Hypnose Hilfe Forum
F o r u m => Rund um das Thema 'Hypnose' => Thema gestartet von: Lutz am 18. Mai 2009, 14:57 Uhr
-
Hallo zusammen,
manche Hypnotiseure/Innen werben auf ihren Homepages damit, dass Sie angeblich auch mit Ärzten "heilend" zusammenarbeiten, obwohl sie selbst (die Hypnotiseure) keine Heilberechtigung haben. Außerhalb des Forums wurde nun die Ansicht an mich herangetragen, dass dies dann ja für die Hypnotiseure rechtlich unbedenklich sei, weil ein Arzt schließlich sein "O.K." gegeben habe und es "unter dessen Aufsicht" erfolge.
Doch das ist rechtlich ein großer Irrtum.
Ich hab es, glaube ich, schon mal irgendwo im Forum geschrieben, wiederhole es wegen seiner Bedeutung hier aber gerne nochmal:
Hypnotiseure sind dem Gesetz unterworfen und nicht dem willkürlichen Wohlwollen von z.B. Ärzten. Und im (Heilpraktiker-) Gesetz steht unmissverständlich drin, dass Nicht-Heilberechtigte eben auch nicht heilen dürfen. Punkt.
Es findet sich dort sogar eine Formulierung, die inhaltlich unnötig wäre, die aber offenbar genau diesen Fall noch einmal explizit anspricht. Es heißt nämlich:
"...auch wenn sie im Dienste von anderen ausgeübt wird."
Mit anderen Worten: das Verbot gilt ausdrücklich auch dann, wenn ein Dritter (Heilberechtigter?) dazu auffordert.
Anderes Beispiel:
Es gibt "Fahrberechtigte", also Leute, die einen Führerschein zum Fahren eines Kfz erworben haben (rechtlich eigentlich: "Fahrerlaubnis"), und Leute, die eben Nicht-Fahrberechtigte sind. Aber mit dem Erwerb einer Fahrberechtigung hat man natürlich nicht die Möglichkeit, einem Nicht-Fahrberechtigten rechtlich wirksam das Fahren eines Autos zu gestatten - nicht unter Aufsicht und auch nicht im eigenen Wagen.
Und so ist es auch bei Heilberechtigten. Sie dürfen zwar heilen, haben damit aber nicht eine Berechtigung erworben, ihrerseits Dritten das Heilen zu gestatten. Wer ein derart großes Vertrauen in Heilberechtigte und darin hat, dass "die schon alles richtig machen werden", bei dem geht dieses Vertrauen hier deutlich zu weit.
Fazit: wer keine Heilberechtigung hat, darf nicht heilen.
Und wer davon abweichend auf seinen Webseiten anderes in die Weltgeschichte hinausposaunt, sollte sich bitte vergegenwärtigen, welches Risiko er damit eingeht.
Eine ganz andere Frage ist, ob sich Heilberechtigte dieses Zusammenhangs bewusst sind. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass man als Hypnotiseur vom potenziellen Klienten "schief angeguckt wird", wenn man eine Intervention ablehnt, obwohl doch der behandelnde Arzt oder Heilpraktiker dazu ermuntert hatte, mich anzusprechen.
Und wieder eine andere Frage ist, ob diese Regelung in ihrer Grundsätzlichkeit überhaupt sinnvoll ist.
Dennoch - wer sowas behauptet, tut nichts anderes, als der Öffentlichkeit preis zu geben:
"Hallo liebe Gesundheitsämter, Richter, Staatsanwälte, Polizisten, Mitbewerber, Abmahner: ich begehe fortwährend Straftaten. Meine Daten findet ihr im Impressum. Ich freue mich über jede Kontaktaufnahme."
Lieben Gruß
Lutz
-
Da muss man schon genauer werden...
Ich komme ja aus einem Beruf, in dem es durchaus üblich ist, ärztliche Tätigkeiten zu übernehmen. Man wird nicht etwa selber heilend tätig, sondern man tut etwas, das (nicht wirklich, aber formell) genausogut ein Arzt tun könnte. Der bedient sich aber anderer Berufsgruppen, weil er eben nicht alles selber machen kann.
Das ist auch völlig ok und unter Beachtung von Verantwortlichkeiten rechtlich einwandfrei. Hierzu muss man mit Begriffen wie Anordnungsverantwortung und Durchführungsverantwortung umgehen lernen (das ist nämlich nicht ganz einfach).
Um es mal anders deutlich zu machen. Ein Apotheker darf einem Patienten die stärksten Gifte aushändigen, wenn ein Arzt die verschrieben hat. Ob er die verschrieben hat oder er sich verschrieben hat, liegt in der Verantwortung des Arztes. Trotzdem hat der Apotheker eine gewisse Verantwortung. Wenn er zB wüsste, dass ein Medikament Schaden zufügen würde, würde er sicherlich zumindest mit dem Arzt telefonieren wollen, um abzuklären, ob es sich bei der Verschreibung evtl um einen Verschreiber handelt.
In ähnlicher Weise kann ich mir eine Zusammenarbeit von Arzt und Hypnotiseur durchaus vorstellen. Idealerweise wie das manchmal bei Zahnärzten geschieht, bei gemeinsamer Anwesenheit, so dass selbst eine gewisse Aufsicht bei der Durchführung da wäre. Damit ist man grundsätzlich aus dem Schneider. Vergleichbar mit der Krankenschwester, die in Anwesenheit eines Arztes Injektionen durchführt.
Es gibt aber durchaus Situationen, die anders konstruiert sind. Rechtlich grundsätzlich genauestens abzuklären sind zB alle die Injektionen, die eine Krankenschwester ohne räumliche Anwesenheit des Arztes, aber in seinem Auftrag durchführt. Hierfür gibt es in Krankenhäusern häufig Hilfskonstruktionen, wie zB Durchführung mehrmals und dokumentiert unter Aufsicht (jede Krankenschwester mit eigenem "Spritzenschein"), um dann später solche Aufgaben auch unbeaufsichtigt durchzuführen. Der Arzt muss sich darüber klar sein, dass er die Verantwortung dafür trägt, die Schwester darüber, dass sie von Eigenverantwortung deswegen nicht frei ist.
Diese gesamte Problematik regt Pflegekräfte auf seit ich denken kann. Denn es gibt keine letzte Rechtssicherheit. Die gibt es aber auch für Ärzte nicht, man denke nur mal an "Kunstfehler", die in der Regel darauf beruhen, dass der Arzt etwas einfach nicht besser wusste (zB weil er vor lauter Arbeit zu selten zur Fortbildung kam).
