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F o r u m => Einsteigerthemen => Thema gestartet von: Mike1976 am 15. Jan 2007, 15:44 Uhr

Titel: Raucherentwöhnung- Frage
Beitrag von: Mike1976 am 15. Jan 2007, 15:44 Uhr
Hallo.

Ich frage mich, ob folgende Suggestion zur Rauchentwöhnung sinnvoll wäre.
Man erinnert den Klienten an seine Reaktion auf seine erste Zigarette.

In etwa so:

"Beißender Rauch dringt ein in deine Lunge. Deine natürlichen Abwehrkräfte erwachen wieder. Deine Lunge wehrt sich gegen diesen ungesunden Qualm und du spürst einen Hustenreiz. Dieser Reiz wird immer stärker und stärker. Du kannst dich nicht mehr dagegen wehren. Du mußt husten."

Wenn die Suggestion angenommen wird, dürfte der Klient bei den ersten Zügen an der Zigarette an zu husten fangen und ihm wird die Lust auf den Glimmstengel erstmal vergehen.

Damit die Suggestion auf lange Sicht wirksam bleibt, könnte man eine Schleife integrieren, so das dass UB die Suggestion 2-3x pro Nacht im Schlaf selbst wiederholt.

Kann so etwas funktionieren ?
Bitte den Text vorbehaltlich meines fehlenden Wissens und Erfahrung lesen  :)
Titel: Re: Raucherentwöhnung- Frage
Beitrag von: Barbara am 15. Jan 2007, 16:06 Uhr
Hallo Mike,

ich find's gut, dass du fragst! :)

Zitat
"Beißender Rauch dringt ein in deine Lunge. Deine natürlichen Abwehrkräfte erwachen wieder. Deine Lunge wehrt sich gegen diesen ungesunden Qualm und du spürst einen Hustenreiz. Dieser Reiz wird immer stärker und stärker. Du kannst dich nicht mehr dagegen wehren. Du mußt husten."

Das hört sich nicht nur brutal an, meinem Empfinden nach ist das auch ziemlich brutal.

Meine natürlichen Abwehrkräfte erwachen wieder, wenn beissender Rauch in meine Lunge dringt? Und wenn ich nicht mehr rauche und kein Qualm in meine Lunge dringt, gehen meine Abwehrkräfte in den Keller?

Zitat
Deine Lunge wehrt sich gegen diesen ungesunden Qualm und du spürst einen Hustenreiz. Dieser Reiz wird immer stärker und stärker. Du kannst dich nicht mehr dagegen wehren. Du mußt husten."

Hier besteht natürlich auch die Gefahr, dass der Klient zukünftig jedesmal einen Hustenanfall bekommt, sobald Qualm in die Lunge eindringt. Muß ja nicht immer der Qualm der eigenen Zigarette sein. ;)

Ich mache keine Raucherentwöhnungen, welche Suggestionen da benutzt werden können, wirst du sicherlich von anderen Mitgliedern lesen können.

Aber eines sollte man vielleicht dabei bedenken:

Es wird immer wieder so hingestellt, dass alle Welt glauben muß wir Raucher haben einen an der Klatsche. Natürlich wissen wir, dass Rauchen Geld kostet, die Kleidung nach Zigarettenqualm riechen kann und und und ... und unser UB weiß das natürlich auch. ;)

Lieben Gruß
Barbara
Titel: Re: Raucherentwöhnung- Frage
Beitrag von: Susanne am 15. Jan 2007, 18:16 Uhr
Nein, nein Barbara, ich persönlich kenne sogar  ein paar recht vernünftige Raucher, die beiden sind halt noch nicht soweit   :mnh:



Zu den obigen Suggestionen.
Lieber Mike, ich halte es für nicht sehr glücklich, mit derart massiven negativen Suggestionen zu arbeiten.

Ein echter Raucher wird es sowieso schaffen, über diese Suggestion hinwegzukommen ... genau so, wie er oder sie es "gelernt" hat den natürlichen Ekel bei den ersten Zigaretten zu vergessen und die sekundären Gewinne aus dem Rauchritual zu generieren.

Und an diesen sekundären Gewinnen ... den Motiven, die hinter dem Verhalten an sich stehen ... an denen gilt es in einer Hypnose zu arbeiten.

