Hypnose Hilfe Forum

F o r u m => Einsteigerthemen => Thema gestartet von: SebastianJu am 18. Aug 2008, 13:12 Uhr

Titel: Hypnoseanfänger mit Fragen...
Beitrag von: SebastianJu am 18. Aug 2008, 13:12 Uhr
Hallo,

ich bin Anfänger mit Fremdhypnose und habe ein paar Fragen bzw Erfahrungen die ich gedeutet haben möchte um mehr Erfolg zu haben. Ist das möglich?

Grüße!
Sebastian
Titel: Re: Hypnoseanfänger mit Fragen...
Beitrag von: Lutz am 18. Aug 2008, 13:30 Uhr
Hallo Sebastian,

na dann leg mal los - versuchen wollen wir's.  :)
Und grüß dich hier!  ;)

Lutz
Titel: Re: Hypnoseanfänger mit Fragen...
Beitrag von: SebastianJu am 18. Aug 2008, 14:05 Uhr
Danke! :)

Also, als Grundlage hatte ich den Tepperwein gelesen. Ich habe jetzt schon etwa 7 Versuche oder so gemacht. Mit meiner Freundin...

Beim ersten Versuch habe ich angefangen mit Entspannung, dann die Schwere in den Gliedern und bei der Fixationsmethode auf meinen Finger immer schwerere Augenlider suggeriert. Das hat auch gut geklappt. Die Augenlider klappten immer öfter zu und die Zeit in der sie offen waren verringerte sich zu der Zeit in der sie zu waren. In späteren Versuchen wenn ich das weitermachte wurden die Augen auch immer schmaler und schmaler bis sie nur noch ganz schmal waren und ich sagte sie fallen jetzt zu.
Das mit den Augen klappt meiner Meinung nach weil die Augenbewegungen wirklich nicht gesteuert aussehen. (Bis auf wenn ich sage sie soll sie zumachen, da dürfte das Tagesbewußtsein mit dabei sein.)

Einmal habe ich vergessen zu erwähnen dass nur meine Stimme zählt und ich wunderte mich dann warum die Augen sich andauernd unter den Augenlidern bewegen. Nach der Hypnose hat sie dann erzählt dass sie ständig Gedanken vom Tag hatte. Das lag wohl daran dass ich vergessen hatte zu erwähnen dass nur meine Stimme relevant sein und alles andere egal. Jetzt sage ich das immer mit dazu und das Problem trat nicht noch einmal auf.

Es klappt auch die Augenlider als fest verschlossen zu suggerieren. Also zu sagen sie könne die Augen nicht öffnen und sie solle es versuchen. Meiner Meinung nach zeigen die Muskelbewegungen dass sie es versucht aber es nicht klappt.

Auch die Methode bei der der Arm nach unten sinkt klappt. Sie kann den Arm nicht mehr heben, auch wenn sie es versucht und die Muskeln sich bewegen. Sie sagt übrigens auch nach der Hypnose dass sie es wirklich versucht hat und es nicht ging.

Einmal hat sie auch erwähnt dass es ihr an der Nase gekrabbelt habe während der Hypnose aber sie sich nicht bewegen konnte um zu krabbeln... :)

Jedenfalls glaube ich dass das soweit schon mal klappt. Die Tests ob die Augen zu bleiben und ob der Arm nicht gehoben werden kann sind nach Tepperwein Tests für eine leichte Hypnose. Nach "Moderne Hypnosetechnik. Hypnotisieren & Selbsthypnose. Hypnose lernen in 48 ..." von Tony Gaschler (Habe bei Google Buchsuche reingeschaut) gilt das aber erst als Suggestionsversuche ohne Hypnose.

Soweit das was zu klappen scheint. Korrigiert mich wenn ich falsch liege.

Jetzt wo ich noch nicht weiter weiß...
Mir scheint das Tagesbewußtsein ist oft genug zu präsent. Ich befrage sie ja immer nach der Hypnose wie es war und sie sagt immer wenn ich was von ihr will dann hört sie das wie aus weiter Ferne. Und ich meine das kommt dann nur beim Tagesbewußtsein an und wird von dem verarbeitet. Beispielsweise die Frage ob es ihr gut gehe.
Ich hatte jetzt auch mal nach dem Buch bei Google versucht zu suggerieren dass sie Einschlafe. Weil das für den Autor wohl der Schritt zur Hypnose war. Das hat offenbar nicht funktioniert. Als Test wollte ich Tepperweins mittlere Hypnose-Test nehmen und versuchte ihr zu suggerieren dass die Zahl 4 oder so jetzt zips heißt. Dann zählte ich die Zahlenfolge auf und sagte ihr sie solle von 1 bis 9 zählen. Und sie zählte von 1 bis 9. Nur ohne zips... :) Mir scheint das Tagesbewußtsein war zumindest so weit weg dass es nicht kapiert hat zips zu simulieren bzw die Zahl damit zu ersetzen und so die normale Zahlenfolge erzählt hat. Weil das ersetzen zu schwer war. Aber es war eben wohl doch nur das Tagesbewußtsein.

Dann hatte ich auch in der selben Sitzung probiert aus dem Googlebuch den Test zu machen ob der Arm starr wäre... Nunja, starr war er schon aber peinlicherweise kopfgesteuert starr... Was ich daran zu erkennen glaube dass er weniger starr war als dass gegen meine Bewegung mit Verzögerung eine Gegenbewegung stattfand... Ich glaube dass die Gegenbewegung deswegen vom Tagesbewußtsein kam weil sie einfach zeitverzögert war. So wie wenn man einen wachen Menschen darum bitten würde. Dann musste ich lachen und auweia... sie fing auch an zu lachen und war hellwach. Ich habe trotzdem noch die Suggestionen zurückgenommen aber soweit zu der angeblichen "Hypnose"... :)

Das ist in Etwa wie es bei mir steht im Moment... Was mache ich denn noch nicht richtig? Ich habe schon mal ziemlich lange Entspannung und Schwere suggeriert in der Hoffnung dass die Entspannung noch tiefer geht. Einmal erzählte sie mir danach dass es für sie war wie ein Wirbel irgendwann. Sie kannte das schon von früher aber noch nie so stark. Während des Aufwachens bewegte der sich nach unten zu den Beinen. Muss ich einfach noch viel länger Entspannung und Schwere suggerieren?

Oder liegt es an der Art meiner Fragen? Eigentlich sollte ja das UB antworten aber wenn das Tagesbewußtsein durch meine Fragen oder "das was ich aus weiter Ferne von ihr will" wieder rangeholt wird wie kann ich das verhindern? Muss ich meine Fragen anders stellen so dass sich nicht das Tagesbewußtsein angesprochen fühlt?

Ich bin schon der Meinung dass manches klappt aber eben noch nicht weit genug. Immerhin gefällt es meiner Freundin sehr gut. Sie sagt das wäre besser als jede Meditation bezüglich Entspannung usw. Vielleicht liegts ja auch an der Suggestion dass es sich angenehm anfühlt aber es kann schon sein dass die Entspannung so tief ist dass es tiefer ist als sie bisher mit bloßer Meditation hinbekommen hat...

Tips? Vorschläge?

Grüße!
Sebastian
Titel: Re: Hypnoseanfänger mit Fragen...
Beitrag von: Lutz am 18. Aug 2008, 15:11 Uhr
Hallo Sebastian,

Zitat
Was mache ich denn noch nicht richtig?

du liest die falschen Bücher.  ;D
Den Tepperwein halte ich für ein gutes Einsteigerbuch, um sich als Neuling erstmal überhaupt grog über Hypnose zu informieren. Wenn man dann aber tatsächlich selbst 'einsteigt' und mit dem Hypnotisieren beginnt, stößt man leicht auf Irritierendes und Falsches (so wie es dir offenbar gerade ergeht).
Gaschler gibt in praktischer Hinsicht ganz gute Tipps, schreibt darum herum aber soviel Unsinn (z.B. zur Schwere), dass du dieses Buch für weitergehende Erklärungen vergessen kannst.

Z.B. "Tagesbewusstsein" - was bitte ist ein Tagesbewusstsein? Sowas gibt es gar nicht. Man hat nur ein Bewusstsein, egal, ob Trance oder nicht Trance.

Zitat
Einmal habe ich vergessen zu erwähnen dass nur meine Stimme zählt und ich wunderte mich dann warum die Augen sich andauernd unter den Augenlidern bewegen. Nach der Hypnose hat sie dann erzählt dass sie ständig Gedanken vom Tag hatte. Das lag wohl daran dass ich vergessen hatte zu erwähnen dass nur meine Stimme relevant sein und alles andere egal. Jetzt sage ich das immer mit dazu und das Problem trat nicht noch einmal auf.

Es kommt bei manchen Leuten vor, dass sich die Augen bei geschlossenen Lidern bewegen - das ist aber kein 'Problem', sondern lediglich ein Zeichen dafür, dass jemand "innere Bilder" sieht und diese gedanklich anguckt, und damit Zeichen einer eingetretenen Trance. Das hat mit einer Fokussierung auf deine Stimme gar nichts zu tun. Wenn du/ihr sowas nicht wünscht, wäre es sinnvoller, z.B. zu suggerieren: "Und deine Bilder und Gedanken können nun vorbeiziehen und ganz gleichgültig werden."

Zitat
Nach "Moderne Hypnosetechnik. Hypnotisieren & Selbsthypnose. Hypnose lernen in 48 ..." von Tony Gaschler (Habe bei Google Buchsuche reingeschaut) gilt das aber erst als Suggestionsversuche ohne Hypnose.

Man kann solche Tests ohne vorherige Tranceeinleitung als 'Suggestibilitätstest' durchführen und dann kann sowas auch ohne Tranceeinleitung funktionieren. Wenn man aber vorher eine Trance einleitet und eine Person dann in Trance solche Phänomene zeigt, sind dies natürlich Anzeichen für eine Trance.

Zitat
Mir scheint das Tagesbewußtsein ist oft genug zu präsent. Ich befrage sie ja immer nach der Hypnose wie es war und sie sagt immer wenn ich was von ihr will dann hört sie das wie aus weiter Ferne. Und ich meine das kommt dann nur beim Tagesbewußtsein an und wird von dem verarbeitet.

