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Autor Thema: visualisierung - geistige projektion  (Gelesen 14105 mal)

Offline Mustrum

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visualisierung - geistige projektion
« am: 31. Aug 2008, 11:19 Uhr »
hallo zusammen.

es gibt ein these die sagt, das unterbewusstsein arbeitet mit bildern. ausserdem gibts in dem zusammenhang die aussage das weniger als die hälfte der menschen tatsächlich aktiv solche bilder sieht.

ich persönlich bin ein beführworter dieser these, obwohl ich probleme habe diese bilder aktiv zu erzeugen. allerdings kommt es vor, das ich ab und zu den eindruck habe ein bild zu sehen, wenn ich mich an dinge aus der vergangenheit erinnere. überlegungen speziell zu diesen situationen wo ich bilder sehen konnte haben bei mir zu dem schluss gefüht, das 2 dinge dabei eine rolle spielten. zum einen waren es reale bilder, zum anderen gab es immer irgendwelche starken emotionen zu diesen bildern.
nachtrag beim schreibern der zeilen: ganz selten habe ich eine bildhafte vorstellung beim bzw nach dem lesen eines für mich spannenden buches. dort sind die seltenen bilder aber eher abstrakt. will sagen ein "alter mann" ist nicht plastisch, sondern viele kleine "dinge" lassen auf eine person von hohem alter schliessen, ohne das man mehr dazu sagen kann ausser das man den eindruk hat das es eine alte person ist. ( an der stellle fällt es mir echt schwer das in worte zu fassen  ???)

worauf ich hinaus möchte ist eigentlich folgendes. ist es möglich personen beizubringen aktiv zu visualisieren??

als beispiel fällt mir in diesem zusammenhang eine geschichte aus dem sport ein: in videos des bundestrainers für pool-billard wird darüber gesagt, das man sich bei der vorbereitung auf den stoss vorstellen soll wie die kugel ins loch fällt und das es sehr vorteilhaft wäre in gedanken ein solches bild zu sehen. ausserdem solle man sich das geräusch vorstellen das dabei entsteht... je besser man diese kann umso einfacher fällt es einem am ende das ganze zu verwirklichen. als aktiver billardspieler kann ich seine (wesentlich ausführlicheren ) erklärungen verstehen muss aber selber auf den aspekt des visualisierens verichten. ich selber denke das hier ein schlüssel liegen könnte um eine weitere leistungssteigerung zu erreichen.
mfg
Mustrum

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Offline Sunny

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Re: visualisierung - geistige projektion
« Antwort #1 am: 31. Aug 2008, 12:10 Uhr »
Aloha!

Als "Sequenzieller Intuitiv Brainer" empfehle ich dringendst, "Bild" durch "Vorstellung" zu ersetzen! Das erspart eine Menge Frust!!

Ich dachte Jahre lang nicht visualisieren zu können. :-[ Bis ich das Buch "Stell dir vor - kreativ visualisieren" von Shakti Gawain laß. ;)

Ein Hypnotiseur, der Dinge wie "Sehe vor deinem geistigen Auge ..." sagt, betrügt imho seine Hypnotisanden um die anderen Sinne.  >:D


Auditiv digital grüßend

Sunny

Offline Mogwai

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Re: visualisierung - geistige projektion
« Antwort #2 am: 31. Aug 2008, 12:21 Uhr »
Hallo Mustrum,

bezieht sich Dein Nick auf Terry Pratchett? Große Bücher!

