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Hypnosetherapie

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Dieser Artikel möchte für all jene eine erste Hilfestellung sein, die sich mit dem Gedanken tragen, vielleicht eine Hypnosetherapie für sich in Anspruch zu nehmen, und sich nun fragen, unter welchen Voraussetzungen sowas sinnvoll oder überhaupt möglich ist. Die Informationen dazu sind nach meinen Recherchen im Internet spärlich gesät, zum Teil widersprüchlich und mitunter auch falsch. Daher der Versuch, hier mal grob zusammen zu schreiben, was ein Interessent wissen sollte.

Dabei kann und will dieser Artikel nicht ein erstes Informationsgespräch bei einem Therapeuten ersetzen, er will lediglich einen Überblick über die Thematik darstellen.

 

1. Zielprüfung: ist mein angestrebtes Ziel realistisch?

Hypnose mag mitunter "auf wundersame Weise in bewundernswerter Geschwindigkeit Wundersames" erreichen, sie kann aber dennoch keine Wunder vollbringen. Wer für sich denkt: "Ich bin 40 Jahre alt, leide unter meiner geringen Körpergröße und möchte nun noch 10 cm wachsen", den wird auch eine Hypnotherapie nicht wachsen lassen können, denn mir zumindest ist kein Fall bekannt, dass ein 40jähriger Mensch überhaupt jemals noch 10cm gewachsen wäre - mit oder ohne Nutzung irgend eines Psychotherapieverfahrens. Die Fragestellung lautet also:

Ist das, was ich möchte, realistisch? Gibt es überhaupt Menschen, die das (irgendwie) geschafft haben, was auch ich schaffen möchte?

Nur wenn man diese Frage bejahen kann, kann hier vielleicht tatsächlich Hypnose helfen. Lautet eine  Aufgabenstellung also: "Ich bin 40 Jahre alt, leide unter meiner Pummeligkeit und möchte nun 10 kg abnehmen", dann sieht die Sache schon anders aus, denn es gibt tatsächlich Menschen, die pummelig waren und im Alter von 40 Jahren begonnen haben, erfolgreich 10 kg abzunehmen. Hier wäre also eine Hypnosetherapie ggf. tatsächlich möglich.

Und auch bei dem oben genannten Wunsch zu wachsen kann eine Hypnosetherapie vielleicht dennoch hilfreich sein - aber eben nicht, indem jemand tatsächlich zu wachsen begönne, sondern dadurch, dass jemand zwar klein ist, aber zukünftig darunter eben nicht mehr leidet.

 

2. Bin ich bereit, aktiv an einer Veränderung mitzuwirken?

Wer meint, er könne sein Gehirn bei einem Hypnosetherapeuten abgeben, um es dann nach einer Behandlung wieder "geheilt" in Empfang nehmen zu können, ohne sich selbst irgendwie auch nach der Sitzung/den Sitzungen einbringen zu müssen, der wird wohl enttäuscht werden. Eine Veränderung wird nicht vom Hypnotiseur vorgenommen, die muss man auch mit Hypnose selbst vornehmen.

Bleiben wir beim realistischen Wunsch, abnehmen zu wollen. Macht Hypnose schlank? Verliert man pro Sitzung so ein oder zwei kg? Natürlich nicht. Man nimmt nicht ab, weil man hypnotisiert wurde, man nimmt nur ab, wenn man am eigenen Tun oder Denken (Nahrungsaufnahme, Bewegung, gedankliche Einstellungen pp.) etwas verändert. Und das muss man nun mal selbst tun.

Dabei allerdings kann eine Hypnosetherapie eine gute Hilfestellung sein, so dass man vielleicht diese Veränderung gerne und "automatisch" vornimmt, ohne sie als erzwungen zu empfinden. Vielleicht bekommt man plötzlich Lust, zukünftig selbst mit dem Hund rauszugehen, anstatt immer den Partner vorzuschicken? Vielleicht erinnert man sich daran, dass man früher doch auch oft und gern mit dem Fahrrad unterwegs war? Vielleicht...

Man sollte also offen und bereit für eigene Veränderungen sein; wer dies nicht ist und erwartet, dass allein der Hypnosetherapeut da was in Ordnung bringt, so wie es ja auch der Meister in der Kfz-Werkstatt mit dem abgegebenen Auto macht, für den ist eine Hypnosetherapie definitiv nicht geeignet.

 

3. Benötige ich besondere persönliche Voraussetzungen, um überhaupt in Trance gehen zu können?

Es gibt im Bereich der Hypnosetherapie ganz unterschiedliche Vorgehensweisen, denen aber gemeinsam ist, dass sie "irgendwie" mit Trance arbeiten. So stellt sich manchem zwangsläufig die Frage, ob er denn überhaupt für so eine Trance-Arbeit geeignet ist. Und gerade zu dieser Fragestellung gibt es im Internet zahlreiche und meist falsche "Informationen".

Manchmal heißt es, man müsse sich gut konzentrieren können, man dürfe sich nicht leicht ablenken lassen, man müsse ein geradezu überdimensionales Vertrauen zum Hypnotiseur aufbauen können, man dürfe nicht skeptisch sein, man müsse an Hypnose glauben oder man solle - gelinde gesagt - am besten ein bisschen doof sein, um sich von einem Hypnotiseur überhaupt was sagen zu lassen. Die Auflistung ließe sich noch fortsetzen.

