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Autor Thema: Besonderheiten der Heilschlaf-Hypnose  (Gelesen 9699 mal)

Offline mipooh

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Besonderheiten der Heilschlaf-Hypnose
« am: 31. Okt 2009, 00:48 Uhr »
Dieser Thread entwickelte sich aus einer Diskussion unter "Der 'gute Ton' - Audiofiles - "3 Schritte von und mit Sunny" und wurde von mir abgeteilt. Vorher wurde die Verbreitung des Heilschlafs erwähnt. - Lutz

Hab ich was verpasst? Wurde mal so am Rande erwähnt, als wenn es sowas auch gäbe. Von einer Verbreitung habe ich bisher nichts bemerkt... wäre mir doch sicher aufgefallen...
« Letzte Änderung: 01. Nov 2009, 03:04 Uhr von Lutz »
Gewohnheiten brauchen Gewöhnung...

Offline Lutz

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Besonderheiten der Heilschlaf-Hypnose
« Antwort #1 am: 31. Okt 2009, 01:42 Uhr »


 ;)

Offline mipooh

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Besonderheiten der Heilschlaf-Hypnose
« Antwort #2 am: 31. Okt 2009, 09:14 Uhr »
Das hab ich doch tatsächlich nie beachtet...
Entspricht in seinen Inhalten weitestgehend dem was ich über Hypnose denke und wie ich sie auch für mich vorzugsweise anwende. Inwieweit die Abgrenzung zur Leerhypnose nun tatsächlich eine Besonderheit darstellt oder ob die dort angesprochene Vorgehensweise nicht grundsätzlich ist, hier jedoch zu Abgrenzungszwecken perspektivisch dargestellt wird, ist mir noch etwas unklar.
Zunächst einmal sehe ich diesen angeblichen Unterschied nicht. Denn die genannten Punkte empfinde ich als selbstverständliche Voraussetzung.
Gewohnheiten brauchen Gewöhnung...

Offline Lutz

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Re: Besonderheiten der Heilschlaf-Hypnose
« Antwort #3 am: 01. Nov 2009, 03:06 Uhr »
Hallo mipooh,

Zitat
Inwieweit die Abgrenzung zur Leerhypnose nun tatsächlich eine Besonderheit darstellt oder ob die dort angesprochene Vorgehensweise nicht grundsätzlich ist, hier jedoch zu Abgrenzungszwecken perspektivisch dargestellt wird, ist mir noch etwas unklar.
Zunächst einmal sehe ich diesen angeblichen Unterschied nicht.

nach wohl weitgehend übereinstimmendem "konventionellem Verständnis" quer durch die Literatur meint eine Leerhypnose ja, dass diese allein dazu dient, für den Moment eine "Wohlfühltrance" zu erzeugen. Man kann sich entspannen, regenerieren, sich im Anschluss daran vielleicht auch gestärkt und fit fühlen, aber irgendwelche zielgerichteten, langfristigen Veränderungen für die Zukunft werden damit ausdrücklich nicht angestrebt - sonst wäre es definitionsgemäß keine "Leerhypnose" mehr.

Dass speziell du nun so eine "Leerhypnose" (in Anführungszeichen) sehr wohl nutzt und dabei tatsächlich Veränderungen im Auge hast, weist tatsächlich eine Parallele zur Heilschlaf-Hypnose auf. So ein Vorgehen wird aber für die Mehrheit eher "unüblich" sein - obwohl es unserer Auffassung nach prinzipiell eben sehr sinnvoll sein kann.

Dabei ist eine Heilschlaf-Hypnose mehr als eine (im üblichen Sinne) Leerhypnose, denn das gesamte Vorgehen von Anfang bis Ende der Trance wird durch "begleitende Suggestionen" ausdrücklich in den Dienst einer eigenen Lösungsfindung für die Zukunft gestellt - inkl. einer integrierten Phase des Schweigens. Nur was dort "im Detail" passiert, wird eben ausdrücklich völlig offen gelassen. Und es wird dort auch nicht allein auf das Ziel fokussiert, hier liegt auch ein Unterschied zu einer "zweckgerichteten konventionellen Selbsthypnose" (oder auch ggf. konventionellen Fremdhypnose).