Ich habe gelernt, dass nur 20% der Bevölkerung wirkliche Bilder sehen kann, wenn man sie darum bittet. Aber bestimmt gibt es andere Prozentzahlen von anderen Leuten. Die anderen 80% können sich jedoch vorstellen, wie es sein könnte, wenn sie etwas sehen. Deshalb sagen einige Hypnotiseure (darunter auch ich) "stell dir vor...." und nicht "du siehst....". Das tue ich, obwohl ich glaube, dass die meisten bei der Aussage "Du siehst..." kein Problem damit haben sich vorzustellen, "wie es sein könnte". Aber den einen oder anderen Klienten könnte es irritieren.
Ich persönlich glaube, dass es bei den Visualisierungen oft darum geht entsprachende Emotionen zu wecken und zu ankern, die mit den inneren Bildern verknüpft sind. Jetzt kenne ich mich mit dem Bereich der Sport- und Motivationshypnose nicht aus, aber ich vermute, dass etwas, was man mit genügenden Emotionen visualisiert für das UB wie ein tatsächlich stattgefundenes Erlebnis gewertet wird. D.h. das Gefühl der Selbstwirksamkeit ("Das habe ich schon einmal geschafft" oder "Ich weiß, wie es sich anfühlt zu gewinnen") wird gesteigert und somit steigen tatsächlich die Erfolgserlebnisse.
Aber wie ich schon sagte, kenne ich mich in diesem Bereich nicht wirklich aus. Halt meine Gedanken.

Gruß
Michael

Offline Mustrum

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Re: visualisierung - geistige projektion
« Antwort #3 am: 31. Aug 2008, 14:07 Uhr »
erstmal danke für eure beiträge.

@ sunny

bezugnehmend auf deine äusserungengen in meinem vorstellungsbeitrag sag ich nur : imagine or visualize, that is importent (G.F.Kein). mir ist sehr wohl bewusst, das die vorstellung von etwas nicht automatisch ein bild sein muss. trozalledem stellt sich mir folgende frage: wer sich nur auf einen aspekt der wahrnemung konzentriert, mag erfolg haben. wäre der erfolg nicht ungemein grösser, wenn er alle aspekte der wahrnehmung einbeziehen könnte.
im konkreten beispiel des billardsports bleiben allerdings nur 2 wahrnehmungen offen .. das hören (wie die kugeln aneinander stossen, wie die kigel in die tasche fällt, auch das geräusch von dem queue wenn es die weisse kugel trifft) und das sehen ( wie die kugel den tisch lang läuft und wie sie in die tasche fällt) ich lasse es hierbei bewusst bei einer positiven formulierung. der aspekt des fühlens ist für mich faktisch nicht greifbar ... ich habe weder ein positives noch negatives gefühl beim stoss ... es gibt allerdings unbewusste empfindungen die mich dazu veranlassen nochmals vom stoss zurückzutreten und mich nochmal mit dem eigentlichen ablauf auseinanderzusetzen und  nochmal den stosst neu anzugehen.

nebenbei habe ich gerade deine und lutz äusserungen zuhttp://www.hypnose-service.de/forum/index.php?topic=1071.0 gelesen und da spiegelt sich ne menge von mir selber wieder ... evt muss ich mich auch mal auf die suche nach dem grund für das eine oder andere machen.

@mogwai

ja der nick bezieht sich auf pratchett .. speziell mustrum ridcully
irgendwie hab ich einen faible für since fiction und fantasy. gerade wenn es um nicknamen geht bevorzuge ich namen aus dem fantasy genre und erstaunlicherweise immer irgendwelche magier. evt kann lutz das ja mal aufarbeiten ... irgendwie glaube ich , das er das kann.
pratchett selber ist für mich einfach nur genial. wenn ich mich kurz fassen muss ( in einem solchen forum wohl angebracht) bleibt mir nur zu zitieren ".. der douglas adams der Fantasy"

Zitat
Ich persönlich glaube, dass es bei den Visualisierungen oft darum geht entsprachende Emotionen zu wecken und zu ankern, die mit den inneren Bildern verknüpft sind.

bedeutet diese aussage jetzt das erst eine emotion da ist und dadurch ein damit verknüftes bild hervorgeholt wird ??

das lesen dieses satzes hat bei mir intuitiv folgende gedanken ausgelöst .. wenn ich selber intensiv über einen pfirsich nachdenke, dann erzeugt die vorstellung von dem pfirsich, speziell der kleinen härchen auf seiner haut, bei mir ein gefühl das eine sogenannte "gänsehaut" auslöst. alle haare an den armen stellen sich auf und mich durchläuft ein kleine schauer.
hierbei sind vorstellung und emotion verknüpft, aber ich sehe definitiv keinen pfirsich. was ich aber wissen möchte ist die frage ob man lernen kann diesen pfirsich zu "sehen".

