Hypnose Hilfe Forum

F o r u m => Einsteigerthemen => Thema gestartet von: Jones am 31. Jul 2011, 20:03 Uhr

Titel: wie Hypnose lernen?
Beitrag von: Jones am 31. Jul 2011, 20:03 Uhr
Hallo zusammen,

meine Frage richtet sich an die erfahrenen Hypnotiseure.

Wie würdet ihr heute, mit der Erfahrung die ihr habt, mit Hypnose beginnen? Welchen Weg würdet ihr heute als sinnvollsten betrachten?

liebe Grüsse
Titel: Re: wie Hypnose lernen?
Beitrag von: Hypnotikum am 31. Jul 2011, 21:23 Uhr
Hallo Jones

grüß dich hier im Forum.

Ähm.. unter welchem Aspekt willst du denn wen hypnotisieren ?

Ich habe in 'nem anderen Post von dir gesehen, dass du NLP'ler bist.
Also vermute ich jetzt einfach mal, dass die Hypnose in ähnliche Richtung und nicht unbedingt therapoltisch sein soll...

Im einfachsten Fall ein Grundseminar Hypnose/Showhypnose machen und dann üben. ;)

Du kannst dir auch erst mal einen Überblick verschaffen (was ist Hypnose und was eben nicht)  in dem du dir zwei bis acht Bücher reinziehst...
Siehe dazu  Buchbesprechungen
einiges davon ist auch frei im Internet verfügbar.


Gruß Ralf


Titel: Re: wie Hypnose lernen?
Beitrag von: Lutz am 01. Aug 2011, 00:36 Uhr
Hallo Jones,

ich würde zunächst - ähnlich wie Ralf - erstmal hinterfragen, was denn deine tiefergehenden Absichten mit der Hypnose sind. Möchtest du "nur" wissen, was man tun kann/muss, um jemandem mal ein schönes, entspannendes Tranceerleben zu verschaffen?

Da wäre vielleicht die beste und billigste Möglichkeit, sich anderen Hypnotiseuren bei irgendwelchen Zusammenkünften anzuschließen (Stammtisch o.ä.), um sich da was abzugucken. Auch könnte man dort Fragen stellen, die man naturgemäß als Einsteiger reichlich hat. Das setzte natürlich voraus, dass man in seiner Gegend so einen (regelmäßigen) Stammtisch oder eine Übungsgruppe findet, wozu schon etwas Glück gehörte.

Die zweite Möglichkeit wäre die schon von Ralf erwähnte mit einem Grundseminar. Sowas ist meist unterm Strich noch billiger und schneller, als sich vergleichsweise mühsam in Fachliteratur zu stürzen, zumal man mit etwas größerem Wissen erst langsam unterscheiden lernt, was denn wirklich Fach- und was nur Flachliteratur ist. Bis man das raushat, kommen da ebenfalls leicht dreistellige Beträge heraus.
Und für "nur mal hypnotisieren" ist es auch relativ egal, wie qualifiziert der Anbieter so eines Seminars tatsächlich ist; hypnotisieren wird er wohl können und eine zweifelhafte Qualifikation zeigt sich überwiegend "nur" bei den mitgelieferten Hintergrundinformationen (Trance sei ein Alpha-Zustand, das Unbewusste verstehe keine Verneinungen, man müsse das Bewusste ausschalten, damit Informationen ins Unbewusste gelangten, und ähnlicher gängiger Unfug).

Bei angestrebter Showhypnose bietet sich natürlich ein Showhypnoseseminar an.

Schwieriger wird es, wenn du Hypnose ganz gezielt beratend/therapeutisch einsetzen willst, dann sind die psychologischen Hintergründe natürlich wichtig und dann blieben dir wohl nur zwei Möglichkeiten:
a) ein Seminaranbieter, der dir ein zutreffendes Verständnis der gesamten Materie vermittelt (und dich nicht nur mit stereotypen Texten versorgt);
b) ein aufwändiges Literaturselbststudium.

Im Zusammenhang einer psychologischen Beratung mit Hypnose stellt sich dann auch die Frage, "wie tief" man in die Materie einsteigen möchte. An dem einen Ende der Skala steht die Feststellung, dass man das Hypnotisieren in 15 Min. erlernen kann, an dem anderen der Umstand, dass eine eingeleitete Trance ja (meistens) nun noch keine Hilfestellung darstellt, sondern dass man nicht umhinkommt, sich außerhalb der bloßen Hypnose mit Psychologie und therapeutischen Verfahren zu beschäftigen um entscheiden zu können, was man denn mit einem hypnotisierten Menschen nun anstellt (es sei denn, man will nur Texte vorlesen, s.o.).

Vielleicht magst du also mal schreiben, was du denn mit der Hypnose genau vorhast, dann kann man vielleicht präziser antworten.  :)

Lieben Gruß
Lutz
Titel: Re: wie Hypnose lernen?
Beitrag von: Katharina am 01. Aug 2011, 07:40 Uhr
Hallo ihr,
jetzt bin ich aber nachdenklich, weil ich in meinem Hypnoseseminar, das drei Monate, immer montags, gedauert hat, auch fleißig von meiner HP-Lehrerin lernte, dass das unbewusste kein nein kenne, ein geschulter Hypnotiseur wisse das usw. Alleine schon der Satz: "Denken Sie jetze nicht an einen rosa Elefanten". Und schon funktionierte das Vorhaben nicht, weil alle an einen rosa Elefanten dachten...
Aber wenn du, Lutz, jetzt sagst, dass diese These zum gägnigen Unfug gehört, bedeutet das denn, dass ich womöglich einen nicht so guten Kurs besucht habe? Das würde dann bedeuten, dass ich, abgesehen von Fort- und Weiterbildungen in diesem Gebiet, eigentlich noch mal von vorne anfangen kann.

LG Katharina
Titel: Re: wie Hypnose lernen?
Beitrag von: Jones am 01. Aug 2011, 10:39 Uhr
Hallo,

erstmal ein Danke für eure Antworten soweit :).

Ich möchte mir gerne ein 2. berufliches Standbein aufbauen, angefangen mit Raucherentwöhnung und Gewichtsreduzierung. Das dadurch eingenomme Geld weiter in meine Ausbildung investieren, da ich momentan in dieser Beziehung nicht aus dem vollen schöpfen kann.

Es wird auf einschlägigen Internetseiten suggeriert, das man innerhalb von 2 Tagen dazu in der Lage wäre. Das kann doch nicht so einfach sein? Ich bin da auf jeden Fall sehr kritisch. Was sind eure Erfahrungen?

Wie kann ich diesen Weg am besten beginnen? Über Tipps bin ich sehr dankbar

liebe Grüße

Titel: Re: wie Hypnose lernen?
Beitrag von: Hypnotikum am 01. Aug 2011, 12:14 Uhr
Hallo Katharina

Hallo ihr,
jetzt bin ich aber nachdenklich, weil ich in meinem Hypnoseseminar, das drei Monate, immer montags, gedauert hat, auch fleißig von meiner HP-Lehrerin lernte, dass das unbewusste kein nein kenne, ein geschulter Hypnotiseur wisse das usw. Alleine schon der Satz: "Denken Sie jetzt nicht an einen rosa Elefanten". Und schon funktionierte das Vorhaben nicht, weil alle an einen rosa Elefanten dachten...
Aber wenn du, Lutz, jetzt sagst, dass diese These zum gägnigen Unfug gehört, bedeutet das denn, dass ich womöglich einen nicht so guten Kurs besucht habe? Das würde dann bedeuten, dass ich, abgesehen von Fort- und Weiterbildungen in diesem Gebiet, eigentlich noch mal von vorne anfangen kann.

LG Katharina

Ganz so schlimm ist es hoffentlich nicht....
Dass das UB kein NEIN (besser: keine Negierung) kennt, ist überholt. Das UB kennt, wenn mann es genau nimmt, auch kein JA....

Wie du weißt arbeitet das UB ja mit Bilden, Eindrücken, Gefühlen
 
Versuch dir mal ein Bild zu JA bzw. NEIN vorzustellen, und du wirst merken, das das ganz ähnlich schwierig ist.
Dabei wird z.B. ein Bild von dir herauskommen, wie du selbst etwas dankend annimmest bzw. abwehrst.

Bei dem rosa Elefanten funktioniert das NICHT deshalb nicht, weil das (starke/primäre) Bild der rosa Elefant ist, nicht das Wort NICHT.
Wird gerne genommen, aber das hinkt ein wenig.

Alleine der erste Satzteil "Denken Sie jetzt nicht" wird (bei den meisten von uns hoffentlich) warscheinlich vom UB wegen seiner allgemeinen Unmöglichkeit abgelehnt. Man kann nicht "nicht Denken" und gleichzeitig aufmerksam zuhören...
Ich glaube, das eben wegen dieser Unmöglichkeit, der restliche Satz um so genauer oder intensiever aufgenommen wird.