Ich habe gerade vor kurzem eine Heilschlaf-Hypnose unter begleitender EEG-Messung durchgeführt. Bei einer "normalen" (leerhypnotischen) Trance wären Verschiebungen der Gehirnaktivität in Richtung "Entspannung pp." zu erwarten gewesen, das war hier aber nicht der Fall. Das Gehirn arbeitete praktisch unverändert weiter (jedenfalls was das Aufkommen der Gehirnwellen anging), sogar in der Phase des Schweigens. Während die Klientin interessanter Weise durchaus eine Trance empfand und auch meinte, stellenweise "weg" gewesen zu sein.

Lieben Gruß
Lutz

Offline mipooh

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Re: Besonderheiten der Heilschlaf-Hypnose
« Antwort #4 am: 01. Nov 2009, 07:47 Uhr »
Hi Lutz,

danke für die weiterreichenden Gedanken. Vielleicht ist mir zu sehr bewusst, dass Lernen immer stattfindet und es von daher nichts zu erlebendes gibt, was einfach nur mal eben konsumiert werden kann und anschliessend keinen Wert mehr hätte.
Deswegen kann es sein, dass mein Verständnis des Begriffs Leerhypnose sich unterscheidet von einem allgemeinen Verständnis des Begriffs. Ob es nun richtig ist, einen solchen Begriff zu ersetzen oder ob eine Aufklärung darüber stattfinden sollte, was denn sonst noch alles passiert ohne dass man es sich bewusst gemacht hätte... ok, das sind die zwei grundsätzlichen Möglichkeiten, die ja immer wieder angewendet werden.

Jedenfalls finde ich es richtig und wichtig, das Potential dieses Vorgangs (unabhängig vom Begriff) bewusst zu machen und die Nutzungsmöglichkeit dadurch zu erweitern, ja vielleicht sogar erst zu ermöglichen. Ich selbst tue das schon immer so... wüsste gar nicht wozu ich mich entspannen sollte, wenn das keine Wirkung darüberhinaus hätte... und das war auch nie der Fall. Meiner tiefsten Entspannung "trauere" ich seit Jahrzehnten nach und suche sie zu verwirklichen... (weisst Du ja).

Meditative Hypnose wäre mir ja als Begriff lieber gewesen, aber wahrscheinlich ist das völlig egal, solange nur keine falschen Vorstellungen durch den Begriff entstehen. (Wie man ja an den Religionen sehen kann, ist dieser beständige Wechsel der Begriffe als Reformation oft notwendig um die durch verkommene Traditionen entstandenen Ungereimtheiten loszuwerden. Leider immer nur vorübergehend.)

Warum Heilschlaf ist mir noch etwas unklar. Denn wo ist da Schlaf? Berührt dieser Begriffsanteil nicht gerade einen Punkt, der auf Hypnose bzw Trance nicht zutrifft? Und verführt dann dieser Teil nicht auch dazu, eine falsche Vorstellung wiederzubeleben?

Ist es der Versuch, im Begriffsanteil Heil den egozentrischen Umgang von Staat und Berufsgruppen mit dem Heilsein des Menschen dieses wieder aus dieser Abhängigkeit und dem Bezug zu Unheil (Krankheit) zu befreien, dabei aber wohl auf das Grundbedürfnis des Heilseins aufzubauen?

Vielleicht ist der Begriff ja auch ein wenig als Markenzeichen zu verstehen (mehr als eine Bezeichnung) und profitiert dann von einer Mystifizierung des Tempelschlafs.

Das was da passiert, was Du anstrebst, ist für mich völlig fraglos. Den Menschen in Kontakt zu bringen mit dem in ihm was ihn ausmacht und diesen Kontakt von vornherein so zu gestalten, dass eine angstfreie Begegnung entsteht und gefördert wird, dass seine eigene Kreativität ganzheitlich genutzt wird, also durchaus auch dazu dient, unliebsame Gewohnheiten (Krankheiten bzw deren Ursachen) loszuwerden (ganz nebenbei, weil das eben von Natur aus so ist), das ist sicher das wertvollste was man für einen Menschen tun kann.

