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Autor Thema: Schnellinduktionen?  (Gelesen 25378 mal)

Offline Sunny

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Schnellinduktionen?
« am: 26. Jun 2008, 18:01 Uhr »
Anmerkung von Lutz: bei diesem Thread handelt es ich um die Fortführung einer Diskussion, die sich ursprünglich aus dem Thread "Noch so eine These: Brandblase in Trance???" ergeben hat: http://www.hypnose-service.de/forum/index.php?topic=961



vor einiger Zeit gab es auf der Homepage eines deutschen Hypnoseseminar-Anbieters, der seine vermittelten Schnellinduktionen für unabdingbar anpreist, um zu den angeblich "besten" Hypnotiseuren überhaupt zu gehören, ein Demonstrationsvideo der dort vermittelten Techniken. Deutlich zu erkennen: die "Carotis-Technik". (...)
Egal, wie wir hier darüber denken mögen: u.a. sowas wird also andernorts praktiziert und gelehrt (und hochgelobt).

Hallo Lutz,

auch wenn ich mir o.g. kaum vorstellen kann, so bin ich im Sinne der Aufklärung doch froh, dass die Rapids & Instants immer mehr Verbreitung finden. Vor allem in der englischsprachigen Szene gehören sie wie selbstverständlich dazu. Ich selbst nutze fast nichts anderes mehr. Aber so ein unverantwortlicher Schwachsinn wie die o.g. Technik ist mir bis dato noch nicht unter gekommen. Ich denke, dass nur Scharlatane auf solche üblen Tricks angewiesen sind. Denn mit (Schnell) Hypnose hat das nichts zu tun!

Sunny

p.s. Was muss das für eine Klientel sein, die solch üblen Tricks toll findet? ??? ::)
« Letzte Änderung: 27. Jun 2008, 16:37 Uhr von Lutz »

Barbara

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Schnellinduktionen?
« Antwort #1 am: 27. Jun 2008, 00:08 Uhr »
Hallo Sunny,

in einigen Foren sind in letzter Zeit die Begriffe "Rapids & Instants" zu lesen und ich frage mich seit dem, wie die Verfechter dieser Induktionen vorher die Hypnose eingeleitet haben.

Die klassiche Art: "Dein linker Fuß wird schwer, dein rechter Fuß wird schwer, dein rechtes Bein wird schwer "blablabla" usw. usf...??

Diese Induktionen dauern, da gebe ich dir Recht, sehr lange und werden heute doch wohl eher selten noch benutzt, oder? Mir sind Induktionen aus der modernen Hypnose geläufig, die dauern im Schnitt ca. 5 Minuten.

Worin besteht für dich der Unterschied, ob ein Klient nun 1-2 Minuten früher oder später in Trance geht? Oder geht es dir auch primär um die Trancetiefe, die schnell erreicht werden soll? :)

Lieben Gruß
Barbara

Offline Sunny

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Schnellinduktionen?
« Antwort #2 am: 27. Jun 2008, 08:32 Uhr »
Worin besteht für dich der Unterschied, ob ein Klient nun 1-2 Minuten früher oder später in Trance geht? Oder geht es dir auch primär um die Trancetiefe, die schnell erreicht werden soll? :)

Hallo Barbara,

für mich persönlich besteht der Unterschied darin, das mich die Entspannungs- oder Fixationsmethoden von Anfang an gequält haben. Das war mir alles viel zu umständlich und langwierig. Ich tat mich furchtbar schwer damit. Einfach nicht mein Ding. Wie eine Erlösung stieß ich dann auf die Standard Elman-Induction. Die dauert max. 3 Minuten in tiefe Trance. Das fühlte sich schon besser an.

Bei Revenstorf habe ich dann irgendwann zum Thema Induktionen (klassisch vs. modern) gelesen: "In Kossak (1989) finden sich empirische Untersuchungen, die diese beiden Formen in ihrer Wirkungsweise vergleichen. Da sich keine signifikanten Unterschiede aufdecken ließen, schließt der Lehrbuchautor, daß die Vorlieben für eine Form eher in der Ideologie und der Person selber liegen. Dies möchten wir hier so stehen lassen." So sehe ich das auch. Der Hypnotiseur sollte die Methoden benutzen, die am besten zu ihm passen.