sunny wird ( so wie ich seine äusseungen hier gelesen haben ) eine verbindung zwischen "fühlen" und "vorstellen" erzeugen können. wenn es aber möglich ist, das ganze noch um den visuellen bereich zu erweitern, wäre das ganze dann nich noch .. besser .. realistischer .... interessanter  ( hier fehlt mir ein passendes wort)

« Letzte Änderung: 01. Sep 2008, 01:14 Uhr von Barbara »
mfg
Mustrum

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Offline Sunny

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Re: visualisierung - geistige projektion
« Antwort #4 am: 31. Aug 2008, 14:56 Uhr »
@ sunny

bezugnehmend auf deine äusserungengen in meinem vorstellungsbeitrag sag ich nur : imagine or visualize, that is importent (G.F.Kein). mir ist sehr wohl bewusst, das die vorstellung von etwas nicht automatisch ein bild sein muss. trozalledem stellt sich mir folgende frage: wer sich nur auf einen aspekt der wahrnemung konzentriert, mag erfolg haben. wäre der erfolg nicht ungemein grösser, wenn er alle aspekte der wahrnehmung einbeziehen könnte.
Entscheidend ist das Gefühl das diese Vorstellungen hervorrufen. Hierbei gilt: Je emotionaler, desto besser. Die Vorstellungen an sich sind nur Träger/ Katalysatoren um zu diesen Gefühlen zu gelangen/ sie zu erzeugen/ hervorrufen. Alle Sinne dabei zu haben mag helfen - ist aber nicht Bedingung.

Zitat
im konkreten beispiel des billardsports bleiben allerdings nur 2 wahrnehmungen offen .. das hören (wie die kugeln aneinander stossen, wie die kigel in die tasche fällt, auch das geräusch von dem queue wenn es die weisse kugel trifft) und das sehen ( wie die kugel den tisch lang läuft und wie sie in die tasche fällt) ich lasse es hierbei bewusst bei einer positiven formulierung. der aspekt des fühlens ist für mich faktisch nicht greifbar ...
Für jemanden wie mich schon. Ich kann fühlen wie es sein muss. ;) Dafür "sehe" oder "höre" ich die Kugeln nicht.


Nur was du (an Vorgestelltem) fühlen kannst ist echt!

Sunny

Offline Mogwai

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Re: visualisierung - geistige projektion
« Antwort #5 am: 31. Aug 2008, 17:42 Uhr »
Welche Vorstellungen hast Du denn, wenn Du von "visualisieren" sprichst? Meinst Du ein reelles 3-D Bild in Farbe? Mit Sicherheit gibt es qualitative Abstufungen beim Visualisieren. Ich sehe bei manchen Gelegenheiten sehr realistische, farbige Bilder, aber ich kann diese nur minimal beeinflussen.
Bei diesem Thema denke ich an Rennfahrer, die vor dem Wettkampf die Strecke durchgehen oder an Skifahrer, die Trockenübungen machen. Dass die alle glasklare, bunte Bilder sehen, bezweifle ich.
Was wohl helfen könnte ist, dass die Fähigkeit zum Halluzinieren in der tiefen Trance verstärkt wird. Ich erinnere mich an Tests, bei denen Sportler gebeten wurden sich vorzustellen ihre Sportart auszuüben und alleine beim Visualisieren wurden dieselben Muskelgruppen aktiviert, wie beim echten Ausüben des Sportes. Ich müsste noch einmal schauen, wo ich das gelesen habe. Nachdem ich den Film "The Secret" gesehen hatte, war ich der Meinung, dass ich jetzt fröhlich drauf los visualisiere. Aber ich bin der Meinung, dass diese Visualisierungen ihre Grenzen haben und dass sie sehr fragil sind. Wenn man mir in Trance bestimmte Bilder vorschlägt, sind diese oft sehr wackelig. Frage wäre nun, wie man diese stabilisieren kann und ob das wichtig wäre.

