Hypnose Hilfe Forum
F o r u m => Rund um das Thema 'Hypnose' => Thema gestartet von: Miraculus am 31. Jan 2007, 19:36 Uhr
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Hallo zusammen,
listen wir doch mal die wichtigen psychischen Bedürfnisse des Menschen auf, die sein Handeln prägen - v.a. unterbewußt.
LG Miraculus
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Selbstentwicklung
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Selbstverwirklichung
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Liebe
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Moinsen,
listen wir doch mal die wichtigen psychischen Bedürfnisse des Menschen auf, die sein Handeln prägen - v.a. unterbewußt.
Nur mal so am Rande: Welche intention verfolgst Du mit Deiner Fragestellung? ??? ;)
Gruß Eddie
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Hallo ihr,
für mich persönlich steht ganz außer Frage, dass sich menschliche Handlungen (gesunde/ungesunde, erlaubte/verbotene, konstruktive/destruktive, ...) alle an dem Ziel ausrichten, angenommen, akzeptiert und wertgeschätzt zu werden. Alle anderen "Sub-Ziele" dienen nach meinem Modell diesem übergeordneten Gedanken.
Und darin unterscheidet sich m.E. ein erwachsener Mensch in nichts von den elementaren Bedürfnissen eines Kleinkindes (<-- Querverweis auf eine Bemerkung in einem anderen Thread). :)
Lieben Gruß
Lutz
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Seh ich andersherum Lutz
Wertschätzung, Akzeptanz und Angenommen werden sind Bedürfnisse, die dem Ziel der Selbstannahme dienen.
Selbstannahme dient der Selbstverwirklichung.
Darüber siedle ich als oberste Ebene Selbstentwicklung oder um mit Hermann Haken zu sprechen, die Individuationstendenz als obersten Ordner an.(Ordnertherie)
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Vielleicht habe ich Miraculus ja falsch verstanden. Gefragt wurde doch nicht nach Zielen, sondern nach den Bedürfnissen des Menschen, oder?
Menschliche Begegnungen, die ehrlicher und verlässlicher Natur sind.
Entspannungsphasen, Energie tanken zum Erhalt der psychischen Belastbarkeit.
Lieben Gruß
Barbara
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Hallo zusammen,
@ Barbara: Ich hatte es im weitesten Sinne gemeint, so daß das was Du geschrieben hast genau so darunterfällt wie die Beiträge der anderen. :)#
LG Miraculus
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Mir fällt dazu noch die Gesundheit ein. Das Velangen/Streben der Menschen nach Gesundheit. Das schließt auch den Wunsch nach Betreuung und Pflege im Krankheitsfall ein. Außerdem die Existenzsicherung, z. B. Erhaltung des Arbeitsplatzes, ausreichend zu essen zu haben etc. sowie der Wunsch nach Zufriedenheit.
Viele Grüße
Susanna
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Moinsen,
Nur mal so am Rande: Welche intention verfolgst Du mit Deiner Fragestellung?
P.S.: Ich fände es übrigens sehr lohnenswer, wenn wir mal die grundlegenden Bedürfnisse, die wir als Menschen haben, ausgiebiger auflisten und debattieren würden...es könnte m.E. durchaus zum besseren Verständnis der Psyche beitragen.
Selbst ist der Mann. ;D
Gruß Eddie
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Hallo zusammen,
Zitat Lutz:
für mich persönlich steht ganz außer Frage, dass sich menschliche Handlungen (gesunde/ungesunde, erlaubte/verbotene, konstruktive/destruktive, ...) alle an dem Ziel ausrichten, angenommen, akzeptiert und wertgeschätzt zu werden. Alle anderen "Sub-Ziele" dienen nach meinem Modell diesem übergeordneten Gedanken.
Zitat Susanne:
Seh ich andersherum Lutz
Wertschätzung, Akzeptanz und Angenommen werden sind Bedürfnisse, die dem Ziel der Selbstannahme dienen.
Selbstannahme dient der Selbstverwirklichung.