Ethics Utilizing Rapid Induction (pdf)

LG Sunny

Offline Sunny

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Schnellinduktionen?
« Antwort #3 am: 27. Jun 2008, 08:44 Uhr »
Ethics Utilizing Rapid Induction (pdf)
The Rapid Induction.. Is meant to take the client from a normal state of
awareness into the somnambulistic state in four minutes or less. Some variety of
disguised depth testing is usually built into the induction. The Dave Elman
induction is the most well known of this type. Many inductions in this category
can average 15-30 seconds. Dave Elman, I and many other instructors have
used and instructed in the long version at approximately 4 minutes and the short
version at approximately 30 seconds to many hundreds of physicians for use in
clinical practice. There are many other inductions; such as, the Arm Drop and
Mayo Clinic technique that fall into the time frame of 4 minutes – 30 seconds. My
graduates primarily use inductions such as these with most clients on a daily
basis.

Instant Induction
Using an instant induction, the skilled hypnotist is able to obtain
a deep medium to somnambulistic level of trance in 1-5 seconds. Some
deepening method may be needed with the very few who do not reach
somnambulism. This type induction is rarely used in a clinical environment but
should be understood and learned. Many times its usefulness comes in
emergency situations where shock elimination or bleeding control are the main
concerns. In addition, these are great inductions to use during lectures or
demonstrations promoting your practice. People will remember you and your
scheduled sessions will increase. These inductions build tremendous feelings of
confidence and self-assurance within the hypnotist.

EIR Induction (Emotionally Induced Regression Induction)...This relatively
new regression induction technique should only be used by very experienced
hypnotists having extensive skill and specific training in its use. The techniques
is generally used with clients suffering a terminal illness. It will not be discussed
at this time due to concerns that practitioners without proper training may attempt
its use.


LG Sunny

Barbara

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Schnellinduktionen?
« Antwort #4 am: 27. Jun 2008, 09:00 Uhr »
Hallo Sunny,

kann ich verstehen, dass du die Induktionen, die eher bei der klassischen Hypnose benutzt werden, umständlich und für zu langwierig empfindest, geht mir nicht anders.

Ich habe mit diesen Methoden, soweit ich es erinnern kann, nie gearbeitet.

Ich hatte mich nur gewundert, warum diese Schnellinduktionen plötzlich in aller Munde waren, da es aus meiner Sicht nichts Besonders oder Außergewöhnliches ist. Oder besser gesagt nichts Neues. :)

Die angegebenen 5 Minuten von mir waren schon recht hochgegriffen. Oft reicht z.B. ein Satz und eine Sprechpause, die den Klienten schon in eine Trance gehen lassen. Und die Tiefe der Trance wird je nach Bedarf doch eh vom UB des Klienten gewählt. :)

Lieben Gruß
Barbara

Offline Sunny

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Schnellinduktionen?
« Antwort #5 am: 27. Jun 2008, 09:11 Uhr »
Ich hatte mich nur gewundert, warum diese Schnellinduktionen plötzlich in aller Munde waren, da es aus meiner Sicht nichts Besonders oder Außergewöhnliches ist. Oder besser gesagt nichts Neues. :)
Deutschland ist imho Hypnosetechnisch weit hinten dran (Aussage bezieht sich nur auf klassische Methoden). Und deswegen kann die so called Blitz- or Schnellhypnose nun in Seminaren als was Neues verkauft werden. Manche versuchen sogar, sie als was saugefährliches darzustellen.  :D

Zitat
Die angegebenen 5 Minuten von mir waren schon recht hochgegriffen. Oft reicht z.B. ein Satz und eine Sprechpause, die den Klienten schon in eine Trance gehen lassen.
:) Sehe ich genauso. "Stell dir vor, ... " und schon sind 'se weg.