Denn Raucher sind nicht doof ... sie wissen was sie an Geld und Gesundheit in die Luft blasen ... aber irgendetwas anderes Wichtiges geschieht beim Rauchen eben auch - in jedem etwas Eigenes ... was es wichtiger und subjektiv richtiger macht, das Rauchen beizubehalten, statt loszulassen.

Titel: Re: Raucherentwöhnung- Frage
Beitrag von: Mike1976 am 15. Jan 2007, 20:15 Uhr
Hallo ihr zwei.

Also ich selbst bin kein Raucher  :)

Die o.g. Suggestion habe ich aus dem Netz, wo ein Hypnotiseur behauptet er hätte damit schon erfolgreich gearbeitet.
(Ich selbst denke mir Suggestionen erst aus, wenn ich mal eingewiesen bin in alles)

Dachte mir schon, das es etwas brutal ist. Hört sich ja schon so an. Deswegen frage ich mal besser  ;)

Titel: Re: Raucherentwöhnung- Frage
Beitrag von: Lutz am 15. Jan 2007, 20:38 Uhr
Hallöle,

die Frage ist ja:

Zitat
Kann so etwas funktionieren ?

Eindeutige Antwort: Ja, sowas kann funktionieren.
Und manche arbeiten auch heute noch mit solchen Suggestionen, die man auch als "Aversionstechnik" beschreiben kann: man installiert damit eine Abneigung, einen Ekel gegen bestimmte Dinge und hofft dann, dass das unerwünschte Verhalten ausbleibt.

Wenn man aber zwei denkbare Ansätze gegenüberstellt, kann man sich ja mal überlegen, was denn sinnvoller und 'menschlicher' erscheint: unerwünschtes Verhalten schlecht machen oder erwünschtes Verhalten erstrebenswert machen?

Bis hierhin ist es vielleicht noch Geschmackssache, was man bevorzugt, aber alle "Aversionstechniken" haben einen gravierenden, ggf. sogar (lebens-) gefährlichen Nachteil, bleiben wir mal beim Rauchen:

Man suggeriert hier also, wie schlecht das Rauchen ist; dass es giftig ist, den Körper zerstört, zu Krebs füht usw.
Und dann hofft man, dass der Betreffende sich aus genannten Gründen vom Rauchen verabschiedet.
Was aber passiert, wenn es ihm nicht gelingt aufzuhören?

Dies bedeutet nur, dass die erhoffte Folge des Aufhörens ausgeblieben ist. Es bedeutet nicht, dass alle gegebenen Suggestionen zwangsläufig wirkungslos geblieben sind!

Mit anderen Worten: während er vorher "nur" unbekümmert rauchte, ist ihm nun suggeriert worden, dass er davon definitiv krank werde und vielleicht sogar daran sterben müsse! Und diese 'eingepflanzte Erkenntnis' wirkt dann vielleicht bei ihm fort, mit jeder weiteren Zigarette...

Und damit zu der eigentlich ersten Frage:
Zitat
Ich frage mich, ob folgende Suggestion zur Rauchentwöhnung sinnvoll wäre.

Nein, sind sie m.E. definitiv nicht.

Zitat
Bitte den Text vorbehaltlich meines fehlenden Wissens und Erfahrung lesen   :)
Hier stehen nicht Wissen und Erfahrung, sondern das Interesse im Vordergrund!  ;)

Lieben Gruß
Lutz
Titel: Re: Raucherentwöhnung- Frage
Beitrag von: Mike1976 am 15. Jan 2007, 20:46 Uhr
Ok, das ist natürlich einleuchtend. Den Aspekt mit den Krankheiten habe ich so gar nicht bedacht.

Danke und Gruß.
Titel: Re: Raucherentwöhnung- Frage
Beitrag von: Bernd am 16. Jan 2007, 00:10 Uhr
Die wirkungsvollste Methode bei der Raucherentwöhnung ist nach meiner Auffassung die Gleichgültigkeitssuggestion gegenüber dem Rauchen und die Suchtverlagerung auf frische Luft.
Erst wenn das nicht funktioniert, kann/sollte man über Ekelsuggestionen nachdenken, aber dann bitte auch die, die ein Raucher begreift (kalter Rauch, Riechen in den benutzten Aschenbecher direkt nach dem Aufwachen, etc.).
Titel: Re: Raucherentwöhnung- Frage
Beitrag von: Barbara am 16. Jan 2007, 08:51 Uhr
Guten Morgen Bernd und alle anderen,

Die wirkungsvollste Methode bei der Raucherentwöhnung ist nach meiner Auffassung die Gleichgültigkeitssuggestion gegenüber dem Rauchen und die Suchtverlagerung auf frische Luft.