Übrigens Lutz, hast Du schon einmal nachgedacht, dass Du jederzeit in fast allem was Du tust gegen Gesetze verstoßen könntest ohne es auch nur zu ahnen? Wir haben inzwischen so viele Gesetze und Verordnungen, dass es niemanden mehr gibt, der sie alle kennen könnte. Geh mal zu einem Rechtsanwalt in einem Rechtsstreit. Der wird ein wenig nachlesen und zu einer Überzeugung kommen. Dasselbe tut die Gegenseite. Beim Richter trifft man sich und entweder bekommt der eine recht oder der andere oder aber es gibt Vergleiche oder gar komplett andere Ergebnisse (als irgendjemand, auch die Anwälte vorher erwartet hätte).
Ein differenzierter Umgang mit diesen Themen ist jedem angeraten. Scheu werden sollte man nicht, sonst wird man handlungsunfähig (was für so manchen auch die bessere Variante sein kann).
gezeichnet
Das Orakel von Langenhorn
-
Hallo,
ist nun mal so, das wir in Deutschland ein Gesetz haben das das Heilen gegelt. Nur weil es für Heilhilfberufe Sonderregelungen gibt, ändert es nichts an der Rechtlage. Ich finde es toll das Lutz nicht müde wird mit all den Mythen da drausen aufzuräumen. Er müsste das nicht machen. Aber viele Hypnose (und andere) Kollegen habe eine tickende Zeitbombe auf ihrer Homepage.
lg
Stefan
-
Hallo ihr,
@Orakel:
Da muss man schon genauer werden...
O.k., lass es uns tun! :)
Ich bin dir dankbar, dass du das Thema der "ärztlichen Delegation" im Heilwesen angesprochen hast, denn man könnte ja auf die Idee kommen, dass diese die oben angesprochene Konstellation mit dem nicht-heilberechtigten Hypnotiseur abdecken und damit legalisieren könnte. Aber ungeachtet des Umstandes, dass du in dem von dir angesprochenen Bereich ungleich mehr Ahnung hast als ich, denke ich dennoch, dass dieses Thema bei der Frage mit dem Hypnotiseur nicht zu einer anderen Betrachtung führen kann.
Bei der von dir angesprochenen Thematik geht es ja darum, eine hinsichtlich ihrer Bedeutung "nachgeordnete" Tätigkeit, die aber Bestandteil einer bestimmten ärztlichen Therapie ist, an qualifizierte Hilfskräfte abzugeben. Aber genau dies trifft ja hier nicht zu:
Während z.B. Krankenschwestern oder Physiotherapeuten oder viele andere "Helfer" eine qualifizierende Ausbildung mit abschließender staatlicher Prüfung nachweisen müssen, um überhaupt rechtlich einwandfrei mit "helfenden Aufgaben" betraut werden zu können, liegen bei den besagten Hypnotiseuren ja weder staatlich anerkannte Ausbildung noch absolvierte staatliche Prüfung vor. Sie sind rechtlich "nichts".
Und eine Intervention mit Hypnose zum Zwecke der Linderung und Heilung wäre auch keine nachgeordnete Tätigkeit im Rahmen einer praktizierten ärztlichen Therapie, sondern es wäre eine ganz eigenständige, neue und parallele Herangehensweise, nämlich eine Psychotherapie, die in den meisten Fällen auch von einem Arzt mangels Kenntnissen gar nicht überwacht werden kann (was dem Arzt nicht anzulasten ist).
Dieser Beitrag scheint mir die Problematik ganz gut zu beleuchten:
http://www.bibb.de/redaktion/altenpflege_saarland/literatur/recht_01.htm
Hier wird übrigens eine Psychotherapie ausdrücklich als nicht delegationsfähig beschrieben.
Und als weiterer Punkt: es gibt ja zahlreiche heilberechtigte Hypnotiseure mit staatlicher Prüfung - (psychotherapeutische) Heilpraktiker, Psychologen mit Heilerlaubnis, Ärzte, Psychologische Psychotherapeuten, Psychiater usw.
Also gibt es gar keinen rechtlich nachvollziehbaren Grund, von dem, was im HPG steht, abweichen zu wollen oder aus z.B. Praktikabilitätsgründen abweichen zu "müssen".
Übrigens Lutz, hast Du schon einmal nachgedacht, dass Du jederzeit in fast allem was Du tust gegen Gesetze verstoßen könntest ohne es auch nur zu ahnen?
Aber hallo! :)
Ich bin mal monatelang ohne Fahrerlaubnis gefahren (= Straftat!), weil ich erst später erfahren hatte, dass ein bei der Bundeswehr erworbener Führerschein nur während der Zeit der Bundeswehrzugehörigkeit auch im zivilen Bereich gilt. Lässt man den danach nicht "umschreiben", gilt das rechtlich als "keine Fahrerlaubnis" - so war es jedenfalls damals.
Allerdings hätte mich Unwissenheit nicht vor Strafe bewahrt, und daher schreib ich hier auch so viel zu dem Thema. ;)
@ Stefan:
Danke! :)
Meine Bemühungen richten sich übrigens nicht an die, die es zugunsten einer angenommenen Werbeträchtigkeit ganz absichtlich nicht so genau nehmen, was ihnen ja zugestanden sei, denn jeder soll schließlich tun, was er für richtig hält. Aber es gibt auch Leute, die nach meinem Eindruck von "Ausbildungsinstituten" leichtfertig in bedenkliche Richtungen gedrängt werden.
Vor ein paar Tagen wurde ich aufmerksam auf eine Gugel-Anzeige, in der für Hypnosetherapie geworben wurde. Hinter dem Link verbarg sich die Homepage einer Frau, die ihre Profession mit "Hypnosetherapeutin" angab. Sie berichtete von ihrer Ausbildung zur Hypnosetherapeutin, von der Ausgestaltung ihrer "Therapien" und von den "Heilerfolgen", die es gäbe. Im Impressum stand dann u.a., dass ihr Tun nicht die Tätigkeit eines Therapeuten ersetze und gänzlich als nicht-medizinisch zu verstehen sei.