Aber im Großen und Ganzen denke ich, dass wir Erinnerungen und Erfahrungen eher als Emotionale Zustände abspeichern, statt als Bilder und dass Bilder eher als eine Art Trigger funktionieren. Aber das ist nur meine Meinung. Es gibt hier etliche Leute, die einiges mehr an Erfahrung und Wissen haben.


P.s. "The Secret" ist meines Erachtens nur für die Filmemacher, Redner und Autoren Wirklichkeit. So eine Art spirituelles Schneeballsystem. ;)

Offline Mustrum

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Re: visualisierung - geistige projektion
« Antwort #6 am: 31. Aug 2008, 18:43 Uhr »
hallo mogwai

Welche Vorstellungen hast Du denn, wenn Du von "visualisieren" sprichst? Meinst Du ein reelles 3-D Bild in Farbe? Mit Sicherheit gibt es qualitative Abstufungen beim Visualisieren. Ich sehe bei manchen Gelegenheiten sehr realistische, farbige Bilder, aber ich kann diese nur minimal beeinflussen.
ich meine durchaus ein bild , von mir aus auch einen kurzen film. ob das nun 3-d oder auch farbe hat ist für mich bedeutungslos. ob das ganze komplett scharf ist oder nur teilweise einzelheiten erkennbar sind ist mir auch egal. allerdings ist das ganze auch schwer zu beschreiben. evt hilft es hier von einer (meiner) erwartungshaltung auszugehen, da ich selber nicht bewusst visuell bin. ich persönlich dachte da an etwas das man erlebt wie einen traum. auch dort hat man den eindruck etwas gesehen bzw erlebt zu haben. wenn ich an die seltenen momente zurückdenke bei denen ich "bilder" im kopf hatte wenn ich intesiv einen roman gelesen habe, dann müsste ich es so beschreiben das es wie ein gemälde war, allerdings teilweise unscharf. details die im text erwäht werden relativ scharf, nebensächlichkeiten eher unscharf...  teilweise so , als wenn lautmalerische lücken gefüllt werden um keine weissen flecken auf dem bild zu hinterlassen.



P.s. "The Secret" ist meines Erachtens nur für die Filmemacher, Redner und Autoren Wirklichkeit. So eine Art spirituelles Schneeballsystem. ;)

"the secret" ist auch etwas , über das ich im zusammenhang mit hypnose "gestolpert" bin. eines jener werke die auf der einen seite den einen oder anderen aspekt der hypnose aufgreiffen , andererseits allerdings auch völlig überzogen erscheinen. ich bin froh, das ich im falle von "the secret" kein geld dafür ausgegeben habe. jeder euro wäre einer zuviel.
mfg
Mustrum

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Offline Lutz

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Re: visualisierung - geistige projektion
« Antwort #7 am: 31. Aug 2008, 23:48 Uhr »
@ Mustrum:

Hinsichtlich der Visualisierung ist meine Meinung die von Sunny.

Aber zu dem Punkt hier noch was:

Zitat
in videos des bundestrainers für pool-billard wird darüber gesagt, das man sich bei der vorbereitung auf den stoss vorstellen soll wie die kugel ins loch fällt und das es sehr vorteilhaft wäre in gedanken ein solches bild zu sehen. ausserdem solle man sich das geräusch vorstellen das dabei entsteht... je besser man diese kann umso einfacher fällt es einem am ende das ganze zu verwirklichen. als aktiver billardspieler kann ich seine (wesentlich ausführlicheren ) erklärungen verstehen muss aber selber auf den aspekt des visualisierens verichten.

Ich schicke voran, dass ich nicht respektlos sein möchte und dass es sich bei Folgendem nur um meine persönliche Meinung handelt. Aber ich fürchte, da hat der Videohersteller irgendwas nicht verstanden.