Wenn mann "nicht denkt", ist man evtl. bereits tot, weiß es nur noch nicht, weil man ja nicht denkt :)

Ich habe den armen rosa Elefanten in etwas abgewandelter Form auch mal misbraucht... (ohne Hypnose / Einleitung) 
Zu meinem Bekannten : "Denke morgen früh, beim Frühstück, auf keinen Fall an einen rosa Elefanten, denn der würde dich daran erinnern, das ich dir das suggerriert habe" :)
Ich habe ihn am nächsten Tag danach gefragt. Seine Antwort war "... du Blödmann! Direkt nach dem Wachwerden habe ich an deinen rosa Elefanten gedacht und das ganze Frühstück über auch..."


Lieben Gruß Ralf
Titel: Re: wie Hypnose lernen?
Beitrag von: Lutz am 01. Aug 2011, 18:48 Uhr
@ Katharina:

Zitat
Aber wenn du, Lutz, jetzt sagst, dass diese These zum gägnigen Unfug gehört, bedeutet das denn, dass ich womöglich einen nicht so guten Kurs besucht habe?

Dazu möchte ich mir kein Urteil anmaßen. Wenn das der einzige "Ausreißer" war, ist es ja nicht soo schlimm, wenn allerdings der Rest eine weitere Anhäufung von Unsinn gewesen sein sollte, dann...

Du wirst dir aber zu dem angeblichen Nicht-Verstehen von Verneinungen durch das UB leicht eine eigene und vielleicht von "geschulten Hypnotiseuren" abweichende Meinung bilden können, dazu ein paar Gedanken:

1.
Jegliche Reize, die auf einen Menschen eintreffen, werden zunächst im Unbewussten ausgewertet, bewertet, mit Bekanntem verglichen usw., noch bevor ein nur minimaler Teil - wenn überhaupt - das Bewusste erreicht. Und so entstehen mitunter spontan und augenblicklich unbewusst gesteuerte Reaktionen, Beispiel:
"Sie haben die Prüfung bestanden."
Und schon werden im Sekundenbruchteil "Glückshormone" ausgeschieden, jemand springt in die Luft, ruft: "Ja!!!" usw., ohne dass all dies bewusst gesteuert und entschieden würde.
Und nun nehmen wir mal, es sei gesagt worden:
"Sie haben die Prüfung nicht bestanden."
Kämen da wieder Freudensprünge, weil das doofe UB die Verneinung nicht verstanden hätte?

2.
Sprechen und Artikulieren sind unbewusste Prozesse. Man will etwas sagen und in einem kleinen Sekundenbruchteil formt das Unbewusste ganze Sätze, greift dabei auf bekannte Vokabeln zurück, berücksichtigt auch noch die Grammatik der jeweiligen Sprache und bedient sich dabei auch ständig Verneinungen. Und so kommen eben auch regelmäßig solche Verneinungen in Satzform aus unserem Mund.
Wenn aber das UB solche Sätze hört, soll es Verneinungen nicht mehr verstehen? Das wäre bemerkenswert! Man nimmt einen Text auf Tonträger auf und wenn man ihn sich dann anhört, versteht man ihn nicht mehr?

3.
Die hypnotische Praxis zeigt regelmäßig, dass Verneinungen funktionieren können: Du kannst deinen Arm nun nicht mehr beugen, du kannst deinen Namen nun nicht mehr erinnern und aussprechen, du kannst nicht mehr aufstehen usw. usf.

4.
Verneinungen sind auch ohne das Wort "nicht" ein gängiger Bestandteil unserer Sprache:
"Du kannst dich nun noch mehr entspannen, alles um dich herum wird völlig gleichgültig und jede Unruhe kann nun von dir weichen."
Ent-spannen wird erst durch "ent" zum Gegenteil und damit der Verneinung von "spannen", "gültig" wird durch die Voranstellung von "gleich" zum Gegenteil und bei Un-Ruhe ist es nicht anders. Unsere Sprache ist voll von Verneinungen und "Vergegenteiligungen", die dann dem UB ja allesamt nicht verständlich sein dürften.  :)


@ Jones:

Zitat
Es wird auf einschlägigen Internetseiten suggeriert, das man innerhalb von 2 Tagen dazu in der Lage wäre. Das kann doch nicht so einfach sein? Ich bin da auf jeden Fall sehr kritisch. Was sind eure Erfahrungen?

Es gibt in der Tat nicht wenige Seminaranbieter, die behaupten, nach einer Einweisung während einer Handvoll Tage (oder weniger) könne man ganz wunderbar Lebensberatung betreiben oder gar therapieren, was dann praktisch tatsächlich nur in ein stupides Vorlesen von Texten münden kann. Ich weiß nicht, ob sich besagte Anbieter auch nur die Haare schneiden ließen von jemandem, der das innerhalb von 2 oder 5 Tagen gelernt hätte, geschweige selbst bei einem derart "Ausgebildeten" um psychologische Beratung nachsuchen würden...

Ich bekomme als Seminaranbieter auch gelegentlich Anfragen von Personen, die nach einem Grundseminar eine Praxis eröffnen wollen, und ich weise sie dann möglichst diplomatisch ab, denn an sowas möchte ich nicht beteiligt sein. Ich bin mir sicher, dass sie an manch anderer Stelle mit Kusshand genommen werden.
Ich denke also im Gegensatz zu einigen anderen Leuten, dass man sich doch schon intensiver mit der Materie befassen sollte, wenn man konventionelle Hypnose beruflich betreiben und anderen Menschen guten Gewissens Geld dafür abnehmen will.

Ich schreibe bewusst "konventionelle Hypnose", weil es auch einen anderen Weg gibt und an dieser Stelle erlaube ich mir, auf die Heilschlaf-Hypnose (www.heilschlaf-hypnose.de) hinzuweisen. Die ist auch "Hypnose", dahinter steht aber ein ganz anderer Ansatz, der auch in kurzer Zeit verlässlich zu erlernen und umzusetzen ist und sich damit auch für Einsteiger und Existenzgründer sehr gut eignet.

Lieben Gruß
Lutz
Titel: Re: wie Hypnose lernen?
Beitrag von: Jones am 01. Aug 2011, 19:17 Uhr
@Lutz

vielen Dank für deine Antwort.

Hast du vielleicht noch mehr Infos, die Heilschlafhypnose betreffend? Wann bietest du wieder ein Seminar an?

liebe Grüsse
Titel: Re: wie Hypnose lernen?
Beitrag von: Hypnotikum am 01. Aug 2011, 19:28 Uhr
Hi zusammen,

Doch ich denke 2 Tage sind durchaus ausreichend !  >:D

Für 2-3 Einleitungen, 2-3 Standardvertiefungen, und ne Wohlfühl-Auflösung so wie einige "Warnhinweise" und "Ratschläge".
Aber wenn mann das ambitioniert angeht, schafft man es vielleicht auch in einem Tag 
Technisch gesehen kann mann dann hypnotisieren....

Wie mann einen Tennisschläger hält einen Ball hochwirft und dagegen haut, bringe ich dir auch in 15 Minuten bei.
Dann allerdings zu behaupten, dass du nun ein Tennisspieler bist, halte ich dennoch für gewagt.

Lieben Gruß Ralf

Titel: Re: wie Hypnose lernen?
Beitrag von: Lutz am 01. Aug 2011, 22:06 Uhr
@ Jones:

Zitat
Hast du vielleicht noch mehr Infos, die Heilschlafhypnose betreffend? Wann bietest du wieder ein Seminar an?

Hast du auf besagter Seite mal oben auf "Zur ... GfHH" geklickt? Da findest du weitergehende (Hintergrund-) Informationen. Wenn du ergänzende Fragen hast, kannst du dich jederzeit gerne an mich wenden.
Das letzte Seminar ist nun gerade bis gestern gegangen. Das nächste werde ich für den Herbst ansetzen. Falls dich das tatsächlich interessiert, kannst du dich natürlich auch auf besagter Seite für den Newsletter eintragen, dann würdest du automatisch zeitgerecht informiert.