Weiter las ich kürzlich eine Werbeschrift eines Ausbildungsinstitutes. Nach langer Vorrede hieß es, dass man ohne Heilberechtigung die gesetzlichen Bestimmungen zu beachten habe, dass eben Nichtheilberechtigte nur eingeschränkt tätig werden dürften. Ich wollte schon jubeln, als ich weiterlas, dass dazu u.a. die Behandlung von Ängsten und Phobien und die Anwendung von Regressionstechniken gehörten (die vorher als hilfreich bei der Bearbeitung von Traumata erwähnt wurden).
Und der letzte Brüller, auf den ich aufmerksam wurde: Diplom-Hypnotiseur (natürlich ohne Heilberechtigung).
Bevor man die vielleicht Ahnungslosen, die Gehörtes in die Praxis umsetzen, als dumm oder zumindest dummdreist abstempelt, sollte man seinen Blick vielleicht eher auf die Verursacher dahinter richten. Aber dies wäre wieder ein anderes Thema.
Sinn meines Geschreibsels ist jedenfalls, dass Leute nicht ahnungslos und ungewollt in eine Situation geraten, für die sie dann mit allen Konsequenzen einzustehen haben. Es gab ja schonmal eine Abmahnwelle vor 2 oder 3 Jahren, nach der nach meinem Eindruck die Selbstdarstellungen im Web sich "gebessert" hatten. Die nächste dürfte wohl nur eine Frage der Zeit sein, denn die Situation ist zumindest nach meinem Eindruck schon wieder deutlich schlimmer geworden, als sie es mal war.
Aber viele Hypnose (und andere) Kollegen habe eine tickende Zeitbombe auf ihrer Homepage.
Dem kann ich mich nur anschließen!
Lieben Gruß
Lutz
-
Lieber Lutz,
ich möchte keinesfalls Deine Bedenken verwässern, denn ich halte es für unbedingt notwendig, sich umfassend zu informieren. Dies wird jedoch nicht zu einer Rechtssicherheit führen, sondern allenfalls zu einer Feststellung der Rechtsunsicherheit.
Das Beispiel aus der Altenpflege ist etwas, das sehr schön zu neuen Unsicherheiten beitragen kann. Dort hat im Grunde ein Autor seine ganz persönliche Meinung adrett zusammengefasst, mit ein paar Fachbegriffen ausgeschmückt und mit einem Gerichtsurteil scheinbar bekräftigt. Bei genauem Lesen fällt jedoch auf, dass es so weder der alltäglichen Praxis entspricht, noch wirklich klare Aussagen im Gesetz stehen. Eine staatliche Prüfung eines Berufs hilft da nur scheinbar weiter.
Ich habe in diesem Beruf jahrzehntelang miterlebt, welche Unsicherheiten durch die unglückliche Rechtslage bestehen und auch, wie sehr die Betroffenen darunter zu leiden haben. Krankenschwestern stehen beständig in der Zwickmühle, Dinge zu tun, die rechtlich uneindeutig sind. Täten sie sie nicht, hätte der Patient gesundheitliche Nachteile und wiederum sie würden zur Verantwortung gezogen.
Ärzten geht es prinzipiell nicht anders übrigens. Die haben lediglich einen gewissen Statusvorteil und daher weniger Bedenken, denn bis vor nicht allzulanger Zeit fuhr denen nie jemand an den Karren, sie wurden (in diesem Sinne nicht zu Unrecht) als Halbgötter in Weiss betrachtet. Diese scheinbare Rechtssicherheit, für die es keine Grundlage gibt, lässt sie bedenkenloser arbeiten als andere. Tatsächlich besteht diese Rechtssicherheit jedoch nicht. Denn sie dürfen zwar heilen... aber wo steht, dass sie schaden dürfen? Und genau dies müssen sie immer wieder tun, und genau dies tun sie auch unwissentlich immer wieder.
Um das mal kurz zu erläutern. Ärzte begehen Körperverletzungen (Spritzen, Operationen usw). Das dürfen sie natürlich genausowenig wie jeder andere. Nur kommt hier die Heilabsicht und ein Einverständnis des Körperverletzten (in der Praxis auch nicht unbedingt), was diese Straftaten ausnahmsweise straffrei belässt.
Unterlassungen (wie sie in der ärztlichen Behandlung ständig vorkommen), die im Gegensatz zur jeweilig aktuellen Heilkunst stehen, muss theoretisch der behandelnde Arzt ebenfalls verantworten. Wird in der Praxis so gut wie nie geahndet werden, ist aber Alltag. Die Ausreden der Ärzte hierzu sehen wir derzeit wieder ständig im Fernsehen.
Was ich hier deutlich machen möchte, es gibt dieselbe Rechtsunsicherheit für alle, auch für die zugelassenen Heiler. Nur wird sie hier weniger und seltener wirksam werden, weil man den Mythos der Weissgekleideten hat. Es ist aber durchaus zu erwarten, dass auch der einmal kippt. Dann würden auch Ärzte den Tag verfluchen, an dem sie sich für ihren Beruf entschieden haben.
Viel mehr trifft dieselbe Rechtsunsicherheit natürlich diejenigen, die nicht unter dem Schutz des Mythos stehen. In unserem Fall die Hypnotiseure, die versuchen vom Mythos zu profitieren ohne zu ahnen auf was sie sich einlassen.
Du wirst Dich erinnern, dass ich schon immer den Standpunkt vertreten habe, sich von diesen Heil- und Medizinangelegenheiten so weit wie möglich fernzuhalten. Wird jemand in einem Gespräch mit Dir, auch mit Hypnose, gesünder, ok, was hast Du damit zu tun? Solange Dir niemand eine Absicht nachweisen kann, vom Heilsmythos profitiert haben zu wollen, ist ein einfaches Heilsein (des Klienten) gar kein Problem.
Deswegen rate ich dringend jedem, der heilen möchte, dies in absoluter Diskretion unter völliger Vermeidung jeglicher Krankheitsbegriffe zu tun. Die Krankheiten der Klienten sind sowas von uninteressant! Ihr locker flockig fröhliches Leben sind es, was es zu erreichen gilt. Sollten sie unterwegs auf unerfindlichem Weg Krankheiten loswerden, ist ja ok, man muss da kein Wort drüber verlieren.