Wie gesagt - vergiss den Quatsch mit dem "Tagesbewusstsein" - es gibt es nicht, dass irgendwas 'nur im Tagesbewusstsein' ankäme. Wenn deine Freundin dich "wie aus weiter Ferne" hört, ist dies ein typisches Anzeichen für Trance. Es ist alles o.k.  :)

Zitat
Ich hatte jetzt auch mal nach dem Buch bei Google versucht zu suggerieren dass sie Einschlafe. Weil das für den Autor wohl der Schritt zur Hypnose war. Das hat offenbar nicht funktioniert.

Man kann sowas suggerieren und bei manchen wird das funktionieren. Andererseits hat Trance ja nichts mit schlafen zu tun und daher kann sowas auch kontraproduktiv sein - z.B. dann, wenn jemand hört, er solle nun schlafen, und gleichzeitig merkt, dass er eben nicht schläft. Ich würde so eine Suggestion nicht benutzen.

Zitat
Das hat offenbar nicht funktioniert. Als Test wollte ich Tepperweins mittlere Hypnose-Test nehmen und versuchte ihr zu suggerieren dass die Zahl 4 oder so jetzt zips heißt.

Bei solchen Geschichten musst du sehr genau darauf achten, wie du formulierst. Wenn du suggerierst, dass die 4 nun zips heiße, ist sie ja nicht weg oder durch ein zips ersetzt - die 4 bleibt die 4, sie hat nur einen neuen Namen. Wenn ich suggerieren würde: "Der Baum vor meinem Fenster heißt nun zips, was siehst du da?", dann würde als Antwort vermutlich kommen: einen Baum.
Deine Suggestion müsste richtig so aussehen, dann das zips die 4 ersetzt und nun an Stelle der 4 tritt.
Abgesehen davon: sowas funktioniert nicht bei jedem und vielleicht war die Trance auch noch nicht fortgeschritten genug.

Zur Armkatalepsie kann ich von hier aus wenig sagen, aber wenn deine Freundin nach dem Lachen gleich wieder "klar" war, war die Trance wohl insgesamt nicht sehr ausgeprägt, was aber völlig o.k. sein sollte.

Solche Bücher erwecken leicht den Eindruck, als könne man mit ein bisschen Trance an den Leuten reihenweise rumexperimentieren, und die würden dann treudoof mitmachen - schließen sind sie ja 'in der Trance gefangen'. Die Realität sieht aber anders aus: da wirst du auf Leute stoßen, mit denen auch in tiefer Trance längst nicht alles möglich ist. Und manche sind in tiefer Trance, ohne dass auch nur irgend eines der sogenannten "Trancephänomene" möglich ist. Und vielleicht haben sie dabei sogar noch die Augen geöffnet.  :)

Ich 'fürchte' also, dass du alles richtig machst.  ;D
Nur das mit dem Tagesbewusstsein solltest du noch mal überdenken, denn diese 'falsche Konstruktion' führt dich auf falsche Fährten.  ;)

Lieben Gruß
Lutz
Titel: Re: Hypnoseanfänger mit Fragen...
Beitrag von: SebastianJu am 18. Aug 2008, 20:35 Uhr
Hallo Lutz,

das mit dem Tagesbewußtsein stimmt nicht? Aber wie ist das mit der Kritikfähigkeit? Man schreibt doch dem Normalbewußtsein zu dass es den Menschen beschränkt. Sowohl dass man darüber bestimmte Dinge blockiert die man nicht glauben kann oder das Gedächtnis einschränkt oder sonstwie. Wie erklärt sich die Blockierung ansonsten?

Bei der Armkatalepsie habe ich nicht so lange vorher Entspannung und Schwere suggeriert. Womöglich muss ich das mal sehr lange machen? Oder kannst du mir einen guten Tip geben damit das Ganze noch besser klappt? Also besonders tiefe Trance erreicht wird usw?

Das mit der Formulierung beim zips muss ich mir noch mal überlegen. Es kann sein dass ich zips nur als Alias benutzt habe... Muss ich noch mal probieren...

Außerdem würde ich gern ein paar Suggestionen kennen mit denen man ein wenig experimentieren kann. Ich habe zB mal suggeriert dass sie die nächste Nacht sehr gut und erholsam schlafen würde und früh besonders frisch aufstehen würde. Und sie meinte sie hätte diese Nacht auch besonders gut geschlafen. Aber dann habe ich versucht zu suggerieren dass sie in der Nacht über ein bestimmtes Thema träumen solle und gute Ideen dazu finden soll an die sie sich am nächsten Tag erinnert. Sie konnte sich aber an nichts erinnern. Das hat also wohl nicht funktioniert.

Gibt es da bessere Suggestionen mit denen man erfolgreicher experimentieren kann?

Wir würden natürlich auch gern die erweiterten Möglichkeiten des Bewußtseins kennenlernen. Was kann ich besser machen? Üben, üben, üben ist sicher schon mal das Wichtigste. Womöglich auch länger Entspannung suggerieren. Das mit dem Wirbel war sicher kein schlechtes Zeichen. Übrigens habe ich zu dem Zeitpunkt komischerweise ebenfalls etwas gespürt. Es fühlte sich leicht außerhalb der Normalität an. Und hinterher erzählte sie mir von dem Wirbel.

Aber es klingt ja schon mal gut dass das alles bis jetzt passt. :)

Grüße!
Sebastian
Titel: Re: Hypnoseanfänger mit Fragen...
Beitrag von: mipooh am 18. Aug 2008, 22:39 Uhr
Zitat
Aber wie ist das mit der Kritikfähigkeit? Man schreibt doch dem Normalbewußtsein zu dass es den Menschen beschränkt. Sowohl dass man darüber bestimmte Dinge blockiert die man nicht glauben kann oder das Gedächtnis einschränkt oder sonstwie. Wie erklärt sich die Blockierung ansonsten?
Die Informationen, die Kriterien, die der sogenannten Kritikfähigkeit unterliegen, befinden sich im Speicher und werden abgerufen, wenn sie benötigt zu werden scheinen. Zu anderen Zeiten wirst Du nichtmal wahrnehmen, dass sie existieren. Was da jeweils hochkommt, hängt nicht ausschliesslich von vorhandenen Sachinformationen ab, sondern zusätzlich von der Emotionslage. Für manche Vorgänge brauchst Du viel Konzentration, für andere weniger, manche Information kommt (vorübergehend) gar nicht ins Bewusstsein als gäbe es sie nicht, zB wenn Du etwas tust was Du eigentlich nicht ok findest (oder dies zumindest denkst).
Adrenalin zB kann sowohl beflügeln beim wegrennen, wie lähmen, wenn man wie das sprichwörtliche Kaninchen vor der Schlange sitzt.
Dies hat erheblichen Einfluß auf das was man gern als Normalbewusstsein betrachten würde.

Blockierungen stammen also nicht aus dem "Normalbewusstsein", ausser in Situationen, wo Du völlig konzentriert eine Sache tust. Und selbst da würde in meinem Sprachgebrauch Trance stehen statt Normalbewusstsein.

Es gibt keine klaren Abgrenzungen im realen Leben wie ein Denkmodell dies scheinbar ermöglicht.
Titel: Re: Hypnoseanfänger mit Fragen...
Beitrag von: SebastianJu am 18. Aug 2008, 22:52 Uhr
Aber es muss doch einen Ansatzpunkt geben wenn man darauf hinzielt zB verborgene Informationen zu finden oder auch Dinge in Bewegung zu setzen die sonst blockiert würden. Wenn es alles so relativ wäre bliebe ja nur das Glück. Aber bei der Hypnose geht es doch darum eben das Bewußtsein dazu zu befähigen Dinge außerhalb der normalen Wege zu tun. Nur muss man da auch zielgerichtet vorgehen können denke ich. Die Hypnose an sich zielt ja ohnehin in die Richtung also gibt es da vermutlich die Möglichkeit das Ganze zu optimieren oder?

Grüße!
Sebastian
Titel: Re: Hypnoseanfänger mit Fragen...
Beitrag von: SebastianJu am 19. Aug 2008, 00:02 Uhr
Au man. Gerade habe ich wieder hypnotisiert. Diesmal wollte ich besonders lange entspannen und Schwere suggerieren. Samt Fahrstuhl usw. 20min habe ich das permanent gemacht. Und was ist? Am Ende höre ich ein leises Schnarchen...  :'( Naja, dachte ich mir, das macht ja eigentlich nichts. Tepperwein schreibt schließlich dass man sogar Schlafende bis ein paar Stunden nach dem Einschlafen und vor dem Aufwachen hypnotisieren kann und ich habe ja sogar die ganze Zeit suggeriert. Also habe ich mir nichts groß bei gedacht und zips versucht... Diesmal korrekt. Nur... es kam keine Antwort... Auch auf die Frage ob es ihr gut gehe keine Antwort... Einfach nichts egal was ich tat... Also blieb mir nichts anderes übrig als alles wieder aufzulösen. Und mit ein bißchen Nachhilfe erwachte sie auch wieder nach der entsprechenden Suggestion. Sie erinnerte sich noch daran dass wir Hypnose angefangen hatten aber... naja...

Langsam wird mir das Ganze etwas mystisch... Wie wenn man nur die richtige Formel kennen muss sonst klappt es nicht. Oder die entsprechende magische Befähigung haben. Ist sicher nicht so aber kommt mir langsam so vor. Da würde man am Liebsten per Blitzhypnose was Überraschendes machen und schwupps... *seufz*

Naja, irgendwann krieg ichs schon raus...

Grüße!
Sebastian
Titel: Re: Hypnoseanfänger mit Fragen...
Beitrag von: MindCore am 19. Aug 2008, 00:12 Uhr
Moinsen,
Zitat
Au man. Gerade habe ich wieder hypnotisiert. Diesmal wollte ich besonders lange entspannen und Schwere suggerieren. Samt Fahrstuhl usw. 20min habe ich das permanent gemacht. Und was ist? Am Ende höre ich ein leises Schnarchen...  Cry
Was erwartest du den um diese Zeit?  ;D

Gruß
Eddie
Titel: Re: Hypnoseanfänger mit Fragen...
Beitrag von: Lutz am 19. Aug 2008, 00:22 Uhr
Hallo Sebastian,

Zitat
Aber wie ist das mit der Kritikfähigkeit? Man schreibt doch dem Normalbewußtsein zu dass es den Menschen beschränkt.

nein, manche Leute und Buchautoren tun das, aber denke mal selbst darüber nach: Bewusstsein ist doch definitionsgemäß der Teil in uns, auf den wir einen willentlichen Zugriff haben; wenn wir uns 'bewusst' und damit 'absichtlich' beschränken würden, dann bräuchten wir uns doch einfach absichtlich nicht mehr beschränken. Und - funktioniert das? Natürlich (und 'leider') nicht!

