Hypnose Hilfe Forum
F o r u m => Einsteigerthemen => Thema gestartet von: MindCore am 30. Jul 2006, 23:17 Uhr
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Moinsen, mich würde mal interessieren waurm das UB keine Verneinung kennt.
Negation:
Du hast jetzt "keine" Kopfschmerzen mehr!
Warum werden nur jene Wörter ("Du" hast" "jetzt" "Kopfschmerzen" ) vom UB gespeichert?
Gruß Eddie
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Hallo Eddie,
natürlich kann unser UB Negationen verstehen! :)
Ich kann mir nur vorstellen, dass sich das Gerücht evtl. aus der Esoszene eingeschlichen haben könnte. Denn dort heißt es, dass das Universum keine Negationen verstehen kann und dementsprechend werden Bitten und Affirmationen formuliert.
Aber unser UB weiß mit einem "nicht, nein, kein" usw. schon was anzufangen.
Wenn ich z.B. nachmittags im Büro die ersten Ermüdungserscheinungen bekomme und meine Augen kaum noch aufhalten kann, gehe ich folgendermaßen vor.
Hallo liebes UB, ich finde es klasse, dass du mir signalisierst, dass ich eine Ruhepause brauche. Ich kann die aber im Moment nicht brauchen, da ich hier noch wichtige Dinge erledigen muß. Es wäre toll, wenn wir das um ca. 2 Stunden verschieben könnten. Danke!
Und das klappt immer hervorragend. :)
Lieben Gruß
Barbara
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und trotzdem ist es so, daß ein: "mach das Licht nicht aus", oft so verstanden wird wie: "mach das Licht aus".
Ist mir schon häufig aufgefallen.
Liebe Grüße
Heikje
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Hallo zusammen,
im NLP wird in der Regel auch gelehrt, daß das Unbewußte keine Verneinung versteht. Es wird dabei folgendermaßen argumentiert:
Stelle Dir mal keinen rosa Elefanten vor! Wir müssen uns zuerst immer das entsprechende Objekt "zugänglich" machen, um anschließend das Ganze wieder aus dem Bewußtsein zu fegen (Verneinung). Wenn wir uns diese verneinten Dinge zu erst bewußtmachen, werden auch unbewußt sämtliche "Metainformationen", die dazu gehören, mit zugänglich gemacht. D.h., wenn ich mit emotional gefärbten Informationen umgehe, ist die Verneinung oft ungünstig, weil eben "alles" wieder mit hochkommt. So arbeitete Erickson ja auch gezielt mit Verneinungen, indem er z.B. sagte, "du must jetzt gar nicht daran denken, wie gut du dich beim letzten mal entspannt hast.
Beim NLP gibt es dies ja auch als quasi strategischen Tip: Arbeite mit positiven Aufforderungen (nicht mit Verneinungen). Erwähne die Dinge, die dein Gegenüber in den erwünschten Zustand bringen.
Über diese Verneinungsgeschichte wird ja häufig diskutiert. So kam einer meiner besten Freunde aus einem Wochenendseminar zum Thema: Silva Mind. Und dort hat er mal wieder "erfahren", daß das mit den Verneinungen gar nicht stimmt, und damit NLP auch Blödsinn sei ::) . (Als ob NLP sich nur darauf gründet :D ).
Ich sage dann immer, daß das mit den Verneinungen nur einer von vielen Teilen in der Kommunikation mit Anderen ist, auf den man achten kann; genauso wie das Spiegeln des Atemrhythmus, das Achten auf die Körpersprachen und die Augenbewegungen, usf usf.
Ein Teil für sich kann funktionieren, oder auch nicht. Aber passe ich mich immer mehr in meiner Kommunikation an den Anderen an, kann ich "statistisch" meinen Raport immer mehr verbessern.
Gruß, Tom.
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Hallo zusammen,
Zitat DeTrance:
Wir müssen uns zuerst immer das entsprechende Objekt "zugänglich" machen, um anschließend das Ganze wieder aus dem Bewußtsein zu fegen (Verneinung). Wenn wir uns diese verneinten Dinge zu erst bewußtmachen, werden auch unbewußt sämtliche "Metainformationen", die dazu gehören, mit zugänglich gemacht. D.h., wenn ich mit emotional gefärbten Informationen umgehe, ist die Verneinung oft ungünstig, weil eben "alles" wieder mit hochkommt. So arbeitete Erickson ja auch gezielt mit Verneinungen, indem er z.B. sagte, "du must jetzt gar nicht daran denken, wie gut du dich beim letzten mal entspannt hast.