Ich hatte schon früher darauf hingewiesen, ich bin kein praktizierender Hypnotiseur. Ich hätte auch keine Lust dazu, denn ziemlich sicher würde man mich mit Dingen belästigen, die in den Kompetenzbereich der Halbgötter in Weiss, des Staates und der Mythen fallen. Daran bin ich aber nunmal nicht interessiert. Ich glaube nicht an Krankheiten und ich glaube nicht an Ärzte und Staaten. Wer das anders sieht, der hat das Problem, sich mit den dazugehörenden Fragen auseinandersetzen zu müssen.
Übrigens war genau diese Problematik auch der Grund, warum ich meinen Beruf am Ende aufgegeben habe. Diese Wirrwarr aus Gesetzen und Mythen auferlegt einem eine Verantwortung, die faktisch nicht tragbar ist. Oder eben nur insoweit, wie man in der Lage ist, die daraus resultierenden Rechtsunsicherheiten zu ertragen.
Man sollte sich nicht der Illusion hingeben, durch einen Heilpraktikerschein oder eine sonstige Heilberechtigung wirklich abgesichert zu sein. Man profitiert (möglicherweise für ein Leben ausreichend) vom Mythos, bestraft werden für das, was man Gutes tun wollte, kann man ständig. Heilberechtigt oder nicht.
Mein Tip: Tut Euch das nicht an! Nur wegen einer gewissen Werbewirksamkeit mit den Wölfen zu heulen, ist so ziemlich das Dümmste, was einem einfallen kann.
-
Hallo mipooh,
wir sind doch auch gar nicht 'auseinander'. :)
Ob der von mir verlinkte Artikel das Praxisgeschehen zutreffend wiedergibt, kann ich in keiner Weise beurteilen, mir ging es um dessen Aussage hinsichtlich der rechtlichen Beurteilung für den Fall, dass ein Arzt was angeordnet hat:
"Zu den Sorgfaltspflichten der ausführenden Person gehören die Durchführungsverantwortung, die sorgfältige Prüfung der eigenen Fähigkeiten und der formalen Ausbildung, die kritische Prüfung der Anordnung (Gefährdung für den Patienten?) und die sorgfältige Durchführung der Anordnung. Jede Person ist grundsätzlich für ihr Handeln (Tun oder Unterlassen) verantwortlich. Ist die Pflegekraft durch die Ausführung der Anordnung aufgrund ihrer zu geringen Qualifikation oder aufgrund der mangelhaften Organisation durch den Krankenhausträger (z.B. erheblicher Personalnotstand) überfordert, ist sie verpflichtet, die Durchführung der Maßnahme abzulehnen, ohne daß ihr hieraus arbeitsrechtliche Nachteile entstehen."
Man kann sich eben nicht darauf zurückziehen und vortragen: "Der da hat aber gesagt, ich soll/darf das", in der Hoffnung, damit aus allem raus zu sein. Man bleibt stets für sein eigenes Tun verantwortlich.
Viel mehr trifft dieselbe Rechtsunsicherheit natürlich diejenigen, die nicht unter dem Schutz des Mythos stehen. In unserem Fall die Hypnotiseure, die versuchen vom Mythos zu profitieren ohne zu ahnen auf was sie sich einlassen.
Genau.
Lieben Gruß
Lutz
-
Hallo allerseits.
Jetzt muss ich aber nochmal nachfragen, zum Thema heilen.
Überall bei allen alternativen Heilmethoden heißt es, das sie ja nicht heilen, sondern IMMER der Klient/Patient.
Auch Geistheiler und sonstige "Heiler" sollen angeblich nicht heilen, sondern nur der Klient/Patient.
Wenn dem so ist, wozu das ganze? Oder sind das nur ausreden?
Gruß
Markus
-
Dem Hippokrates wird nachgesagt, er habe den Spruch geprägt: Natura sanat, medicus curat.
Nun war Hippokrates zwar Grieche und der Spruch ist Latein, aber die Ärzte sagen das auch.
Immer dann, wenn sie es nicht hingekriegt haben spätestens...
Achso, übersetzt: Die Natur heilt, der Arzt behandelt.
Das reicht also nicht aus, diesen Satz zu sagen um aus dem Schneider zu sein, solange man behandelt.
Man sollte einfach nicht behandeln, so einfach wäre das. Nun kommen aber dauernd Leute mit Hoffnungen, die einen dann auch noch mit diesen blöden Krankheiten belästigen. Die sollte man dann besser zum Arzt schicken.
In einem Punkt sind da tatsächlich Ausreden... man würde doch so gerne Krankheiten behandeln, möchte aber nicht erst eine Heilberechtigung erwerben. Und da geht dann das Gerede los...
Irgendwie reiten sich all diese Heiler immer nur selbst rein. Weiss echt nicht, wieso die sich das Leben immer unnötig schwermachen müssen. Ich würde gar nicht gern mit einem Quacksalber verwechselt werden, schon deswegen würde ich ablehnen über Krankheiten auch nur zu sprechen, wenn ich doch gerade mit einem Menschen über seine Gesundheit reden möchte...
Mein Arzt verschreibt mir Blutdrucktabletten. Sicher hat er auch schonmal davon gesprochen, dass ich besser abnähme und Sport triebe.
Auch andere Menschen sagen mir schonmal, hey, Du könntest aber ruhig mal ein Bütterken weglassen (westfälisch für Butterbrot) und Deinen Arsch heben (Umgangssprachlich für "sich mehr bewegen"). Die stehen nie in der Gefahr, sich wegen unerlaubter Heilung eines Bluthochdrucks schuldig zu machen.
Tatsächlich wird der bei mir aber durch Gewichtsabnahme und Sport normal (geheilt...?)
Soll doch der Arzt sich die Loorberen als Kränzchen aufsetzen. Wen interessiert sowas schon (ausser die Arztgläubigen, die meinen krank zu sein und Halbgötter in weiss anbeten zu müssen).
Langer Rede kurzer Sinn. Es ist die Heilergläubigkeit der Heiler selbst die sie mit dem Gesetz in Konflikt kommen lassen. Würden sie an die Selbstheilung tatsächlich glauben, wozu müssen sie dann darüber überhaupt reden?
-
Hallo Markus,
bei den rechtlichen Fragen geht es ja nicht "nur" um das Heilen (oder Lindern), sondern immer auch um den manchmal vielleicht noch wichtigeren Teil der Diagnose. Dass Heilung letztendlich immer nur im und durch den Patienten geschehen kann, sehe ich wie Hippokrates und mipooh. Aber dazu gehört eben auch die Auswahl des richtigen Behandlungsverfahrens.