Lieben Gruß
Lutz
Titel: Re: wie Hypnose lernen?
Beitrag von: Katharina am 02. Aug 2011, 05:40 Uhr
Hallo ihr,
dankeschön für die Anstöße zum Nachdenken. Das mit der Verneinung, dass dies generel vom Unbewussten nicht akzeptiert werden solle, widerspricht sich ja schon, wenn ich in der Einleitung sage:
du kannst jetzt meiner Stimme zuhören, ohne mir bewusst zuzuhören. Nur so als Beispiel.
Aber, ich möchte mich nach meinen Prüfungen sowieso mehr mit dem Thema befassen, weil man in der HP-Schule ja auch nicht alles darüber lernt. Und wenn ich jetzt über meinen Kurs nachdenke, war das wohl wirklich der einzige Ausreißer. Also brauche ich den auch
nicht
beachten.
LG Katharina
Titel: Re: wie Hypnose lernen?
Beitrag von: mipooh am 02. Aug 2011, 06:15 Uhr
Ich habe mich vor längerer Zeit mal mit dem Thema "Positives Denken" beschäftigt. Dabei wurde schon deutlich, dass positive (rein formal) Formulierungen eingängiger sind als eine Mischung oder gar rein negative.
Ohne das jetzt nochmal durchgehen nachzuprüfen ist in meiner Erinnerung soviel hängengeblieben, dass ich im Kurznachdenken sagen würde, negative Formulierungen werden eher auf Gültigkeit abgecheckt. Von daher gehe ich mal davon aus, dass diese Aussage über das Nichtverstehen des UB zwar nicht richtig ist, aber auch ein Stück Wahrheit in dieser Überlegung steckt, die aber weniger das UB betrifft als den Kontrolletti.
Titel: Re: wie Hypnose lernen?
Beitrag von: Jones am 02. Aug 2011, 13:49 Uhr
Hallo,

noch weitere Tipps?

lg
Titel: Re: wie Hypnose lernen?
Beitrag von: Jones am 02. Aug 2011, 16:17 Uhr
Zitat
Falls dich das tatsächlich interessiert, kannst du dich natürlich auch auf besagter Seite für den Newsletter eintragen, dann würdest du automatisch zeitgerecht informiert.

Hab ich gemacht :)
Titel: Re: wie Hypnose lernen?
Beitrag von: Katharina am 03. Aug 2011, 06:13 Uhr
Hallo,
bisher hab ich immer selbst nach weiteren Seminaren geschaut, aber der Newsleter ist natürlich einfacher, weil man da immer rechtzeitig informiert wird. Habe mich nur noch nicht richtig damit beschäftigt, wo man die Seite findet.
Wenn irgendwo ei Seminar stattfand, hab ich das meist von Bekannten erfahren oder durch selber suchen. Aber jetzt muss ich sowieso erst mal Prüfungen machen. Danach hab ich das hinter mir und mehr Zeit.
LG Katharina
Titel: Re: wie Hypnose lernen?
Beitrag von: Susanne am 03. Aug 2011, 10:04 Uhr
Hi Jones

Tipps geben ist immer so eine Sache.

Seminare seriöser Anbieter sind eine feine Sache. Ich mach immer wieder mal eine Fortbildung. Jetzt im September aktuell bei Gunther Schmidt in Heidelberg.

Im Kontext Seminar ist halt schön, dass man immer wieder ins Tun kommt und nciht nur passiv Informationen aufnimmt.

Titel: Re: wie Hypnose lernen?
Beitrag von: Lutz am 03. Aug 2011, 11:58 Uhr
@ Katharina:

Zitat
Das mit der Verneinung, dass dies generel vom Unbewussten nicht akzeptiert werden solle, widerspricht sich ja schon, wenn ich in der Einleitung sage:
du kannst jetzt meiner Stimme zuhören, ohne mir bewusst zuzuhören. Nur so als Beispiel.

Genau.  :)


@ mipooh:

Zitat
Von daher gehe ich mal davon aus, dass diese Aussage über das Nichtverstehen des UB zwar nicht richtig ist, aber auch ein Stück Wahrheit in dieser Überlegung steckt, die aber weniger das UB betrifft als den Kontrolletti.

Dazu ein vielleicht typisches Beipiel: Ich habe nachher eine "Nichtrauchersitzung" - die heißt nun mal so und jeder weiß auch, was damit gemeint ist. Aber in der konkreten Arbeit werde ich den Kunden natürlich nicht motivieren, "Nichtraucher" zu werden, denn da wäre ja wieder das enthalten, was er in seinem Leben loswerden möchte, also das "Raucher". Da soll er dann besser ein anders lautendes Ziel für sich suchen. Aber "verstehen" würde er das natürlich.

Die These, das Unbewusste verstehe keine Verneinungen, ist auch noch aus einem anderen Grund Unsinn, denn sie setzte voraus, dass es zwei verschiedene Arten von Sprachverstehen gäbe - eine unbewusste und eine rein bewusste, wobei die letztere dann der ersteren hier noch überlegen wäre. Und schon das ist schlichtweg falsch, es gibt kein "rein bewusstes Sprachverstehen". Jedes Verstehen von geschriebener oder gesprochener Sprache setzt zuvor komplexe unbewusste Dekodierungsprozesse voraus. Wenn wir uns hier also über besagtes Thema mit den Verneinungen austauschen, ist dies bereits ein Beleg dafür, dass diese zuvor auf unbewusster Ebene "verstanden" wurden.
Ich habe mal gelesen, dass Erickson an einer Störung gelitten haben soll, die ihm das Erkennen von Melodien unmöglich gemacht habe (so eine Störung gibt es). Da hätte er auch nicht sagen können: "Na gut, wenn mein Unbewusstes die nicht erkennt, dann erkenne ich sie eben bewusst." Nein, selbst Erickson hätte das nicht gekonnt!  ;D

@ Jones:

Zitat
Hab ich gemacht  :)
Hab ich gesehen.  :)

@ Susanne:

Zitat
Im Kontext Seminar ist halt schön, dass man immer wieder ins Tun kommt und nciht nur passiv Informationen aufnimmt.

Und vom Zusehen, wie andere das machen, wird man ja auch nicht unbedingt dümmer.  :)

Lieben Gruß
Lutz
Titel: Re: wie Hypnose lernen?
Beitrag von: Susanne am 03. Aug 2011, 16:11 Uhr

@ Lutz

Zitat
Und vom Zusehen, wie andere das machen, wird man ja auch nicht unbedingt dümmer. 


Genau.
Modelling of Excellence nennen die NLPler das.

Naja das Format beinhaltet mehr als bloßes Zusehen  ;)
Und macht höllisch Spaß  >:D



Verneinungen in der Trancearbeit mögen vielleicht ein Problem darstellen, wenn man eher mit direkten Suggestionen arbeitet.
Aber schon bei der Verwendung von Metaphern im engeren und weiteren Sinne ist es m.E. kein Unterschied

Ich denke es geht mehr um eine Ausrichtung "Hin zu" als "Weg von" des Klienten.
Lösungsorientierung statt Problemorientierung.
Titel: Re: wie Hypnose lernen?
Beitrag von: Jones am 03. Aug 2011, 17:48 Uhr
vielen Dank für eure Antworten und Ausführungen.

Ich habe mich entschlossen, erstmal ein sogenanntes Grundseminar zu besuchen. Desweiteren lese ich gerade Tepperwein. Tad James wurde hier im Forum auch empfohlen, werde ich mir dann auch mal bestellen.

lg
Titel: Re: wie Hypnose lernen?
Beitrag von: mipooh am 03. Aug 2011, 20:39 Uhr
@ Lutz,

die Richtung, Susanne sprach es auch an, meinte ich. "Frischluftatmer" ist zwar ein ungewohnter Begriff, bringt mich aber näher an das eigentliche Ziel als "Nichtraucher". Obwohl es in der Konsequenz nahezu dasselbe ist.

Ich habe mal in einer ungeplanten Vorbereitungsphase des Nichtrauchens mich genau mit dem inhaltlich und ohne innere Konflikte beschäftigt, nämlich die frische Luft geniessen zu üben. Das geht einfach weiter als ein Denken über Nichtraucherdasein und es breitet sich als Lebensgefühl leichter aus.

Mit irgendwelchen Erkenntnisfähigkeiten des UB hat das eigentlich nichts zu tun, sondern mit der Frage was einen höheren praktischen Nutzen hat. Ich meine dass die Neigung sich mit für und wider auseinandersetzen zu können bei einer guten Wahl der Worte gar nicht berührt werden muss.

Etwas in der Richtung wäre für mich ein sinnvolleres Resümee als ein Statement für oder wider die Fähigkeit des UBs Negationen zu verarbeiten.
Titel: Re: wie Hypnose lernen?
Beitrag von: Lutz am 03. Aug 2011, 23:52 Uhr
@ Susanne:

Zitat
Modelling of Excellence nennen die NLPler das.

Und die Neuropsychologen kämen mit ihren Spiegelneuronen um die Ecke.  :)

@ mipooh:

Ja.  :)
Ähnliches brachte auch besagter Klient heute mit - er hatte schon mal aufgehört, konnte sich erinnern, dass man dann viel besser riechen könne, und (u.a.) das schien ihm erstrebenswert.

Lieben Gruß
Lutz
Titel: Re: wie Hypnose lernen?
Beitrag von: Susanne am 04. Aug 2011, 08:12 Uhr
@ Lutz

Und so trifft sich alles wieder, weil es eh alles eins ist.

@ Jones

Ich würde Luise Reddemann, Gunther Schmidt und auch Agnes Kaiser Rekkas auch empfehlen
Titel: Re: wie Hypnose lernen?
Beitrag von: Tom am 04. Aug 2011, 20:16 Uhr
Hallo,

auf die Gefahr hin, dass dies doch schon mal hier erwähnt wurde:

Mal hier im Forum unter "EFEU" schauen, da bekommt man doch die super effektive Hilfestellung.

