Warum lehnen es die Hypnose-Gesellschaften samt denen für zahnärztliche Hypnose als moralisch unverantwtbar ab, an den Heilpraktiker Wissen weiterzugeben?
Zum Psychologiestudium könnte vielleicht Susanne was schreiben; das wäre bestimmt interessant.
Zum Schluß noch eines: Ich mache mich gerne über bestimmte Berufsgruppen lustig; gerade ich als Sozialpädagoge bin auch an alles sozialen Witzen interessiert (davon gibt es ja zur Genüge );
Aufgrund seiner i.d.R. somatisch ausgerichteten Ausbildung hat der F.[acharzt] in vielen Fällen keine psychotherapeutische Vorbildung. Ohne psychotherapeutische Zusatzausbildung behandelt er daher überwiegend mit Kurzgesprächen und medikamentös mit Psychopharmaka.
Was ich mir wünschen würde, wäre ein offeneres Vorgehen und eine Öffnung der Ausbildungen - auch der Hypnoseausbildung für Menschen, die auf menschlicher, intellektueller und emotionaler Ebene geeignet sind für diesen Beruf der Therapie. Das wäre vielleicht ein Weg, um den Scharlatanen und Abzockern, die sich zuhauf auf dem Markt tummeln, einen Riegel vorzuschieben...
ich möchte hier keineswegs denjenigen das Wort reden, die sich von bestimmten Berufsgruppen und/oder ambitionierten Laien von Haus aus und ganz generell distanzieren und eine undurchdringliche Mauer aufbauen. Es ist allerdings so, dass ich mich auch recht intensiv nicht nur mit der Hypnose selbst beschäftige, sondern auch mit "Randerscheinungen": Wie wird Hypnose in der Öffentlichkeit (Medien) dargestellt? In welchem Zusammenhang wird wie von Hypnose gesprochen? Wie kommt Hypnose in Filmen weg? Welche Meinungen dazu herrschen "da draußen"?
Was da für ein inhaltlicher Mist zusammengschrieben wird, lässt bei mir teilweise die Zornesfalten ins Gesicht treten. Offenbar hat sich bisher so gut wie garnicht herumgesprochen, dass eine "befehlende" Hypnose, wie sie vor mehr als 100 Jahren üblich war, längst "out" ist. In zahlreichen Beiträgen (oft natürlich unter der Überschrift "Esoterik") wird eine Hypnose (zu Recht) kritisiert, die es praktisch garnicht mehr gibt. Dass es eine akuelle, moderne, wie ich gerne sage "sanfte" Hypnose nach Erickson mit systemischen und/oder NLP-Ansätzen gibt, scheint "da draußen" nicht statt zu finden.
Dabei bin ich keineswegs sauer auf all diejenigen, die sowohl in prolligen oder aber auch wohlfeilen Worten über "die Hypnose" herziehen - sie wissen es halt nicht besser. Mein Unmut richtet sich explizit an jene, die eine "autoritäre" Stellung innehaben oder sich eine solche zuschreiben (wollen) und damit in der Summe für einen meinungsbildenden Prozess besonders verantwortlich sind.
Da gibt es Psychologen und Ärzte, die offenbar keine wirkliche Ahnung von Hypnose haben (was nicht zu beanstanden ist) und dennoch gleich mal pauschal verlautbaren lassen, dass Hypnose sowieso nichts bringe (was m.E. schon zu beanstanden ist);
Da gibt es natürlich auch Leute, die sich über Erickson und dessen Techniken lustig machen und dabei deutlich werden lassen, dass sie wahrscheinlich nicht ein einziges Buch über ihn gelesen haben (sonst würden sie nicht so falsch begründen - und über die Schreibweise des Namens "Erickson" sag ich in dem Zusammenhang schon gar nichts mehr) usw. (Nicht, dass man Erickson nicht kritisieren dürfe, das darf man sehr wohl und sehr gerne, natürlich auch in diesem Forum hier - aber vorher sollte man bitte, bitte halbwegs wissen, worüber man redet.)
Wenn man sich als Fachorganisation vor diesem Hintergrund abschottet, kann ich das zumindest nachvollziehen (was nicht meint: gutheißen). Schön wäre es einerseits sicherlich, wenn z.B. die MEG (von mir aus gegen gutes Geld und meinetwegen auch nach einer Art "Wissenstest") sich für Ausbildungen ohne Berufsbindung öffnen würde. Wenn man sich dabei zu doof anstellt, kriegt man eben kein Zertifikat oder fliegt raus, das wäre ja o.k.
Allerdings gibt es dabei auch ein rechtlich Hemmnis, das man nicht vergessen darf: eine MEG-Ausbildung zielt natürlich auf "Heilung, Diagnose pp." und damit in eine Richtung, die sowieso nur bestimmten Berufsgruppen vorbehalten ist. Von daher kann man von der MEG m.E. nicht erwarten, dass sie Leute für etwas ausbildet, was sie hinterher sowieso in vielen Bereichen nicht anwenden dürfen - das wär ja schon "Beihilfe zum Verstoß gegen das HPG".
Eine beklagenswerte Folge dieses Dilemmas allerdings hat Susanne schon angesprochen - dadurch wird das Feld "anderen" überlassen...