Dennoch gilt für alle solche Behauptungen, dass sie jeglicher Grundlage entbehren. Wer diesen Artikel bis hierhin gelesen hat, eignet sich auch für eine Trancearbeit und damit Hypnotherapie. Besonderer Voraussetzungen bedarf es nicht. Wer z.B. unbedingt misstrauisch und skeptisch bleiben will, kann dies gerne, das tut einem möglichen Erfolg keinen Abbruch. Im Gegenteil wird ein versierter und kompetenter Hypnotherapeut etwaige Skepsis oder sogar auch Widerstände zu deinem Nutzen integrieren können.

Während du also keine besonderen Voraussetzungen mitbringen musst, sieht es auf Seiten des Hypnotiseurs da schon ganz anders aus:

 

4. Voraussetzungen auf Seiten des Hypnotiseurs

In diesem Artikel und den anderen unter der Überschrift "Hypnosetherapie" ist eben von Therapie die Rede und dazu gehören nunmal Therapeuten. "Therapeut" wiederum darf sich in Deutschland nur derjenige nennen, der auch eine Heilberechtigung hat, das sind z.B. Psychologische Psychotherapeuten, Heilpraktiker, Dipl.-Psychologen mit Heilberechtigung, Ärzte pp.

Neben diesen "richtigen und legalen" Therapeuten gibt es im Bereich der Hypnose noch zahlreiche Anbieter ohne eine Heilberechtigung, sogenannte "Lebensberater". Auch diese haben ihre (legale) Daseinsberechtigung, aber eben nur für Aufgabenstellungen im Bereich der Lebensberatung oder "Lebensbewältigungshilfe" und damit außerhalb einer Therapie.

Ein Problem ist nun (leider), dass viele Lebensberater ohne Heilberechtigung

  • sich dennoch als (Hypnose-) Therapeuten bezeichnen;
  • und/oder ihre Hilfe für Aufgabenstellungen anbieten, die sie dem Gesetz nach gar nicht behandeln dürfen.

Die Messlatte wird hier durch das Heilpraktikergesetz markiert, in dem es heißt:

"Ausübung der Heilkunde im Sinne dieses Gesetzes ist jede berufs- oder gewerbsmäßig vorgenommene Tätigkeit zur Feststellung, Heilung oder Linderung von Krankheiten, Leiden oder Körperschäden..."

Während auch für einen Laien die Begriffe "Krankheiten" und "Körperschäden" noch halbwegs eindeutig sind, wird es bei der Frage, was denn mit "Leiden" gemeint ist, schon schwieriger. Daher folgende grobe Faustformel:

Wenn man mit einem Veränderungs- oder Behandlungswunsch auch einen Psychotherapeuten oder Arzt aufsuchen könnte, darf das Anliegen von einem nicht-heilberechtigten Hypnotiseur auch nicht behandelt werden.

Dazu ein Tipp: ein "wirklich" heilberechtigter Hypnotiseur (Hypnosetherapeut) muss aus rechtlichen Gründen auf seiner Internetpräsenz ohnehin ein Impressum haben und muss dort auch angeben, wo/wie er eine Heilberechtigung erworben hat. Fehlen diese Angaben und wird dennoch die Behandlung von z.B. Ängsten und Phobien angeboten, so handelt es sich schlichtweg um einen inkompetenten Hochstapler, von dem man Abstand nehmen sollte, wenn es um die Behandlung von Leiden geht.

 

5. Mein Problem rührt aus der Vergangenheit. Und die kann auch keine (Hypnose-) Therapie ändern.

Manchmal ist zu lesen, dass Voraussetzung einer erfolgreichen Hypnotherapie sei, dass ein Problem "gegenwärtig" sein müsse und seine Wurzeln nicht in der Vergangenheit (katastrophale Kindheit, frühere Missbrauchserfahrungen pp.) haben dürfe, denn die könne ja ohnehin nicht nachträglich geändert werden.

Es ist einerseits richtig, dass keine Therapie und damit auch nicht die Hypnosetherapie die Vergangenheit ändern kann. Was war, war. Die Schlussfolgerung daraus, dass daher also (auch) eine Hypnotherapie nicht helfen könne, ist aber schlichtweg falsch. Denn mit ihr kann es dennoch möglich sein,

  • die Erinnerung an die Vergangenheit zu ändern;
  • die Bewertung des Vergangenen zu ändern
  • und damit eine beeinträchtigende Wirkung auf Gegenwart und Zukunft zu stoppen.

Ohne hier auf Einzelheiten eingehen zu wollen, ist es für eine erfolgreiche Hypnosetherapie definitiv kein Hinderungsgrund, dass ein Problem seine Wurzeln vielleicht in einer wie auch immer gearteten Vergangenheit hat - was nahezu immer der Fall sein dürfte.

 

6. Muss ich mich auf eine Hypnosetherapie-Sitzung irgendwie vorbereiten?

Kurze Antwort: nein! Es kann im Einzelfall sein, dass z.B. beim Wunsch einer Gewichtsabnahme der Therapeut darum bittet, vor der ersten Sitzung Aufzeichnungen zum Essverhalten mitzubringen - das läge dann aber am speziellen Thema; auf Hypnose und Trance aber braucht man sich nicht vorbereiten. Alles, was man dafür benötigt, hat man sowieso ständig bei sich - garantiert! :)

 

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