Bleiben wir mal bei dem genannten Skifahrer. Nehmen wir an, der ist Abfahrtsläufer und hat eine Strecke im Training mehrfach befahren. Dabei hat er bewusst, aber vor allen Dingen unbewusst, viele Erfahrungen gesammelt - z.B. beim Tor X. Einmal ist er da besser rumgekommen, ein anderes Mal nicht so gut. Und diese besseren und schlechteren Ergebnisse an dem Tor haben auch ihre Repräsentationen in Sinneswahrnehmungen:

Als er besser rumkam, hat es anders ausgesehen, hat der Schnee anders geklungen, hat sich sein Körper anders angefühlt als beim schlechteren Mal. Auf Basis der gewonnenen Daten kann das Unbewusste damit "hochrechnen", wie ein optimales Umfahren dieses Tores aussehen, sich anhören oder sich anfühlen würde. Durch die Vorstellung einer optimalen Abfahrt werden diese Sinnesreize "sich vorgestellt" und damit automatisch auf unbewusster Ebene die damit einhergehenden Körperbewegungen, die das ja erzeugen sollen, "gebahnt", d.h. grob, dass die Nervenzellen schon mal darauf vorbereitet werden sollen, den optimalen Abfahrtslauf später zu reproduzieren (hier könnte man noch auf Spiegelneuronen eingehen).

Eine solche Vorbereitung macht also Sinn - und zwar deshalb, weil gesammeltes Erfahrungswissen über den Weg einer Vorstellung eines optimalen Ablaufs (am besten unter Einbeziehung aller Sinneskanäle) die Nervenzellen 'vorbereitet'.

Aber das ist natürlich nicht auf das Billiardspielen übertragbar. Jeder Stoß (vom Anstoß vielleicht mal abgesehen) ist ein Unikat. Sich vorzustellen, wie sich der 'richtige' Stoß anhört oder wie eine Kugel Richtung Loch rollt und dann dort hörbar reinplumst, ist ja vielleicht eine nette Motivation, ist aber auf neuronaler Ebene überhaupt nicht geeignet, den 'richtigen' Stoß vorzubereiten.

Ich denke also, da hat jemand aus anderen Sportarten was 1:1 übernommen, ohne zu wissen, worum es dabei überhaupt geht. Ich würde daher einen ganz anderen Weg vorschlagen.

Vergegenwärtige dir doch mal folgendes: wenn du am Stoß bist, siehst du eine bestimmte Situation auf dem Tisch. Und in dem Moment, da du die Situation siehst, wird dein Unbewusstes sofort wissen, wie gestoßen werden muss. So eine Aufgabe ist für so ein UB ein Lacher. Jedes Auffangen eines geworfenen Tennisballs ist von der Aufgabenstellung (Berechnung der Geschwindigkeit, der Flugbahn, des richtigen Moments des Zugreifens in einem nur ganz kleinen Zeitfenster usw.) wesentlich anspruchsvoller als die Berechnung des richtigen Anstubsens eines Balles auf einem Tisch.

Die Schwierigkeit ist 'nur' - wie teilt dein UB dir den richtigen Stoß mit? 'Ihr' müsstet dazu einen Weg, eine Sprache finden. Wie fühlt es sich an, wenn du einen 'richtigen' Stoß ausführst? Leg eine Kugel vors Loch und tu so, als würdest du sie dort hineinstoßen wollen (ein ganz einfacher Stoß also). Wie fühlt sich das an, wenn du den 'richtig' ansetzt? Wie fühlt sich der Qeue an? Wenn du dir irgendeine Skala eines Messinstruments vorstellst, wie weit schlägt sie gedanklich aus? Kribbelt es im linken Fuß? Wenn du dir einen Ton vorstellst, wie wäre der? ...