Mein Tipp: freunde dich mal damit an, dass auch in einem gedruckten (und vielleicht teuren) Buch MIST stehen kann!

Zitat
Wie erklärt sich die Blockierung ansonsten?

Unbewusst?  ;)

Zitat
Aber dann habe ich versucht zu suggerieren dass sie in der Nacht über ein bestimmtes Thema träumen solle und gute Ideen dazu finden soll an die sie sich am nächsten Tag erinnert. Sie konnte sich aber an nichts erinnern. Das hat also wohl nicht funktioniert.

a) Vielleicht hat es nicht funktioniert. Dazu sollte man wissen, dass jeder Mensch während eines normalen Nachtschlafs ca. 4-5 Traumphasen durchmacht, an deren Inhalt er sich aber nur dann erinnert, wenn er während der Traumphase aufwacht. Es könnte also tatsächlich sein, dass sie etwas in der Richtung geträumt hatte, sich aber nicht mehr daran erinnern konnte.

b) Man sollte sich bitte, bitte von der Idee trennen, man könne mit Hypnose/Trance zwingend und verordnend in die Psyche eines Menschen eingreifen und dadrin wild rumbefehlen. Ein Mensch wird immer (und Gott sei Dank!) für sich entscheiden, ob er Lust hat, da mitzumachen.

Zitat
Oder kannst du mir einen guten Tip geben damit das Ganze noch besser klappt?
...
Gibt es da bessere Suggestionen mit denen man erfolgreicher experimentieren kann?

Ich glaube, dir würden zu diesem Zeitpunkt weniger isolierte Tipps noch bestimmte Suggestionen helfen - bei dir geht es m.E. darum, ein 'optimiertes Verständnis' zu entwickeln. Wenn du das hast, wirst du Suggestionshilfen nicht mehr benötigen.

An dieser Stelle lese ich deinen neu eingestellten Beitrag, der mich nochmal bekräftigen lässt: bitte erwarte nicht, dass du aus deinen zwei bisher gelesenen Büchern ein zutreffendes Verständnis von Hypnose entwickeln kannst (auch wenn die Bücher genau das behaupten). Tepperwein z.B. schreibt viel, wenn der Tag lang ist.  :)

Zitat
Langsam wird mir das Ganze etwas mystisch... Wie wenn man nur die richtige Formel kennen muss sonst klappt es nicht.

 ;D
Nein - es ist nicht die Formel, es ist das Verständnis dahinter.  ;)
Beide Bücher 'suggerieren' meiner Erinnerung nach, dass man nach dem Lesen derselben alles nötige Rüstzeug innehätte - und das ist Blödsinn. Erstens kommt es anders und zweitens als die Autoren denken - das erlebst du ja gerade. Aber ich bin ziemlich überzeugt, dass du mit deinem Interesse und deinen bisherigen Erfolgen auf einem guten Weg bist!  :)

Lieben Gruß
Lutz
Titel: Re: Hypnoseanfänger mit Fragen...
Beitrag von: Seele am 19. Aug 2008, 13:07 Uhr
Hallo Sebastian

Ich habe mir nachdem ich über Hypnose schon einiges wusste das Buch von Tepperwein von einem Freund ausgeliehen. Mir wurde vorher schon gesagt das ich in dem Buch nicht alles für vollnehmen kann. Ich habe es auch nicht alles für voll genommen.

Ich möchte mal ein paar sachen die meiner meinung nach nicht stimmen aus dem Buch hier rein schreiben. Ich habe selbst nicht all zu viel Ahnung aber hoffe das ich richtig liege. Wenn nicht bitte richtigstellen.

-Wir werden alles ganz strickt befolgen, stimmt nicht denn unser Unterbewusstes wird nicht alles mitmachen was ihm gesagt wird.
-Er schreibt immer nur von schwere suggerieren. Du kannst aber auch sugerrieren das alles leicht wird und man sich fühlt als ob man schwebt,das natürlich so das man weiss das man mmer noch sicher liegt.
-Unser Unterbewusstes versteht auch verneinungen. Tepperwein meint ja das es das nicht versteht. 

Das sind so die sachen die mir grade aus dem Buch einfallen.
Das Buch gibt dir zwar einen schönen Überblick was Hypnose ist und was man damit machen kann, aber mehr eben nicht.

Es muss auch nicht jede Hypnose super tief sein um was zu erreichen auch leichte bis mittlere Trancen reichen aus.
Lass dich einfach nicht so von den Büchern leiten.  Vielleicht hilft dir auch Selbsthypnose den Zustand besser kennen zu lernen. Denn Hypnose und Selbsthypnose ist nichts mystisches sondern eine schöne Entspannung.
Ich hoffe das ich das so richtig geschrieben habe.

Gruss Seele
Titel: Re: Hypnoseanfänger mit Fragen...
Beitrag von: SebastianJu am 19. Aug 2008, 22:20 Uhr
@Eddie

Naja, klar war sie müde... :) Aber solche Tageszeiten wo man müde ist sind laut Tepperwein günstig. Und wenn er sogar Schlafende hypnotisieren konnte wieso klappt das dann nicht bei mir wenn ich sie sogar in den Schlaf begleitet habe? Ich glaube Tepperwein würde da von Rapportverlust reden. Was auch immer das wäre. Vielleicht einfach die fehlende Aufmerksamkeit der VP?

@Lutz

Du meinst also die Blockierungen sind unbewußt? Macht Sinn. Nur was passiert dann während der Hypnose? Das Unbewußte wird doch zugänglich oder?
Ist das Ganze eher so (ich rede womöglich Blödsinn... also Vorsicht...): Das Bewußtsein als Ganzes hat einen kleinen Teil als den wir uns normalerweise wahrnehmen weil er in unserer bewußten Wahrnehmung ist. Das Unterbewußtsein ist unterbewußt weil es für sich selbst arbeiten kann und der Aufmerksamkeit des kleinen Erfahrungsraumes des bewußten Bewußtseins nicht bedarf. Womöglich ist es für das bewußte Bewußtsein schlicht und einfach nur langweilig. Möglicherweise schützt das Unterbewußte das bewußte Bewußtsein auch einfach vor Reizüberflutung.
Während der Hypnose entspannt man sich und wird ruhiger. Ein Effekt könnte sein dass man dadurch den ansonsten unterbewußten Impulsen eher zuhören kann. Oder auch dass man mangels Reizen im bewußten Bewußtsein Platz schafft um Unbewußte Dinge wahrzunehmen.
Vielleicht ändert sich aber auch nur die Struktur des Bewußtseins zu einer flächigeren Wahrnehmung. Weniger die konzentrierte Kleinheit des bewußten Bewußtseins als dann eine flächigere Wahrnehmung. Ähnlich wie man entweder Dinge mit dem Kopf entscheidet aus den Fakten heraus oder aber aus der flächigen Wahrnehmung des Gefühls heraus sich das erhebt was richtig wäre. Aus der Summe der Erfahrungen heraus. Ohne dass man die einzelnen Erfahrungen womöglich benennen könnte. Es sind einfach so viele dass man die Summe dieses "Gefühlsgedankens" nur flächig erleben kann. Weil man es sonst einfach nicht bearbeiten kann.

Und dass wir mit dem bewußten Bewußtsein gleichzeitig nur wenig wahrnehmen können stimmt denke ich.

Wenn man sein Bewußtsein in der Hypnose einfach nur von der Konzentration zu einer flächigen Wahrnehmung ausdehnen würde könnte das auch erklären dass meine Freundin mich wie von Ferne hört weil meine Stimme nicht mehr mit der im Gegensatz dazu messerscharfen Klarheit des bewußten Bewußtseins wahrgenommen wird. Weil dieses sich genau auf etwas ausrichten kann und dieses ganz genau betrachten kann. Wäre die Wahrnehmung flächig dann wäre die Wahrnehmung nicht mehr so fokussiert.

Aber wenn das Unbewußte flächig ist wie passt es dann dass Menschen unter Hypnose von vergangenen Details erzählen? Dann muss man ja wohl auch dort tiefer in die Dinge hineinsteigen können. Und das würde doch auch wieder in Richtung bewußtes Bewußtsein gehen. Fokussiert. Vielleicht an anderer Stelle und man wacht deswegen nicht in das normale bewußte Bewußtsein hin auf?

Nur wenn das so sein sollte... wieso kann man sich dann selbst nicht so tief entspannen dass man das selbe machen kann wie in Hypnose? Soweit ich erfragt habe sind die Sachen die mit Hypnose möglich sind bei Weitem nicht mit Selbsthypnose erreichbar weil bei SH immer noch ein lenkender wacher Teil da sein muss. Was ich mir vorstelle wie wen man dann ansonsten so unbewußt wäre dass man nicht mehr entscheiden könnte was man tun will. Und da der Hypnotiseur einspringt und mit seinem fokussierten Bewußtsein die Ideen einbringen kann.

Und wie paßt eine Armkatalepsie da hinein?

Wie gesagt nur Gedanken... aber vielleicht könnte man diese ja richtigstellen...

Nun meine Freundin soll natürlich entscheiden ob sie mitmachen möchte. So wie ich das sehe will sie es auch wirklich.

Danke für die Aufmunterung... :)

@Seele

Dass was er über die Verneinung sagt klingt schon sinnvoll, ala "Denke jetzt ja nicht an einen großen roten Elefanten." Ich könnte mir schon vorstellen dass auch Verneinungen verstanden werden. Vielleicht ist ein Ausspruch aber insgesamt passender bzw geradliniger wenn die dabei erzeugten Bilder sie selbe Sprache sprechen? Ich weiß nicht. Könnte ich mir aber vorstellen...