Ich denke, genau das ist der Punkt. Wenn wir an etwas denken, dann werden die damit assoziierten Informationen mit abgerufen, auch wenn wir es negieren. Und je emotionaler der Inhalt, desto mehr.
"Denken Sie jetzt nicht an dieses schreckliche Angstgefühl, das Ihnen so vertraut ist, das sie so gut kennen, bei dem Sie das Gefühl haben, daß sich ihr Herz zusammenkrampft und das Ihre Hände schweißnaß werden läßt!" wäre sicher keine gute Suggestion.
Wenn das UB keine Negationen verstehen würde bzw. neimals adäquat auf negierte Suggestionen reagieren könnte, wäre z.B. die Etablierung ideodynamischer Signale mit "Nein-Zeichen" nicht möglich. Auch Suggestionen wie die, daß eine Person ihre Augen nicht öffnen kann oder daß sie einen bestimmten Geruch nicht wahrnimmt müssten dann mit diser Formulierung grundsätzlich fehlschlagen (was ja aber gerade nicht der Fall ist).
Man wird eher sagen können, daß ein Mensch (unterbewußt und bewußt) auf Negationen nicht immer direkt nach dem Sinn des Gesprochenen reagiert.
Das liegt zum Teil sicher auch daran, daß wir uns - gerade in Trance - in unserem Denken wohl eher an Vorstelllungen als an sprachlichen Mutsern orientieren.
Das Beispiel mit dem rosa Elefanten ist aber gerade kein Beleg dafür, daß das UB keine Negationen verstehen könnte. Schließlich geht es da ja erst mal überhaupt nicht um das Unter-, sondern das "Oberbewußtsein".
Das Beispiel zeigt zwei Dinge: Wir können uns nicht die Negation eines Dinges denken, ohne dabei an das Ding selbst zu denken. Das ist nicht überraschend und hat mit dem UB auch nichts zu tun.
Daß man gerade an Dinge, an die man nicht denken will, besonders denken muß, hat auch eher indirekt mit dem UB zu tun, denn es ist ein psychologischer Mechanismus, daß, wenn wir an etwas nicht denken wollen, wir ihm Aufmerksamkeit zuwenden und es gerade deshalb öfter in unser Denken kommt. Das hat aber nichts damit zu tun, ob wir - bewußt oder unbewußt - Negationen verstehen können oder nicht. Es hat eher damit zu tun, inwieweit wir unsere eignen Gedanken kontrollieren können, wenn wir eine bestimmte Sache aus unserer Aufmerksamkeit entfernen wollen.
LG Miraculus
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Hallo zusammen,
nachdem nun also herausgestellt wurde, dass das UB sehr wohl Verneinungen versteht, dass man die aber dennoch in manchen Fällen besser nicht bemühen sollte, um etwaige damit verbundenen negativen Assoziationen zu vermeiden, stellt sich die Frage, was denn dann mit Heikjes Beobachtung ist:
und trotzdem ist es so, daß ein: "mach das Licht nicht aus", oft so verstanden wird wie: "mach das Licht aus".
Dazu sollte man sich vergegenwärtigen, dass das Sprachverstehen ja nur die erste und "unterste" Stufe der Kommunikation darstellt. Was nach einer an sich "richtigen" Interpretation des Gesagten dann letztendlich im Bewusstsein ankommt, wird aber ja noch von vielen anderen, in der Bedeutung und Auswirkung übergeordneten Bewertungen mitbestimmt.
Sage ich also zu jemandem im freundlichen Ton: "Du sitzt doch da am Lichtschalter. Machst du bitte mal das Deckenlicht nicht aus?", wird derjenige vermutlich - ebenso freundlich gesonnen - das Deckenlicht ausmachen. Aber nicht, weil er das "nicht" irgendwie überhört hätte, sondern weil die Gesamtumstände eine größere Bedeutung und Implikation nach sich ziehen, als das gesprochene Wort. Und die Gesamtumstände (hier: mein erster Satz) legten eben die Vermutung nahe, dass es darauf hinauslaufen werde, das Licht auszumachen.
Wahrscheinlich war nach dem ersten Satz für den Betreffenden schon alles klar und die Entscheidung bereits gefallen, nun das Licht auszumachen. Und es hätte dasselbe Ergebnis gehabt, wenn ich im zweiten Satz gesagt hätte: "Lässt du bitte das Deckenlicht mal an?"
