Positive Resonanz gegenüber Hypnose

[Barbara]

Hallo zusammen

Immer wieder können wir hier lesen, dass Hypnose angefeindet wird, falsch dargestellt wird, gegen Hypnose gewettert wird. All das sind Tatsachen, richtig. – Aber ich finde wir sollten auch mal darüber schreiben, dass es viele Menschen gibt, die der Hypnose wohlwollend gegenüberstehen, auch wenn sie darüber nicht viel oder gar nichts wissen.

Vorweg möchte ich noch sagen, dass Aufklärung natürlich wichtig ist. Und dass ich es gut finde, dass wir dieses Forum auch dazu nutzen Falschdarstellungen zu entwirren und wir für den Interessierten Hypnose verständlich erklären.

Und da ich diesen Gedanken angeschoben habe, werde ich mit einer kleinen Episode starten, die ich kürzlich im Job erlebt habe. Vielleicht hat der eine oder andere Ähnliches erlebt ...

Letzte Woche war ein Ehepaar bei uns. Der Mann musste sich auf Grund seines Rentenantrags einer Untersuchung beim SMD (Sozialmedizinischer Dienst) unterziehen.

Er sprach sehr langsam und hatte Probleme mit der Feinmotorik. Seine Frau entschuldigte sich für ihren Mann, dass alles so lange dauert. Ich schaute beide lächelnd an und sagte ihm, dass er sich alle Zeit nehmen kann, die er braucht.

Daraufhin erzählte er, dass er vor drei Jahren Gehirnbluten hatte und seit dem einige Probleme hat. Was ihn sehr belastet, sei die Tatsache, dass er nicht mehr wie andere Männer seine Blase entleeren kann. Wörtlich sagte er: Bei mir kommt der Urin, nicht wie bei anderen Männern, aus dem Penis, ich habe einen Beutel an der Seite hängen.

Seine Frau sagte noch, dass er seit dem kaum noch das Haus verlässt, nichts mehr unternimmt und oft in starke Depressionen fällt.

Sie erzählten mir, dass sie in den vergangen drei Jahren viel versucht haben. Sie haben unter anderem eine Selbsthilfegruppe besucht, um sich mit Betroffenen auszutauschen und ihr Mann hat eine Verhaltenstherapie gemacht. Bisher hat aber nichts geholfen, im Gegenteil.

So fing ich an von Hypnose zu erzählen. Wie die Arbeit mit dem Unterbewusstsein funktionieren kann und welche Möglichkeiten man hat. Beide hörten aufmerksam und sehr interessiert zu. Stellten zwischendurch Fragen, die ich so gut es ging beantwortete. Der Mann nickte zwischendurch mit dem Kopf und sagte leise „Ja“. Was immer er damit auch meinte, ich glaubte zu spüren, dass er neue Hoffnung schöpft.

Sie wollte wissen, wo sie sich genau über diese Form der Hilfe erkundigen können. Ich schrieb ihnen die Adresse der MEG auf und erklärte, dass sie dort eine Therapeutenliste anfordern können.

Sie wollen es tun und im Hinausgehen sagte der Mann noch, dass er sich bei mir melden wird.

Ob er sich nun wirklich bei mir meldet oder nicht, spielt keine Rolle. Schön fand ich, dass er offen für Hilfe ist und sich zumindest darüber informieren wird, ob Hypnose ihm helfen kann.



Lieben Gruß
Barbara

[Michael]

kurze Ergenzung:
In dem QM(Qualitätsmanagement)-Sktiptum für unseren Unterricht steht das zufriedene Kunden das Produkt(in dem Fall Dienstleistung) durchschnittlich 3 Personen weiterempfehlen

Ist das möglicherweise der Anfang einer Kettenreaktion?

[Lutz]

@ Barbara:

Aber ich finde wir sollten auch mal darüber schreiben, dass es viele Menschen gibt, die der Hypnose wohlwollend gegenüberstehen, auch wenn sie darüber nicht viel oder gar nichts wissen.

Damit hast du sicher Recht! Auch meiner Erfahrung nach zeigen sich ja die meisten Leute, mit denen man die Chance bekommt, persönlich über das Thema zu sprechen, durchaus aufgeschlossen und interessiert. Und daher auch ein kleines Beispiel von mir, das nicht wirklich mit 'Hypnose', aber mit 'hypnotisch' zu tun hat:

Ich traf mal einen Freund, der am nächsten Tag in Urlaub fahren wollte, aber über einen dicken Kopf und Mattigkeit klagte, weil er wohl morgen eine Erkältung oder sowas bekommen würde, er kenne das so schon von sich.