Wenn es dir erstmal nicht gelingen sollte, irgend eine Wahrnehmung auszumachen, dann tu so, als würdest du diesen Stoß falsch machen wollen. Gibt es dann irgend eine Empfindung? Was musst du tun, um die 'Falsch-Empfindung' wegzukriegen usw.?
Suchet, so werdet ihr finden!  :)

Wenn ein Klavierspieler sagt: "Die nächste richtige weiße Taste ist ein wenig weißer als die anderen", oder: "Die nächste richtige schwarze Taste ist ein wenig schwärzer als die anderen", dann ist er nicht plemm-plemm, sondern hat seine Sprache zur Kommunikation mit unbewusstem Wissen gefunden.  ;)

Lieben Gruß
Lutz

P.S.:
Zitat
evt kann lutz das ja mal aufarbeiten ... irgendwie glaube ich , das er das kann.
Dafür brauch ich noch ein paar Beiträge mehr von dir.  ;D

Offline Mustrum

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Re: visualisierung - geistige projektion
« Antwort #8 am: 01. Sep 2008, 00:51 Uhr »
danke für deine ausführliche beschreibung lutz.

dein ansatz ist für mich durchaus verständlich, obwohl das einfache anschubsen einer kugel wesentlich anspruchsvoller ist, als man sich allgemein vorstellt. ;)

um hier aber mal den bundestrainer ein wenig in schutz zu nehmen, behaupte ich mal das meine zusammenfassung zu kurz/ungenau ist um hier ein urteil über seine bemerkungen fällen zu können.
zum einen sei angemerkt, das dieses video sich an anfänger richtet  und daher nur grundlagen behandelt ohne allzuser ins detail zu gehen, zum anderen ist es meine interpretation nachdem mehr als ein halbes jahr vergangen ist, das ich es gesehen haben.

eventuell werde ich aber die gelegenheit nutzen und darüber nachdenken ob ich beide interessen (hypnose und billard) zu einem projekt verknüpfe.
in diesem zusammenhang könnte man dann auch auf die ausführungen innerhalb des videos näher eingehen und den ansichten der hypnose gegenüberstellen. sollte ich mich dazu entschliessen, würde ich allerdings was die möglichkeiten der hypnose betrifft die hilfe der community benötigen, da mein wissen über hypnose bestimmt nicht reicht um tatsächlich sinnvoll in diesem bereich eingesetzt zu werden.

muss mir da noch ein wenig gedanken drüber machen ....

mfg
ridcully

p.s
aufgrund der einschränkung des editieren möchte ich einen admin/moderator bitten im 4 beitrag dieses themas das zitat dahingehend zu korrigieren, das der quote richtig geschlossen wird. ist mir beim verfassen leider nicht aufgefallen das ich dort die [ irgendwie gelöscht habe.  ???
mfg
Mustrum

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Barbara

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Re: visualisierung - geistige projektion
« Antwort #9 am: 01. Sep 2008, 01:42 Uhr »
Hallo Mustrum,

ich arbeite seit geraumer Zeit im Sportstudio mit Hypnose und erziele damit gut Ergebnisse. Schon nach wenigen Sekunden auf dem Crosstrainer spüre ich, ob es gut oder weniger gut läufen wird. Sofort, wenn sich bei mir ein unwohles Gefühl einstellt, meine Beine sich schwer anfühlen, hole ich mir gedanklich einen "Lauf" ins Gedächtnis, der richtig gut war. Und ob er gut war, macht sich für mich daran fest, wie ich mich gefühlt habe, was ich gefühlt habe.

Ähnlich kannst du auch beim Billardspielen vorgehen. Und dabei spielt die Kugel ansich m.E. gar keine bzw. eine untergeordnete Rolle, alleine du bist wichtig. Du hast sicher schon ein Spiel gehabt, bei dem alles optimal lief und dazu hast du bestimmt auch Gefühle und Empfindungen. Dieses innerlich "YEAH", wie immer sich das für dich angefühlt hat, kannst du dir ins Gedächtnis holen. Vielleicht noch wo dieses Spiel stattgefunden hat, wer dran teilgenommen hat. Wie war das Wetter an dem Tag und und und...