Zitat
Und die Tiefe der Trance wird je nach Bedarf doch eh vom UB des Klienten gewählt. :)
Dann scheinst du selbständigere Klienten als ich zu haben. Meine muss ich meist immer wieder "hoch holen" damit ein zügiges Arbeiten möglich ist.

Sunny

Offline mipooh

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Schnellinduktionen?
« Antwort #6 am: 27. Jun 2008, 09:16 Uhr »
Ist es nicht so, dass der Klient "bestimmt" wie schnell das alles geht? Ausser natürlich wenn ein unsensibler Hypnotiseur einfach sein Ding durchzieht... zu lahm oder zu schnell wäre mir beides unangenehm.
Gewohnheiten brauchen Gewöhnung...

Offline Sunny

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Schnellinduktionen?
« Antwort #7 am: 27. Jun 2008, 09:36 Uhr »
Ist es nicht so, dass der Klient "bestimmt" wie schnell das alles geht?
Nö. Ich denke es kommt darauf an, wie schnell es du ihm ermöglichst in Trance zu gehen.
Bei Pattern-Interrupts oder Instants hat der Klient gar keine Zeit langsam in Trance zu gehen.

Zitat
Ausser natürlich wenn ein unsensibler Hypnotiseur einfach sein Ding durchzieht...
Das funktioniert nicht! Ich habe das ein paar Mal erlebt, als ich bei Anwendung neuer Techniken mehr mit mir selbst als mit dem Hypnotisanden beschäftigt war. Ich konnte das Unwohlsein bzw. die Nervosität meines Gegenübers körperlich spüren. In rundum gelungenen Sitzungen überträgt sich glücklicherweise auch das Wohlbefinden.  :)

Zitat
zu lahm oder zu schnell wäre mir beides unangenehm.
Manchen Menschen kann man es einfach nicht recht machen. :P
"Lieber mipooh, in den nächsten 10 Sekunden hast du alle Zeit der Welt, genau so lahm oder so schnell in Trance zu gehen wie es hilfreich und nützlich für dich ist und du es am liebsten hast."  :D

Sunny

Offline Lutz

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Re: Schnellinduktionen?
« Antwort #8 am: 28. Jun 2008, 02:33 Uhr »
Hallo ihr,

@ Sunny:

Zitat
Bei Revenstorf habe ich dann irgendwann zum Thema Induktionen (klassisch vs. modern) gelesen:

Ich habe gerade nochmal bei Kossak nachgesehen: dieses Zitat und damit die Aussage von Kossak beziehen sich nicht auf Induktionen, sondern auf das gesamte therapeutische Vorgehen. In dem eigenen Kapitel, das er dem Punkt "Induktionen" widmet, kommen Blitz- oder Schnellinduktionen überhaupt nicht vor (Stand: 3. Auflage v. 1997; im gesamten Sachregister habe ich keinen Hinweis auf Blitz- oder Schnellinduktionen gefunden). So stellt er alle genannten Techniken meist in den Kontext von "Reizarmut - Monotonie - Entspannung - Ermüdung". Andere Verfahren scheint er gar nicht zu kennen bzw. spart sie aus (und repräsentiert damit einen Standpunkt, den ich übrigens für antiquiert und keineswegs sachgerecht halte; immerhin will das Buch ja wohl die gesamte Hypnose abdecken).

@ all:
Zum eigentlichen Thema "Schnellinduktionen - ja oder nein" denke ich, dass oft der mir wichtigste Teil dabei unerwähnt und undiskutiert bleibt, nämlich: warum arbeite ich überhaupt mit Hypnose und Trance? Oder mit anderen Worten: welches "Modell" habe ich von der menschlichen Psyche? Welche Vorstellungen habe ich vom Wirkmechanismus von Trance? Wo soll meine Intervention wie wirken? Usw.
Lässt man diese Fragen unberücksichtigt, bleibt eine Diskussion auf dem Niveau stecken: "Was ist besser - ein Hammer oder eine Zange?" Entscheidend ist doch wohl der Kontext dabei. Und genau auf dieser Ebene des gedanklichen "Überbaus" scheinen sich mir die Weichen zu stellen für die Nutzung der einen oder anderen Technik.