Mal rein von den "technischen" Aspekten abgesehen, mache ich immer wieder die Erfahrung, dass echtes Interesse und Leidenschaft im Kontakt mit dem Anderen, absolut nicht zu ersetzen sind. Da kommt es fast immer zu Trancen. Dann passt natürlich nicht mehr so sehr die Vorstellung, ich mache bewußt und gezielt "Hypnose" um den anderen in Trance zu führen.

Mein Tip für Anfänger (und ich bezeichne mich grundsätzlich auch als ein solcher):
Vermittle deinem Probanden, dass Du in dem Sinne noch keine Hypnose beherrschst; dass es aber dabei nur um eine Seite der Medaillie geht; die anderen 50% sind in der zu hypnotisierenden Person. Vermittle, dass nicht du übst, sondern ihr beide. Mache kurze "Einheiten".... . Probiere dann "Induktionen", von denen du gehört oder gelesen hast. Hole die Person wieder "heraus" und befrage sie, was als hilfreich, sprich trancefördernd oder trancehemmend wahrgenommen wurde.
Ich würde vor allem immer nach als subjektiv empfundene Tranceerfahren aus dem Alltag fragen; mir diese beschreiben lassen; dabei auf die Wortwahl und die Art der Formulierung achten - und diese für die  nächsten Induktionen nutzen;

So können beide Schritt für Schritt lernen was zieldienlich ist.

Die Erwähnug, dass ihr beide übt und lernt, nimmt auch den Druck.

Ich habe mir anfangs sehr viel Druck damit gemacht, dass es "doch funktionieren müsse!", weil dies die Basis, für das erfolgreiche Weitermachen ist.

In so einer lockeren Atmosphäre kann es auch spannend sein, wärend der Induktionen, dabei mitzugehen und selber in Trance zu gehen; egal wie tief. Dann ist man Ruckzuck bei Stephen Gilligan gelandet, der von sich behauptet, grundsäzlich selber wärend der Hypnose in Hypnose zu gehen.

LG,
Tom.
Titel: Re: wie Hypnose lernen?
Beitrag von: Katharina am 05. Aug 2011, 06:38 Uhr
Hallo Tom,
Hallo zusammen,

as mit dem Mitgehen in die Hypnose finde ich einen guten Tip. Ich bezeichne mich auch als Anfängerin, mal davon abgesehen, dass man sowieso immer wieder was neues dazulernt. Auch dann, wenn wir glauben, wir wüssten alles darüber.
Wenn ich jemanden hypnotisiert habe, bzw. wenn er sich hat hypnotisieren lassen, fühlte ich mich auch immer so, als würde ich mit dem Hypnotisanden in Hypnose gehen und das finde ich hilfreich.
Jetzt kommt ja für mich die Herausforderung, dass ich Gruppenübungen anbiten darf. Abgesehen davon, dass ich mich gegen das Experiment im Dunkeln sondern üfr eine Wohlfühlatmosphäre einsetze - aber das ist ein anderes Thema - muss ich dann meiner ersten Gruppe erklären, dass wir zusammenüben.
Das wird nämlich meine erste Gruppenübug überhaupt sein, verbunden mit Hypnose und Entspannung.

Ach ja, wenn du eine Watwanderung anbietest, schickst du deine wanderlustigen ja auch nicht alleine los und leitest sie an, sondern du gehst mit.

LG Katharina
Titel: Re: wie Hypnose lernen?
Beitrag von: Lutz am 05. Aug 2011, 17:16 Uhr
@ Tom:

Zitat
Ich habe mir anfangs sehr viel Druck damit gemacht, dass es "doch funktionieren müsse!", weil dies die Basis, für das erfolgreiche Weitermachen ist.

Ich glaube, diesen selbst auferlegten Druck, genährt durch entsprechende Literatur usw., kennt hier jeder Aktive. Inzwischen sehe und gestalte auch ich das ganz anders. Worum geht es bei einer beratenden/therapeutischen "formellen" Hypnose? Klient und Hypnotiseur vereinbaren, dem Hypnotiseur nun die Möglichkeit zu eröffnen, z.B. 30 Min. lang verbal auf unbewusste Vorgänge des Klienten einzuwirken und diese zu einer konstruktiven Neuausrichtung im Sinne einer Problemlösung zu motivieren, egal ob permissiv, direktiv oder sonstwas. Und der Klient wird nach Möglichkeit nicht weglaufen, sondern stillhalten. Und gegen Worte kann man sich nicht wehren. DAS ist die große Chance, nicht eine "Trance".

Ich hatte gestern einen nach eigenen Angaben "Banker in gehobener Position" als von weiter her angereisten Klienten, der gewohnt sei, Entscheidungen selbst zu treffen, und der nicht wisse, ob er in Trance gehen könne, denn das sei ja eine Situation, aus der er sich nicht befreien könne, bei der er Verantwortung abgeben müsse und er müsse mir ja auch dabei vertrauen, wobei er ein Grundvertrauen mir gegenüber schon mitbringe, schließlich sei ich ihm ja empfohlen worden usw.
Ich erzählte ihm, was ich dem Prinzip nach allen Klienten erzähle: Alles, was ich benötige, sei sein Einverständnis dafür, dass ich eine halbe Stunde lang zu ihm und damit zu seinem Unbewussten spreche, alles andere sei (mir) völlig egal. Er brauche mir dabei nicht vertrauen, im Gegenteil solle er dabei völlig misstrauisch bleiben und nur sich selbst vertrauen. Und er könne und solle auch weiterhin ganz allein entscheiden, was er währenddessen tue und wie er mit dem Gesagten umgehe. Und wenn ihm das alles zu doof wäre, könne er auch jederzeit dabei aufstehen und fliehen, die Praxis sei nicht abgeschlossen. Und falls er bliebe, könne er dabei in Trance gehen oder besser auch nicht, das sei mir doch völlig egal. Worte kämen auch ohne Trance im Unbewussten an usw.

Er ist dann nicht weggelaufen, meinte aber hinterher, dass er vielleicht zu genau auf meine Worte geachtet habe, denn er sei nicht "weg" gewesen. Allerdings hätten ihm die Worte auch gut gefallen und ich hätte dabei "gute Dinge" gesagt. Während der Hypnose hatte er mehrfach ideomotorische Bewegungen gezeigt und an der Stelle, als er sich die Zukunft in einem problembereinigten Zustand vorstellen sollte, kippte sein Kopf auf die Seite. Ich habe noch niemanden kennen gelernt, der in so einer Situation nicht irgendwie in Trance gehen würde. Aber diese Trance darf, kann und soll er selbst entwickeln - oder auch nicht; ich mache niemandem dessen Trance, das ist im Preis nicht inbegriffen.

Ich habe mal ernsthaft überlegt, als alternative Interventionsform Klienten ein Videospiel zur Verfügung zu stellen, mit dem sie sich dann beschäftigen können, während ich zu ihnen sprechen darf. Hypnotische Interventionen brauchen weder Trance noch Hypnose.  :)

Zitat
Dann ist man Ruckzuck bei Stephen Gilligan gelandet, der von sich behauptet, grundsäzlich selber wärend der Hypnose in Hypnose zu gehen.

Bei mir in der Praxis spielt sich nach einer Hypnose häufiger folgendes Szenario ab: Der Klient will sein Handy wieder einschalten, kann sich aber (noch) nicht an seine PIN erinnern. Ich will ihm eine Quittung mit Datum ausstellen, kann mich aber (noch) nicht an das aktuelle Datum erinnern. Bei ihm ist es verzeihbar, bei mir weniger, denn oben auf der Rechnung ist das Datum bereits aufgedruckt. Aber daran erinnere ich mich nicht bzw. das interessiert mich nicht. Einem schönen Tag wie diesem einen seelenlosen Namen aus Zahlen geben, was soll denn der Quatsch? Da wirkt also auch bei mir die Trance noch nach.

Während der von mir oft genutzten Heilschlaf-Hypnose gibt es ja eine 5-minütige Schweigephase, da muss man also nur 5 Min. warten, kein Problem, oder? Für mich schon. Ich habe jedesmal große Schwierigkeiten, die 5 Min. einzuhalten, und schaffe das inzwischen nur mit einem "Trick". Während man da also sitzt und wartet ... 5 Min ... Zeit ... fließt das Leben, wenn die Zeit tröpfelt? ... Stell dir vor, es ist Uhr und keiner guckt hin ... waren das jetzt 2 oder 3 Minuten? ... Würden wir rückwärts leben, wenn die Zeit rückwärts liefe? ... Wem gehören Sekunden? ... Sind meine Sekunden auch deine Sekunden? ... Würden wir merken, wenn sich zwischendurch eine gebrauchte Sekunde einschummeln würde? ... Waren das jetzt 3 oder 4 Min.?  :)

Das Ende vom Lied: während meiner letzten kleinen "Hypnoseforschung" hatte ich einmal statt 5 Min. für 6 Min. Pause gemacht (was ich erst bei der späteren Datenauswertung bemerkte). Während des letzten Seminars zur Heilschlaf-Hypnose am Wochenende machte ein Teilnehmer eine Pause von nur 4 Min. Länge; darauf angesprochen, beteuerte er, es seien 5 Min. gewesen - vielleicht hatte er Recht gehabt und ich hatte mich nur mal wieder geirrt. Als er später noch einmal hypnotisierte, schrieb ich mir den Pausenbeginn auf - diesmal waren es 6 Min.  :)

Wenn der Raum voller Trance ist, sitzt auch der Hypnotiseur mittendrin und kriegt seinen Teil ab, geht gar nicht anders.