Grüße!
Sebastian
Titel: Re: Hypnoseanfänger mit Fragen...
Beitrag von: Lutz am 20. Aug 2008, 01:54 Uhr
Hallo Sebastian,

ich beschränke meine Antwort mal auf die Punkte, bei denen du nach meinem Eindruck (noch) eine nicht ganz zutreffende Vorstellung hast.

Du scheinst das Bewusstsein und das Unbewusste als 'unabhängige' Instanzen zu sehen und das ist eben nicht so. Das Bewusstsein ist nichts ohne das UB, das ihm ständig zuarbeitet und ein Bewusstsein erst ermöglicht.

Zitat
Das Unbewußte wird doch zugänglich oder?

Wie meinst du das - für wen wird es zugänglich? Für den Menschen mit dem UB oder für einen Dritten (Hypnotiseur)?

Zitat
Möglicherweise schützt das Unterbewußte das bewußte Bewußtsein auch einfach vor Reizüberflutung.

Das ist ganz sicher eine der zahlreichen Aufgaben des UBs. Jemand hat mal ausgerechnet, dass wir in jeder Sekunde zig Millionen Reize empfangen, aber naturgemäß bewusst nur eine Handvoll davon bewusst wahrnehmen.

Zitat
Während der Hypnose entspannt man sich und wird ruhiger.

Das kann sein, muss aber nicht! Ebenso sind Trancen möglich, während man aufgewühlt durchs Zimmer rennt oder sonstwas macht. Genausowenig hat Trance was mit Schwere zu tun (Seele hat es schon zutreffend erwähnt). Das ist eben gerade das Problem u.a. dieser beiden Bücher: sie vermitteln einen ganz bestimmten Eindruck davon, was Trance denn angeblich sei, und verkennen, dass Trance viel mehr ist/sein kann. Was Gaschler z.B. über Schwere schreibt, ist absolut lächerlich!

Zitat
Und dass wir mit dem bewußten Bewußtsein gleichzeitig nur wenig wahrnehmen können stimmt denke ich.

Ja, s.o.

Zitat
Aber wenn das Unbewußte flächig ist wie passt es dann dass Menschen unter Hypnose von vergangenen Details erzählen? Dann muss man ja wohl auch dort tiefer in die Dinge hineinsteigen können.

Ich verstehe, ehrlich gesagt, nicht ganz, was du jeweils mit 'flächig' meinst.
Die Detailerinnerungen beruhen jedenfalls darauf, dass wir uns zunächst mal alles(!) merken, was wir jemals wahrgenommen haben - unbewusst natürlich. Und daher ist - wenn die Rahmenbedingungen stimmen - auch prinzipiell alles wieder abrufbar (Verzerrungen der Erinnerungen mal unberücksichtigt gelassen).

Zitat
Ähnlich wie man entweder Dinge mit dem Kopf entscheidet aus den Fakten heraus...

Solltest du damit meinen, dass wir fähig seien, Dinge 'nur bewusst' zu entscheiden - vergiss es! Das UB hängt immer mit drin. Wir haben lediglich das (starke) Gefühl, etwas nur mit dem Kopf zu entscheiden. Wer sich z.B. für die Wahl einer bestimmten politischen Partei entscheidet, wird dafür in der Regel 'gute Argumente' anführen: das Parteiprogramm, deren Haltung zur xy-Politik usw.
Die psychologische Realität dahinter aber ist, dass sich vielleicht das UB für diese Partei entschieden hat, weil der Parteivorsitzende Papa ähnlich sieht. Und alle anderen parteipolitischen Argumente sind nur 'Rationalisierungen', die das Bewusstsein braucht. Aber der wirkliche Grund ist ein anderer. Mag deprimierend klingen, ist aber so.

Zitat
Nur wenn das so sein sollte... wieso kann man sich dann selbst nicht so tief entspannen dass man das selbe machen kann wie in Hypnose?

Kann man! Es ist ein verbreiteter Irrtum, dass man in Selbsthypnose keine tiefen Trancezustände erreichen könne. Es liegt nur in der Natur der Sache, dass man nicht einen tiefen Trancezustand erleben und sich gleichzeitig 'führen' kann. Der 'tiefere Sinn' eines Fremdhypnotiseurs in einem therapeutischen(!) Zusammenhang liegt nicht darin, dass dieser einen tiefer in Trance bringen könnte - der Sinn liegt darin, dass dieser neue Ideen an einen herantragen kann, die man selbst zu entwickeln nicht in der Lage ist, weil man in seinen eigenen Gedanken gefangen ist.

Zitat
Und wie paßt eine Armkatalepsie da hinein?

Eine Armkatalepsie ist, wie andere hypnotische Phänomene auch, eigentlich 'trivial'. Ein gehender Mensch z.B. sorgt unbewusst dafür, dass er relativ 'steif' und damit aufrecht geht. Täte er das nicht, würde er ja in sich zusammenfallen. Wenn man also unbewusst in der Lage ist, den ganzen Körper steif zu halten, warum sollte das mit einem Arm nicht gehen? Über so eine puppige Leistung lacht das UB nur.  :)

Zitat
Dass was er über die Verneinung sagt klingt schon sinnvoll, ala "Denke jetzt ja nicht an einen großen roten Elefanten."

Das ist ein großes Problem innerhalb des Themenkomplexes 'Hypnose'. Vieles klingt plausibel - und ist dennoch Quatsch.

Wir haben auf bewusster(!) Ebene keine 'Repräsentation' für 'nicht ein roter Elefant'. Ob das Unbewusste dafür auch keine Repräsentation hat, steht zunächst mal auf einem anderen Blatt (zur Erinnerung: das Unbewusste ist unbewusst!  ;))
Unabhängig davon: daraus nun zu schließen, dass das Unbewusste keine Verneinung verstehen könne, ist schon 'logisch' völlig unzulässig. Ebenso könnte man fragen: "Wie hört sich Stille an? Weißt du nicht? Siehste, das Unbewusste weiß also nicht, was Stille ist!" Natürlich weiß aber das UB, was Stille ist.

Lieben Gruß
Lutz
Titel: Re: Hypnoseanfänger mit Fragen...
Beitrag von: mipooh am 20. Aug 2008, 06:46 Uhr
Die Idee der "flächigen Wahrnehmung" ruft in mir ein paar Assoziationen hervor, die ich mal mitteilen mag.

Wenn ich mir mein Gesamtbewusstsein als einen See vorstelle, dann entsprechen bewusste Gedanken den Wellen der Oberfläche. Je nach Aktivität kann es da recht unruhig aussehen und ein Blick auf die Gesamtheit des Sees kann deutlich reduziert sein. Der Focus, das was einem Betrachter sichtbar ist, muss an der Oberfläche bleiben.

Beruhigt sich der See, zunächst mal unabhängig von einem warum, wird die Oberfläche scheinbar erst flächiger, es tritt überhaupt erst eine Wahrnehmung einer Fläche ein, sobald eine gewisse Beruhigung der Oberfläche erreicht ist. Hier wird aus der enorm häufigen Differenzierung einzelner Wellen (Gedanken, Ideen) ein ruhigeres Fühlen. Beruhigt sich auch dieses noch weiter wird die Oberfläche so glatt, dass man, zunächst aus bestimmten Blickwinkeln, auch Dinge unterhalb der Oberfläche zunächst verschwommen, mit zunehmender Beruhigung aber immer deutlicher wahrnimmt. Auch die Anzahl der "Gegenstände" erhöht sich zunehmend. Es sei denn, dass man "mit dem Stock der Focussierung" an einem einzelnen Gegenstand herumstochert und dadurch Wellen erzeugt, die letztlich wieder die Oberfläche sich kräuseln lassen und den Blick in die Tiefe verhindern.
Hier würde ich etwa eine bewusste Verarbeitung von Intuitionen (einzelner plötzlich auftauchender Einblicke) ansetzen.
Unterbleibt hingegen ein "Stochern" in der Tiefe, kann allmählich der Blick auf die Gesamtheit der Unterwasserwelt freiwerden. Der Bewusstheit im Sinne einer ungetrübten Wahrnehmung tut dies keinen Abbruch, solange eben keine Einzelheiten fokussiert werden. Hinzu kommen aber auch weitere Faktoren, denn zum einen mag es Unterströmungen geben, die ähnlich den Wellen der Oberfläche den freien Blick behindern (evtl Blockaden), zum anderen beruhigt sich der See "von oben nach unten", d.h. aufgewühlte Partikel die im Idealfall Teil des Grundes sind, haben sich nicht ausreichend gesetzt und der See ist (noch?) nicht als Ganzes sichtbar.

Warum man sich möglicherweise nicht so tief entspannen kann um auch tiefer in den See zu blicken wäre damit auch angedeutet, nämlich dadurch, dass man durch Focussierungen von Einzelheiten Bewegungen an der Oberfläche schafft. Da fehlt mE einfach die richtige Technik, nämlich den Focus ruhig zu halten. Dazu fallen mir Meditationstechniken ein, die in ihrer Art so sinnlos sind, dass sie selbst keine Wellen erzeugen, weil sie kein Interesse erregen. Die in der Hypnose bekannte Fixation würde etwa ebenso wirken. Eine Konzentration auf die Atmung, die ja häufig eingesetzt wird, bewirkt da ähnliches. Wird die lange genug durchgeführt/beibehalten, kommt es schon zu beachtlichen Tiefen.

Was da merkwürdig erscheinen mag ist die Tatsache, dass selbst bei freier Sicht in die Tiefen keine Fokussierung von Einzelheiten erfolgt, also diese auch nicht in Selbsthypnose gedanklich verarbeitet werden können. Sie würden ja zu einer gewissen Beunruhigung der Oberfläche führen. Ist der Part einer denkenden Verarbeitung "abgegeben" an einen Hypnotiseur, kann dieser das tun während der Hypnotisant bequem seine undifferenzierte aber als Gesamtsicht wahrnehmbare Situation beibehält.

Vielleicht kann ein solches Modell ein wenig was klären...


Titel: Re: Hypnoseanfänger mit Fragen...
Beitrag von: SebastianJu am 21. Aug 2008, 23:36 Uhr
@Mipooh

Klingt passend für mein Verständnis.

