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Autor Thema: Der Bund der Steuerzahler und die Selbsthypnose  (Gelesen 6974 mal)

Offline Lutz

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Der Bund der Steuerzahler und die Selbsthypnose
« am: 24. Okt 2011, 16:22 Uhr »
Hallo ihr,

wer sich angesichts der Überschrift über die Nebeneinanderstellung von "Bund der Steuerzahler" und "Selbsthypnose" wundert und meint, dass diese beiden Begriffe und das jeweils dahinter Stehende doch nun gar nichts miteinander zu tun hätten, könnte Recht haben; aber der Bund der Steuerzahler will es anders und sieht sich einem Artikel in der Zeitung "Der Westen" zufolge genötigt, seine Meinung zur Selbsthypnose öffentlich zu machen und damit der Welt gegenüber Kunde der eigenen diesbezüglichen - ähm - "Kompetenz" abzulegen. Aber der Reihe nach.

Gerade in den letzten Tagen und Wochen machten Medien verstärkt darauf aufmerksam, dass der Anteil psychisch bedingter Krankheiten, Störungen und damit auch beruflicher Ausfallzeiten in den letzten Jahren dramatisch gestiegen ist. In diesem Zusammenhang wurden auch mitunter die generelle Gesundheitsprävention sowie auch Maßnahmen zur "Entstressung", "BurnOut-Prävention" usw. angesprochen.

Ich weiß nicht, ob und unwieweit diese Tendenz dazu beigetragen oder zumindest den Entschluss gefestigt hat, dass die Volkshochschule Essen dem Artikel zufolge einen(?) Kurs zum Thema "Selbsthypnose" anbietet. Unstrittig und in diesem Forum nicht näher zu begründen ist dabei die Tatsache, dass Selbsthypnose ein gutes und wirksames Instrument zur Gesundheitsprävention sein kann. Sie kann in diesem Zusammenhang auch die Entfaltung der Persönlichkeit fördern und die Anforderungen der Arbeitswelt bewältigen helfen.

Die fettgeschriebenen Passagen finden sich übrigens wörtlich im § 3 des "Weiterbildungsgesetzes NRW" unter "Aufgaben der Weiterbildung" wieder, >Quelle<. Insofern kann man die VHS Essen (und andere) nur beglückwünschen und ermuntern, diesen auftragsgemäßen Weg weiter zu beschreiten.

Der Bund der Steuerzahler ist da jedoch anderer Meinung. Er kritisiert das Angebot der VHS Essen und schließt dabei ausdrücklich die Selbsthypnose ein. Da fehle dem Artikel zufolge der Bildungsauftrag und es werde Geld verschwendet.

Die Zeitung springt (natürlich) gerne auf diesen Zug auf und tituliert ihren Artikel, offensichtlich in Anspielung auf andere kritisierte Angebote, mit "Haarsträubende Kurse bei der VHS Essen".

An dieser Stelle eine Anmerkung für jene, die nicht so tief in der Materie drinstecken:
Das in allen mir bekannten VHS-Programmen allgegenwärtig angebotene "Autogene Training" ist (zumindest in der Grundstufe) nur eine formalisierte Selbsthypnose und von dieser abgeleitet. Wer also das Autogene Training für gut heißt, dabei aber Selbsthypnose kritisiert, könnte ebenso gut einen Vortrag über Edamer für vernünftig halten, gleichzeitig aber einen über Käse als haarsträubende Geldverschwendung einstufen.

Daher habe ich einen Vorschlag für die Verantwortlichen im Hause des Bundes der Steuerahler und der Zeitung: Die Volkshochschule Essen bietet da einen Kurs über Selbsthypnose an. Nach einem Besuch desselben werdet ihr vielleicht ein bisschen rot angesichts dessen, was ihr da verzapft habt. Und da ich den Referenten auch persönlich kenne, bin ich sehr zuversichtlich, dass ihr da einiges hören werdet, das eure offensichtliche Unwissenheit zukünftig etwas heilen wird.  ;)

>Artikel<

Lieben Gruß
Lutz

Offline mipooh

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Re: Der Bund der Steuerzahler und die Selbsthypnose
« Antwort #1 am: 24. Okt 2011, 19:11 Uhr »
Sind die nicht süß?
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Offline Mensch

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Re: Der Bund der Steuerzahler und die Selbsthypnose
« Antwort #2 am: 25. Okt 2011, 06:04 Uhr »
Zufällig bin ich der Dozent für die Selbsthypnosekurse - ja, es gibt derer jedes Semester 2, weil der Andrang so groß ist...  :-)

Wenn ich von den Einnahmen der VHS mein Honorar abziehe, verbleibt ein deutlicher Gewinn... also Steuergelder werden da sicher nicht verschwendet....!