Darüber siedle ich als oberste Ebene Selbstentwicklung oder um mit Hermann Haken zu sprechen, die Individuationstendenz als obersten Ordner an.(Ordnertherie)
Dieser Widerspruch läßt sich eventuell entschärfen. Es kommt darauf an, wie man die "Rangfolge" definiert. Steht das ganz oben, was das letzte Ziel ist, und für das alles andere Vorrraussetzung ist?
Konkret: Man könnte sagen: Selbstverwirklichung ist in einer bestimmten Hinsicht das Bedeutendste, denn es ist die Spitze der Pyramide.
Akzeptanz und Angenommensein aber sind es in anderer Weise, denn sie sind die Fundamente, ohne die es keine Spitze gibt, und die notfalls auch allein existieren können.
LG Miraculus
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Siehe dazu auch folgenden Link: http://de.wikipedia.org/wiki/Grundbed%C3%BCrfnis#Beispiele_f.C3.BCr_psychische_Grundbed.C3.BCrfnisse
Viele Grüße
Susanna
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oder hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Maslowsche_Bed%C3%BCrfnispyramide
gruß
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Moinsen,
oder hier:
Du oller Internetfuchs, Du! ;D
Gruß Eddie & Greetz an Dani + Co
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@ Susanne:
Darüber siedle ich als oberste Ebene Selbstentwicklung oder um mit Hermann Haken zu sprechen, die Individuationstendenz als obersten Ordner an.(Ordnertherie)
Nur kurz, weil es zwar nicht off topic, aber doch etwas "speziell" würde:
Die Ordnertheorie um die "Selbstindividuationstendenz" als Obersten Ordner herum ist mir - grob - bekannt, sie überzeugt mich aber nicht. Sie geht ja davon aus, dass sich sämtliche "Selbstorganisation" an der Selbstindividuation orientiere. Andererseits räumt sie aber ein, dass es "Störungen" der Selbstindividuation geben kann (die dann zu unterschiedlichsten Störungen auf somatischer oder psychischer Ebene führen können).
Mein Einwand daher: Was soll denn in dieser Theorie die Selbstindividuation stören können, wenn sie doch angeblich den "Obersten Ordner" darstelle? Wer soll dem Kapitän etwas befehlen können, wenn er doch angeblich der Oberste Befehlshaber ist? Es muss - für mich - daher noch etwas darüber geben, das die Selbstindividuation mit einer anderen, übergeordneten Zielsetzung überhaupt stören kann.
Außerdem ist mir diese Theorie viel zu wenig "systemisch". :)
Aber das Thema sollten wir in einen anderen Thread ins "Kaiserbart-Board" auslagern (würde ich dann ggf. machen), wenn wir das weiter vertiefen wollen. ;)
Lieben Gruß
Lutz
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Moinsen,
Nur mal so am Rande: Welche intention verfolgst Du mit Deiner Fragestellung?
P.S.: Ich fände es übrigens sehr lohnenswer, wenn wir mal die grundlegenden Bedürfnisse, die wir als Menschen haben, ausgiebiger auflisten und debattieren würden...es könnte m.E. durchaus zum besseren Verständnis der Psyche beitragen.
Selbst ist der Mann. ;D
Gruß Eddie
Der Miraculus selbst wird auch noch etwas dazu schreiben. ;) ;D
LG Miraculus
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Hallo zusammen,
jetzt gebe ich auch mal etwas Senf dazu. ;D Ich werde nur ein paar unsystematische Überlegungen dazu geben, denn sonst würde es zu lange und wohl leider auch zu konfus, denn ich habe das gedanklich noch nicht wirklich geordnet. ;)
Ein absolutes Grundbedürfnis ist auch nach meiner Meinung der Wunsch, geliebt und anerkannt zu werden.
Und diese Liebe sollte emotionale Wärme und zugleich Respekt enthalten.
Dabei ist es wichtig, eine solche Liebe zu erfahren, weil es ansonsten schwierig (ich meine nicht: unmöglich) ist, eine gute Selbstliebe und ein gutes Selbstwertgefühl aufzubauen.