@ Jones:

Solche Vorstellungen von Hypnose und Trance muss man weder mögen noch teilen, bei Tepperwein etwa wird dir ein ganz anderes Verständnis von Hypnose nahegelegt, da soll man dann z.B. jemanden rückwärts durch den Raum schieben, damit der endlich in Trance geht. Oder man soll dafür sorgen, dass dessen Augen unangenehm zu brennen beginnen usw. Daher halte ich besagtes Buch für deine Zwecke für eher ungeeignet, die anderen hier schon genannten Autoren dürften dir da hilfreicher sein.

Lieben Gruß
Lutz
Titel: Re: wie Hypnose lernen?
Beitrag von: Jones am 05. Aug 2011, 19:33 Uhr
hallo  :)

@ Lutz
Zitat
Solche Vorstellungen von Hypnose und Trance muss man weder mögen noch teilen, bei Tepperwein etwa wird dir ein ganz anderes Verständnis von Hypnose nahegelegt, da soll man dann z.B. jemanden rückwärts durch den Raum schieben, damit der endlich in Trance geht. Oder man soll dafür sorgen, dass dessen Augen unangenehm zu brennen beginnen usw. Daher halte ich besagtes Buch für deine Zwecke für eher ungeeignet, die anderen hier schon genannten Autoren dürften dir da hilfreicher sein.

Gerade als Anfänger bin ich für jeden Tipp, Anregung dankbar. Was die einschlägige Literatur anbelangt, bevorzuge ich momentan einfach geschriebene, beschreibene Bücher die nicht so auf den therapeutischen Aspekt ausgerichtet sind.
Ich möchte auch nicht, das jemand mir schreibt mach als 1. das, als 2. jenes usw. Ich meine zu merken, das sich damit schwer getan wird. Mir geht es einfach um ein paar kleine Hilfestellung um Zugang zur Materie zu bekommen.

Je mehr ich lese um so interessierter bin ich  und je mehr ich mich interessiere umso mehr lese ich  ; ;D


liebe Grüsse
Titel: Re: wie Hypnose lernen?
Beitrag von: Susanne am 06. Aug 2011, 08:48 Uhr

Zitat
Dann ist man Ruckzuck bei Stephen Gilligan gelandet, der von sich behauptet, grundsäzlich selber wärend der Hypnose in Hypnose zu gehen.

tun wir das nicht sowieso alle, wenn wir Hypnose anwenden!
Ich behaupte, dass jeder Hypnotiseur dies unbewußt tut.
Ich für meinen Teil hab mir das bewußt gemacht und nutze dies dann auch für meine Arbeit.

Der Klient geht in eine auf sich selbst, gleichsam nach innen gerichtete Aufmerksamkeitsfocussierung in welche ihn meine Stimme begleiten wird, egal wie weit und wie tief er auch hineingehen wird in diese Trance.

Ich selbst gehe in eine auf den Klienten gerichtete Focussierung meiner Aufmerksamkeit, was eben eine nach außen gerichtete Trance bewirkt.
Das kann ich schön daran bemerken, dass ich es immer weiß, ob mein Klient weinen wird - weil mir einige Momente vorher die Tränen kommen.

Und außerdem aktiviere ich - mittlerweile automatisch - eine nach innen gerichtete Trance hin zu einem inneren Teil, den ich den "Experten" nenne. Den hab ich mir mal als Helferteil etabliert.
 Ein freundlicher älterer Herr in einem netten Häuschen, der alles Wissen und Können und die Kreativität gespeichert hat, die ich für meine Arbeit benötige und der mich dann aktuell in der Trancearbeit begleitet.
(und nein, er schaut nicht aus wie Milton Erickson  >:D  )


Das mag ein wenig verrückt klingen - funktioniert aber bestens.
Titel: Re: wie Hypnose lernen?
Beitrag von: Hypnotikum am 06. Aug 2011, 12:22 Uhr
@Susanne

Zitat
(und nein, er schaut nicht aus wie Milton Erickson )
Warum denn nicht ?
Einen besseren ältern Herren könntest du doch gar nicht bekommen, oder ?

Zitat
Den hab ich mir mal als Helferteil etabliert.
Wie hast du das angestellt ?
Und wie aktivierst du den dann, wenn du ihn brauchst?

(oder, in welcher Literatur werden diese beiden Fragen beantwortet)

Lieben Gruß Ralf

Titel: Re: wie Hypnose lernen?
Beitrag von: Hypnotikum am 08. Aug 2011, 10:21 Uhr
@Jones

Je mehr ich lese um so interessierter bin ich  und je mehr ich mich interessiere umso mehr lese ich

Du meinst vermutlich

Je mehr ich lese um so interessierter bin ich  und um so interessierter ich bin, desto mehr lese ich

Na, dann bist du ja schon bei den Vertiefungen angekommen
Darauf folgt dann : In's Lesen vertieft, immer tiefer und tiefer... :D


LG Ralf

Titel: Re: wie Hypnose lernen?
Beitrag von: Jones am 08. Aug 2011, 12:08 Uhr
@ Ralf
Zitat
Du meinst vermutlich

Je mehr ich lese um so interessierter bin ich  und um so interessierter ich bin, desto mehr lese ich

Genau so. Es ist ja bekanntlich noch kein Meister aus dem Apfelbaum gefallen....oder so ähnlich :D

lg
Titel: Re: wie Hypnose lernen?
Beitrag von: Susanne am 09. Aug 2011, 16:13 Uhr
@ Ralf

Nu... er schaut halt einfach anders aus. Das hab ich mir nicht bewußt ausgesucht.

Ich hab momentan nicht so recht Zeit zum Schreiben ... morgen mehr zu Helferteilen  :)
Titel: Re: wie Hypnose lernen?
Beitrag von: Susanne am 10. Aug 2011, 08:48 Uhr
@ Ralf wg. Helferteile installieren

Hast du Erfahrung mit Teilearbeit in Hypnose?

Im Prinzip ist es ganz einfach
Du suchst in der Trance - vorzugsweise am inneren sicheren Ort, oder am Ressourcenort nach dem Teil der für die Aufgabe xy zuständig ist und über alles Wissen und Können verfügt, welches für diese Aufgabe notwendig und wichtig ist und das du als Wissen in deinem UB abgespeichert hast.
dann darfst du gespannt sein, in welcher Gestalt dir dieser Ressourcenteil begegnet.
Den Teil begrüßen (höflicher Umgang mit dem UB ist essentiell), Nachfragen ob er/sie/es der Teil ist der für Aufgabe xy zuständig ist (wichtig!), wenn ja, dann höflich bitten, ober er/sie/es dir von nun an hilfreich zur Seite stehen wird. Wenn ja, dann bedanken und eine Köpergeste oder einen anderen Anker vereinbaren, womit du ihn/sie/es aktivieren, rufen kannst.

Das ist eigentlich alles.
Aber - das funzt nur mit dem Wissen das du irgendwann mal erworben hast. also ersetzt keinesfalls Literaturstudium und aktives Lernen.

Ich aktiviere meinen inneren Experten nur durch ein Durchatmen und dann ist ein kurzes Bild da und das war es auch schon. Muß dazu allerdings anmerken, dass ich diese Teilearbeit mit mir selbsst und anderen schon seit vielen Jahren praktiziere. Für den Anfang gilt das alte Prinzip : Üben üben üben!

 8)
Titel: Re: wie Hypnose lernen?
Beitrag von: Hypnotikum am 10. Aug 2011, 20:56 Uhr
Hallo Susanne

Zitat
Hast du Erfahrung mit Teilearbeit in Hypnose?
Keine praktischen, ich habe etwas darüber gelesen, aber das mann eine Teil 'personifizieren' kann, war mir so nicht bewußt.

Zitat
Den hab ich mir mal als Helferteil etabliert.
Ergo bin ich davon ausgegangen, das du das selber (SH) hinbekommen hast.
Ich werde es mal probieren ob ich auch einen Helfer auf Abruf hinbekomme...

Noch eine Frage zu
Zitat
(höflicher Umgang mit dem UB ist essentiell),
Das predigt ja auch der liebe Lutz vehement...
Die Frage, die ich mir stelle ist, ob das allgemeingültigkeit hat...
Wenn z.B. jemand unter militärischen Gesichtspunkten (befehlsgewohnt) aufgewachsen ist, kommt der damit genau so gut klar, wie jemand der in Geborgenheit und mit viel Liebe aufwuchs ?
Oder ist der 'militärische' vielleicht besser mit dem befehlenden Umgang mit dem UB beraten...