Da kann man ja nur hoffen, dass der Klient nicht in einer stickigen Großstadt wohnt. ;D  ;)


Erst wenn das nicht funktioniert, kann/sollte man über Ekelsuggestionen nachdenken, aber dann bitte auch die, die ein Raucher begreift (kalter Rauch, Riechen in den benutzten Aschenbecher direkt nach dem Aufwachen, etc.).

Warum muß man einem Raucher das antun? :) Nun will "man" (Bewusstsein und Hypnotiseur) ihm (UB) schon ungefragt das Rauchen nehmen und dann noch Ekelsuggestionen. Ich kenn da einen fähigen Hypnotiseur, der sagt immer "Wenn du mit dem Rauchen aufhören möchtest, dann tu's doch einfach." Ob das nun wiederum so einfach ist, kann ich mir nicht so recht vorstellen. Sicher ist aber meiner Meinung nach, dass das UB, wenn es denn bereit ist das Rauchen loszulassen, sicher keine Ekelsuggestionen dafür benötigt.

Warum sollte ich mein UB mit sowas "bestrafen"? Es hat es doch nur gut gemeint, auch wenn es nicht immer auf den ersten Blick zu erkennen ist. Ich gehe immer davon aus, dass mein UB nur das Beste für mich will, also ist es für mich logisch und vernünftig, dass ich mein UB erstmal für seine gute Arbeit lobe und diese anerkenne. Und dann kann die eigentliche Arbeit losgehen.

Lieben Gruß
Barbara
Titel: Re: Raucherentwöhnung- Frage
Beitrag von: Sandy am 16. Jan 2007, 08:53 Uhr
Mir missfällt der Ausdruck "Suchtverlagerung". Bei einer RE will ich ohne Suchtverlagerung arbeiten.
Titel: Re: Raucherentwöhnung- Frage
Beitrag von: Susanne am 16. Jan 2007, 09:14 Uhr
Grundsätzlich ist es ja wohl so, wie Barbara ausführte

Zitat
Es hat es doch nur gut gemeint, auch wenn es nicht immer auf den ersten Blick zu erkennen ist. Ich gehe immer davon aus, dass mein UB nur das Beste für mich will, also ist es für mich logisch und vernünftig, dass ich mein UB erstmal für seine gute Arbeit lobe und diese anerkenne. Und dann kann die eigentliche Arbeit losgehen.

Und diese "guten Absichten" des UB zeigen sich halt (nicht nur beim Thema des Rauchens) in einem Verhalten, welches zu einer Zeit des Lebens Sinn gemacht hat und damit als "positiv" attribuiert ist (im UB), auf einer anderen Ebene im Heute und Jetzt sich aber nun als wenig Sinnhaft oder gar schädigend erwiest.

Kann dem Unbewußten plausibel werden, dass es andere - bessere Möglichkeiten gibt, diesen "Gewinn" für die Gesamtpersönlichkeit zu sichern, dann wird der Teil der für die "Versorgung" dieses Bedürfnisses zuständig ist wohl auch gerne loslassen und Veränderung initiieren.
Titel: Re: Raucherentwöhnung- Frage
Beitrag von: mipooh am 16. Jan 2007, 13:41 Uhr
Zitat
Die wirkungsvollste Methode bei der Raucherentwöhnung ist nach meiner Auffassung die Gleichgültigkeitssuggestion gegenüber dem Rauchen und die Suchtverlagerung auf frische Luft.
In diesem Satz ist ein kleiner Scherz enthalten, nämlich die Suchtverlagerung auf frische Luft. Sowas gibt es im Prinzip gar nicht, denn von frischer Luft hängt unser Leben auch ohne Sucht völlig ab. Ist also was ganz anderes gemeint und der Spruch selbst eine Verkürzung.
Was kann also gemeint sein? Da sind Suchterscheinungen, die bewirken dass die Person sich Nikotin mit Qualm drumrum antun möchte. Diese stattdessen mit Frischluft pur anzugehen ermöglichen im Idealfalle ein simples Aha-Erlebnis, nämlich "Aha, das war es was ich jetzt eigentlich brauchte"...

Dieser erste Part findet meine gnadenlose Zustimmung. Quadratisch, praktisch, gut.... und funktioniert prima. Je gleichgültiger das Rauchen und je süchtiger nach Frischluft um so angenehmer der Gasaustausch.