Wenn man ein gutes Selbstwertgefühl hat und sich selbst lieben kann, dann bleibt dennoch weiterhin das Bedürnis nach Zuwendung durch andere, denn der Mensch ist ein soziales Lebewesen. Es scheint aber so, daß dieses Bedürfnis u.U. zurückgestellt werden kann, denn es gibt ja auch Einsiedler, und es ist wahrscheinlich nicht jeder von denen psychisch krank. ::)
Eine riesige Anzahl von Problemen entseht sicherlich dadurch, daß ein Mensch die Anerkennung nicht bekommen hat, die er braucht. Vor allem die bedingungslose Liebe scheint ganz wichtig zu sein, die Liebe also, die diesem Menschen unabhängig von bestimmten Eigenschaften und Leistungen gilt.
Ich glaube auch, daß sowohl in der therapeutischen Hypnose, als auch in jeder Psychotherapie ein ganz wichtiges Moment in der Akzeptanz durch den Therapeuten besteht. Diese gibt eine Sicherheit, die die Veränderung ermöglicht.
Denn einer der Grundkonflikte ist ja der, daß man der Überzeugung ist, daß man so und so sein muß, um liebenswert zu sein, und auch wenn man sich vom Verstand her klarmacht, daß das nicht stimmt, heißt das nicht, daß man es auch gefühlsmäßig weiß.
Wenn der Therapeut durch positive Zuwendung vermittelt, daß der Klient/Patient etwas zulassen darf, dann wird das dadurch erleichtert.
Und unabhängig davon scheinen Liebe und Empathie ohnehin die besten Mittel, durch die Heilung und Entfaltung zustandekommen.
Das Bedürfnis nach Anerkennung und Zuwendung scheint so fundamental zu sein, daß manche Menschen ihre negativen Formen gegenüber der Nicht-Beachtung vorziehen. So gibt es Menschen, die durch Provokation Aufmerksamkeit auf sich ziehen, offenbar nach der Devise: Lieber Ärger und Wut als gar keine Aufmerksamkeit.
Oder andere wollen ihren Mitmenschen Angst machen und furchteinflößend sein, und abgesehen davon, daß das ein Schutz gegen Bedrohungen sein mag, weil diese Menschen selbst Angst haben, scheint mir hier manchmal auch der Wunsch nach Respekt dahinterzustehen, denn in der Angst ist ja auch eine (Ab)art von Respekt vorhanden.
Obwohl die Anerkennung für Vorzüge und Leistungen in manchen Fällen mithelfen kann, ein Selbstbewußtsein aufzubauen, kann sie offenbar nicht bestimmte grundlegende Arten von Selbstwertgefühl schaffen. Das sieht man an den recht zahlreichen Menschen, die zwar erfolgreich sind, aber dennoch kein Selbstwertgefühl haben und stets durch noch mehr Leistung etwas zu erreichen versuchen, was sie auf diese Weise offenbar niemals bekommen. Das Bewußtsein, unabhängig von allem gut und liebes- und lebenswert zu sein, das ich schon erwähnt habe, scheint mir besonders fundamental zu sein, und wer gelernt hat, sich durch Wohlverhalten Liebe verdienen zu müssen, und nicht umlernt, der sitzt offenbar in der Falle.
Wenn das Geltungs- und Liebesbedürfnis frustriert sind, dann kann das viele negative Folgen haben. Ein Beispiel ist sicher auch die berühmt-berüchtigte possesive (besitzergreifende, bindende) Liebe, die ja bestenfalls eine Mischung aus wahrer Liebe und Bedürftigkeit ist, die man an den anderen heranträgt.
LG Miraculus
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:einig: :)
Ich glaube auch, daß sowohl in der therapeutischen Hypnose, als auch in jeder Psychotherapie ein ganz wichtiges Moment in der Akzeptanz durch den Therapeuten besteht. Diese gibt eine Sicherheit, die die Veränderung ermöglicht.
Ich las gerade ein von einem Psychiater verfasstes Buch zu Freud und zur Psychoanalyse. Darin heißt es ganz offen, dass man naturgemäß nicht sagen könne, ob denn im konkreten Fall die Psychoanalyse als Technik heilend wirksam gewesen sei oder ob ein Effekt nicht bereits allein durch die bedingungslose Zuwendung durch den Psychiater entstehe. :)
Gilt m.E. für die Hypnose natürlich ebenso.
Lieben Gruß
Lutz
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Miraculus ...
Dein Senf ... vorzüglich. :) Dein geschriebenes auch. ;)