Einen Hinweis darauf gibt auch das von Sunny zitierte pdf-File. Dort heißt es, sinngemäß übersetzt, dass die amerikanische Regierung Hypnose definiere als "das Umgehen der kritischen Anteile des Bewusstseins (die Fähigkeit eines Menschen zu analysieren und zu urteilen), gefolgt von der Installation eines erwünschten [...] Denkens".

Wenn man sowas für sich übernimmt und mit einer Hypnose nur - flapsig gesprochen - "die Kritik des Bewusstseins loswerden" will, dann spricht wohl tatsächlich einiges für schnelle Induktionen, alles andere wäre ja dann wirklich nur Zeitverschwendung. Das wäre dann wie bei einer Narkose: wenn man das Bewusstsein und dessen Wahrnehmungen und Empfindungen loswerden will, ist eine Narkoseeinleitung binnen 5 Min. wahrscheinlich sogar gesünder als eine in 15 Min.

Für mich persönlich allerdings ist die obige Definition nicht nur von der Zielrichtung, sondern auch vom Inhalt her schlichtweg falsch und daher völlig inakzeptabel - u.a. aus folgenden Gründen:

Anlass eines jeden Hilfeersuchens ist im Kern ein Widerspruch zwischen Bewusstsein und Unbewusstem, der sich auf zwei Weisen äußern kann: "Ich will, aber ich kann nicht", oder: "Ich will nicht, aber ich muss." In jedem Fall ist es so, dass ein Mensch auf bewusster Ebene eine Veränderung möchte, aber das Unbewusste lässt dies (noch) nicht zu. Und dann sucht derjenige bewusst einen Hypnotiseur, ruft ihn bewusst an, macht bewusst einen Termin, ist bewusst zur Geldausgabe bereit und fährt dort auch noch bewusst hin. Die Antriebe zur Veränderung werden also auf jeden Fall mindestens bewusst mitgetragen.

Und das geht so lange, bis der Hypnotiseur den Mund aufmacht. Plötzlich wird das Bewusstsein, das eben noch Befürworter des Veränderungswunsches war, auf wundersame Weise zu einem "kritischen, hinderlichen" Bewusstsein? Wieso das denn? Ich wäre wirklich dankbar, wenn man mir dies mal für mich nachvollziehbar erklären würde!  :)

Und abgesehen davon: das "Bewusstsein" ist ja nun definitionsgemäß derjenige Teil in uns, auf den wir einen willkürlichen Einfluss haben; wenn dessen Anteil so entscheidend wäre, bräuchten wir doch nur absichtlich etwas anderes zu denken. Aber das funktioniert nicht, weil der entscheidende "kritische, hinderliche" Teil eben keineswegs das Bewusstsein ist, sondern dem Unbewussten entstammt!

Darüber hinaus werde ich "den Teufel tun", kritische Anteile des Bewusstseins in die Wüste schicken zu wollen - genau diese Anteile sind mein bester Kumpel bei einer Intervention - so wie bei einer ideomotorischen Befragung, auch bei dieser soll das (gern kritische) Bewusstsein sehr wohl mitbekommen, was da passiert. Die Kritikfähigkeit des Bewusstseins ist für mich eine wertvolle Ressource, die ich in keiner Weise missen oder unterbinden möchte.

Wenn ich frage: "Welcher Wochentag wäre der beste, um dein Problem loszuwerden?", dann würde mir jemand in tiefer Trance vielleicht antworten: "Ein Mittwoch." Auch damit kann man arbeiten, aber mir ist es eben wichtig, dass "das kritische Bewusstsein" erstmal denkt: "Was'n das wieder für eine bescheuerte Frage?" Denn dadurch werden nach meiner Überzeugung genau die Prozesse angeschoben, die ich anschieben möchte. Auf den Mittwoch kann man dann immernoch kommen.