Im zweiten Part, den ich verschämt auch gar nicht mitkopiert habe, geht es um etwas unanständiges... Ekel hab ich so schon zuviel, kann ich also nicht noch mehr brauchen. Nee, find ich ne doofe Idee... ist ja ekelhaft...

Ist übrigens auf meiner Hypnose-Audio-Raucherentwöhnung auch drauf, nicht ganz so ekelhaft, aber negatives. Finde ich völlig überflüssig und brauch dann später eine Therapie um mich von der Negativität zu befreien... hätte ich vorher eine gegen Faulheit gehabt, könnte ich mir dies wiederum ersparen. Dann hätte ich mein Nichtraucher Audio selbst gemacht und hätte nichts negatives drauf.

Also echt mal... wer braucht schon negatives...

Übrigens diese Argumentationen mit dem lieben UB, das ja nur mein bestes wollte, aber leider etwas schwachsinnig ist, die könnt Ihr jemandem verkaufen, der sich die Hose mit der Kneifzange zumacht... naja, oder zumindest finde ich sie nicht sonderlich schlüssig... Mein UB weiss schon lange wie wir darüber denken und das kann sich nicht rausreden, es habe nur was bestes gewollt. Umbringen wollte mich das Mistviech, und nachher mir die Schuld in die Schuhe schieben... mein UB darf nun unbewusst rauchen soviel es will, solange es mich damit in Ruhe lässt. Ich will nämlich gar nicht rauchen.

Ich weiss ja nicht, ob jeder dem, was ich gerade für Humor halte, noch so folgen kann... wo nicht, denkt einfach "der Spinner"...
Titel: Re: Raucherentwöhnung- Frage
Beitrag von: Susanne am 16. Jan 2007, 14:19 Uhr
Das "liebe UB" ist keinesfalls schwachsinnig mein lieber Christian.

Das Prinzip der guten Absicht ist eine therapeutisch weithin anerkannte Angelegenheit.
In einer Lebenssituation findet eine Verknüpfung zwischen einem Bedürfnis (nach Anerkennung, nach Schutz usw.) und einer bestimmten Reaktion oder Handlugnsweise statt (wenn ich rauche gehöre ich dazu, wenn ich mich jetzt innerlich totstelle überlebe ich die Mißbrauchssituation, ...)

Diese Reaktion war erfolgreich ... der Erfolg stabisiert sich durch Wiederholung des Verhaltens ... und wird abgespeichert und  sinkt ins Unbewußte ab.

Titel: Re: Raucherentwöhnung- Frage
Beitrag von: Barbara am 16. Jan 2007, 14:27 Uhr
Hallo mipooh,

Übrigens diese Argumentationen mit dem lieben UB, das ja nur mein bestes wollte, aber leider etwas schwachsinnig ist, die könnt Ihr jemandem verkaufen, der sich die Hose mit der Kneifzange zumacht... naja, oder zumindest finde ich sie nicht sonderlich schlüssig... Mein UB weiss schon lange wie wir darüber denken und das kann sich nicht rausreden, es habe nur was bestes gewollt. Umbringen wollte mich das Mistviech, und nachher mir die Schuld in die Schuhe schieben... mein UB darf nun unbewusst rauchen soviel es will, solange es mich damit in Ruhe lässt. Ich will nämlich gar nicht rauchen.

meine Augen sind zwar nicht mehr die besten, aber ich glaube zu sehen, was dein UB in diesem Moment, als du das geschrieben hast gemacht hat.... ->  :0p

 ;D ;)

Lieben Gruß
Barbara

Titel: Re: Raucherentwöhnung- Frage
Beitrag von: mipooh am 16. Jan 2007, 16:24 Uhr
Zitat
meine Augen sind zwar nicht mehr die besten, aber ich glaube zu sehen, was dein UB in diesem Moment, als du das geschrieben hast gemacht hat....

Und ich hätte wetten können, es dabei erwischt zu haben, wie es meine Finger auf der Tastatur herumdrücken liess...
Titel: Re: Raucherentwöhnung- Frage
Beitrag von: Miraculus am 16. Jan 2007, 20:30 Uhr
tja, die Logik des UBs ist halt eine andere. Die Gesetze der Psyche sind anders als die Des Verstandes.
Und sie sind wichtig, sehr wichtig, denn wir "ticken" ja psychisch.
Aber welche Schule lehrt diese Gesetze?
Wo wird den Menschen beigebracht, wie sie gut mit ihrem Bew. und ihrem UB zurechtkommen können?

