereich zuverlässig erfassen und störungsfrei verstärken/auswerten soll. Aber auch da tut sich was auf dem Markt und Kaufsysteme gibt es inzwischen ab etwa 600/700,- €.

Ein Geschäftspartner und ich hatten mal überlegt, ein bedienungsfreundliches Komplettsystem für technisch Unbedarfte entwickeln zu lassen, um das dann zu vertreiben, sind aber aus mehreren Gründen wieder davon abgekommen.

Was aber "im Prinzip" in Zeiten eines immer schneller werdenden Internets möglich wäre: die Installation eines zentralen Servers, an den die erfassten Rohdaten gesendet werden und der dann Musik in einer vom User ausgewählten Stilrichtung zurückstreamt. Wer sowas programmieren kann und möchte, kann sich gerne bei mir melden, da können wir - ernsthaft - ins Geschäft kommen.  :)

Ich hab übrigens keine Bedenken, dass ein Dritter diese Idee für sich adaptieren könnte, denn allein die Anpassung der Auswertungssoftware für die aktuelle Gehirnwellenmusik hat über 2 Jahre in Anspruch genommen (nicht full-time, sondern zwischendurch immer mal wieder) und zahlreiche Testläufe mit unterschiedlichen Probanden hinter sich; da denkst du, du hast es, und dann kommt ein Proband mit gänzlich untypischen Hirnwellenmustern und es kommt nix sinnvolles mehr raus - oder gleich gar nichts, auch das hatte ich mal.

Lieben Gruß
Lutz

Offline Gode_RE

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Re: 'Gehirnwellenmusik'
« Antwort #33 am: 21. Dez 2013, 13:41 Uhr »
Vielen Dank Lutz für die Beschreibung der Konfiguration.

Ich habe mir mal die Marktpreise für das EEG-Gerät und die Software dazu angesehen, da kommt man schnell auf 1500 Euro und mehr. Und wie Du in Deinem letzten Beitrag schreibst, ist die Hauptarbeit das Programmieren der musikalischen Umsetzung, viele zig oder hundert Stunden Arbeit. In Zahlen gefasst käme da wahrscheinlich ein fünfstelliger Eurobetrag heraus. All das macht so ein System einmalig und quasi unverkaufbar.

Auch die Streaminglösung - so interessant sie sich anhört - kann ich mir nicht als wirtschaftlich machbar vorstellen. Mein angestellter Mitarbeiter (Netzwerktechniker und Programmierer) hat hier schon Videostreamingserver für uns entwickelt, ich weiß noch wie viel Aufwand das war. Angesichts des Nischenmarktes glaube ich nicht, dass das preislich wirtschaftlich sein kann.  Vor allem, weil es bei Biofeedback auf die unverzögerte Unmittelbarkeit ankommt. Sekundenlange Streamingverzögerungen würden das Prinzip konterkarieren. Eine absolute Echtzeitlösung via Internetstreaming halte ich daher für extrem aufwendig.

Ich stelle mir gerade mal vor, wieviele Patienten ich damit zu 60 Euro pro Stunde behandeln müsste, um die Kosten reinzuholen. Also, herzlichen Glückwunsch zu dieser Leistung, und Einmaligkeit des Systems.

Nette kollegiale Grüße

Godehard Pötter

Offline Lutz

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Re: 'Gehirnwellenmusik'
« Antwort #34 am: 22. Dez 2013, 15:07 Uhr »
Zitat
Sekundenlange Streamingverzögerungen würden das Prinzip konterkarieren.

"Sekundenlange" Verzögerungen wären natürlich nicht zu tolerieren - sind aber auch nicht zu erwarten. Anders als bei der Videoübertragung fallen ja wesentlich weniger Daten an.

Und selbst wenn eine Latenz unter ungünstigen Umständen bis zu 1 Sek. entstehen sollte, wäre auch das noch völlig o.k., denn:

Die Hirnwellenzusammensetzung ändert sich in Sekundenbruchteilen ständig und deutlich. Würde man dieses Spiel 1:1 und "realtime" in Töne umsetzen, käme da ein heilloses Chaos raus, das mit "Musik" nichts mehr zu tun hätte und beispielsweise von der Gehirnwellen-Demo meilenweit entfernt wäre. Um das in den Griff zu bekommen, gibt es zwei Möglichkeiten:

a) Man weist die Analyse-Software an (so diese dafür geeignet ist), nur in bestimmten Abständen, z.B. 3x mal pro Sekunde, einen neuen Ton zu generieren. Dann hätte man künstlich eine Rhythmisierung geschaffen, weil es ja nun einen "Takt" gibt. Das kann durchaus reizvoll sein, ABER die jeweils produzierten Töne gäben den gemessenen Stand nur jeweils genau des Zeitpunktes wieder, der bei der Entstehung des Tones herrschte; würde der Ton nur 100 Millisekunden früher oder später erzeugt, wäre er aufgrund eines anderen gemessenen Wertes vielleicht ein ganz anderer. Grobe Tendenzen in einer Befindlichkeitsänderung wären damit also nur schwer bis gar nicht abbildbar.

b) Man weist die Software an, erst bei gemessenen Veränderungen in einem bestimmten Bereich einen neuen Ton zu produzieren, egal, wann dies der Fall ist. Damit dies aber nicht ständig geschieht, was den realen Bedingungen entspräche, bildet man zuvor einen Mittelwert über die gemessenen Daten der letzten 1-3 Sek. (individuell abhängig von gemessenen und zu verändernden Parametern und Instrumenten). Dies bildet Tendenzen sehr viel besser ab, einzelne "Werteausreißer" beeinträchtigen das Klangbild nicht; es hat aber auch zur Folge, dass die Töne wegen der vorangegangenen Mittelung der Realität etwas hinterherhinken. Diesen Weg bin ich gegangen und in so einem Zusammenhang ist es dann aber auch zu verschmerzen, wenn da nochmal eine kleine Latenz hinzukommt.

Für die Übertragung der Daten übers Internet (TCP/IP) gibt es bereits Programme, teils auch open source, nur leider sind dies proprietäre Lösungen, die an bestimmte Hard- und Software geknüpft sind und nicht "generell" plattformübergreifend funktionieren. Daran und an der "automatisierten Abwicklung auf dem Server" müsste also rumprogrammiert werden. Dafür nun extra jemanden anzustellen, wäre allerdings auch mir zu teuer.  ;)

Lieben Gruß
Lutz

 

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