@Lutz

Du zerlegst mich... ;)

Irgendwie scheint bei dir alles egal zu sein. (Mein Post positiv sehen wenn möglich...) Es geht sowohl so als auch so, es gibt keine Richtung zB in Richtung UB weil es ein UB nicht gibt, Trance kann in Stille und in Aufregung geschehen. Nur... wenn alles so egal ist woran soll ich mich denn halten?

Wenn etwas noch nicht klappt dann muss ich doch wissen wie es besser hinzubekommen ist damit es klappt. Sonst hab ich doch keine Richtung. Ich meine die grundlegende Richtung ist Hypnose üben aber wenn etwas noch nicht klappt dann liegt es entweder an einem selbst oder an der VP (Vorausgesetzt die Umweltbedingungen stimmen). Die VP entscheidet nach deinen Worten mit ihrem Bewußtsein wie weit sie geht, was sie tut und was sie läßt. Soweit die VP. Aber ich denke ein Mensch ist in höchstem Maße manipulierbar. Selbst so dass er es nicht merkt. Um 100 Ecken. Dein Beispiel mit dem Parteioberhaupt kann da auch reinpassen. Schon mal ein ausgefeiltes Verkaufsgespräch beobachtet? Wie Menschen einfach so von Desinteresse zu sogar Begeisterung verdreht werden können? Da werden viele kleine Knöpfe gedrückt. (Warum das offenbar bei alten Leuten besondes gut klappt verstehe ich nicht.) Und Menschen entscheiden sich dann. Mehr oder weniger frei von äußeren Einflüssen. Womit ich nicht sagen will dass ein Hypnotiseur manipulieren soll. Aber sagen will dass es wohl auch sehr auf den Hypnotiseur drauf ankommt. Irgendwen von der Straße zu bitten ein mitgebrachtes Fahrrad zu verkaufen wird sicher um einiges weniger Erfolg haben wie wenn man einen dieser Fernsehverkaufsmitarbeiter damit beauftragt. Sie sind nicht böse manipulativ, sie arbeiten im Rahmen dessen was zwischenmenschlich normal ist. Nur optimiert.

Das Einzige was ich damit sagen will ist dass ich die Ursache dafür, wenn manches noch nicht klappt nicht nur bei meiner VP sehe.

Entweder bei meiner Freundin oder bei mir muss sich was ändern. Und sicherlich ist Übung ein wichtiger Punkt um das zu verändern. Wahrscheinlich ist es auch das Einzige was man da tun kann oder? Weil meine Freundin will hypnotisiert werden. Wenn da irgendwas nicht klappt ist das vermutlich nicht in ihrem bewußten Entscheidungsraum. Und bei mir ist es auch so dass ich es will. Wenn ich es noch nicht optimal mache dann mangels entsprechender Erfahrungswerte. Und die gibt es offenbar nur per Übung.

Tja, wenn alles so oder so geht worauf soll ich mich ausrichten? Also leicht oder schwer ist schon mal nicht falsch nehme ich an. Entspannung ist sicher hilfreich. Nur muss man als Hypnotiseur noch mehr machen können als nur darauf zu warten ob die VP vielleich unter Umständen :) Lust hat in Trance zu gleiten. Wie machen denn das die Schnellhypnosetypen? Sie erschrecken oder machen ungewöhnliche Dinge die die VP aus ihrer normalen Erfahrungswelt hinaushebt. Und dann? Wieso kippen die plötzlich um? Ich meine wer hat nicht schon mal jemanden erschreckt? Sicherlich ist von den Opfern noch keiner einfach so in Hypnose gefallen. Was also ist der Unterschied?

Irgendwo habe ich mal ein paar Worte davon gelesen dass man wartet bis sich die Pupillen weiten und das wäre der Augenblick für... ja für was?

Grüße!
Sebastian
Titel: Re: Hypnoseanfänger mit Fragen...
Beitrag von: Lutz am 22. Aug 2008, 00:52 Uhr
Hallo Sebastian,

hasse mich!  ;D

Zitat
Die VP entscheidet nach deinen Worten mit ihrem Bewußtsein wie weit sie geht, was sie tut und was sie läßt.

Nee, Entscheidungen werden vom UB getroffen, das Bewusstsein hat höchstens ein Mitsprache- bzw. Vetorecht.

Zitat
Weil meine Freundin will hypnotisiert werden. Wenn da irgendwas nicht klappt ist das vermutlich nicht in ihrem bewußten Entscheidungsraum.

Da hast du es selbst geschrieben.

Zitat
Irgendwo habe ich mal ein paar Worte davon gelesen dass man wartet bis sich die Pupillen weiten und das wäre der Augenblick für... ja für was?

Das spielt nur eine Rolle im Zusammenhang mit einer bestimmten Induktion, die auch von Tepperwein beschrieben wird (Fixation pp.). Mit 'Tranceeintritt' hat das nichts zu tun.

Nochmal zurück zu deinen Ursprungsfragen: du machst ja eigentlich alles richtig, bewertest es nur so, als würdest du es falsch machen.

Zitat
Ich befrage sie ja immer nach der Hypnose wie es war und sie sagt immer wenn ich was von ihr will dann hört sie das wie aus weiter Ferne.

Damit ist sie in Trance! Da kommt nichts 'nur im Tagesbewusstsein' an - sie ist in Trance!
Und falls es mit der Katalepsie nicht geklappt hat, dann klappte es eben (bisher) nicht bei ihr. Klappt eben nicht immer und nicht immer bei allen.

Ansonsten ist es 'im Prinzip' so (im Stenogrammstil):

Jeder (psychisch halbwegs Gesunde) kann in Trance gehen.
Die meisten wissen dies nicht bzw. nicht, wie es gehen soll.
Also muss man ihnen einen Grund geben, in Trance gehen zu können.
Dafür gibt es Induktionen - von der Fixation bis zum rückwärts durch den Raum schieben oder sonstwas.
Genauso könntest du dir 1000 weitere Induktionen ausdenken - Zaubersprüche, Voodootänze, rückwärts abgespielte Musiken...
Entscheidend ist, dass sie deiner VP ausreichend Grund geben, in Trance zu gehen.
Gib also deiner Freundin, was sie braucht, denn sie will ja in Trance gehen.  ;)

Vielleicht kann dir das hier auch eine Hilfestellung sein:

http://www.hypnose-service.de/forum/index.php?topic=815.0 (EFEU)

Und dafür, dass in Verbindung mit Hypnose tatsächlich vieles 'so aber auch so' funktionieren kann, entschuldige ich mich gerne - aber ich hab das nicht erfunden.  :)

Lieben Gruß
Lutz
Titel: Re: Hypnoseanfänger mit Fragen...
Beitrag von: mipooh am 22. Aug 2008, 06:51 Uhr
Hallo Sebastian,

Hypnose im manipulativen Stil mag schneller erlernbar sein, mag deutlichere Anzeichen haben, mag manchen im ersten Moment stärker beeindrucken. Und es scheint Menschen zu geben, die das alles ganz toll finden.
Für andere, hier findest Du überwiegend solche Hypnotiseure, ist es viel wichtiger, die Integrität des anderen nicht zu verletzen. Dafür nehmen sie in Kauf, sich wesentlich mehr Gedanken zu machen, auch mal auf Beweise zu verzichten bevor man sie erzwingen würde.
Sich einzufühlen in eine andere Person ist eben schwieriger als sie einfach zu manipulieren.
Du brachtest da Beispiele, an denen Du siehst, dass da doch etwas geht. Und ganz ähnlich wie diese Menschen (Verkäufer) glaubst Du, dass die Entscheidung, die ja auch nach einer Manipulation scheinbar vorhanden ist, eine eigene Entscheidung der VP sei. Es ist "normal" geworden in unserer Welt, andere über´s Ohr zu hauen und dies als Erfolg zu werten.

Wenn Du aber jemandem helfen möchtest, ohne dass der sich später mal wünschen soll, Dir nie begegnet zu sein, dann nimm Dir die Zeit die für Dein eigenes Lernen nötig ist.
Dass es ganz offensichtlich funktioniert siehst Du bereits, nun ist die Frage, was man damit anstellen kann.
Die menschliche Psyche ist halt sehr komplex. Dort sinnvoll einzuwirken erfordert neben Fingerspitzengefühl viel Erfahrung. Und während Du die erwirbst, also lernst, gehst Du durch ganz gewöhnliche Lernprozesse. Wesentlicher Teil eines Lernprozesses ist eine Phase, in der Du bemerken kannst, dass Du etwas nicht weisst, nicht verstehst. Ein eher unangenehmes Gefühl.

Ich habe dies mal durch einen Soziologen deutlich kennengelernt, der uns aus didaktischen Gründen mit diesem Gefühl in den Feierabend schickte. Es war recht witzig, mehrere Kollegen zu erleben, abends beim gemeinsamen Einkaufen, die diesen Mann am liebsten an den nächsten Ast geknüpft hätten. Sie haben ihre eigene Verunsicherung, hervorgerufen lediglich durch ein Bewusstmachen ihrer Unsicherheit, dermaßen stark abgelehnt, dass sie den Mann, der es ihnen nur zeigen wollte (sie sollten alle Lehrer werden, und er war der Meinung, dass sie das Wesen eines Lernprozesses verstehen sollten), regelrecht hassten.

Ich war mir ebenso der Unsicherheit bewusst, nur hatte ich damit kein Problem. Schliesslich hatte man mir gesagt, dass dies so sein würde, und dass dies sich erst auflösen würde, wenn dann ein neues Verständnis entstanden sein würde (also am nächsten Tag). Und so kam es dann auch. Am nächsten Tag waren eigentlich alle zufrieden mit dem was sie gelernt hatten.

Das Verständnis solcher Prozesse ist viel tiefer als hätte man lediglich Inhalte vorgetragen, ob verstanden oder nicht, und damit sich selbst bestätigt, dass man seinen Teil nun getan habe. Wie gesagt, unabhängig vom Lernerfolg von Schülern, lediglich auf die Annahme gestützt, dass man ja die Inhalte jemandem vorgetragen hatte.