Wenn in einem fremden Raum Feuer ausbricht und jemand ruft: "Schnell, Streuselkuchen durch die Tür nach draußen!", werden vermutlich auch alle durch die Tür nach draußen rennen - ohne Streuselkuchen zu sein.
Und wenn ein ranghoher Soldat vor die 'Kameraden' tritt und brüllt: "KOMPANIIIEEE - RÜHRT EUCH!!!", werden vermutlich alle strammstehen, obwohl "Rührt euch" eigentlich das Gegenteil heißt.
Unsere Wahrnehmung funktioniert so, dass wir "unterm Strich" genau das wahrnehmen, was wir für das Wahrscheinlichste halten - obwohl wir "eigentlich" Verneinungen kennen und keine Streuselkuchen sind. ;)
Lieben Gruß
Lutz
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Moinsen,
Unsere Wahrnehmung funktioniert so, dass wir "unterm Strich" genau das wahrnehmen, was wir für das Wahrscheinlichste halten
Oder was wir "genau" wahrnehmen wollen->Selektive Wahrnehmung!?
Gruß Eddie
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Oder was wir "genau" wahrnehmen wollen->Selektive Wahrnehmung!?
Und/oder das! Wir werden als Menschen genau das wahrnehmen, was uns gerade in den Kram passt - egal, ob wir dazu etwas konstruieren müssen oder ob wir aus dem tatsächlich Vorhandenen etwas willkürlich auswählen, was dann "selektive Wahrnehmung" wäre. ;)
Lieben Gruß
Lutz
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Noch einmal zurück zu der Ursprungsfrage.
Wenn man selbst Hypnotisieren kann, ist es unschwer zu Testen das eine Verneinung vom UB sehr wohl verstanden wird. Bei Show´s kann man dies immer wieder beobachten.
Warum es sich manchmal doch anders verhält wurde hier in den oberen Beiträgen ausführlich erläutert.
LG
Niko
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Ein positiv ausgedrückter Sachverhalt ist einfach naheliegender als ein negativ ausgedrückter.
Geld haben kann sich jeder leicht vorstellen, kein Geld zu haben, da ist eigentlich nichts, was man sich vorstellen könnte. Man muss da schon zusätzliche Mängel haben oder zumindest ein leeres Portemonnaie.
Für die meisten Dinge gilt das wohl so.
Manche Dinge werden aber erst in ihrer Verneinung begehrenswert. Wenn ich da so an Kopfschmerzen denke, ich wüsste gar nicht was ich positiv mit ihnen sollte... sie wegzudenken, Ihnen das Nichts zu vermachen, wäre eigentlich das was mir zu denen einfiele.
Nur liesse sich dieses ganz natürliche, übliche und angenehme Gefühl den Kopf wahrzunehmen auch positiv ausdrücken ohne die Kopfschmerzen überhaupt eines Blickes zu würdigen. Was ich dann irgendwie sogar als eine Beschränkung auf das wesentliche betrachten würde...
Ich arbeite derzeit mit einer CD-Fremdhypnose an meinem Nichtraucherdasein. Da ist eine Menge negativer Formulierung drin und ich hab da zunächst mal etwa so reagiert: "um Himmels Willen, das wird doch nun nicht etwa genau das Gegenteil bewirken, weil negativ formulieren soll man doch nicht, weil das UB...."
Und dann hab ich mir gedacht, der Knabe wird schon wissen was er tut, laß ihn mal machen.
Seitdem stören mich diese negativen Formulierungen im Prinzip nicht mehr...
Ich würde trotzdem, weil ich es einfach liebe (Betonung auf einfach), bei selbstverfassten Texten auf positive Darstellungen prüfen und korrigieren. ME kann ich damit näher an das kommen was ich eigentlich will. Ob es dazu noch Ausnahmen gibt, das kann ich nicht übersehen...
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Für einen "negativen Sachverhalt" gibt es meist kein Bild, sondern nur für den positiven ("denke nicht an einen rosaroten Elefanten" - bewirkt, dass genau das positive Bild entsteht). Daher wird oft die Pauschalaussage gebraucht, das UB könne das Wort "nicht" nicht verstehen und man solle mit positiven Suggestionen arbeiten.