Aus diesen (und anderen) Gründen halte ich zunächst die o.g Definition für nicht sachgerecht und Schnellinduktionen für meine Denk- und Arbeitsweise sogar für kontraproduktiv. Ich verwende meistens überhaupt keine Induktionen mehr (und eine Diskussion darüber, ob nicht vielleicht genau das die hyperschnellste Induktion ist, können wir uns gerne sparen  ;D).
Aber dennoch entwickeln sich oft "sichtbare" Trancen, allerdings selbstbestimmt, so wie mipooh es angedeutet hat.

Ist das nun die (einzig) "richtige" Arbeitsweise? Nö, never! Es ist nur meine. Aber Hypnose ist derart vielschichtig, dass eben viele Wege nach Rom führen können. Daher bin ich im Ergebnis ganz bei Sunny:

Zitat
Der Hypnotiseur sollte die Methoden benutzen, die am besten zu ihm passen.

Lieben Gruß
Lutz

Offline mipooh

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Re: Schnellinduktionen?
« Antwort #9 am: 28. Jun 2008, 06:14 Uhr »
Weiss nicht genau, inwieweit dies noch zum Thema passt, aber es sind eben die Gedanken die mir dazu kommen.
In dem o.a. pdf erklärt der Autor übereinstimmend mit einem gewissen Elman Somnambulismus als "Arbeitstrancetiefe". Zumindest verstehe ich ihn so.

Nun, wenn dem so ist, habe ich die Arbeitsweise von Hypnose bisher mißverstanden. Oder ich mißverstehe den Begriff Somnambulismus. Ich habe bisher den Begriff Trance für ausreichend gehalten ohne Trancetiefen eine besondere Bedeutung beizumessen. Ich kann mir zwar vorstellen, dass es einen Zustand gibt, der dem Somnambulismus sehr ähnlich ist, aber sich aber dadurch unterscheidet, dass es zumindest eine Verbindung mit dem kritischen Vermögen noch gibt.

Mag sein, dass es mir an Erfahrung mit Somnambulismus fehlt, aber wenn ich so an meine liebe Frau denke, dann erscheint mir dieser Zustand von meiner Wunschvorstellung zu weit entfernt. Ich würde da eher auf die Idee kommen, diesen Zustand als derartig unkontrolliert zu betrachten, dass ich ihn mit einer Fremdbestimmung etwa gleichsetzen möchte.

Und die würde ich niemandem gestatten wollen, zumindest nicht freiwillig. Amerikaner scheinen das pragmatischer zu sehen...

Die Frage scheint sich gar nicht um die Dauer der Einleitung selbst zu drehen, sondern um eine "Arbeitstrancetiefe" und wie sie am schnellsten zu erreichen ist. Für mich persönlich und als Selbsthypnotiseur sind 10 Sekunden im übrigen zu langsam... allerdings erreiche ich eine klartraumähnliche Trancetiefe auch nicht so oft. Möglicherweise meine ich auch etwas ganz anderes, wenn ich von Hypnose spreche. Evtl hat das damit zu tun, dass ich nicht absichtlich oder geplant hypnotisiere und wenn Menschen von mir inspiriert in Trance gehen ich nicht auf die Idee käme ihnen mehr als ein Angebot zu machen. Selbst dann nicht, wenn sie darum betteln würden.

Aber vielleicht verstehe ich auch nicht worum es eigentlich ging und für den Fall bitte ich um Entschuldigung und, wenn möglich, um Aufklärung.
Gewohnheiten brauchen Gewöhnung...

Offline Sunny

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Re: Schnellinduktionen?
« Antwort #10 am: 28. Jun 2008, 08:21 Uhr »
Aloha Lutz

Zitat
Bei Revenstorf habe ich dann irgendwann zum Thema Induktionen (klassisch vs. modern) gelesen:

Ich habe gerade nochmal bei Kossak nachgesehen: dieses Zitat und damit die Aussage von Kossak beziehen sich nicht auf Induktionen, sondern auf das gesamte therapeutische Vorgehen.
Danke fürs Recherchieren.