Mit dem Begriff bin ich nicht so ganz glücklich... aber ich gebe zu, dass ich mich schon mit schlechteren Begriffen arrangieren konnte und dass selbst eindeutigere Begriffe (wie für mich bisher der Begriff der Leerhypnose, die in "leer" nichts anderes beinhaltete als das Nichtvorhandensein von konkreten ausgedachten Zielsuggestionen und ganz selbstverständlich natürliche Ziele immer beinhaltete, wie eben diejenigen, die mit den Grundbedürfnissen angestrebt werden) häufig interpretiert und verfälscht werden.

Ich schrieb ja neulich kurz über Hypnose und Selbstverwirklichung. Nichts anderes ist die treibende Kraft in dem was Du/Ihr nun in der Heilschlaf-Hypnose ansprecht. Ein Mensch möchte eben rundum heilsein und dem näherzukommen ist dadurch möglich. Falls Interesse besteht... für sowas wäre ich sogar bereit, meine bisherige Ablehnung zu hypnotisieren aufzugeben. Zumindest denke ich, dass ich im Gedankenaustausch einiges beitragen kann. Die Abwendung von kuriosen selbstausgedachten (und deswegen oft tatsächlich fremdbestimmten) Zielvorstellungen zugunsten einer längst innewohnenden Kreativität, die weit bessere Ziele ermöglicht als die bestausgedachte Zielvorstellung, dies harmonisch im völligen Einklang der Persönlichkeit, gefällt mir jedenfalls ziemlich gut. (Wie Du Dir vielleicht vorstellen kannst.)

PS Gut dass Du dieses Gespräch abgetrennt hast.


Gewohnheiten brauchen Gewöhnung...

Offline Lutz

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Re: Besonderheiten der Heilschlaf-Hypnose
« Antwort #5 am: 02. Nov 2009, 02:35 Uhr »
Hallo mipooh,

Zitat
Warum Heilschlaf ist mir noch etwas unklar. Denn wo ist da Schlaf? Berührt dieser Begriffsanteil nicht gerade einen Punkt, der auf Hypnose bzw Trance nicht zutrifft? Und verführt dann dieser Teil nicht auch dazu, eine falsche Vorstellung wiederzubeleben?

ich kann deine Vorbehalte zum Begriff "Heilschlaf-Hypnose" durchaus nachvollziehen. Und schon im > "Vorstellungsthread" zur Heilschlaf-Hypnose < hatte ich damals was zur Entstehung geschrieben und auch, dass ich selbst den Begriff "eigentlich" nicht soo toll finde. Der Hauptgrund dafür, dass wir ihn dennoch gewählt bzw. nach einer "Arbeitstitelphase" beibehalten haben, ist schlichtweg der, dass er bei potenziellen Klienten (Hypnoselaien) gut ankommt und also offenbar positiv konnotiert wird.

Dabei scheint - nach meinem Eindruck - das vorangestellte "Heilschlaf" dem nachfolgenden "Hypnose" etwas an Bedenklichkeit (Fremdbestimmtheit?) zu nehmen und das soll es ja hier durchaus auch. Und manche verwenden Hypnose und Heilschlaf sogar synonym.

Eine irreführende Überbetonung des Begriffs "Schlaf" sehe ich dabei übrigens nicht, denn ein Pferd, das man als "Schwarz-Schimmel" bezeichnete, wäre für mich der Vermutung nach immernoch hauptsächlich weiß - vielleicht mit schwarzen Anteilen.  :)

Abgesehen davon soll die Bezeichnung ja nur eine Überschrift, eine Art Label sein, das die grobe Richtung andeutet. Was genau sich dahinter verbirgt, wird insbesondere auch in einem Vorgespräch, das hier ganz besondere Bedeutung hat, zu erläutern sein.

Zitat
Vielleicht ist der Begriff ja auch ein wenig als Markenzeichen zu verstehen

Genau in diesem Sinne. Wir wollten einen plakativen Überbegriff finden, der thematisch halbwegs passt und noch nicht anderweitig vereinnahmt ist. "Tempelschlaf" z.B. wäre ebenso denkbar gewesen, wurde aber schon von der violetten "Eso-Spiri-Szene" adaptiert, gegen die ich mich hier gar nicht aussprechen möchte, in deren Nähe wir das aber nun nicht wirklich rücken wollten. "Heilschlaf-Hypnose" aber war und ist (nach meiner Kenntnis) abgesehen von unseren Aktivitäten nicht anderweitig besetzt, auch daher haben wir uns dafür entschieden.