Dies ist sicherlich grundsätzlich richtig, aber immer dann, wenn es für einen "negativen Sachverhalt" ein Bild gibt, kann diese Aussage auch (als Suggestion) gebraucht werden (Nichtraucher gibt es z. B. das Zeichen mit der durchgestrichenen Zigarette - nicht rauchen gibt es das Bild ohne Zigarette etc.).
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Du hast jetzt "keine" Kopfschmerzen mehr!
Ich kann nur von mir sprechen:
Es kommt mE bei einer erfolgreichen Suggestion darauf an, dass diese möglichst mit "allen Sinnen" vorgestellt und verinnerlicht werden können.
Mir persönlich würde es schwer fallen, mir an einem grauen Tag nach viel zu wenig Schlaf usw., wenn ich gerade Kopfschmerzen habe, mir mit allen Sinnen "keine Kopfschmerzen" vorzustellen. Viel leichter fällt es mir, eine bekannte Situation vorzustellen. "Es ist Sonntag morgen und ich hatte ein paar Tage frei. Gut ausgeschlafen erwache ich. Die Sonne fällt durch das Fenster, draußen zwitschern die Vögel. ich stehe auf und gehe zum Fenster. Draußen ist es mild, aber noch ein wenig frisch. Mein Blick fällt auf den wunderbaren, blühenden Baum im Garten. Sein Duft und die angenehme frische Luft strömt ins Zimmer. Ich atme tief ein und diese frische, duftende Luft fließt durch meinen ganzen Kürper. Ich fühle mich leicht und frei. Mein Kopf ist leicht und frei..."
Das ist für mich der Hintergrund der Empfehlung zu "positiver" Formulierung. Weil es (zumindest für mich) wesentlich schwerer ist, sich ein "nicht" mit allen Sinnen vorzustellen.
Gruß aus Wien, Wolfgang
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Hallo Wolfgang,
grüß dich hier im Forum! :)
Ich fühle mich leicht und frei. Mein Kopf ist leicht und frei...
Wenn es eine wirklich eindeutige positive Zustandsbeschreibung gibt, würde ich die im Zweifel auch vorziehen. So lässt deine Formulierung darauf schließen, dass du sie im Zusammenhang mit Selbsthypnose/Autosuggestion nutzt, und wenn für dich "Kopf leicht und frei" eine eindeutige Entsprechung für "Kopfschmerzfreiheit" ist, ist das ja auch gut.
Wenn man aber bei einer Fremdhypnose solche Begriffe nutzt, kann das kritisch sein - z.B. dann, wenn ein Klient für sich denkt: "Mann, ich hab solche Kopfschmerzen, ich krieg da keinen einzigen klaren Gedanken in meinen Kopf rein!" Und nun trifft er auf die Suggestion, dass sein Kopf (gedanken-) frei sein solle...
Wenn der Ehemann der Ehefrau sagt: "Du kriegst kein Haushaltsgeld mehr!", wird sie darauf vermutlich nicht "emotionslos" oder "sinnleer" reagieren, nur weil sie sich "kein Haushaltsgeld" nicht vorstellen könne. Vielmehr wird sie sofort für sich alle Folgen vergegenwärtigen, die diese Negativ-Aussage für sie hätte, denn natürlich versteht sie den "Sinn" so einer Aussage.
Wenn man also jemandem suggeriert, er habe keine Kopfschmerzen mehr, wird derjenige genauso automatisch und ganz individuell für sich eine Vorstellung entwickeln, was dies für ihn bedeutet bzw. wie sich das für ihn zeigt. Und das funktioniert eben auch in Trance und wäre einer gut gemeinten, aber aber vielleicht an der Denke des Klienten vorbeigehenden vorweggenommenen Interpretation auch vorzuziehen.
Dass das Unterbewusstsein eine Negation nicht verstehen könne, ist jedenfalls ein Gerücht und geht ja auch an der Alltagserfahrung vorbei. Im Alltag interpretiert unser Unterbewusstsein Sprache (inkl. Negationen) ja auch, um dann erst das Ergebnis der Interpretation ins Bewusstsein dringen zu lassen. Warum sollte es das während einer Trance plötzlich nicht mehr können?