LG Ralf
 
Titel: Re: wie Hypnose lernen?
Beitrag von: mipooh am 10. Aug 2011, 23:28 Uhr
Schon Goethe liess den Faust feststellen, dass er die Geister die er rief nicht mehr loswurde.
Bevor ich mir über die Umgangsformen Gedanken machte, würde ich zuerst die grundlegende Technik in Frage stellen.
Ich zB halte sie grundsätzlich nicht für sinnvoll, würde mit meinem UB auch nicht sprechen... weder freundlich noch befehlend.
Titel: Re: wie Hypnose lernen?
Beitrag von: Lutz am 11. Aug 2011, 01:05 Uhr
@ Ralf:

Zitat
Oder ist der 'militärische' vielleicht besser mit dem befehlenden Umgang mit dem UB beraten...

Denk' doch mal an einen Bettler. Meinst du, der hätte bei Uniformträgern mehr Erfolg, wenn er die anherrschte: "Sie da! Ja genau, Sie! Euro her, aber zack, zack!"  :)

Dass Befehlsempfänger vielleicht tendenziell besser auf Befehle als auf kompliziert verklausulierte Bitten reagieren, mag ja sein, und so wird auch von den Anfängen der Hypnose im 19. Jahrhundert verschiedentlich berichtet, dass z.B. Soldaten besonders gut dafür geeignet gewesen seien, sie mit dem simplen Befehl "Schlaf!" in einen Trancezustand zu versetzen.

ABER: Das gilt natürlich nur dann, wenn ein potenzieller Befehlsempfänger einen anderen auch als Befehlsgeber akzeptiert. Ein Bundeswehr-Major wird in der Regel deutlich länger bei dem Verein sein und damit "eigentlich" den Befehlsempfang intensiver verinnerlicht haben als ein wehrdienstleistender Gefreiter; aber wenn letzterer ihm einen Befehl geben wollte, wird der Major nur müde grinsen.

Und wenn man diese Personifizierung auch auf den Umgang mit dem UB überträgt, ist das Bewusste eben in keinster Weise in einer Position, dem Unbewussten Befehle zu geben. Das Unbewusste ist klar in der übergeordneten Position, sitzt am längeren Hebel und lässt sich doch von so einem popeligen Bewussten keine Befehle geben. Im Gegenteil, wenn das zu nerven beginnt, wird es mal eben in seine Schranken verwiesen (z.B. Wahrnehmungsstörungen) oder gleich ganz rausgekickt (z.B. Bewusstlosigkeit)!  :)

Wenn also (auch) ich für einen "höflichen und respektvollen" Umgang mit unbewussten Vorgängen eintrete, dann nicht deswegen, weil ich so ein "lieber" Kerl wäre, sondern weil es erfahrungsgemäß besser funktioniert und daher zielführender ist.


@ mipooh:

Zitat
Schon Goethe liess den Faust feststellen, dass er die Geister die er rief nicht mehr loswurde.
...
Ich zB halte sie grundsätzlich nicht für sinnvoll, würde mit meinem UB auch nicht sprechen... weder freundlich noch befehlend.

Und Justinian soll formuliert haben: "Suum cuique" - jedem das Seine!  :)

"Lieben" Gruß (auch an die Unbewussten dieser Welt)
Lutz
Titel: Re: wie Hypnose lernen?
Beitrag von: Katharina am 11. Aug 2011, 05:49 Uhr
Hallo zusammen,

also, jeder, wie er es mag, würde ich mal sagen. Ich persönlich halte es auch manchmal für hilfreich, sich seine Helferteile auf den Plan zu rufen oder mit dem UB zu sprechen. Alleine schon deshalb, damit einem nicht vor lauter Schwierigkeiten oder Verantwortungen oder was auch immer der Kopf platzt und das bewusste mal Dinge abgeben darf.
Manchmal machen das ja schon kleine Kinder. Wenn jemand gestrben ist und sie laufen mit der Vorstellung herum, dass sie jetzt den Geist vom Onkel oder Großpapa immernoch an ihrer Seite haben, der auf sie aufpasst, dann rufen sie ja auch schon einen Helferteil herbei. Soll man sich da auch über Sinn und Unsinn unterhalten, oder lieber glücklich darübe rsein, dass es wohl bei der Bewältigung hilft?
Titel: Re: wie Hypnose lernen?
Beitrag von: mipooh am 11. Aug 2011, 06:59 Uhr
Sollte man sich über Sinn und Unsinn denn nicht unterhalten? Genau das tun wir doch immer wieder und klären damit so manche Ungereimtheit.

Es gibt ausser den Verdrängungsmechanismen auch andere Bewältigungsstrategien... ich wäre nicht glücklich, wenn mein Kind beginnt mit einer Phantasiegestalt zu leben. Kam tatsächlich mal bei einem meiner Söhne vor und da habe ich mir gewaltig Gedanken gemacht.

Ich bin keineswegs dankbar für all die Unwahrheiten, mit denen ich als Kind "niedlich" gemacht wurde, weil die Erwachsenen sich nicht klargemacht haben, dass ich mit der Realität weit besser zurechtkomme, als sie es mir zugetraut hätten.

Ich finde solche Hilfsmittel insoweit akzeptabel, solange keine besseren Strategien gefunden sind.
Sich selbst zu vertrauen halte ich jedoch für besser als sich eine Instanz zu installieren, bei der man bereit ist, einen Teil der Kontrolle aufzugeben. Lernt man im weiteren, diese Instanz wieder aufzulösen, mag das vorübergehend eine ordentliche Strategie gewesen sein. "Nur mal zum Herumspielen" kann ich sowas nicht empfehlen.

Ich wäre also eher für ein "Jeder, wie er kann."
Titel: Re: wie Hypnose lernen?
Beitrag von: Susanne am 11. Aug 2011, 07:32 Uhr
  >:D  Mipooh lass mal den inneren Psychiatriepfleger los und schick ihn in Rente  >:D

Wir sind hoffentlich einig darin dass die Installation eines Helferteiles keine externe Instanz etabliert, sondern dass es sich einfach um eine Technik handelt, sich der eigenen Kompetenz für ein Thema oder Problem bewußter zu werden.
Da die Zugangswege zu unbewußtem inneren Wissen und Können halt erfahrungsgemäß mittels bildhafter Vorstellungen gut funzen - macht man das halt in der Hypnosetherapie gerne so.

Damit gibt man keine Verantwortung ab, sondern richtet sie auf konstruktive Weise ins eigene Unbewußte.
und dein Unbewußtes bist du selbst.

Es gibt Leute, für die ist sowas ein guter Arbeitsansatz
und es gibt Leute die kriegen die Krise wenn man ihnen mit sowas kommt.

Und zum Glück gibt die Ausstattung der Hypnosewerkzeugkisten für die zweiteren eine große Auswahl an Alternativen her.



@ ralf

ein freundlicher Umgangston mit dem eigenen UB in der SH ist ein freundlicher Umgang mit sich selbst.
Und daran hapert es bei vielen Menschen.
Ein respektvoller freundlicher Umgang mit dem UB eines Klienten ist für mich selbstverständlicher Ausdruck des Respektes diesem Menschen gegenüber.


Titel: Re: wie Hypnose lernen?
Beitrag von: Katharina am 11. Aug 2011, 09:00 Uhr
Hallo zusammen,
hallo Mipooh,
ich glaub, ich hätte mir, was deinen Sohn anbetrifft, nich tsofort Gedanken gemacht.
Ein kleiner Schwenk aus meinem Leben: vor zwei Jahren ist mein Stiefvater an einem Hirntumor verstorben, den man erst dann erkannt hat, als es eigentlich schon zu spät war. Meine Mutter und mein Stiefvater lebten schon lange getrennt, mittlerweile hatte er mit einer anderen Frau auch eigene Kinder und seine neue Familie war uns auch bekannt. Den Kindern geht es heute immernoch sehr schlecht.
Jetzt, in diesem Monat wird sein Grab in seine Geburtsstadt umverlegt, weil seine Eltern das so wollten. Ich bin froh, dass die Kinder meines Stiefvaters noch sagenkönnen:
Papa zieht weg.
Und nicht so schrecklich trocken ernüchternd wie wir erwachsenen:
sein Grab wird umverlegt.
Keine Sorge, die Realitä des umverlegten Grabes werden sie noch früh genug erkennen.
Und ich glaube auch nicht, dass jemand mit solchen Sachen herumspielt.
Das nur neenbei
Titel: Re: wie Hypnose lernen?
Beitrag von: mipooh am 11. Aug 2011, 11:03 Uhr
@ Susanne,

der Psychiatriepfleger ist längst in Rente...
Mir ist das mit den Instanzen schon klar. Nur weil es so unkritisch einfach als Möglichkeit angenommen wurde, wollte ich darauf hinweisen, dass das eben nicht jedermanns Sache ist.
Ich bin nämlich nicht überzeugt, dass nicht bei dem einen oder anderen daraus eine gewaltige Projektion entstehen kann. Deshalb auch der Hinweis auf Faust.