Wenn man weiß, was für unerfüllte Bedürfnisse das UB mit dem Rauchen notdürftig zu stillen versucht, und wenn man dann etwas tut, um diesen gerecht zu werden - warum sollte das UB dann noch den Glimmstengel brauchen?
Aber der zweite Schritt ist manchmal schwieriger, nicht wahr? Dem UB das zu geben, was es braucht.

LG Miraculus
Titel: Re: Raucherentwöhnung- Frage
Beitrag von: Lutz am 17. Jan 2007, 00:36 Uhr
Hi.

...die Suchtverlagerung auf frische Luft.

Das war wohl eher ein Scherz, klar. Dennoch hat Sandras Anmerkung

Mir missfällt der Ausdruck "Suchtverlagerung".

ja durchaus auch seine Berechtigung, eine Sucht definiert sich ja nicht über die Substanz (und wird etwa durch eine 'gute' Substanz zur 'guten' Sucht), sondern zeichnet sich durch ein 'krankhaftes' Verhalten im Umgang mit der Substanz aus.

Mein UB weiss schon lange wie wir darüber denken und das kann sich nicht rausreden, es habe nur was bestes gewollt. Umbringen wollte mich das Mistviech, und nachher mir die Schuld in die Schuhe schieben...

Bei euch beiden wird sich dein UB schon was dabei gedacht haben, dass ihr so ein "besonderes" Verhältnis entwickelt habt...  ;D

Lieben Gruß
Lutz
Titel: Re: Raucherentwöhnung- Frage
Beitrag von: mipooh am 17. Jan 2007, 02:17 Uhr
Zitat
Bei euch beiden wird sich dein UB schon was dabei gedacht haben, dass ihr so ein "besonderes" Verhältnis entwickelt habt...

Mein UB denkt ja nicht selber... hat das wohl nicht nötig. Es lässt denken und zwar ausgerechnet von mir...
Titel: Re: Raucherentwöhnung- Frage
Beitrag von: Lutz am 17. Jan 2007, 02:31 Uhr
Hi mipooh,

im therapeutischen Bereich hat 'man' ein so ganz anderes Verständnis von dem Verhältnis Bewusstsein <-> Unterbewusstsein, als du es hier an den Tag legst. Und auch, wenn ich sage, dass sich dieses andere Verständnis als "bewährt" herausgestellt hat, will (und kann) ich damit natürlich keine Überzeugungsarbeit leisten.

Im Gegenteil - jeder hat wohl die verdammte Pflicht, für sich sein eigenes Modell zu entwerfen und danach zu leben (und sich da von niemandem reinquatschen zu lassen  ;D).

Vielleicht können wir ja mal in einem separaten Thread unterschiedliche Auffassungen zu dem Thema loswerden und diskutieren...

Lieben Gruß
Lutz
Titel: Re: Raucherentwöhnung- Frage
Beitrag von: mipooh am 17. Jan 2007, 15:52 Uhr
Zitat
im therapeutischen Bereich hat 'man' ein so ganz anderes Verständnis von dem Verhältnis Bewusstsein <-> Unterbewusstsein

Das dachte ich heute auch, nachdem ich geschrieben hatte. Liegt wohl an der speziellen Sichtweise der Therapeuten...
Eigener Thread für das "liebes Unterbewusstsein" fände ich gut...
Titel: Re: Raucherentwöhnung- Frage
Beitrag von: Susanne am 17. Jan 2007, 17:18 Uhr
Zitat
Liegt wohl an der speziellen Sichtweise der Therapeuten...

... oder an der speziellen Sichtweise, die du und dein UB aufeinander werft... >:D
Titel: Re: Raucherentwöhnung- Frage
Beitrag von: Mike1976 am 18. Jan 2007, 10:15 Uhr
Ich habe noch eine Frage zur Raucherentwöhnung. Habe ja nun gelernt, das negative Suggestionen eher Nachteile mit sich bringen. (Jedenfalls in der von mir beschriebenen Form  :))

Kann ein anderes Konzept funktionieren ?:

Wenn man einen Klienten in 2-3 Sitzungen versucht zu entwöhnnen und ihm dabei eine Suggestion gibt, das er selbst daheim schnell in Trance gehen kann (mit einem Wort oder einem Ritual) wenn er es möchte, um selbst mit einer CD weiterzumachen ? Damit könnte sich doch der langfristige Erfolg einstellen, oder ?