Lieben Gruß
Lutz
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Das was Du hier schreibst, Lutz, ist für mich ganz klar. Ich bin eigentlich Coach und im systemischen Coaching ist ein Weg der Herangehensweise, die Situationen zu erforschen, in denen das Problem (hier Kopfschmerzen) weg bzw. erträglicher ist. Dabei ist es einerseits wichtig, soviele Situationen wie möglich zu sammeln ("Wann noch?") und auch in der Beschreibung der Situationen in die Tiefe zu gehen. ("Wie ist die Luft?" "Wie fühlt es sich an?"). Die Wortwahl des/der KlientIn ist dabei wichtig und festzuhalten. Ich verwende diese Bilder/Situationen/Formulierungen dann weiter.
Im Zusammenhang mit einer Fremdhypnose bzw. der Erarbeitung von Autosuggestionstexten mit einer/m KlientIn scheint mir ein solches intensives Vorgespräch als unabdingbar, nur so kann ich "passende" Formulierungen finden. Mein Beispiel diente nur der Demonstration einer "mit allen Sinnen fühlbaren" Suggestion die für den/die entsprechende KlientIn natürlich genau passend sein muss. Der Text kann keinesfalls ein Patentrezept sein. Was ist, wenn der/die KlientIn vor dem Schlafzimmerfenster zB. eine stark befahrene Straße oder eine Baustelle hat...
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Moinsen,
Was ist, wenn der/die KlientIn vor dem Schlafzimmerfenster zB. eine stark befahrene Straße oder eine Baustelle hat...
So könnten auch diese Geräusche positiv für eine Induktion genutzt werden. ;)
Gruß Eddie
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@ Wolfgang:
Im Zusammenhang mit einer Fremdhypnose bzw. der Erarbeitung von Autosuggestionstexten mit einer/m KlientIn scheint mir ein solches intensives Vorgespräch als unabdingbar, nur so kann ich "passende" Formulierungen finden.
Da sind wir uns einig. Es geht zunächst schließlich um die Wertmaßstäbe/Auffassungen des Klienten und nicht um das, was "wir" vielleicht für gut halten. :)
Und wenn dann die für einen Klienten stimmige Beschreibung eines erwünschten Zielzustandes eine Negation enthält (und vielleicht auch auf Nachfrage nicht mit einer positiven Formulierung ersetzt werden kann), würde zumindest mich das nicht stören.
@ Eddie:
So könnten auch diese Geräusche positiv für eine Induktion genutzt werden. :)
Als Induktion sicherlich, aber als Bild für "Kopfschmerzfreiheit"... ::)
Lieben Gruß
Lutz
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Moinsen,
Als Induktion sicherlich, aber als Bild für "Kopfschmerzfreiheit"...
Warum den nicht, der Funtasie sind doch keine Grenzen gesetzt! ::) ;D
Gruß Eddie
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Servus,
vorab - ich weis nicht ob schon ein verwandter Beitrag existiert. Eine Schnellsuche hat nichts gefunden.
Und wenn dann die für einen Klienten stimmige Beschreibung eines erwünschten Zielzustandes eine Negation enthält (und vielleicht auch auf Nachfrage nicht mit einer positiven Formulierung ersetzt werden kann), würde zumindest mich das nicht stören.
Klar funktioniert eine Zielsetzung auch mit einer Negation. Ich persönlich versuche trotzdem bei Zielsetzung mit dem Klienten auf jeden Fall eine positive Zielsetzung zu erarbeiten. Wieso? Anhand dessen vermitteln ich mit unter den Unterschied zwischen einer "weg von" zu einer "hin zu" Motivation.
Meiner Erfahrung nach bietet die zweite langfristig die befriedigendere Lösung.
Mal ehrlich. Auf die Aussage "Ich will nicht mehr rauchen" schreit nach der Gegenfrage: "Was willst du statt dessen?"
LG
Stefan
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hallo Stefan,
Mal ehrlich. Auf die Aussage "Ich will nicht mehr rauchen" schreit nach der Gegenfrage: "Was willst du statt dessen?"
hm... find ich überhaupt nicht.
Ich will nicht mehr rauchen, ist für mich eine Feststellung, oder, falls schon soweit ausgereift, ein Beschluss.
Warum sollte das nach einer Gegenfrage schreien ??
liebe Grüße
Heikje
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Hallo Heikje,
weil mMn gerade so Themen wie das Rauchen einen festen Platz im Leben haben und das erreichte Ziel nicht mehr zu rauchen, sagen wir mal "Raum" schaft und ein plötzlich freier Raum sich schnell als Loch entpupen kann. Meine Gegenfrage ist sozusagen der Ökologiecheck.