@ Katharina

aus meiner eigenen Lebenserfahrung lehne ich einen verdummenden Umgang mit Kindern völlig ab. Es ist eben nicht schrecklich, an der Realität orientiert zu sein. Und was ist für einen heranwachsenden Menschen daran positiv, wenn er mit falschen Vorstellungen herumlaufen soll, nur um seiner Trauerarbeit auszuweichen. Soll er doch mal heulen und dabei feststellen, wie wenig das ändert... (Wobei ich den dringenden Verdacht habe, dass es eher die Unfähigkeit Erwachsener ist, ihre wahren Gefühle zu zeigen, die dann als Vorwand genutzt wird, Kindern Illusionen zu verbraten. In "bester" Absicht die Kinder völlig unterschätzend.)
Wie viele Leute laufen mit der Vorstellung herum, wiedergeboren zu werden oder ewig im Himmel leben zu können und verhalten sich zT deswegen völlig unrealistisch... Glaubenssätze, egal wie unsinnig, sind in Kindern schnell verankert. Die dürfen dann später zum Psychiater, falls sie die nicht mehr loswerden.
Ziemlich unromantisch, wie ich finde...
Titel: Re: wie Hypnose lernen?
Beitrag von: Katharina am 11. Aug 2011, 13:47 Uhr
Heulen,
das Kind, den Menschen mal heulen lassen, da kann man nicht sagn, dass es nichts bringt. Es bringt schon was, nämlich, dass der ganze Trauerrotz mal rauskommt und hinter fühlt man sich erleichtert.
Außerdem glaube ich nicht, dass man damit die Kinder verdummen lässt, wenn man mit ihnen und sich mit seinen eigenen Gefühlen und mit denen der Kinder auseinandersetzt. Aber ich glaub, das ist wohl Ansichtssache.
Wo ich dir allerdings Recht geben muss: wenn die Erwachsenen nicht in der Lage sind, einen natürlichen Trauerprozess zu durchlaufen, dann muss man sich auch nich wundern, wenn dann die Kinder später krank sind.
Außerdem muss nicht jede Glaubensrichtung gleich aus jedem einen psychisch gestörten machen. Ich meine eher, viel mehr macht der Druck der Gesellschaft krank, die Meinung, dass man nach einer Beerdigung abgeschlossen habe. Das stimmt nur manchmal. Manchmal aber geht dann erst richtig das Durcheinander los.
Titel: Re: wie Hypnose lernen?
Beitrag von: Susanne am 11. Aug 2011, 15:49 Uhr
@ Mipooh

Schon klar. Aber dann dürften wir hier überhaupt kein Wissen weitergeben, weil es bei dem einen oder anderen falsch ankommen kann oder was auslösen könnte.

@ Katharina und Mipooh

Verdummen lehne ich ab.
Aber eine Darbietung von Fakten auf kindgerechte Art ist nicht verdummend.
Kinder denken einfach noch magisch - und verarbeiten auch häufig auf magische Art.
Und so ein unsichtbarer Begleiter hat schon manchem Kind geholfen.
Besorgt euch mal die Geschichte von Janosch: Hannes Strohkopp und der unsichtbare Indianer.
Titel: Re: wie Hypnose lernen?
Beitrag von: mipooh am 11. Aug 2011, 16:55 Uhr
Ich weiss nicht, ob wir nicht zu weit vom Thema abkommen... auch wenn ich dieses Nebenthema nicht für nebensächlich halte.
Schaue ich mal auf das Eingangsposting zurück, möchte ich jemandem der Hypnose verstehen möchte anraten, sich in Trance zu begeben und sich damit vertraut zu machen darin zu leben. Neben einem Denken in Themen oder Modellen erschliesst sich dadurch ein oft verborgener Teil des Daseins, nämlich der komplette Bereich des Fühlens und der Intuition. Die beiden Bereiche sind mir wesentlich wichtiger als Denkmodelle.

Hypnotisieren kann man dann ja immer noch, wenn man es für sinnvoll hält.  :D

Titel: Re: wie Hypnose lernen?
Beitrag von: Katharina am 12. Aug 2011, 04:49 Uhr
Hallo ihr,

Susanne, die Geschichte werde ich mir mal kaufen. Die interessiert mich, wweil ich auch der Meinung bin, dass so ein unsichtbarer Begleiter manchmal hilfeich sein kann. Auch, wenn hier nicht jeder der gleichen Meinung ist, aber zum Glück gibt es Meinungsunterschiede, sonst gäbe es ja gar keinen Austausch mehr.
Aber ja, stimmt, wir kommen voll vom Thema ab.
Ich könnte jetzt aber auch gar niemandem eine Empfehlung abgeben, wie und wo er Hypnose lernen könne, weil ich da selbst erst mal schauen muss nach solchen Extrakursen. Bei mir war Hypnose Bestandteil meiner Ausbildung. Und die war in Stuttgart.
Titel: Re: wie Hypnose lernen?
Beitrag von: Tom am 12. Aug 2011, 07:01 Uhr
Hallo zusammen,

früher hatte ich mir auch immer mal einen Kopf darum gemacht, ob man mit solchen "unsichtbaren" Begleiter, oder gar in der Teilearbeit, nicht Multiple Personen erzeugt (übertrieben gesprochen).

Wie Mipooh schrieb, dass da ein Teil der Kontrolle abgegeben würde.

Heute bin ich ganz anderer Meinung. Wer den psychiatrischen Langzeitbereich kennen gelernt hat bekommt ein gutes Gespür dafür, dass es sehr unwahrscheinlich ist, soetwas auszulösen; natürlich ist es nicht unmöglich.. Würde man jedoch ein Statistik durchführen, käme wie so oft dabei herum, dass die allermeisten alltägloich Angelegenheiten gefährlicher sind (z.B. der oft zitierte Strassenverkehr).

Wie Gunther Schmidt betont, sind wir sowieso alle "multiple Persönlichkeiten" im nichtdiagnostischen Sinne, bzw. OHNE Krankheitswert. Und Kontrolle ist sowieso eine Illusion, oder? Wer zwanghaft die Kontrolle behalten will, hat wahrscheinlich einen Teil in sich, der meint, es wäre sinnvoll dieses dem bewussten Ich vorzugaukeln.

Sind solche Persönlichkeitsanteile viable Metaphern für einen Klienten, dann weiter damit machen; machen diese ihm Angst, oder hat man das Gefühl, er driftet auf diesen ab, dann erst mal vorsichtig; aber das Langzeitziel sollte auf jeden Fall dann sein, sich mit diesen Teilen wieder zu verbinden, diese zu integrieren; deren mögliche positive Absichten wert zu schätzen, aber sie trotzdem auf ihre Auswirkungen zu prüfen. Darin liegt ein wertvolle Unterscheidung: Die Absicht von den Auswirkungen zu unterscheiden; dies machen Viele von uns nicht immer;

Teilearbeit ist ein bisschen wie die Arbeit mir einem Team: da werden Übersetzungen zwischen den beTEILigten notwendig; da sollten gegenseitige Wertschätzungen erfolgen; da unterstützt man die Teile dabei, gemeinsame Ziele zu entwickeln oder (wieder) zu entdecken.

Ich denke, die wenigsten von uns könnten tatsächlich eine Form von Schaden anrichten; und wenn, dann eher, weil es beim Klienten möglicherweise Traumata oder Vulnerabilität gibt<, aber auf keinen Fall in dem Sinne, dass man etwas erzeugt, was vorher noch nicht da war.

LG,
Tom.
Titel: Re: wie Hypnose lernen?
Beitrag von: mipooh am 12. Aug 2011, 08:35 Uhr
Zitat von: Tom
Wie Mipooh schrieb, dass da ein Teil der Kontrolle abgegeben würde.
Abgeben ist nur ein Aspekt, ein anderer ist die Verlagerung eines Teils der Kontrolle, die sowieso nur begrenzt möglich ist, auf eine Instanz.

Solange die, wie Du ordentlich beschreibst,
Zitat von: Tom
aber das Langzeitziel sollte auf jeden Fall dann sein, sich mit diesen Teilen wieder zu verbinden, diese zu integrieren
wieder sicher integriert wird, kann sie dem einen oder anderen eine Hilfe gewesen sein.
Unter integriert stelle ich mir vor, dass diese Instanz dann tatsächlich wieder aufgelöst ist, keine mehr ist.
Ihre positiven Aspekte von der Gesamtpersönlichkeit wieder übernommen sind.

Und das kam mir bei Susannes Ausführungen dann doch zu kurz, denn ihr "innerer Experte" scheint ja noch als Instanz aktiv zu sein. Auch wenn die Aktivierung mit dem Durchatmen mir durchaus gefällt, sprach sie von einem kurzen Auftauchen eines Bildes, von dem ich annehmen möchte, dass es nach einer Reintegration nicht mehr auftauchen würde.