Joachim Höhn

Offline mipooh

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Re: Der Bund der Steuerzahler und die Selbsthypnose
« Antwort #3 am: 25. Okt 2011, 07:34 Uhr »
Das dürfte zu kurz gerechnet sein. Du musst ja noch Gebäudekosten oder Mieten und anteilige Organisationskosten mit aller Mißwirtschaft dazurechnen. Und wenn das alles nicht hilft, dann kann man noch Buchhaltertricks dazurechnen. Irgendwie werden solche Organisationen immer zuschußbedürftig...
(so wie Banken in der angeblichen Eurokrise...)
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Offline Mensch

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Re: Der Bund der Steuerzahler und die Selbsthypnose
« Antwort #4 am: 25. Okt 2011, 09:46 Uhr »
ok - ok...  ich bin überzeugt!

Ich werde ab jetzt der VHS 20 Euro pro Teilnehmer zahlen, der nicht kommt - dann entstehen kein Raumkosten und keine Verwaltungskosten... wobei... auch diese Einnahme müsste ja wieder verwaltet, verbucht und... und... und... werden...

Mist - da hatte ich eine so gute Idee und was erzeugt sie... wieder ein Minus mehr in der Stadtkasse...  menno...

Jo

Offline mipooh

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Re: Der Bund der Steuerzahler und die Selbsthypnose
« Antwort #5 am: 25. Okt 2011, 14:57 Uhr »
Es gibt reichlich Organisationen und Institutionen, die könnten in Geld schwimmen und würden immer noch nach Hilfen aus Steuermitteln fragen. Alles was man so unter dem Begriff "öffentlicher Dienst" und "caritative Einrichtungen" kannte, gehört da schonmal dazu. Volkshochschulen sowieso. Ich krieg die Krise wenn ich deren Preise sehe...
und gehe dann natürlich nicht dahin.
In den letzten Zuckungen des Spätkapitalismus sind diese Verschwender allerdings vergleichsweise harmlos. Die Geldhaie haben Oberwasser und kriegen nun regelmäßig Milliarden per Einlauf... uns erzählt man dass man die armen Griechen rettet und dass die Schuld sind, weil sie noch nicht bis 67 arbeiten müssen und dort die Armen sowieso zu reich sind.

Aber ich bin nun weit vom Thema weg, eigentlich ging es ja um die Meschpoke von Steuerzahlerbund... die neben unseren Politikern eine weitere Spezies allwissender Hohlköpfe sind...
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Offline Märchenhexe

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Re: Der Bund der Steuerzahler und die Selbsthypnose
« Antwort #6 am: 31. Okt 2011, 13:59 Uhr »
Meine angebotenen Kurse zur Selbsthypnose wollte die hiesige VHS wohl nicht, sie hielt es nicht mal für nötig zu antworten. Also bot ich die zum Einführungspreis von € 50,-- für den Gesamtkurs ( 5 Abende à 90 Minuten) pro Nase an, aber das scheint niemanden zu interessieren- geben einige lieber für eine einmalige Sitzung einer Wirkhypnose € 345,-- incl. Anamnese, ohne Anamnese € 280,-- oder ähnlich hohe Beträge aus. Schade. Erstens sollte gerade der "unten arbeitende" Steuerzahler, der am ewigen Blutspendezapfhahn der Steuergierde hängt sich das leisten können, andererseits überflügeln die psychischen Erkrankungen und Störungen bald die Herz/Kreislauf und Bewegungsapparatbedingten Erkrankungen. Was unser Dozent schon vor 6 Jahren voraussagte.
Außerdem halte ich auch eine Wirkhypnose ohne Anamnese für nicht ganz ungefährlich.  :o
Aber wenn die Steuereinnahmen auf Grund psychischer Erkrankungen konstant sinken kommt ja eventuell doch mal irgendwann ein gewisser AHA-Effekt. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Vielleicht an Gift *Sarkasmus-out*

Offline Lutz

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Re: Der Bund der Steuerzahler und die Selbsthypnose
« Antwort #7 am: 03. Nov 2011, 01:42 Uhr »
Hallo Märchenhexe,

Zitat
Meine angebotenen Kurse zur Selbsthypnose wollte die hiesige VHS wohl nicht, sie hielt es nicht mal für nötig zu antworten.

ich würde da den Verantwortlichen innerhalb der VHS zunächst mal gar keinen Vorwurf machen wollen; bevor man über die VHS das "Volk" erreichen kann, wird man wohl mitunter erst die Verantwortlichen erreichen, sprich überzeugen, müssen. Das liegt halt am Thema "Hypnose", mit dem viele immernoch nichts anfangen können (und/oder das Falsche anfangen). :ratlos:

Lieben Gruß
Lutz

 

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