Zitat
Zum eigentlichen Thema "Schnellinduktionen - ja oder nein" denke ich, dass oft der mir wichtigste Teil dabei unerwähnt und undiskutiert bleibt, nämlich: warum arbeite ich überhaupt mit Hypnose und Trance?
Ich arbeite mit Hypnose und nutze Trance, weil es mir bzw. dem Hypnotisanden hilft, die Aufmerksamkeit gezielt zu konzentrieren/ fokussieren und um die Einbildungskraft/ Phantasie zu erhöhen.  Ein Klient der sagt, er könne sich xy nicht vorstellen und schon gar nicht fühlen, dem nutzt die hypnotisch eingeleitete Trance um sich besser konzentrieren zu können. Ich persönlich habe das "kritische Bewusstsein" stets nur in dem Sinne betrachtet, als das es mich in irgendeiner Form von dem ablenkt, auf was in mich beim therapeutischen Arbeiten gerne konzentrieren möchte. Und ansonsten habe ich ja durchaus auch schon mal ein Buch oder Artikel über Hirnforschung gelesen.  ;)

Klar gibt es Menschen die eine extrem gute Vorstellungskraft haben oder tief in ihrer Problemtrance schon lange drin sind, sodass es einer formellen Tranceinduktion gar nicht mehr bedarf. In solchen Fällen bin ich voll bei Lutz:
Zitat
Ich verwende meistens überhaupt keine Induktionen mehr
Wozu auch?!

Zitat
(und eine Diskussion darüber, ob nicht vielleicht genau das die hyperschnellste Induktion ist, können wir uns gerne sparen  ;D).
Die Amis nennen das dann Affektinduzierte Trance. :P  :D  ;)

happy we
Sunny

Offline Sunny

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Re: Schnellinduktionen?
« Antwort #11 am: 28. Jun 2008, 08:34 Uhr »
Hallo mipooh,

Nun, wenn dem so ist, habe ich die Arbeitsweise von Hypnose bisher mißverstanden. Oder ich mißverstehe den Begriff Somnambulismus. Ich habe bisher den Begriff Trance für ausreichend gehalten ohne Trancetiefen eine besondere Bedeutung beizumessen.
da gehts mir wie dir!

Da ich generell ohne (s.g. Wirk-) Suggestionen arbeite, brauche ich eine Vertiefung der Trance ausschließlich um das Vorstellungsvermögen des Hypnotisanden zu begünstigen.

happy we
Sunny

Barbara

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Re: Schnellinduktionen?
« Antwort #12 am: 28. Jun 2008, 08:41 Uhr »
Hallo Sunny,

Zitat
Und die Tiefe der Trance wird je nach Bedarf doch eh vom UB des Klienten gewählt. :)
Dann scheinst du selbständigere Klienten als ich zu haben. Meine muss ich meist immer wieder "hoch holen" damit ein zügiges Arbeiten möglich ist.

Glaube ich weniger. :)
Aber vielleicht liegt es daran, wenn ich dich richtig verstehe, dass deine Klienten sich in einer zu tiefen Trance befinden? Oder was meinst du mit "meist immer wieder hoch holen".

Lieben Gruß
Barbara

Offline Sunny

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Re: Schnellinduktionen?
« Antwort #13 am: 28. Jun 2008, 08:48 Uhr »
Aber vielleicht liegt es daran, wenn ich dich richtig verstehe, dass deine Klienten sich in einer zu tiefen Trance befinden? Oder was meinst du mit "meist immer wieder hoch holen".

Hallo Barbara,

davon abgesehen, dass man imho allein des Wohlbefinden wegens nie zu tief in Trance sein kann, verstehst du mich richtig. :)

Wenn ich so drüber nachdenke, würde ich sagen, das eine Trance nur so tief wie nötig und so bewusst wie möglich sein sollte. Ich nähere mich dem Ideal halt von Unten. :D

LG
Sunny

Barbara

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Re: Schnellinduktionen?
« Antwort #14 am: 28. Jun 2008, 08:53 Uhr »
huhu Sunny,

Ich nähere mich dem Ideal halt von Unten. :D

okidoki. :)
Dann werden wir uns in absehbarer Zeit ja bestimmt "treffen".  :D

Lieben Gruß
Barbara

 

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