Hat jemand nur "unangenehme" Erinnerungen oder stellt sich durch (sachkundiges) Nachfragen heraus, dass diese Teil einer handfesten posttraumatischen Belastungsstörung sind? Durchlebt jemand gerade eine harmlose Phase der Unlust und Trägheit oder ist dies Anzeichen einer Depression oder gar Suizid-Gefährdung? Hat jemand Kopfschmerzen, weil ihm eine anstehende Prüfung im körpersprachlichen Sinne "Kopfschmerzen bereitet", oder entwickelt sich da ein Tumor?
Das waren jetzt Beispiele an der Grenze zwischen Lebensberatung und Heilkunde, aber noch entscheidender ist all dies ja, wenn es nun nachweislich um Patienten, also Leute mit krankhaften Leiden oder Störungen, geht. Dann ist eine Beauftragung oder Tätigkeit von Nicht-Heilberechtigten eben unzulässig, unabhängig davon, ob eine wünschenswerte Heil-Werdung (nach angemessener Behandlung) dann letztendlich im Patienten selbst geschieht.
Ein Verweis auf letzteres hat jedenfalls in keinem mir bekannten Gerichtsverfahren genützt. Selbst im "Heiler-Urteil" des Bundesverfassungsgerichts, das unter bestimmten Voraussetzungen gegen eine Behandlung durch Handauflegen nichts einzuwenden hatte, ist dieser Gedanke meiner Erinnerung nach nicht aufgegriffen und berücksichtigt worden.
Lieben Gruß
Lutz
-
Hallo, meine Hypnose-Lieben!
Ich weiß jetzt nicht, ob dieser Hinweis punktgenau in diesen Thread gehört. Aber beim Lesen obiger Diskussion fiel es mir gerade ein und ich möchte es euch nicht vorenthalten. Denn zum Thema <Heilen>, <Gesundheit>, <Arzt-Gläubigkeit> etc. habe ich gerade erst ein ganz phantastisches Buch gelesen:
Manfred Lütz: Lebenslust - Wider die Diät-Sadisten, den Gesundheitswahn und den Fitness-Kult. München, 2005.
Leider sind nur die ersten 100 Seiten wirklich spannend; hinterher rutscht mir dieser Arzt und Theologe (!!!) zu sehr in seine Christentum-Seligkeit inklusive Missionseifer ab. Das macht den ersten Teil des Buches aber nicht unwahrer.
Eine ganz gute Synopse der wesentlichen Thesen von Lütz' (also quasi Lutz mit Pünktchen drauf.... :D) findet ihr hier:
http://www.kultur-punkt.ch/gesundheit/swr2-luetz-wellnesswahn05-2.htm
Wer im Themenbereich Gesundheit irgendwo unterwegs ist, sollte sich mal diese brutal überzeugenden Thesen und Beobachtungen reinziehen - das erklärt Vieles!
LG das Mompfel
-
Hallo Mompfel,
der Text hinter dem Link ist jedenfalls schon mal amüsant zu lesen. :)
Lieben Gruß
Lutz (ungepunktet)
-
Hallo Ihr,
also ich als Neuling- habe soeben meine Flyer umändern (also Neudruck) lassen wg. dem kleinen "fiesen" Wort Flugängste ::) dachte mir bis dato- das ist Umgangsprachlich fand es auf diversen Webseiten von Hypnotiseuren.... (ohne Heilerzulassung) (natürlich musste ich auch Banner und Webseite ändern) :sagnix:
Ich habe in der Webseite wie auf dem Flyer - wie im Erfassungsbogen (Anamese- nicht mal das Nutze ich) den Zusatz: Ich (bzw. Lotoskreis) ersetze keinen Arzt.... und stelle keine Diagnosen. Ich biete im Bereich "Heilung" lediglich Selbstheilungskräfte aktivieren bwz. mobilisieren an. DAS ist doch ok? Oder
Man- davor habe ich echt einen Heidenrespekt.
Schon aus diesen Gründen möchte ich später (aber nicht nur deswegen) den kleinen HP machen. Wie sieht es dann aus? Kann bwz. darf ich dann z.b. chronische Schmerzen mit Hypnose behandeln? Natürlich wohl nicht die Krankheit selber. Ein Beispiel: Fibromyalgie (habe ich selber) kann kein Schulmdeziner etwas tun- weil es einfach nichts gibt! Mit Hypnose könnte man aber die Schmerzabschaltung incl. Selbsthypnose-anker gewiss nutzen?
Erstaunlich finde ich (aber gut) das uns (im Seminar) gesagt wurde: Schmerzabschaltung bei Zahnop`s dürfen wir machen. Da Dies kein Heilen ist! Zudem ist der Arzt ja mit dabei. Sehr erstaunlich bwz. verrückt fand ich allerdings das Dies auch in anderen Op`s theoretisch möglich wäre.
Wie ist eure Erfahrung in dem Bereich?
Grüssli
Steffi
-
Bin immer wieder erstaunt wie wenig kreativ doch viele sind, dass sie dann doch immer wieder auf "reservierte" Hilfebedürftige losgehen wollen ohne eine Legitimation.
Es gibt doch heute "Coaching"... mindestens so werbewirksam wie Krankheiten (selbst wenn man sie umbenennt).
Wo es so furchtbar ätzend ist, sich überhaupt damit zu beschäftigen... wer braucht denn noch Selbstheilungskräfte, wenn er stattdessen erkennen kann, dass er völlig ok ist wie er ist?
-
Mipooh
meinst du mich? Wenn ja, überlege ich - wie ich das nun verstehen sollte. Praxiserfahrung habe ich natürlich bisher nur im Seminar erfahren und weiterhin an freiwilligen Probanden alsbald. Wie Hilfebedürftige loslassen? Absolut klar ist das ich nur mit intensivem Vorgespräch arbeiten werde- immer natürlich mit dem Willen des Klienten (sonst ist eh meist für die Katz) und individuell. Und eben Jene die in die Hände von Ärzten oder Psychologen gehören- natürlich auch dahin verweise OHNE jene zu behandeln.
Aber das war hier ja auch nicht Thema
Oder doch?
-
Hallo Steffi,
Ich habe [...] den Zusatz: Ich (bzw. Lotoskreis) ersetze keinen Arzt.... und stelle keine Diagnosen. Ich biete im Bereich "Heilung" lediglich Selbstheilungskräfte aktivieren bwz. mobilisieren an. DAS ist doch ok? Oder
da du schon fragst: nein, das ist nicht o.k. Die Rechtslage ist da völlig eindeutig. Im Bereich Heilung darfst du NICHTS anbieten, also nicht etwa "nur x" oder "ein bisschen y" oder "vorne an z" oder "ansatzweise xyz" - nichts. Gar nichts. Überhaupt nichts.