Unser Gedanke ist: wer jemanden aufsucht, der auch Heilschlaf-Hypnose anbietet oder sich auch als Heilschlaf-Hypnotiseur/In bezeichnet, gerät an jemanden, der von seiner Geisteshaltung her die Ressourcen des Klienten in den Mittelpunkt stellt und sich nicht als "besserwissender direktiver Hypnotiseur" präsentiert.
Ich z.B. suche seit Jahren nur noch Hypnose-Zahnärzte auf - nicht, weil die mich hypnotisieren sollen (das mach ich notwendigenfalls selbst), aber weil die eine ganz andere Einstellung zum Patienten an den Tag legen. Für mich persönlich ist "Hypnose" bei einem Zahnarzt ein Gütesiegel.  :)

Um einer Verwässerung dieses Begriffs entgegenzuwirken, hatte ich auch mal versucht, diesen beim Deutschen Marken- und Patentamt anzumelden - war nicht durchsetzbar ("Joa mei, des is doch das Gleiche!"). Danach hab ich - eine Stufe drunter - "Titelschutz" für diesen Begriff erwirkt, um Kontrolle darüber zu behalten. Dies übrigens nicht, um damit Geld zu verdienen oder jemanden generell an der Nutzung zu hindern, im Gegenteil. Aber dieser Begriff soll bitte nur für das verwendet werden, was hier damit auch ursprünglich gemeint ist.  :)

Langer Rede kurzer Sinn: all das soll keine Argumentation dafür sein, dass die Bezeichnung das non-plus-ultra sei; wer die unpassend findet, möge das gerne tun. Aber wir finden sie ganz o.k.  :)

Zitat
Falls Interesse besteht... für sowas wäre ich sogar bereit, meine bisherige Ablehnung zu hypnotisieren aufzugeben.

Ups - wie meinst du das?  :)

Zitat
Die Abwendung von kuriosen selbstausgedachten (und deswegen oft tatsächlich fremdbestimmten) Zielvorstellungen zugunsten einer längst innewohnenden Kreativität, die weit bessere Ziele ermöglicht als die bestausgedachte Zielvorstellung...

Wenn es mal passt (z.B. auf Seminaren) erzähle ich gerne folgende beide Geschichten:

Im England des letzten Jahrhunderts blühten kleine Orte an der Westküste auf, indem sie sich von Fischfang auf Tourismus umstellten. Allerdings gab es einen Pferdefuß: die Infrastruktur war schlecht, diese Orte waren per Schiene und Straße schlecht zu erreichen. Also verbesserte man die Infrastruktur, indem man z.B. Autobahnen baute und damit auch dem stärker werdenden Individualverkehr gerecht werden wollte, um den Tourismus weiter zu fördern. Hätte wohl jeder gutmeinende Hypnotiseur ebenso gemacht.

Ergebnis: Die Orte gingen den Bach runter und verödeten. Warum? Weil man einen anderen Faktor nicht berücksichtigt hatte, nämlich das Wetter. Das war nämlich keineswegs durchgängig Badewetter. In Zeiten schlechter Erreichbarkeit hatte man den vergleichsweise umständlichen Anfahrtsweg in Kauf genommen, zwei Wochen Urlaub gebucht und auf schönes Wetter gehofft, was aber nicht immer gegeben war. Jetzt, da es eher mühelos war, dorthin zu gelangen, wartete man erstmal ab, wie das Wetter würde. Und wenn es schlecht wurde, war man schwups wieder weg.

Oder eine Landstraße irgendwo in Skandinavien. Auf ihr gab es überdurchschnittlich viele Unfälle zu vermelden. Also beschlossen die verantwortlichen Verkehrshypnotiseure, die Straße zu begradigen, breiter zu machen und sogar durchgängig mit Laternen zu beleuchten.

Die Unfallzahlen gingen tatsächlich zurück. Die verbleibenden Unfälle aber waren nun deutlich schwerwiegender mit häufiger auch tödlichem Ausgang, weil die Beteiligten nun viel schneller fuhren.