Ich erzählte ihm daraufhin (nicht zum ersten Mal) ein bisschen über das Unterbewusstsein und die Möglichkeit, sich selbst durch eine Ansprache desselben zu beeinflussen. Er könne ja mal in einer ruhigen Minute in sich gehen und 'sich selbst' den Vorschlag machen, angesichts des geplanten Urlaubs die anstehende Erkältung zurückzustellen, wenn es irgend möglich sei. Er fand die Idee interessant und meinte, dass er das wohl tun werde.

Ein paar Tage später rief er mich aus dem Urlaub an und meinte, dass es ihm blendend ginge. Schon am nächsten Tag habe er sich topfit gefühlt - zum ersten Mal nach solchen 'Krankheitsvorboten'. 

Ich kenne einige wenige, die schon beim Wort "Unterbewusstsein" zu strampeln beginnen, abwinken und nichts weiter hören wollen (was natürlich psychologisch interessant ist), aber viele sind aufgeschlossen und dem Thema durchaus zugetan.


@ Michael:

In dem QM(Qualitätsmanagement)-Sktiptum für unseren Unterricht steht das zufriedene Kunden das Produkt(in dem Fall Dienstleistung) durchschnittlich 3 Personen weiterempfehlen 

Klar - mehr noch als alle Theorie und alle Erklärungen überzeugt sicherlich eine "Zufriedenheit mit der Dienstleistung" und ich behaupte mal für alle 'Aktiven', dass sie bestätigen werden: Mundpropaganda eines zufriedenen Klienten wirkt als kleine Kettenreaktion.

Allerdings - und ich weiß nicht, ob das auch in dem Skript steht: ein durch Unwissenheit gekennzeichneter souverän verbreiteter Mist kann auch eine Kettenreaktion erzeugen. So wurde ich mal von einem Beamten, der gerade von einem Weiterbildungsseminar kam, belehrt, dass NLP der Seelenwäsche diene und von den Scientologen komme. Und i.S. Hypnose kursiert ja vereinzelt vergleichbarer Schmarrn.

Deshalb finde ich Barbaras Vorstoß gut, einfach mal aufzuschreiben, auf welch fruchtbaren Boden eine Begegnung mit dem Thema Hypnose auch fallen kann. 

Lieben Gruß
Lutz

[Barbara]

Guten Morgen zusammen

@Michael & Lutz, danke für eure Beiträge.

Ein sehr schönes Beispiel ist mein Chef. (Ich hab's hier irgendwo, glaube ich, schon erwähnt.)

Als ich in die Abteilung versetzt wurde und er hörte mit was ich mich beschäftige, verdrehte er die Augen und hatte immer einen lockeren Spruch drauf. Mittlerweile hat er ein AT-Kurs belegt und im letzten Monat ein Selbsthypnoseseminar mitgemacht.

Er ist begeistert davon und spürt die Veränderung, die sich bei ihm vollzieht. Er ist ruhiger und ausgeglichener geworden und steht Streßsituationen gelassener gegenüber. - Einfach nur toll!

Zu dem SH-Seminar ist seine Frau übrigens mitgegangen und auch sie fand es sehr interessant. Sie wird ihren Freundinnen sicher davon berichten. - So, wie Michael oben schon geschrieben hat.

Ich werde mich jedenfalls weiterhin auf das Positive konzentrieren.

Natürlich hab ich auch einen Kanditaten, der dagegen wettert. Er hat aber vor kurzem von einer Kollegin zu hören bekommen: "Du hast doch nur Angst mehr über dich selbst zu erfahren."  Und damit gebe ich ihr Recht... Man kann niemanden dazu zwingen, dass es so einfach gut werden kann...

Lieben Gruß
Barbara

[Michael]

Klar - mehr noch als alle Theorie und alle Erklärungen überzeugt sicherlich eine "Zufriedenheit mit der Dienstleistung" und ich behaupte mal für alle 'Aktiven', dass sie bestätigen werden: Mundpropaganda eines zufriedenen Klienten wirkt als kleine Kettenreaktion.

Allerdings - und ich weiß nicht, ob das auch in dem Skript steht: ein durch Unwissenheit gekennzeichneter souverän verbreiteter Mist kann auch eine Kettenreaktion erzeugen. So wurde ich mal von einem Beamten, der gerade von einem Weiterbildungsseminar kam, belehrt, dass NLP der Seelenwäsche diene und von den Scientologen komme. Und i.S. Hypnose kursiert ja vereinzelt vergleichbarer Schmarrn.

steht gleich drunter:
Unzufriedene Kunden(in dem Fall Unwissende) werden ihrern Unmut(hier: ihren Irrglauben) 9-20 Personen weitererzählen
...wohl auch die Erklärung warum Hypnose so unbeliebt ist...