LG
Stefan
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Thematischer Querverweis:
Link: "hin-zu-" und "von-weg"-Typen (http://www.hypnose-service.de/forum/index.php?topic=174.0)
:)
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Hallo,
ah schön, dieses Thema, sehr spannend.
Habe mich damit auch schon beschäftigt.
Barbara hat einen guten Ansatz.
Für die Esoszene scheint es immer nur gutes zu geben. ;-) Aber es gibt auch schlechtes.
Eben wie Ying/Yang, finde ich. Das eine kann ohne das andere nicht sein, denn woher wüssten
wir dann, was gut oder schlecht ist? Soviel zur Esoszene.
Ich habe da einen anderen Ansatz/Idee.
Wir neigen meist dazu, zu ergänzen.
Wenn das "nicht" am Ende des Satzes kommt, dann hat man den vorherigen Teil schon gehört und "verarbeitet".
Ich habe auch eine interessante CD über Positives Denken.
Da wird ein negatives Beispiel gegeben: Du kannst das nicht.
Dann wird aber gesagt, das nicht würde das UB nicht mitbekommen. Also würde man verstehen: Du kannst das.
Interessanterweise müsste das Kind, wo es am meisten eingesetzt wird, doch tatsächlich "Du kannst das"
mitbekommen, oder? Kinder können noch nicht so ergänzen, wie Erwachsene.
Bei den Ermüdungserscheinungen Nachmittags achte ich eher auf den Biorhythmus und mache da nur Dinge, bei
denen ich nicht so denken muss. ;-) Aber das kann man sich nicht immer so einrichten, finde die Idee von Dir,
Barbara, gut.
@Heikje
Das ist genau so ein Beispiel, wie ich meine. Derjenige hat gehört "mach das Licht" und ergänzt.
Lass das Licht an, wäre besser. Ist die positive Formulierung.
Oder versuch mal "Nicht das Licht ausmachen". Da wird dann auch das Licht nicht ausgemacht.
Was das Thema ergänzen angeht, hatte ich mal einen Bericht von Manfred Spitzer auf Bayern alpha gesehen,
der das auch so erklärt, das wir ergänzen, ganz unbewusst.
@detrance
Das mit dem rosa Elefanten oder was es sonst noch für Beispiele gibt haben bei mir komischerweise nicht
funktioniert. Da spontan und ohne Überlegenszeit kam da immer was anders, wie Auto, Haus, Urlaub, Schwarz.
Von der Erklärung her dachte ich auch, das das so sein sollte.
Wenn ich mir "nichts" vorstelle, ist das Bild, was mir dazu kommt: Schwarz.
Was ist dann mit der allzeit beliebten Suggestion:
Nichts kann Dich stören.
Die funktioniert ja auch, obwohl ein "nichts" drin vorkommt.
Falsches hält sich leider immer am längsten im Umlauf. ;-)
Also kann man sage:
Das Unterbewusstsein versteht Negationen.
Gruß
Matt
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Hallo Matt,
noch ein wenig Filosofie:
Für die Esoszene scheint es immer nur gutes zu geben. ;-) Aber es gibt auch schlechtes.
Eben wie Ying/Yang, finde ich. Das eine kann ohne das andere nicht sein, denn woher wüssten
wir dann, was gut oder schlecht ist? Soviel zur Esoszene.
Ziemlich unzulässige Schlussfolgerung.
Wenn eines ohne das andere nicht möglich ist, sind beide „Richtungen” ein Teil des Ganzen. Das ist es was Yin/Yang aussagt. A nicht ohne B, oder A braucht B. Damit ist keines davon „gut” oder „schlecht”, sondern eher wie links und rechts, oder oben und unten. Keine Wertung, einfach ein Gegensatzpaar.
Was Yin/Yang noch aussagt: Aus dem einen Gegensatz entsteht immer das andere. Wird durch die Punkte in Symbol verdeutlicht. Damit logisch ohne A kein B! Auch deshalb kein gut/schlecht, sondern nur zwei Seiten einer Sache.
Kein normaler Mensch kann wissen was „Gut” und was „Schlecht” ist. Er kann für einen Aspekt einer Sache für sich persönlich eine Wahl treffen, mit gut/schlecht hat das nichts zu tun.
Trennen und werten ist die Lebens-Verarbeitung des menschlichen Verstandes. Das Leben wertet nicht.