Ich kenne die von dir genannte Aussage von zahlreichen Hypnose-Webseiten und habe keine Ahnung, welcher juristische Dünnbrettrohrer mal damit begonnen hat, diese zu nutzen und sich davon irgendwas Positives oder Entlastendes zu versprechen. Aber leider ist in rechtlicher Hinsicht genau das Gegenteil der Fall - so eine Formulierung bringt rechtlich nicht nur nichts, sie kann auch gewichtig nach hinten losgehen - aus folgenden Gründen:
a) Ich ersetze keinen Arzt / Selbstheilungskräfte aktivieren
In welchem Bereich macht sowas Sinn? Dann, wenn jemand seinen Schlüssel verlegt hat und sich nun mit Hypnose wieder erinnern möchte? Nein, natürlich nicht. Das macht nur Sinn im Zusammenhang mit einem Anliegen, bei dem es eben um Heilung geht, also im Zusammenhang von "Heilung oder Linderung von Krankheiten, Leiden oder Körperschäden bei Menschen...". Und genau in diesem so im Heilpraktikergesetz genannten Bereich darfst du eben ausdrücklich NICHT (gar nicht und überhaupt nicht ;)) tätig werden, egal, mit welchen Mitteln und egal, wie du es bezeichnest.
Nutzt du also solche Formulierungen für dich, sagst du damit unterm Strich: ja, ich bin im für mich verbotenen Bereich Heilung tätig, habe mir dafür aber eine schöne(?) Umschreibung einfallen lassen. Das kommt in rechtlicher Hinsicht einem Geständnis gleich.
b) Was machen denn professionelle Therapeuten mit Heilberechtigung? Machen die einen Patienten irgendwie "von außen" gesund? Nein, (auch) sie aktivieren und mobilisieren doch nur Selbstheilungskräfte. Gesund oder heil werden kann auch ein Patient bei einem Heilberechtigten letztendlich nur durch seine Selbstheilungskräfte. Behauptest du also sowas von dir, gibst du damit an, dass du das Gleiche tust, wie es auch Heilberechtigte tun.
Auch so eine Formulierung nimmt keineswegs die Verantwortung, sie reißt einen im Zweifel richtig rein. Wie du dich verhältst, kannst und sollst natürlich nur du selbst entscheiden, wie sind hier bestimmt nicht die Hypnosepolizei. :)
Aber um Ärger zu vermeiden, gibt es nur einen sauberen Weg - Finger weg vom berufsmäßigen/gewerblichen Umgang mit den Fällen, bei denen Krankheiten pp. eine Rolle spielen!
Kann bwz. darf ich dann z.b. chronische Schmerzen mit Hypnose behandeln? Natürlich wohl nicht die Krankheit selber.
Mit Heilberechtigung darfst du das tun und darfst auch Krankheiten selber behandeln - aber natürlich nur mit den Verfahren, die dir rechtlich als HP Psych zugestanden werden, also mit "Psychotherapie".
Mit Hypnose könnte man aber die Schmerzabschaltung incl. Selbsthypnose-anker gewiss nutzen?
Ja, wobei es da noch zahlreiche weitere Möglichkeiten innerhalb der Hypnose gibt.
Schmerzabschaltung bei Zahnop`s dürfen wir machen. Da Dies kein Heilen ist! Zudem ist der Arzt ja mit dabei. Sehr erstaunlich bwz. verrückt fand ich allerdings das Dies auch in anderen Op`s theoretisch möglich wäre.
Na das wäre aber wirklich nur sehr theoretisch möglich. :)
Ein operierender Arzt ist ja verpflichtet, seine Eingriffe "lege artis", also nach den Regeln der ärztlichen Kunst, durchzuführen. Und die beinhalten ganz sicher nicht, den Narkosearzt nach Hause zu schicken und dafür einen hergelaufenen Hypnotiseur wie dich oder mich als narkotisierenden Hilfssheriff einzusetzen.
Natürlich werden heutzutage zahlreiche Operationen mit Hypnose als Narkoseersatz oder -ergänzung durchgeführt. Aber da hypnotisieren dann Ärzte, also Leute mit medizinischem Fachwissen, das um die Hypnose ergänzt wird.
Wie ist eure Erfahrung in dem Bereich?
Falls du die Frage auf den Zahnarzt beziehst: ich bin/war ein Zahnarztschisser. Hab mich anlässlich mehrerer Eingriffe konventionell betäuben lassen, aber die Behandlung war mir darüber hinaus dank Selbsthypnose ziemlich egal. Empfehlenswert!
Lieben Gruß
Lutz
Nachtrag:
Sehe jetzt erst deinen letzten Beitrag, den du inzwischen geschrieben hast. Wenn du jene, die in die Hände von Ärzten und Psychologen gehören, dorthin verweisen und eben nicht behandeln möchtest - dann schreib doch genau DAS auf deine Seiten. Wäre tausendmal besser als das oben von mir Kritisierte. ;)
-
Hallo Lutz,
puh-DE und Gesetzt- sinnvoll und manchmal einfach "blöd"
Ich meine damit - verrückt ist es schon- denn Selbstheilungskräfte z.B. powert man auch durch Entspannung jeglicher Art- wie z.B. Meditation. Oder vielleicht durch Sport....
Und sei es um einer kommenden Grippewelle mit Leichtigkeit zu begegnen.
Ich werde den Bereich somit komplett rausnehmen (hab ich schon) schade find ich es dennoch.
Wenn man es genau nehmen täte-"heilt" man in gewisser Weise sogar wenn Jemand rauchfrei wird (Raucherhusten ect, kann sich verringern.....) und schlank ist meist auch gesünder als Übergewicht..... und Stress kann auch krank machen (ok ist Vorbeugend)
Das meine ich mit Gesetzt sind verrückt irgendwie. Zum Schutz sehe ich ein!! Ich käme gar nicht auf den Gedanken jemanden mit einer Psychose oder körperlich schweren Erkrankung via Hypnose und dann noch als alleiniges "Mittel" zu "behandeln" (auch son Wort, uffz) anderswo schreibe ich das Wort nicht ;)
z.b. jemand hat Migräne (ok schwerer in Trance zu bekommen) Ärzte haben ALLES ausgeschlossen an möglichen Diagnosen. Vielleicht hat dieser Mensch ja tatsächlich nur Migräne wenn xy passiert-Stress ect.