Badeorten und Straßen kann man die Entscheidung, was für sie das Beste ist, nicht überlassen. Aber Menschen kann man es überlassen.  ;)

Und damit möchte ich noch kurz zu Erickson kommen. Ich will ihn hier keineswegs runterputzen und bekenne gerne einmal mehr, dass er mich sehr (hoffentlich positiv) beeinflusst hat. Ihm wird ja nachgesagt, dass er oft "permissiv", also erlaubend, vorgegangen sei. Und das macht im historischen Kontext "befehlender, autoritärer" Hypnose ja durchaus auch Sinn. Aber wie permissiv war er wirklich? Hat er nicht letztendlich meistens das gekriegt, was er wollte? Bestand seine Permissivität nicht oft nur allein darin, dass er einem Patienten die freie Wahl ließ, durch welchen Eingang dieser letztendlich doch in einen von Erickson konstruierten Gedanken-Käfig eintrat?  ;)
Oft mit gutem Erfolg, das sei hier nicht verschwiegen!

Die Heilschlaf-Hypnose allerdings nimmt für sich in Anspruch, wirklich permissiv zu sein.  ;)

Lieben Gruß
Lutz

Offline mipooh

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Re: Besonderheiten der Heilschlaf-Hypnose
« Antwort #6 am: 02. Nov 2009, 07:41 Uhr »
Wie meinte ich das?
Ich meinte damit, dass die Denkweise auch meine ist; dass ich unter der Vorstellung jemanden manipulieren zu sollen (und sei dies nur die Vorstellung eines Klienten) mich stets dagegen gesträubt habe offiziell und absichtlich eine Trance zu induzieren.
Ich war schon oft an der Entstehung von Trancen beteiligt, jedoch vorwiegend dadurch, dass sie mir natürliche Gelegenheiten waren.
So wie ich müde werde, wenn jemand in unmittelbarer Nähe schläft, so gehen Menschen in Trance, wenn ich in Trance bin. Das geschieht oft bewusst, aber ungeplant, ohne einen konkreten Hintergedanken lediglich vor dem Hintergrund, dass ich das als angenehme Kommunikationsform betrachte und dass es für mich und den anderen positiv ist.
Ich habe dabei aber niemals den Begriff Trance verwendet.

Bei Musikmachen war mir der Unstand schon klarer, da wusste ich, dass sich kaum jemand der Trance verschliessen würde. Das zeigte einfach die Erfahrung. Denn ich bin wahrhaftig kein technisch guter Musiker, habe aber ein Feeling von Selbstbewusstheit und Lebensfreude damit immer vermitteln können.

Mit einem geeigneten rationalen Hintergrund, wie er eben in Deiner Darstellung der "Heilschlaf-Hypnose" angesprochen wird, was bedeutet, dass sowohl der Hypnotiseur als auch der Klient (dieser zunächst zumindest rational) sich der Bedeutung des Geschehens bewusst ist, kann ich mir vorstellen, so etwas auch mal unter der Absprache einer Hypnotiseur-Klient-Beziehung zu tun.

Mehr sollte das zunächst nicht bedeuten. Es enthält aber meine grundsätzliche Bereitschaft, mich an dieser Form von Hypnose auch zu beteiligen. Du schriebst irgendwo etwas vom Verein und von Seminaren, letzlich von einer Verbreitung dieser Grundidee und deren Anwendung. Wo immer ich da reinpasse, kann ich mit einem guten Gefühl mitwirken. Alles kann, nichts muss... wenn ich behilflich sein kann, gerne.

Schön, dass ich nun Gelegenheit hatte, mich damit zu beschäftigen. Du weisst ja, dass ich im Kennenlernen der Hypnoseszene recht früh und schon lange wusste, dass Du mir als Hypnotiseur vertrauenswürdig bist. Dein Engagement, Deine Ideen zur Hypnose nun in diese Form zu bringen, rechtfertigen das einmal mehr.