Die Eso-Szene wertet übrigens in Gut/Böse. Sie versucht das Gute zu forcieren. Da aus dem „Guten” das „Böse” als Kehrseite erwächst, ist das kurz gedacht. Die Eso-Szene hat allein schon deshalb, meiner Meinung nach, nicht viel vom Leben verstanden.
Damit können wir auch schon wieder zurück zum Thema, ein „Nicht” ist ohne die Sache selbst nicht denkbar. Deshalb sind Negationen manchmal problematisch.
Ciao Ralf
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Hallo Matt,
Das Unterbewusstsein versteht Negationen.
Ja. Man könnte noch viele Gründe aufführen, warum das so ist, hier nur ein weiterer:
Sprechen, also das Überführen eigener Gedanken in Worte und Sprache unter Berücksichtigung der Grammatik pp., ist ja auch ein unbewusster Vorgang. Warum sollte ein UB Negationen 'generieren' können, diese aber plötzlich nicht verstehen, wenn sie von außen kommen? ;)
Ob die Nutzung von Negationen sinnvoll oder 'problematisch' ist, wie Ralf schreibt, ist eine andere Frage, verstehen tun wir sie aber sehr wohl.
Lieben Gruß
Lutz
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Hallo Ralf,
Wird nicht auch bei dem Yin/Yang Beispiel gesagt: Schwarz/Weiß, Oben/unten und auch gut/schlecht oder positiv/negativ?
So hatte mir das jedenfalls ein Taiji-Lehrer vermittelt.
Gut und schlecht sind Wertungen, stimmt, verstehe.
Hmm, das habe ich dann wohl falsch verstanden. Danke für die Info.
Tja, man darf eben nicht alles glauben, was man gesagt bekommt.
Die Eso-Szene wertet übrigens in Gut/Böse. Sie versucht das Gute zu forcieren. Da aus dem „Guten” das „Böse” als Kehrseite erwächst, ist das kurz gedacht.
Die Eso-Szene hat allein schon deshalb, meiner Meinung nach, nicht viel vom Leben verstanden.
Finde ich auch. Habe einige dieser Leute kennengelernt. Wem's gefällt.
Gruß
Matt
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Hallo Matt,
noch'n Nachsatz dazu:
Tja, man darf eben nicht alles glauben, was man gesagt bekommt.
Sorry, wenn ich so pingelig bin. Ich würde lieber formulieren: Man darf nicht glauben, der Andere habe das Gesagte so gemeint, wie man es verstanden hat.
Ein Mensch hat mal gesagt: „Der Wert und Inhalt einer Botschaft wird nicht vom Sender bestimmt, sondern vom Empfänger.” (Watzlawik?)
Würde nach meiner Ansicht bedeuten: Man hört nicht das, was der Andere einem „sagt”, der Andere sagt auch nicht, was man „hört”.
Damit wären wir wieder bei dem neulich angesprochenen Thema der ständigen „gefilterten Wahrnehmung”.
Spricht einer von Auto, gibt es sicherlich einen kleinen gemeinsamen Nenner. Auto als Blechkiste mit Rädern, da geht es schon los, ein Auto könnte auch aus Plaste sein etc..
Nebenbei: Versuche mal ein (dein) Auto so zu beschreiben, dass es für Jeden absolut unverwechselbar beschrieben ist.
Die persönlichen Qualitäten, Empfindungen, Emotionen, die für den Einzelnen mit dem Begriff Auto verbunden sind lassen sich über Worte nicht transportieren. Das ist es, was Kommunikation so mangelhaft und missverständlich macht. Und Hypnotherapie so spannend!
Bei einem echten „Ding” ist das gleiche Verstehen schon schwer, bei Nicht-Greifbarem wie „Gut/Schlecht” dürfte echtes Verständnis nahezu unmöglich sein. Worte werden dem Menschen und dem Leben nicht gerecht, deshalb funktioniert Hypnose - weil jeder immer nur seinen eigenen Film ansieht.
Ciao Ralf
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Ralf,
Du bist wirklich sehr genau. Pingelig würde ich das nicht nennen. Hat ja auch seinen Grund.
Der Spruch ist gut. Daher vermutlich auch die ganzene Verständnisprobleme. ;-)
Die Vorstellung macht das Bild, das Auto sieht bei jedem anders aus.
Bei mir ist ein Clio, bei einem anderen vielleicht ein Ferrarie.
Gruß
Matt