Und man darf nicht ran- obwohl Nebenwirkungsfrei.... (die Tabl. wohl nicht)
Wiederum scheint ein Showhypnotiseur "wild" drauf los zu "Trancen" ohne überhaupt vorher genaustens zu erfragen:Psychosen,Traumas, Herzinfarkt, Epilepsie ect. ?
das empfinde ich quer ;)
aber ich danke dir :)
-
Hallo Hypno-sie,
ich meinte nun nicht speziell Dich, sondern all die Menschen, die eine Alternative sehen, sie aber konventionell an den Mann bringen wollen.
Bezogen auf Hypnose frage ich mich, warum immer wieder die Negativitäten breitgetreten werden nur um jemandem seine Positivität näherzubringen. Und welches Themenfeld ist schon hübscher negativ als Leiden und Zipperlein?
Mir geht jeder nur auf den Geist, der mich mit Krankheiten und Symptomen zumüllt, sogar ich selber, wenn ich mich mal wieder verführen lasse, mich mehr als zu einer schlichten Zurkenntnisnahme nötig über meine (Krankheiten und Symptome) auszulassen. Oft stelle ich fest, dass mir der Verdacht kommt, wir haben gelernt, uns darin zu suhlen...
Darin selbst sehe ich nicht den geringsten Ansatz einen Menschen in einer positiven Lebensführung zu unterstützen. Ich sehe dabei immer auch den rosa Elefanten im Kühlschrank, an den ich gerde jetzt mal nicht denken sollte... (hoffe Du kennst das Beispiel, es zeigt nur auf, dass man etwas im Bewusstsein nicht nicht ausbreiten kann indem man es anspricht). Die doppelte Verneinung in den Klammern ist absolut beabsichtigt.
Wenn jemand, vielleicht weil er leidet, und vielleicht auch, weil er bereits Symptome entwickelt, die ihn für einen Arztbesuch qualifizieren, Dich um Hilfe bittet, dann entsteht der Eindruck, dass da ein Ansatz wäre ihm zu helfen. Genau das tut die Schulmedizin und versagt derart kläglich, dass ich sie schon kaum noch ernstnehmen kann.
Ich erlebe es an mir selbst, dass ich auch immer wieder symptomatisch denke, mich also von unangenehmen Gefühlen leiten lasse in der trügerischen Hoffnung, genau dadurch zu angenehmen Gefühlen zu kommen.
Die sind ja eigentlich das, was ich mag und will und doch lande ich so (im o.g. Ansatz der negativen Gefühle) immer wieder bei dem "rosa Elefanten"....
Mit der Zeit habe ich entdeckt, wie völlig egal mir meine negativen Seiten sein können und werden, wenn ich mich darum nicht einmal kümmere. Gerade kürzlich (innerhalb der letzten 2 Jahre) hatte ich Gelegenheit mich auch mit Phobien konfrontiert zu sehen. Es hat zwar irgendwie funktioniert, die halbwegs im Zaum zu halten durch Imaginationen, aber eben nur halbwegs. Was aber enorm gut funktioniert, sie gar nicht erst aufkommen zu lassen, das ist eine ausreichende Beschäftigung mit völlig anderen Dingen.
Einen Wohlfühlbereich zu schaffen und den auszuweiten lässt ganz automatisch den Anteil an Unwohlsein kleiner werden und so manches kleine Zipperlein verschwindet unbeachtet viel besser als beachtet. Sicher gibt es die Möglichkeit, zwischen dem Verhalten und dem Verschwinden der Unannehmlichkeiten einen rationalen Zusammenhang herzustellen, was dem konventionellen Denkansatz entspräche. Nur scheint mir eine "gesunde Ignoranz" das gewünschte Ergebnis besser herzustellen.
Da sehe ich ein viel breiteres Anwendungsfeld für Techniken der positiven Veränderungen, die man eigentlich fast wie ein Kaninchen aus dem Hut holt (was ich dann als kreativ empfinde gegenüber dem konventionellen Ansatz der mir destruktiv erscheint obwohl die Zielrichtung ähnlich erscheint).
Also nicht ein "weg vom Leiden" sondern ein deutliches "hin zur Freude".
Wieweit das natürlich in ein finanzorientiertes System passt bleibt fraglich. Leidensdruck erhöht die Zahlbereitschaft und Spaß an der Freude hätte man lieber kostenlos... was ich irgendwie auch ganz natürlich finde...
Wie komme ich auf diese für den Verstand ungeheuer unkonventionelle Idee (mich mit Negativität erst gar nicht wirklich beschäftigen zu wollen)?
Ein Merkmal des Unterbewusstseins, mit dem wir ja arbeiten wollen, ist, dass es nicht bewusst ist...
nur mit dem, was bewusst ist können wir (scheinbar) rational umgehen. Wir wollen aber gern, dass aus dem UB die schönen Dinge, die brauchbaren Dinge, die lebenswerten Dinge auftauchen und nicht irgendwelche Monster...
Meine Folgerung ist die, frag das UB genau nach dem, was Du willst, nicht nach dem was Du nicht willst oder loswerden möchtest. Es ist der falsche Ansprechpartner. Was man loswerden möchte gehört eigentlich in den Autotrash, den Mülleimer des Vergessens. (Den mag es nicht wirklich geben, aber das UB ja ebensowenig... 8) )
Im Hypnosealltag mag sich da manches vermischen. Natürlich kommt jemand und fragt um Hilfe und wird fürchterlich enttäuscht sein, sich nicht mit seinem Lieblingsspielzeug (dem Leiden) beschäftigen zu dürfen...
Für mich besteht die Kunst eines Helfenden darin, dass er überflüssig wird, dies so schnell wie möglich... deshalb plädiere ich dafür, es zumindest innerlich abzulehnen, sich dem Klienten auf die oben beschriebene bzw gemeinte konventionelle Weise zu nähern.
Aus dem UB gelockte Ergebnisse lassen sich sowieso nicht "nachweisen" als Leistungen. Sind sie aber da, ist es auch völlig wurscht, denn es ist ja erreicht was man wollte.