PS Hab gerade nochmal den alten Thread nachgelesen und kann gar nicht verstehen, wie ich den wieder vergessen konnte... wahrscheinlich wohl deshalb, weil ich die weitere Entwicklung irgendwie verschlafen habe.
Und wohl auch, weil auch hier im Forum doch immer noch auf Suggestionen und Zielorientierung herumgeritten wird, von denen ich zwar weiss, dass sie funktionieren, aber die mir auch aus eigenem Erleben zu oberflächlich bleiben.
Ich bin ja mal mit Unterstützung von Hypnose "reich" geworden. Als ich dann aber die Kohle auf der Bank hatte (die erst jetzt nach etlichen Jahren zu Ende geht), hatte ich gleichzeitig meine zweite Familie verloren. Die war eben in der Hypnose gar kein Thema gewesen und deren Bestand hatte verhältnismäßig zuwenig Treibstoff gehabt. Das hat mich sehr bedenklich gestimmt gegenüber zeilführender Hypnosearbeit. Meine innere Stimme sagt mir dazu, "Du bist einfach vom Kopf her allein gar nicht perfekt genug, Dein Leben realistisch vorzuplanen".
« Letzte Änderung: 02. Nov 2009, 08:01 Uhr von mipooh »
Gewohnheiten brauchen Gewöhnung...

Offline Lutz

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Re: Besonderheiten der Heilschlaf-Hypnose
« Antwort #7 am: 03. Nov 2009, 01:26 Uhr »
Hallo mipooh,

Zitat
Mit einem geeigneten rationalen Hintergrund, wie er eben in Deiner Darstellung der "Heilschlaf-Hypnose" angesprochen wird, was bedeutet, dass sowohl der Hypnotiseur als auch der Klient (dieser zunächst zumindest rational) sich der Bedeutung des Geschehens bewusst ist, kann ich mir vorstellen, so etwas auch mal unter der Absprache einer Hypnotiseur-Klient-Beziehung zu tun.

verstehe. Genau aus dem von dir angesprochenen Zusammenhang heraus ist das Vorgespräch, das eben hier nicht nur einer etwaigen Beantwortung von lapidaren Grundsatzfragen ("Wache ich wieder auf? Plappere ich was aus?" usw.) dienen soll, sondern vor allem den "großen Zusammenhang" vermitteln soll, wichtig und untrennbar von dem eigentlichen "Hypnoseteil".

Ansonsten beschämst du mich mit einigen Bemerkungen natürlich...  :rotwerd: ...und ich nehme das zum Anlass darauf hinzuweisen, dass Barbara und ich das zusammen ausgebrütet haben.

Ich denke, wir werden uns demnächst nochmal außerhalb des Forums zum Thema weiter austauschen!  ;)

Lieben Gruß
Lutz

Offline mipooh

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Re: Besonderheiten der Heilschlaf-Hypnose
« Antwort #8 am: 03. Nov 2009, 06:53 Uhr »
Weder möchte ich Dich beschämen, noch würde ich Dich kontextlos sehen wollen.
Wenn Du möchtest, darfst Du nun Deinen Anteil meiner Wertschätzung ganz entspannt geniessen und den Anteil anderer diesen zukommen lassen... 8)
Meine Perspektive liess eine gerechtere Verteilung derzeit nicht zu.  :)

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Offline RalfGabler

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Re: Besonderheiten der Heilschlaf-Hypnose
« Antwort #9 am: 03. Nov 2009, 07:43 Uhr »
Hallo zusammen,

tolles Thema, gute Aussagen!

Zitat von: mipooh
… so gehen Menschen in Trance, wenn ich in Trance bin.

Dazu hat (Gunter Schmid?) mal gesagt: „Die Schamanen würden unser heilerisches Vorgehen nicht verstehen. Bei denen wird nicht der Klient in Trance geführt sondern der Schamane versetzt sich selbst erst mal in Trance …”

Ist mir mittlerweile auch schon oft passiert - Sessions, die ich als wenig erfolgreich empfunden hatte, wurden vom Klienten als besonders hilfreich empfunden (und umgekehrt). Das hilft sich selbst, was die "gezielte" Aktivität angeht, immer weniger wichtig zu nehmen.

Und so nebenbei: Ja ich habe Interesse am Heilschlaf-Ansatz lieber Lutz, melde dich, wenn du magst.

Herzliche Grüße
Ralf

Offline Lutz

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Re: Besonderheiten der Heilschlaf-Hypnose
« Antwort #10 am: 04. Nov 2009, 00:43 Uhr »
Zitat
melde dich, wenn du magst.

Werde ich alsbald gerne tun!  :)

Lieben Gruß
Lutz

 

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