Ähnlich geht es doch in der Hypnose. Möchtest Du jemandem wirklich nützlich sein, dann ist es nötig, dass diese Person selbst einen Veränderungsprozess durchmacht. Und zwar einen, der ihr Leben positiv verändert. Das ist natürlich schwierig. Denn dazu ist man auf diese Person genauso angewiesen wie auf die eigene Fähigkeit, zur rechten Zeit Anregungen zu geben. Dass dies eine Kunst ist, die zu erlernen Übung braucht, liegt hoffentlich auf der Hand.

Sei also ruhig etwas geduldig... :) Um so besser werden Deine tatsächlichen Erfolge sein.
Natürlich lernst Du. Immerhin gelingt es Euch, deutliche Zeichen einer Trance zu haben. Für diesen Part braucht es eigentlich keiner weiteren Beweise. Es liegt nun auch ein Stück an Dir selbst, ob es Dir gelingt, Dein weiteres Lernen und die damit verbundene Unsicherheit, jedesmal als unangenehm zu erleben, oder ob Du das Noch-Nicht-Wissen integrieren kannst, indem Du es als natürlich empfindest. Viel "schlimmer" als eine eigene Trance muss das nicht sein... :)

Du lernst ebensoviel über Dich selbst wie über Deine Vp. Das hattest Du nicht erwartet und das macht Dich "unsicher". Dazu gehört auch, zu verstehen, dass manche Dinge eben nicht gehen. Stell Dir vor, es wäre Dir gelungen, Deine Frau/Freundin innerhalb von wenigen Tagen zur Marionette zu machen. Vielleicht würdest Du denken, Du seiest nun ein großartiger Hypnotiseur, aber wie lange würdest Du Deine Frau/Freundin noch haben (wollen)?

Manchmal frage ich mich, ob ich meine Postings überhaupt abschicken soll..., aber ich tue es einfach mal...

Titel: Re: Hypnoseanfänger mit Fragen...
Beitrag von: SebastianJu am 24. Aug 2008, 00:15 Uhr
@Lutz

Keine Sorge wegen meinem Zerlegen-Satz. Ich hab mich in dem Moment einfach nur irgendwie richtungslos gefühlt. Wie wenn man mir das Handwerkszeug genommen hat und gleichzeitig auch die Richtung. Weil alles egal ist usw. Jetzt fühle ich mich aber nicht mehr so. Ich glaube im Moment dass es einfach nur Übung ist.

Gerade eben habe ich wieder einmal hypnotisiert. Meine Freundin hat vorher einen halben Liter Bier getrunken. (macht sie vielleicht 2 mal im Jahr) Jedenfalls hatte sie kräftig dunkle Pupillen.

Habe Fixationsmethode benutzt und mir schien dass es diesmal länger dauerte. Überhaupt musste sie erstmal ruhig werden weil sie ständig Lachanfälle hatte... :) Beim ersten Mal Augen- Auf öffnete sie ihre Augen sogar wieder. Ich habe dann was erzählt von dass es jetzt noch geklappt habe aber schon sehr schwer war. Beim nächsten Mal als sie endlich zu waren blieben sie das auch. Ich glaube sie versucht die wirklich zu öffnen kann es aber nicht beschwören.

Jedenfalls habe ich diesmal Leichtigkeit suggeriert. Immer leichter mit jedem Atemzug usw. Immer tiefer entspannt, tiefer als je zuvor, tiefer als sie es je für möglich gehalten hätte, Seele und Geist entspannen sich usw usf. Ziemlich lange.

Damit sie mir nicht wieder wegschläft habe ich ihr ab und zu mal Fragen gestellt. Aber keine Denkaufgaben. Eher so: Du bist vollkommen entspannt und entspannst dich immer noch mehr. Entspannst du dich? Meistens bewegte sich erstmal nur der Mund und auf Nachfrage hörte ich dann was.

Ich suggerierte einen Luftballon an ihrem rechten Handgelenk festgebunden und der würde immer mehr mit Gas gefüllt. Außerdem würde sich je mehr sie sich entspanne ihr Körper leichter werden.

Das Ganze habe ich ziemlich lange gemacht. Immer weiter suggeriert. Leider hat sich am Arm nichts getan. Ein einziges Mal hat sich der Zeigefinger gekrümmt. Der war vorher gerader. Ob das nun ein Effekt war oder unwillkürlich weiß ich nicht.

Ich habe dann irgendwann alles aufgelöst und ihr normale Schwere gegeben. Nachdem sie aufgewacht ist meinte sie als Erstes: Schwer... Ich dachte erst sie hätte Schwere statt Leichtigkeit empfunden aber sie hat wohl Leichtigkeit empfunden. Aber nur ein bißchen meinte sie. Dass sie sich nach der Auflösung der Leichtigkeit so schwer fühlte meint vielleicht aber doch dass die Leichtigkeit größer war als sie sie wahrnahm.

Jedenfalls fand sie es hauptsächlich schön so tief entspannt zu sein. Das war die Hauptsache für sie. Und sie meinte dass sie mich fast gar nicht mehr gehört habe. Obwohl ich sie natürlich ab und zu gefragt habe damit sie mir nicht wegschläft. Klingt für mich wie wenn sie diesmal noch weiter weg war.
Ist wohl doch einfach nur eine Übungssache.

@Mipooh

Keine Sorge wegen meiner Freundin. Da mache ich keinen Blödsinn. Wäre es mir auch nicht wert.

Mit dem Lernen hast du wohl Recht. Es ist wohl schlicht und einfach auf beiden Seiten ein Lernprozeß. Möglicherweise gibt es ein paar Wunderkinder oder Leute die gleich die suggestibelsten VP am Anfang nehmen aber ich nehme an das hat einen ähnlichen Effekt wie wenn man auf einem Seminar eine sehr suggestible Person zum üben hypnotisiert, dann glaubt alles zu können und dann zu Hause bei einer eigenen VP feststellt dass man doch noch einiges lernen muss. Vermutlich muss man ohnehin durch so einen Lernprozeß gehen. Schade dass bei allen möglichen solchen und ähnlichen Dingen immer so geschrieben wird wie wenn das alles von jetzt auf gleich funktioniert (funktionieren muss).

Und klar will ich ihr helfen. Dass sie sich wunderbar entspannen kann ist schon mal was schönes. Immerhin hat sie mir gesagt dass sie so tief entspannt wäre wie noch nie sonst. Besser als jede Meditation die sie vorher gemacht hätte.
Und was andere mögliche Suggestionen angeht... da gibt es auch einiges was sie noch will. Mir fallen auch noch manche Sachen ein die gut wären. Auf jeden Fall ist da nichts weswegen sie weg wollen könnte. Integrität zu verletzen ist auch überhaupt nicht meins.

Aber mal anders gefragt. Man kann das erzwingen? Wie das?

Grüße!
Sebastian

PS: Wie funktioniert denn das nun mit der Blitzhypnose? Was ist das fehlende Element?
Titel: Re: Hypnoseanfänger mit Fragen...
Beitrag von: mipooh am 24. Aug 2008, 05:04 Uhr
Zitat
Aber mal anders gefragt. Man kann das erzwingen? Wie das?

Dazu habe ich keine direkte persönliche Erfahrung sondern nur Beobachtungen. Auch die Bewertung "erzwingen" ist natürlich meine eigene Interpretation, die ich dem Verhalten bzw den Aussagen der Manipulateure entnehme. Die selbst würden das wohl niemals so sehen.

Es gibt ja diese Verkaufstechniken, die als kleiner Teil der NLP von gierigen Menschen spezialisiert wurden. Es handelt sich dabei um Strategien, die den Eigenwillen des Kunden so weit wie möglich ausser acht lassen und in der Kommunikation keinerlei Idee einer Alternative ausserhalb des vom Verkäufer vorgegebenen Rahmens Raum geben. So nach dem Motto, "wollen Sie erst am Ende des Gesprächs unterschreiben oder lieber gleich jetzt?"

Ich hab mal versucht für eine Versicherung zu arbeiten...

Zu Blitzhypnosen kann ich gar nichts sagen, ich hab sowas nie für erstrebenswert gehalten. Prinzipiell sehe ich da aber die gleiche Problematik, es geht darum, den anderen "so schnell wie möglich seiner Eigenständigkeit zu berauben" (Im Fall Blitzhypnose sehr gut zu beobachten, denn die Klienten sind ja ziemlich bewusstlos...). Meines Erachtens braucht man dazu ein hohes Maß an Borniertheit, ansonsten sollte es genauso funktionieren wie eine ganz normale Hypnose...

Aber wie beim letzten Mal schon gesagt, ich hab immer die Frage, ob ich überhaupt den "Schreiben"-Button anklicke, denn selbstverständlich ist dies einfach nur meine persönliche Sicht der Dinge...
Titel: Re: Hypnoseanfänger mit Fragen...
Beitrag von: Lutz am 24. Aug 2008, 16:42 Uhr
@ Sebastian:

Zitat
Ich hab mich in dem Moment einfach nur irgendwie richtungslos gefühlt.

Kann ich doch verstehen. Du interessierst dich für Hypnose, möchtest sie lernen, liest Bücher, glaubst, sie einigermaßen verstanden zu haben, es klappt such schon ganz gut und dann komm' ich und sag: vergiss mal, was du gelernt hast!  :)

Zitat
Ich glaube im Moment dass es einfach nur Übung ist.

Übung ist immer gut. Du wirst auch nach Jahren noch bei jeder Hypnose immer wieder irgendwas dazulernen. Aber - wie gesagt - ich denke, auch das Verständnis für das, was man tut, ist ganz wichtig, das würde den einen oder anderen Frust abwenden helfen, daher:

Zitat
Jedenfalls habe ich diesmal Leichtigkeit suggeriert.

Wann immer du etwas Bestimmtes wie z.B. 'Leichtigkeit' suggerierst, gehts du damit ein gewisses Risiko ein - dass es eben 'passt' oder eben auch nicht. Bei manchen stellt sich während einer Trance Leichtigkeit ein, bei anderen eine Schwere, bei dritten wieder gar keine Änderung in Bezug auf die Gewichtswahrnehmung. Und es wäre ein Fehler zu denken, man müsse nur etwas 'leicht' suggerieren, dann würde es - dank Hypnose und Trance - auch 'automatisch' leicht werden.
Und das Gleiche gilt auch für andere deiner Suggestionen:

Zitat
Immer tiefer entspannt, tiefer als je zuvor, tiefer als sie es je für möglich gehalten hätte,

Was, wenn sie sich schon seht tief fühlt, vielleicht auch sehr tief 'ist', sie aber schon immer für möglich gehalten hatte, dass sie sich mal so tief drin fühlen könnte? Auch dann würden deine gutgemeinten Suggestionen nicht mehr passen.