-
Hallo Mipohh,
Diesen Text bzw. deine Denkart/Gedanken habe ich gut verstanden. Vielleicht mag es daran liegen das mein Denken diesem sehr ähnlich ist. In meinem eigenen Alltag schaffe ich es zwar nicht immer konsequent anzuwenden. Sprich ich kann mich durchaus noch ärgern/aufregen (die normalen Dinge halt) aber grundsätzlich ist meine Einstellung.
Die Energie folgt der Aufmerksamkeit Auch ich selber würde so z.B. Suggestionstexte (in Abstimmung des Klienten teilweise) erstellen. Eben einfach- positive Wortwahl auf das was man erreichen möchte. (positive Bildersprache) aber wie gesagt bin diesbezüglich Betreff Hypnose noch ein junges Huhn ;)
Worte wie: Selbst-heilungs-kräfte (diese ja nun rechtlich nicht funktionieren) oder aber (später einmal) man möchte Hilfe anbieten-Schmerzfrei zu werden- ich kann im Öffentlichen Berreich ja nur Worte so verwenden das "Ottonormalverbraucher" auch versteht zu "welchem Thema" man Hilfe bzw. Hypnose anbietet.
Verwende ich nur Worte die "Phobien, Angst, Schmerzen ect." nicht enthalten (klar dürfen tue ich derzeit eh nicht bis zum kl. HP) verstehen das vermutlich nur Menschen die sowieso keine Hypnose nutzen bräuchten weil Sie komplett frei sind von Allem. Bzw. es eh selber ohne Anleitung schaffen.
grundsätzlich bin ich selbst in kl. Dingen auch ein Mensch die die Macht der Worte schätz - statt: vergiss das nicht = denk bitte dran
statt: oh hoffentlich werde ich nicht krank = hey ich will aber fit bleiben z.B.
Ich gehe sogar soweit das mir das Wort: Rauchfrei lieber ist als: Nichtraucher (obwohl das wahrscheinlich völlig schnurz ist ;) )
Ich vermute also so fern sind unsere Ansichten gar nicht- nur ich habe dich vorher nicht wirklich verstanden
Grüssli
Steffi
-
Ich gehe sogar soweit das mir das Wort: Rauchfrei lieber ist als: Nichtraucher (obwohl das wahrscheinlich völlig schnurz ist
Bei jedem Atemzug Frischluft geniessen wäre noch eine Möglichkeit...
Sagt dann der Klient: Hey, ich wollte mich mit Rauchen oder Nichtrauchen beschäftigen und Du kommst mir mit Frischluft geniessen...
Aber tatsächlich ist es das was dabei rumkommt...
-
Ich gehe sogar soweit das mir das Wort: Rauchfrei lieber ist als: Nichtraucher (obwohl das wahrscheinlich völlig schnurz ist
Bei jedem Atemzug Frischluft geniessen wäre noch eine Möglichkeit...
Sagt dann der Klient: Hey, ich wollte mich mit Rauchen oder Nichtrauchen beschäftigen und Du kommst mir mit Frischluft geniessen...
Aber tatsächlich ist es das was dabei rumkommt...
danke, ich weiß ;) denn ich habe mir soeben selber eine eigene (für mich) komplette Hypnose aufgenommen- Fixation-Einleitungs-Entspannung-Rauchfrei-Suggestion und Ausleitung. Und klar ist dort viiiel frische Luft enthalten... mit jedem Atemzug- was auch immer dir das Rauchen gegeben hat wird nun mit jedem Atmenzug von frischer Luft.... mit jedem Atemzug erhälst du nun frische Luft und Energie. Nichts und niemand kann dich.... blablub (zwinker) dauert alles zusammen ca 1 Std.
da ich NOCH rauche ::) noch
ich werde erst Klienten behandeln wenn ich selber rauchfrei bin :)
somit lerne ich - Stimme.... schulen und auch gleich die Wirkungsweise und so "fast nebenbei" werde ich endlich reiner Frischluftfanatiker (grins) (ich weiß das es via Fremdhypnose schneller geht soll, aber auch das wohl das UB die eigene Stimme in Trance nicht erkennen soll(?) staun.
soo nach meinem Quting nun weiterwuseln gehe ;)
-
@ hypno-sie:
Wenn ich hier im Forum häufig auf die Rechtslage hinweise, heißt das nicht, dass ich die auch in allen Bereichen gut finde. Ich fände es z.B. angemessen, dass wenn die Schulmedizin definitiv nicht weiter kommt (Stichwort auch: austherapiert), weitere Türen geöffnet würden. Dem ist aber nunmal nicht so... :ratlos:
z.b. jemand hat Migräne (ok schwerer in Trance zu bekommen)
Wieso?
Lieben Gruß
Lutz
-
Ach ja - hab noch was vergessen - nochmal dazu:
Ich biete im Bereich "Heilung" lediglich Selbstheilungskräfte aktivieren bwz. mobilisieren an.
In einem anderen Thread hatte ich gerade ein aktuelles > Urteil < (http://www.dbovg.niedersachsen.de/Entscheidung.asp?Ind=0510020040001025%20A) zitiert, darin heißt es auch:
"Der Kläger übt eine heilkundliche Tätigkeit i. s. d. § 1 HPG aus.
Er kann dagegen nicht einwenden, die (...) -Therapie sei keine Tätigkeit im Sinne des Heilpraktikergesetzes, sondern nur Anleitung zur Selbsthilfe, da er keineswegs Heilungen kausal herbeiführen könne, die Heilung vielmehr eine Art von Nebenprodukt seiner Tätigkeit sei."
Wer also mir nicht glauben will, wenn ich behaupte, wie Gerichte ticken, wird vielleicht wenigstens dem Gericht glauben. :)
Und dazu:
Wenn man es genau nehmen täte-"heilt" man in gewisser Weise sogar wenn (...) und schlank ist meist auch gesünder als Übergewicht.
Natürlich. Wer ohne Heilberechtigung beruflich/gewerbsmäßig ganz generell die Behandlung von Übergewicht(igen) anbietet und durchführt, verstößt gegen das Heilpraktikergesetz, denn selbstverständlich ist Adipositas z.B. auch in der ICD 10 aufgeführt (E 66 ff.). Und das beginnt dort bei einem BMI von 30!
Eine Behandlung i.S. Übergewicht ist also nur dann rechtlich unbedenklich, sofern es sich ausdrücklich um "rein kosmetische" Anlässe handelt. ;)
Lieben Gruß
Lutz