Mann kann doch die Fähigkeit zur Selbsthypnose mit Fremdhypnose fördern, hat jedenfalls meine Zahnärztin mit mir gemacht. Ob es funktioniert, werde ich beim nächsten Termin sehen  ;)

Sorry wenn sich meine Fragen manchmal etwas blöd darstellen.



 
Titel: Re: Raucherentwöhnung- Frage
Beitrag von: Barbara am 18. Jan 2007, 11:41 Uhr
Hallo Mike,

ich möchte mal mit der Beantwortung deiner zweiten Frage anfangen.  :)

Ich denke, dass es kaum einen Menschen gibt, der das Gefühl der Trance nicht kennt. Das Problem ist, dass die meisten Menschen sich was ganz anderes darunter vorstellen.

Deshalb ist es natürlich hilfreich, wenn sie die Erfahrung einer Trance durch eine Fremdhypnose vermittelt bekommen. Und mit dieser Erfahrung, die sie mit Hilfe eines anderen machen konnten, ist es für viele dann einfacher in Selbsthypnose zu gehen und selbst eine Trance einzuleiten.

Und ich bin davon überzeugt, dass auch du bei deinem nächsten Zahnarzttermin und immer dann, wenn du es möchtest und es gut und richtig für dich ist, ganz leicht in Trance gehen kannst.

Um deine erste Frage kurz und knapp zu beantworten: Ja, grundsätzlich könnte das so klappen.

Ich hoffe, meine Antwort stellt sich jetzt für dich genauso wenig als blöd dar, wie für mich deine Frage.  ;)

Lieben Gruß
Barbara
Titel: Re: Raucherentwöhnung- Frage
Beitrag von: Mike1976 am 18. Jan 2007, 12:01 Uhr
Hi Barbara.

Naja, da ich halt Beginner bin habe ich immer die Angst, das meine Fragen vielleicht falsch verstanden werden oder ich diese falsch ausdrücke.

Ok, dann könnte so eine Vorgehensweise schon mal ein Grundkonzept darstellen.

Gracie  8)
Titel: Re: Raucherentwöhnung- Frage
Beitrag von: Barbara am 18. Jan 2007, 12:19 Uhr
Hallo Mike,

Naja, da ich halt Beginner bin habe ich immer die Angst, das meine Fragen vielleicht falsch verstanden werden oder ich diese falsch ausdrücke.

wenn ich deine Frage falsch verstehe, kann es ja durchaus auch an mir liegen. ;)

Und es kann sehr gut möglich sein, dass andere hier deine Fragen ganz anders beantworten werden. Ich habe ja nur meine Sicht der Dinge dargestellt. - Mal schauen, was noch kommt.  :)

Lieben Gruß
Barbara
Titel: Re: Raucherentwöhnung- Frage
Beitrag von: Lutz am 18. Jan 2007, 12:55 Uhr
Hallo ihr,

Zitat
- Mal schauen, was noch kommt.   :)

Das Lutz kommt noch.

Zitat
Wenn man einen Klienten in 2-3 Sitzungen versucht zu entwöhnnen und ihm dabei eine Suggestion gibt, das er selbst daheim schnell in Trance gehen kann (mit einem Wort oder einem Ritual)

Oft sind so ein besonderes Wort oder Ritual ("Anker") gar nicht nötig, wenn man während der Trance eine entsprechende posthypnotische (auf die Situation zuhause gerichtete) Suggestion gibt. Und selbst ohne so eine Suggestion ist meist schon nach einer ersten Fremdhypnose "das Eis geknackt": man kennt nun die Trance und weiß, dass man in Trance gehen kann. Dieses nun "Gelernte" wird so schnell nicht wieder vergessen.  :)

Lieben Gruß
Lutz
Titel: Re: Raucherentwöhnung- Frage
Beitrag von: Mike1976 am 18. Jan 2007, 13:12 Uhr
Da wirst Du Recht haben.
Allerdings finde ich persönlich die Sache mit dem Anker viel angenehmer für den Klienten.
Es vermittelt ja eine gewisse Sicherheit, er hat im Hinterkopf das es einen Anker gibt der ihn 100% in Trance schickt.
Das nimmt vielleicht etwas den Gedanken: "kann ich es jetzt überhaupt, nach 1-2 Sitzungen ?".
(spreche da aus Erfahrung hinsichtlich des Gedanken ;o)

Sagt mal, es wäre doch bei einem schwierigen Klienten auch möglich, eine Schleife zu setzen (nennt man das so ?), oder ?
Ich meine damit, das man eine posthypnotische Suggestion verwendet, das sich die gegebenen Anti-Raucher-Suggestionen immer Nachts nach dem einschlafen automatisch wiederholen. So zwei bis drei mal in der Nacht.