Zitat
Außerdem würde sich je mehr sie sich entspanne ihr Körper leichter werden.

s.o.

Zitat
Ich suggerierte einen Luftballon an ihrem rechten Handgelenk festgebunden und der würde immer mehr mit Gas gefüllt.

Falls du nur das suggeriert hättest, wäre es kein Wunder, dass das mit der Levitation nicht geklappt hat. Du müsstest natürlich dazu sagen und bekräftigen, dass der Ballon ihre Hand nach oben zieht, ohne dass sie da mithelfen müsste. Und müsstest das noch entsprechend ausmalen.

Zitat
Ein einziges Mal hat sich der Zeigefinger gekrümmt. Der war vorher gerader. Ob das nun ein Effekt war oder unwillkürlich weiß ich nicht.

Ähm - wenn es unwillkürlich gewesen wäre, wäre es ein Effekt gewesen! (Stichwort: Verständnis  ;))

Lieben Gruß
Lutz
Titel: Re: Hypnoseanfänger mit Fragen...
Beitrag von: SebastianJu am 24. Aug 2008, 23:44 Uhr
@Mipooh

"Den Eigenwillen außer acht lassen" bei den Verkaufstrategien...

Ich finde es auch erschreckend wie lenkbar viele Menschen sind. Wie wenn sie einfach mit ein wenig Druck umgeworfen werden können. Stichwort alte Leute auf der Kaffeefahrt. Die muss man nur belabern und die kaufen jeden Scheiß nur um in der Masse mitzuschwimmen. Diese Menschen kommen mir derart abhängig von den äußeren Gegebenheiten vor dass ich es für erschreckend halte.

Auf der anderen Seite frage ich mich aber ob da nun der Verkäufer oder die Kaufenden das Problem sind. Ich tendiere beim Stichwort Kaffeefahrt dazu zu sagen es sind die Kaufenden. Sie sind zu wenig standhaft. Zu wenig eigen. Fremdbestimmt. Und ich sehe das nicht als den normalen Zustand an. Nur wie soll sich das ändern? Vielleicht sind sie ja glücklich damit derart in der Masse mitzuschwimmen? Wer weiß. Dann müssen sie nichts ändern. Aber wenn sie sich dafür entscheiden sollten dann müssen sie damit rechnen dass sie fremdbestimmt werden.

Und hier kommen die Verkäufer ins Spiel. Man könnte sie philosophisch vielleicht auch als Helfer zur Selbstermächtigung betrachten. Man überlege sich die entsprechenden Käufer die hinterher bemerken dass sie Unsinn gekauft haben. Wozu könnte das führen? Eventuell dazu dass sie standhafter werden? Es wäre wünschenswert.

Es gibt auch Menschen die anderen nichts abschlagen können. Sei es nun dass sie Hilfe nicht abschlagen können oder sonstetwas. Wenn sie damit keine Probleme bekämen würden sie so bleiben. Erst wenn Leute das ausnutzen kann es denjenigen stören. Und erst dann wird er einen Grund sehen sich selbst zu ändern. Wenn er es dann tut umso besser. Wenn er gefangen bleibt in irgendwelchen Gedankenmustern ala "Wenn ich nicht helfe werde ich nicht geliebt" oder ähnlich... sein Pech.

Von daher sehe ich das Ganze nicht einseitig als Böse und Gut. Ich sehe es eher als Selbstregulierend. Eine Kraft löst eine Gegenkraft aus usw usf...

@Lutz

> vergiss mal, was du gelernt hast!

Ja, so ähnlich... :) Ich fühle mich jetzt um ein paar Regeln und somit Handwerkszeug ärmer aber es scheint in der Sache ja voranzugehen. Ist mein Eindruck...

Naja, die Leichtigkeit... ich weiß nicht ob die funktioniert. Habe es heute noch mal gemacht aber ohne den Arm heben zu versuchen. Beim letzten Mal hatte sie auch gesagt das sie sich in der Hypnose gefragt hätte was ich immer mit ihrem Arm will... *lol*

Heute habe ich wieder hypnotisiert. Sie will es. Sie kommt selbst an weil es so schön entspannend ist. Was ich auch gut fand ist... Gestern hatte ich sie ja hypnotisiert und den ganzen letzten Tag war sie nicht müde. Obwohl sie nur 5h geschlafen hatte. Ich hatte nichts entsprechendes suggeriert aber sie war einfach wach. Normal ist sie oft müde und schlapp. Finde ich interessant. Ob eine Hypnose so entspannend sein kann dass es wie ein besserer Schlaf ist? Heute sagte sie auch es wäre wie wenn sie schlafen würde und dann wieder aufwacht.

Heute meinte sie auch sie wollte irgendwann in Hypnose wieder mehr zuhören was ich sage. Nur hinterher wußte sie nicht dass ich von Problemen geredet hatte die sie plagen. Ich hatte nämlich eine Abwandlung der Prozessinstruktion versucht die hier im Forum steht. Ala dass sie vielleicht ein Problem plagt oder eine Sorge und dass ihr Unterbewußtsein genau weiß wie es ihr helfen könne und dass es die Besten Wege kennt usw usf. Ich habe möglichst viel offen gelassen. Nur hinterher meinte sie sie wisse nicht dass ich über so etwas geredet habe... Als ich von den Problemen sprach bemerkte ich nämlich dass sie tief Atem holte. So eine Art Seufzer oder kurzes Anspannen. Deshalb wollte ich vorsichtig anfragen woran sie dabei gedacht hat. Konnte sie mir nur nicht sagen... :)

Wie ist es denn eigentlich mit den Entspannungssuggestionen? Ich suggeriere die sehr viel um sie tiefer in Hypnose zu versetzen. Beim Aufwachen suggeriere ich dass sie wieder hellwach sein wird. Die Entspannung selbst muss ich doch nicht auflösen oder? Es wäre doch paradox wenn sich Verkrampfungen lösen die man dann wieder krampft. Wenn sie wach ist sollte das doch auch korrekt sein. Sie ist ja dann auch nicht müde oder so. Jedenfalls habe ich noch keinen schlechten Effekt festgestellt.

Und kann man eine Entspannung zu weit treiben? Gibt es eine Gefahr für Atmung und Herz oder ist das außen vor?

>Was, wenn sie sich schon seht tief fühlt, vielleicht auch sehr tief 'ist', sie aber schon immer für möglich gehalten hatte, dass sie sich mal so tief drin fühlen könnte? Auch dann würden deine gutgemeinten Suggestionen nicht mehr passen.

Mir scheint sie kann sich trotzdem noch tiefer entspannen. Wie tief kann man sich denn vorstellen entspannt zu sein. Ich denke da gibt es immer noch mehr. Am Effektivsten scheint ! mir auch zu sein die Tiefer-Entspannung-Suggestion mit ihrem Ausatmen zu koppeln. Ob das wirklich so ist weiß ich nicht.

Bei dem Ballon habe ich schon suggeriert dass der nach oben zieht. Dass die Hand leicht ist und nach oben zieht und dass der Arm noch 10 mal leichter wäre als ihr Körper weil da noch der Ballon dran zieht.

Dass sie scheinbar heute teilweise nichts mitbekam finde ich schon interessant. Vielleicht fehlt nur die Erinnerung. Aber das wäre ja auch schon ein Hinweis für mittlere Trance. Ich bin ja gespannt wie weit es Effekt hat. Ich denke mir einen Effekt hat es in jedem Fall. Die Frage ist nur wie merklich dieser wäre... Ob er wiederholt werden müsste oder gleich Effekt zeigt usw usf. Ohne Effekt bleibt ja eigentlich nicht mal ein normales Wort. Von daher...
Ich fand daran auch gut dass das Problem selbst gewählt werden kann und die Lösung bestmöglich auch vom Bewußtsein gewählt werden kann. Also einfach ein Anstubsen in einer Sache die sie selbst wählt.

Grüße!
Sebastian
Titel: Re: Hypnoseanfänger mit Fragen...
Beitrag von: Susanne am 25. Aug 2008, 09:49 Uhr
Hallo Sebastian

Zur Armleviation:

Da du das immer wieder probierst und damit du dir keinen Frust draus ziehst,  ein kleiner Tipp meinerseits:

Lass sie - ohne vorher formal Trance einzuleiten doch mal mit geschlossenenn Augen beide Arme locker vor sich halten, so auf Brusthöhe, während sie bequem sitzt.

Sie soll sich auf ihre Hände und Unterarme und Ellenbogen konzentrieren. Beide Arme spüren.
Dann erzähl ihr sinngemäß, dass sie vielleicht spüren kann - jetzt oder demnächst, dass ein Arm, eine Hand schwerer ist als der andere. Dass das auch ganz normal ist, denn es ist immer ein Arm schwerer als der andere (hat was mit der Händigkeit und Trainiertheit der Arme zu tun).
Unterstütze sich verbal, sich ganz und gar auf ihre Arme und Hände zu konzentrieren. Zu spüren dass der eine Arm schwerer als der andere und der andere leichter als der eine ist (welche seite lass offen)

Du wirst merken, dass nach einiger Zeit minimale oder auch deutlichere Bewegugen zu beobachten sind. Und diese unterstützt du wieder permissiv.

Dann kannst du auf die schwerere Seite suggerieren, dass diese Schwere sich anfühlen kann wie wenn man ein dickes schweres Buch (oder was anderes was passt) auf dem Arm, Handrücken legt.
Während du die Suggestion mit dem Ballon am Handgelenk auf die leichtere Seite gibst.

Es ist unterschiedlich wie schnell oder wie deutlich sich eine Bewegung des einen Armes nach unten und des anderen nach oben ergeben. Bleib geduldig.

Wenn du siehst dass sich was tut, dann kannst du (mußt aber nicht) die schwere und die leichte Seite direkter ansprechen und so den einen Arm sinken lassen während der andere nach oben schwebt.