Ich weiss allerdings wie schwierig solche Themen sprachlich abgerundet  und dann noch in der Kurzform eines Forenbeitrags dargestellt werden können. Von daher mag es auch noch Mißverständnis geben.

Kontrolle umfassend ausüben zu können halte ich für eine Illusion und auch für unnötig. Ich sage das für den Fall, dass da ein Mißverständnis besteht. Begebe ich mich absichtlich in Trance, ist mein Hauptziel meine eigene Ganzheitlichkeit. Da spielt die Kontrollinstanz eine weitgehend untergeordnete Rolle. Sie wird nicht oder selten völlig verschwinden und auch das nur vorübergehend. Irgendwie muss ich ja die Marmelade beim morgendlichen Brötchen noch vom Käse unterscheiden können...
Der Schwerpunkt liegt jedoch auf dem Urvertrauen in mein Sein, ohne dass ich annehmen würde dieses hinge von mir ab, sondern erlebe, dass es umgekehrt ist und überhaupt kein Problem darstellt.

Wozu sollte ich mich um Einzelheiten kümmern, solange ich darauf vertrauen kann, dass alles ok ist...?
Den größten Vorteil von Hypnose sehe ich darin, dieses Vertrauen zu etablieren. Sonstige "Abkürzungen" (besondere Techniken) sind für mich persönlich unwichtig.
Titel: Re: wie Hypnose lernen?
Beitrag von: Susanne am 12. Aug 2011, 10:05 Uhr
Kleiner aber wichtiger Unterschied.

Das Konzept des Inneren Teams ist eine Form der Teilearbeit, die es nicht notwendig macht zu reintegrieren.
Die Helferteile werden nicht nach außen abgespalten, sondern bleiben die ganze Zeit Bestandteil des Gesamtsystems.

Wenn man klassische Teilearbeit macht, dann spaltet man unterschiedliche Aspekte eines Problems  oder Symptoms ab, gibt ihnen Gestalt und nimmt sie nach außen. Beispielsweise bei einem Ambivalenzproblem, wo ein Teil will und ein anderer nicht, oder man zwischen mehreren Möglichkeiten schwankt, oder ein Symptom, oder ein innerer Kritiker  usw.

Durch die Abspaltung erreicht man eine emotionale Distanzierung vom Problem, was den Blick frei macht und es ermöglicht mit unterschiedlichen Aspekten eines Problems zu arbeiten, die positive Absicht des Problemes/Symptomesmögliche Lösungen zu  erarbeiten und mit den verschiedenen Teilen zu verhandeln.
Dabei verändern sich die vorher oft als feindlich erlebten Problemteile. Denn wenn die positiven Absichten der einzelnen Teile erkannt und gewürdigt werden, verändert sich die Bewertung dieser Teile durch die Person. Das macht den Weg frei in Richtung lösungsorientierter Veränderungen.
Sie nähern sich an und zum Schluß werden sie wieder nach innen genommen, weil Sie ja nun emotional positiv erlebt werden können.

Das Konzept des inneren Teams oder der Helferteile , so wie ich das praktiziere, ist ein anderes.
Diese sind ja grundsätzlich positive und unterstützende Aspekte der eigenen Persönlichkeit, und bleiben explizit innen – zum Beispiel in der inneren Landschaft, den inneren Räumen, den inneren Ebenen , dem inneren sicheren Ort usw.

Das ist eigentlich nichts anderes als Ressourcenaktivierung  wie im NLP. Nur dass ich das halt auf einer inneren Bühne stattfinden lasse und in dem Beispiel meines  inneren Experten einen visuellen und einen kinästhetischen Anker einsetze.






Titel: Re: wie Hypnose lernen?
Beitrag von: mipooh am 12. Aug 2011, 20:36 Uhr
Zitat von: Susanne
Das Konzept des inneren Teams oder der Helferteile , so wie ich das praktiziere, ist ein anderes.
Diese sind ja grundsätzlich positive und unterstützende Aspekte der eigenen Persönlichkeit, und bleiben explizit innen – zum Beispiel in der inneren Landschaft, den inneren Räumen, den inneren Ebenen , dem inneren sicheren Ort usw.
Ich sehe nicht wirklich den Unterschied. Du sagst, es seien Aspekte der eigenen Persönlichkeit und sie blieben explizit innen...  ???
Also, in mir sind da so einige Organe, Fett, Blut... Landschaften glaube ich eher nicht, Räume... Ebenen... der sichere Ort...  Sobald ich sowas projiziere, auch auf eine Leinwand nicht ausserhalb von mir, sind sie dann nicht gleichartig fremd wie äussere Dinge? Sollte ich sowas erleben würde ich mich fragen wer bin ich und dann käme ich zu 100% nicht auf die Idee, dass ich diese Dinge sei... lieber unbenannt und unbekannt... aber doch ich...
Titel: Re: wie Hypnose lernen?
Beitrag von: Lutz am 13. Aug 2011, 01:25 Uhr
Hallo ihr,

Anmerkung am Rande: Menschen scheinen in ihrem psychologischen "Alltagsverständnis" jedenfalls keinerlei Probleme mit der Existenz mehrerer (An-) Teile zu haben (höchstens mit deren Wirken):

...mein innerer Schweinehund...
...aber mein Bauchgefühl sagt mir...
...dann meldet sich mein Gewissen...
...und die Mutter in mir...


usw. usf.
Da kame man wohl nicht auf die Idee, dahinter etwas Defizitäres zu vermuten; im Gegenteil, wenn jemand behauptete, er habe nunmehr seinen inneren Schweinehund integriert und dieser existiere nun also in losgelöster Form nicht mehr, würde derjenige wohl eher "verdächtig" werden.  :)
Damit will ich an dieser Stelle keine Werbung für Teile-Arbeit (in welcher Form auch immer) machen, nur wenn man sich dafür entscheidet, setzt man damit auf eine weit verbreitete und ganz alltägliche, populäre Sichtweise auf. Und wenn die einen Schweinehund auf dem Sofa akzeptiert, dann passt daneben vielleicht auch noch ein allwissender Berner Senn. Die werden sich schon irgendwie vertragen.
:hund::hund:
Und wenn die dann noch Junge kriegen... :)

Lieben Gruß
Lutz
Titel: Re: wie Hypnose lernen?
Beitrag von: Susanne am 16. Aug 2011, 06:39 Uhr
Wie Hypnose lernen, das war ja die Grundfrage, die diese bunte Diskussion angestoßen hat.

Ein Teil des Lernens ist sicherlich auch, zu erfahren, wie unterschiedlich die Ansichten über Konzepte in der Hypnose sind.
Nicht nur hier im Forum, aber eben auch hier.



Titel: Re: wie Hypnose lernen?
Beitrag von: Steini am 20. Dez 2012, 02:04 Uhr
Es gibt versschiedene Angebote zur Hypnose Weiterbildung (...) und zur Hypnose Ausbildung. Dort man neben der klassischen Hypnose auch Blitzhypnose oder Selbsthypnose gelernt werden.
Titel: Re: wie Hypnose lernen?
Beitrag von: Lutz am 20. Dez 2012, 12:54 Uhr
Hallo Steini,

Zitat
Es gibt versschiedene Angebote zur Hypnose Weiterbildung (...) und zur Hypnose Ausbildung.

stimmt, und deswegen wollen wir hier bitte gar nicht erst damit anfangen, bestimmte Anbieter zu verlinken.  ;)
Habe deinen Link daher entfernt.

Lieben Gruß
Lutz
Titel: Re: wie Hypnose lernen?
Beitrag von: Luna am 20. Dez 2012, 15:34 Uhr
Hallo Steini,

Zitat
Es gibt versschiedene Angebote zur Hypnose Weiterbildung (...) und zur Hypnose Ausbildung.

stimmt, und deswegen wollen wir hier bitte gar nicht erst damit anfangen, bestimmte Anbieter zu verlinken.  ;)
Habe deinen Link daher entfernt.

Lieben Gruß
Lutz


......nur bestimmte Anbieter, oder jegliche Anbieter? ;)

*duckwech*
Titel: Re: wie Hypnose lernen?
Beitrag von: Lutz am 20. Dez 2012, 17:29 Uhr
Jegliche Anbieter, die zusammenhanglos offenbar nur zu Werbezwecken verlinkt werden. :)
Titel: Re: wie Hypnose lernen?
Beitrag von: Luna am 20. Dez 2012, 18:07 Uhr
:D
Titel: Re: wie Hypnose lernen?
Beitrag von: Hypnotikum am 21. Dez 2012, 15:05 Uhr
Der soll echt guter sein, mann ey

http://www...

[Böser Link von mir gelöscht - Lutz  :)]

 :D
Titel: Re: wie Hypnose lernen?
Beitrag von: Lutz am 21. Dez 2012, 17:34 Uhr
Nee, der ist nun völlig daneben und wird gleich gelöscht. Muss ich ja tun, um meiner Linie treu zu bleiben...  ;)

Lieben Gruß
Lutz

P.S: Schreib mir mal deine Kontonummer fürs Schmiergeld! :)