Könnte so etwas auch negative Folgen haben ? Ich komme von selbst auf keine.



Titel: Re: Raucherentwöhnung- Frage
Beitrag von: Lutz am 18. Jan 2007, 19:26 Uhr
Hallo Mike,

Zitat
Allerdings finde ich persönlich die Sache mit dem Anker viel angenehmer für den Klienten.
Es vermittelt ja eine gewisse Sicherheit, er hat im Hinterkopf das es einen Anker gibt der ihn 100% in Trance schickt.

"... ich persönlich..." schreibst du und das zu Recht - der Eine wird vielleicht dies bevorzugen, der andere das - Menschen unterscheiden sich eben.

Aber auch von einem Anker darf man nicht erwarten, dass er "zu 100%" immer sicher funktioniert. Jeder kann stets für sich entscheiden, ob er in einer bestimmten Situation dem Anker "Folge leistet". Und genau das kann Problem so eines Ankers sein. Wenn sich etwa jemand zuhause gerade fürchterlich ärgert und mit seinem Partner streitet, um den dann in einem Zimmer zurückzulassen, sich zurückzuhiehen und dann aus Trotz und zur "Flucht" zu sagen: "Ich gehe jetzt in SH", und sich den Anker setzt, wird vielleicht damit gar nichts erreichen - weil einfach die Rahmenbedingungen völlig unpassend sind - trotz des Ankers.

Zitat
Ich meine damit, das man eine posthypnotische Suggestion verwendet, das sich die gegebenen Anti-Raucher-Suggestionen immer Nachts nach dem einschlafen automatisch wiederholen. So zwei bis drei mal in der Nacht.

Könnte so etwas auch negative Folgen haben ?

Das hängt mit dem persönlichen Arbeitsstil zusammen, man könnte allein darüber ein Buch schreiben, ich versuche mal, mich halbwegs kurz zu fassen:

Wenn man zur Raucher-Entwöhnung "befehlende" Suggestionen der Art gibt: "Du wirst dich zukünftig freuen, ein suchtfreies Leben zu führen! Du wirst dich toll fühlen! Du wirst frei sein!" usw., dann gibt es zwei Möglichkeiten:

a) der Klient kann solche Suggestionen für sich annehmen und danach handeln und es macht ihm auch nichts aus, diese wieder und wieder zu hören. Dann kann sowas unschädlich und auch hilfreich sein.

b) der Klient wehrt sich innerlich gegen solche Suggestionen und hat auf unbewusster Ebene sowieso schon längst beschlossen, dass solche Suggestionen wirkungslos bleiben werden. Dann wird ihn sowas "nerven" und seine Abneigung gegen die Behandlung und damit ggf. auch gegen den Hypnotiseur wird wachsen. Im schlimmsten Fall vergrößert sich auch seine Konfliktsituation, in der er sich sowieso schon befindet: einerseits möchte er aufhören, andererseits kann er nicht.

Eine andere Möglichkeit wäre aber, mit so einem Klienten "auf Einsichtsebene" zu arbeiten: man versucht mit seiner Hilfe (und der seines UBs) mit und für ihn zu erarbeiten, welche Funktion das Rauchen für ihn bisher hatte und welche Wege es geben könnte, dass diese Funktion zukünftig auf anderem Wege (ohne Rauchen) erfüllt werden könnte. Das wäre dann ein langwierigerer Arbeitsprozess, innerhalb dessen es aber keinen Sinn machen würde, irgendwelche Suggestionen wieder und wieder (posthypnotisch) zu wiederholen.

Da aber kann man wieder etwas anderes machen, man ihm z.B. posthypnotisch mitgeben, dass sein UB zukünftig während der Nacht/im Traum weiter an dem Veränderungsprozess arbeitet und neue Möglichkeiten finden hilft.

Lieben Gruß
Lutz