Manchmal sinkt auch nur der schwerere Arm - auch das ist ok.
Manchmal geht auch nur der leichtere Arm nach oben - auch das ist ok.

Und wenn du magst, kannst du Sie mit dem Sinken des Armes in eine Vertiefung gehen lassen. Oder mit dem Schweben des anderen Armes ...

Es ist schlichtweg einfacher Schwere oder Leichtigkeit in dieser Ausgangsposition zu spüren und dadurch auch für sie (und für dich) ein Erfolgserlebnis zu gestalten.

Ich verwende diese Übung gerne als Eingangserfahrung zu unwillkürlichem Reagieren in Trance. Zur Vorbereitung für ideomotorische Arbeit oder auch um jemanden einfach in Trance zu führen.

Viel Spaß
Titel: Re: Hypnoseanfänger mit Fragen...
Beitrag von: Lutz am 25. Aug 2008, 20:51 Uhr
@ Sebastian:

Zitat
Ob eine Hypnose so entspannend sein kann dass es wie ein besserer Schlaf ist?

Während einer (Entspannungs-) Trance und eines Schlafs geschehen unterschiedliche Dinge. Aber auch eine Trance ist körperlich 'gesund' und kann vorübergehend fit machen.

Zitat
Heute meinte sie auch sie wollte irgendwann in Hypnose wieder mehr zuhören was ich sage.

Das muss sie nicht. Unbewusst wird sie ohnehin hören, was du sagst, und nur darum geht es.

Zitat
Wie ist es denn eigentlich mit den Entspannungssuggestionen?

Wie du vermutest: die brauchst du nicht zurücknehmen, so lange du nur 'allgemeine' Entspannungssuggestionen gegeben hattest. Etwas anderes wäre es, wenn du z.B. suggeriert hättest: "Du bist nun so entspannt, dass du deine Beine nicht mehr spürst!" o.ä. Sowas sollte man zurücknehmen.

Zitat
Und kann man eine Entspannung zu weit treiben? Gibt es eine Gefahr für Atmung und Herz oder ist das außen vor?

Wenn du nur allgemein 'Entspannung' ansprichst, wird es wohl beim gesunden Menschen keine Probleme geben. Wenn du aber gezielte Körperfunktionen ansprichst, kann es durchaus unangenehme Folgen geben. Ich weiß z.B. von einigen Fällen im Zusammenhang mit der "Herzübung" des Autogenen Trainings, dass manche Leute Probleme bekamen, weil sie ihr Herz langsamer schlagen lassen wollten.

Zitat
Mir scheint sie kann sich trotzdem noch tiefer entspannen. Wie tief kann man sich denn vorstellen entspannt zu sein. Ich denke da gibt es immer noch mehr.

Ganz wichtiger Grundsatz bei der Fremdhypnose: es geht im Ergebnis nie darum, was der Hypnotiseur denkt, sondern immer darum, was der Hypnotisierte denkt!  ;)
Deshalb schrieb ich auch: "...sie aber schon immer für möglich gehalten hatte..."

Zitat
Dass die Hand leicht ist und nach oben zieht und dass der Arm noch 10 mal leichter wäre als ihr Körper weil da noch der Ballon dran zieht.

Im Englischen heißt es: "Watch your step!" - frei übersetzt: pass auf, wo du hintrittst!
Analog dazu kann ich nur sagen: Watch your suggestion!  :)
Was hast du denn da genau suggeriert? Wenn der Arm 10x leichter als der Körper sein soll, heißt das ja, der Körper sei 10x schwerer als der Arm. Bei einem Menschen, der 60 kg wiegt, hättest du also suggeriert, der Arm sei "6 kg leicht". Das ist nicht leicht! Es geht wie gesagt nicht darum, was du gemeint hast (das ist mir ja schon klar), es geht darum, wie es vielleicht bei ihr angekommen ist (s.o.).  ;)

Zitat
Dass sie scheinbar heute teilweise nichts mitbekam finde ich schon interessant. Vielleicht fehlt nur die Erinnerung.

Sie hat bewusst manches nicht mitbekommen/erinnert. Unbewusst hat sie alles mitbekommen!  ;)

Zitat
Ich fand daran auch gut dass das Problem selbst gewählt werden kann und die Lösung bestmöglich auch vom Bewußtsein gewählt werden kann.

Vom Unbewussten!  :)
Ich glaub, so richtig hast du das mit dem Unbewussten noch gar nicht verstanden... das ist natürlich kein Vorwurf von mir, aber üben allein wird wenig bringen, wenn das Verständnis nicht passt.  ;)

Lieben Gruß
Lutz
Titel: Re: Hypnoseanfänger mit Fragen...
Beitrag von: SebastianJu am 28. Aug 2008, 10:32 Uhr
@Susanne

Danke für den Tip. Die Armlevitation hatte ich bisher immer vom liegenden Arm aus probiert. Wenn man den Arm so wie so oben hält, und somit bereits einen Druck nach oben ausübt, dann könnte das Levitieren wirklich sehr viel einfacher sein. Das werde ich mal probieren.
Mit gehobenem Arm in Hypnose sinken lassen habe ich auch schon probiert. Also dass die VP mit sinkendem Arm immer mehr in Hypnose sinkt...

@Lutz

>Was hast du denn da genau suggeriert? Wenn der Arm 10x leichter als der Körper sein soll, heißt das ja, der Körper sei 10x schwerer als der Arm. Bei einem Menschen, der 60 kg wiegt, hättest du also suggeriert, der Arm sei "6 kg leicht". Das ist nicht leicht! Es geht wie gesagt nicht darum, was du gemeint hast (das ist mir ja schon klar), es geht darum, wie es vielleicht bei ihr angekommen ist (s.o.).  Wink

Nene, ganz so leicht ist die Erklärung nicht. :) Ich hatte suggeriert dass ihr Körper wunderbar leicht wäre. So leicht wie eine Wolke... (Ausschmückung). Und ihr Arm wäre noch 10x leichter als der Körper weil da noch zusätzlich der Luftballon dran zieht.

>Vom Unbewussten!  Smiley
Ich glaub, so richtig hast du das mit dem Unbewussten noch gar nicht verstanden... das ist natürlich kein Vorwurf von mir, aber üben allein wird wenig bringen, wenn das Verständnis nicht passt.  Wink

Naja. Eigentlich glaube ich dich schon verstanden zu haben. Nur versuche ich bei dir möglichst alles zu vermeiden was nach Trennung von Bewußtsein bzw Unterbewußtsein klingt. Einfach weil du oft genug meintest es gebe nur ein Bewußtsein und ein Unterbewußtsein gibt es nicht weil es eins ist. Mir ist natürlich klar dass es da unbewußte und bewußte Dinge gibt und mit der Suggestion das Unterbewußtsein angesprochen wurde. Ich denke mal dir geht es darum das Unterbewußtsein nicht als eigenes Bewußtsein zu sehen sondern eben alles zusammen als ein Bewußtsein wovon halt ein Teil meistens unbewußt bleibt. Verstehe ich zumindestens so...

Grüße!
Sebastian
Titel: Re: Hypnoseanfänger mit Fragen...
Beitrag von: Lutz am 28. Aug 2008, 12:31 Uhr
Hallo Sebastian,

Zitat
Nene, ganz so leicht ist die Erklärung nicht.  :)

ich versuche doch nur, gemeinsam mit dir nach möglichen Gründen zu forschen, warum es bisher vielleicht noch nicht so ganz geklappt hat.  ;)

Zitat
(...) Verstehe ich zumindestens so...

Ich denke, das siehst du genau richtig.  :)
Es geht jetzt nur noch um die 'Zuordnungen': Wenn deine Freundin dich 'von ganz weit weg' hört oder auch (bewusst) gar nicht mehr hört oder sich bewusst daran nicht erinnert, dann macht das gar nichts und ist im Gegenteil ein deutliches Indiz für Trance; gleiches gilt dafür, wenn sie tief Atem holt und seufzt und sich nicht bewusst erinnern kann.

Und so eine Levitation ist eben ein Vorgang, der sich 'unbewusst' abspielt. Das bedeutet nicht nur, dass die Muskeln unbewusst gesteuert werden, sondern das kann auch bedeuten, dass ihr der Vorgang als solcher gar nicht bewusst wird. Manche Leute sind regelrecht erstaunt und fast schon irgendwie 'erschreckt', wenn man sie daraufhin hinweist, dass dort ihre Hand in der Luft steht.

Andersherum ausgedrückt: wenn du ihr ausschließlich gezielte Suggestionen im Hinblick auf Leichtigkeit, Ballon usw. gibst, dann kann das funktionieren; andererseits fokussierst du ihre Aufmerksamkeit genau darauf, was dann zu dem führen kann:

Zitat
Beim letzten Mal hatte sie auch gesagt das sie sich in der Hypnose gefragt hätte was ich immer mit ihrem Arm will... *lol*

Es kann aber auch ganz anders funktionieren:

"Ich werde dir nun eine Geschichte erzählen und während dieser Geschichte hat dein Unbewusstes die Möglichkeit, dir einmal zu zeigen, welche Fähigkeiten in ihm stecken. So kann sich während dieser Geschichte von dir völlig unbemerkt deine Hand zu heben beginnen, bis sie irgendwann in der Luft steht und dir damit demonstriert, was alles in dir steckt."

Und dann erzählst du ihr davon, wie sie einen Kuchen backt und sich der Teig unmerklich immer mehr hebt (ausschmücken!). Oder du erzählst von einem Drachen, der vom Wind immer mehr in die Luft gehoben wird - oder von einem Lagerfeuer, das Funken und Schwebeteilchen immer mehr nach oben hebt usw.

Ihre bewusste Aufmerksamkeit wäre dann auf die Geschichte gerichtet, während das Unbewusste seinen Teil ungestört erledigen kann.

Das meinte ich mit dem Verständnis. "Unbewusst" meint, dass etwas wirklich unbewusst geschehen kann, ohne dass man das Bewusstsein ständig auf das erwünschte unbewusste Handeln hinweisen müsste.

Aber probiere gerne mal das von Susanne Geschilderte aus - das wird zu irgend einem Ergebnis führen.  :)

Lieben Gruß
Lutz