Dein UB wird dann genau wissen was zu tun ist. :)



Zitat
p.s
aufgrund der einschränkung des editieren möchte ich einen admin/moderator bitten im 4 beitrag dieses themas das zitat dahingehend zu korrigieren, das der quote richtig geschlossen wird. ist mir beim verfassen leider nicht aufgefallen das ich dort die [ irgendwie gelöscht habe.   ???

erledigt. :)

Lieben Gruß
Barbara

Offline Lutz

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Re: visualisierung - geistige projektion
« Antwort #10 am: 01. Sep 2008, 12:52 Uhr »
Hallo Mustrum,

o.k., ich lass' den Trainer leben.  :)

Zitat
...obwohl das einfache anschubsen einer kugel wesentlich anspruchsvoller ist, als man sich allgemein vorstellt.  ;)

Es läge mir fern, den Anspruch des Billiardspielens trivialisieren zu wollen - ganz und gar nicht! Und das schreibt einer, für den es eine große Leistung ist, einen Billiardqeue überhaupt richtig rum in die Hand zu nehmen.  :)

Aber: die Leistungsfähigkeit des UB's auf anderen Gebieten ist ungleich größer und komplexer - ohne dass uns das als etwa Besonderes erscheint, das nehmen wir einfach so mit. Allein der Vorgang des aufrechten Gehens mit der eher kleinen, durch die Füße vorgegebenen Grundfläche, dabei noch treppensteigend oder fußballspielend, wobei der Körperschwerpunkt zwischendurch auch außerhalb der Grundfläche liegt, ist fast ein "Wunder" (und aktuelle Roboter und Rechner vermögen nicht einmal annähernd, sowas zu reproduzieren). Hier werden die unterschiedlichsten Kräfte, Energien pp. in Sekundenbruchteilen berechnet und blitzschnell in Bewegungen umgesetzt.

Zitat
aufgrund der einschränkung des editieren...

Es gab mal einen Grund, diese doofe Editiersperre einzurichten; dieser Grund ist aber inzwischen weggefallen und so haben wir jetzt die Editiersperre auch wieder rausgenommen; ab sofort kann also jeder wieder seine Beiträge 'normal' nachträglich und zeitlich unbeschränkt editieren.

Lieben Gruß
Lutz

Offline Sunny

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Re: visualisierung - geistige projektion
« Antwort #11 am: 03. Sep 2008, 18:28 Uhr »
Hallo zusammen!

Mir fällt da gerade ein Interview von Hinrich Romeike ein. War auf Stern TV.

Er beschrieb seine mentale Vorbereitung in etwa wie folgt: Vorab dreht er einen Film eines absolut perfekten Ritts durch den Parkur. Während des Ritts legt er diesen Film übers Realbild. So dass er in jeder Sekunde des Rittes erkennen kann und weiß, ob's noch (ideal) läuft oder ob er korrigieren muss. So lange alles ideal läuft, sprich so lange es keine Abweichungen gibt, tut er aktiv nichts und lässts einfach laufen ...   8)

Der Weg ist das Ziel zum Ziel  ??? :D
Sunny

Offline franco

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Re: visualisierung - geistige projektion
« Antwort #12 am: 19. Jan 2009, 23:18 Uhr »
Wie bei allen Dingen wo wir Menschen handeln ist zuest die Vorstellung da.
Du kannst den Stoss spüren wie der "Holzstab" (Kö?) auf die Kugel trieft.
Die aufstaubende Kreide kann Du riechen und schmecken den Lauf der Kugel sehen und hören.
Je besser Du Dir alles im voraus Vorstellen kannst umso perfekter wird der Stoss.

Es gibt aber eine noch bessere Methode die in den USA benutzt wird
das ist das Ankern von perfekten Aktionen.(NLP)
Ziel:In ähnlicher Situation von einer schon erfolgreichen Aktion auszugehen
die denn in die Erinnerung gerufen wird.
Dieses vorgehen erhöht nachweislich den Erfolg extrem und wird bei allen Sportarten
benutzt die perfekte Bewegungsabläufe benötigen.

sorry mein Deutsch ist nicht besonders gut
franco

 


 

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