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Autor Thema: das "Wesen" des Unterbewusstseins  (Gelesen 29416 mal)

Offline miagi01

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das "Wesen" des Unterbewusstseins
« am: 16. Aug 2008, 22:09 Uhr »
Hallo zusammen

Nun habe ich mich hier im Forum einmal etwas gründlicher "herumgelesen" und als erstes muss
ich mal ein Kompliment an an den Mann bringen. Oder um genauer zu sein, an die Autoren/innen dieser
vielen aufschlussreichen Texte. Man findet hier wirklich auf viele Fragen eine Antwort!!

Doch neben dem Kompliment gibt es hier auch noch eine Frage die ich an den Mann/Frau bringen will, die sich mir
beim Lesen gestellt hat:

An anderer Stelle(Selbsthypnose - das Unterbwußtsein spielt nicht mit) war die Rede von einer Kommunikation mit unserem Unterbewusstsein. Nun, über die Art und Weise der Kommunikation bestehen keine fragen dafür über den Inhalt. Um meine
Frage aber zu stellen muss ich mal etwas ausholen:

Mein Bild das ich bisher vom UB hatte, war das eines im Hintergrund arbeitenden Teils unseres Gehirns(Körper), dieser
zuständig für alle unbewussten Dinge ist. Dabei war ich der Ansicht, dass das UB nur über eine Art des logischen Denkens
verfügt.
An dieser Stelle nun ein zitat von Lutz aus dem oben genannten Treat:
Zitat
eine konstruktive Zusammen-Arbeit mit dem Unbewussten (UB) setzt einen ganz wichtigen Punkt voraus, nämlich anzuerkennen, dass das UB "der Boss" ist. Tut man das nicht, ist es 'beleidigt' und zeigt nur den Mittelfinger.
Was soll ich jetzt davon halten? Diese Aussage(und auch noch einige andere die ich gelesen habe) lassen mich darauf schliessen, dass unser UB über eine eigene "Persönlichkeit" verfügt. Habe ich das denn richtig verstanden?

Um zurück zur Unterhaltung mit dem UB zu kommen, in welcher Weise ist denn dies nun Möglich? Denn bei einem UB welches nur logische Denkweisen kennt sind andere Fragen(bzw. "Unterhaltungen") möglich als bei einem welches im prinzip eine Persönlichkeit hat.

Was ist nun richtig? (sofern es eine richtige Sichtweise überhaupt gibt)

lg
 miagi

Das Leben ist zu kurz um schlecht gelaunt zu sein.

Offline Liliya

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Re: das "Wesen" des Unterbewusstseins
« Antwort #1 am: 16. Aug 2008, 23:04 Uhr »
Hallo!

Ich bin zwar keiner von den Experten, aber ich denke nicht, dass das UB nur über "logisches Denken" verfügt, wie du sagtest.
In dem anderen Threat, den du erwähnt hast, wird mehrfach betont, dass man das UB am besten über positive Gefühle beeinflussen oder überzeugen kann.
Also, nicht so sehr nach dem Motto "ich muss das machen, damit das und das passiert", sondern eher "wenn das passiert, dann fühle ich mich gut" und dann kommt das "machen" von ganz alleine.

So hab ich das zumindest verstanden. Ich hoffe, das war nicht zu chaotisch (beim nochmaligen Drüberlesen ziehts zumindest so aus...).

Allerdings muss ich die Kommunikation mit meinem UB auch noch üben. Oder besser, das Zuhören :-)


Lieben Gruß,
Liliya


Offline mipooh

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Re: das "Wesen" des Unterbewusstseins
« Antwort #2 am: 17. Aug 2008, 00:10 Uhr »
Das UB, so denke ich, ist keines falls auch nur in der Nähe einer eigenen Persönlichkeit, es enthält aber auch das, was wir als unsere Persönlichkeit zu kennen glauben.
Informationen gezielt aus ihm "herauszukriegen" kommt mir vor als säße ein Fisch an einem Ozean mit einer Angel in der Hand. Bereits schnorcheln oder darin zu schwimmen wäre aufregender...

Meine Kommunikation mit meinem UB ("unter" hört es gar nicht gerne  ;D) besteht darin mich ihm häufig zuzuwenden und mir zu erlauben, mich von ihm einnehmen zu lassen.
Irgendwie funktioniere ich dann harmonischer... für mich nenne ich sowas meditieren, das UB findet das zwar albern, weil es meint wir bräuchten doch nichtmal dafür einen Begriff... aber was soll ich tun? Ich hab mich so sehr an Denken gewöhnt...

Das UB denkt nicht, das muss es nicht, weil es ohne zu denken weiss. Nicht wie wir, die alles erst abstrahieren müssen bevor wir es als Wissen betrachten.
Manchmal, wenn das UB sich mir ein wenig zeigt, dann weiss ich etwas ganz genau aber mein Verstand brabbelt nur dummes Zeug. Ähnlich wie neulich meine Frau, die mir doch tatsächlich erzählte sie wolle gerade den Weg kochen... leider konnte sie mir nicht mehr sagen was das denn sei, denn da war sie schon wieder zu normal und hatte keine Idee, was "einen Weg kochen" wohl sein könnte. Sie macht im Schlaf die merkwürdigsten Dinge...

Selbstverständlich kann man sich auch mit weniger zufriedengeben, zB wenn man Sorge hätte zu verrückt zu erscheinen. Dann kann man auch rein verbal mit dem UB umgehen. Schliesslich stammen alle Gedanken ja auch da heraus, selbst die geordneteren. Nur hat das den Nachteil, dass es vieles zu erleben gibt auf das man dann verzichten würde. Und dass das UB einem nur verbal zukommen lässt was es freiwillig rausrückt. Wahrscheinlich würde es das sogar ungefragt tun, aber wir fragen ja auch gerne...

Nun fürchte ich, habe ich viele Klarheiten beseitigt, ohne dass das wirklich nötig gewesen wäre. Ich glaub fast, meinem UB war einfach danach...
Gewohnheiten brauchen Gewöhnung...

Barbara

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Re: das "Wesen" des Unterbewusstseins
« Antwort #3 am: 17. Aug 2008, 09:13 Uhr »
Guten Morgen Miagi,

du schreibst, dass einige Aussagen dich darauf schließen lassen, dass unser UB eine eigene Persönlichkeit hat. Warum eine eigene, wo soll die andere Persönlichkeit sitzen? :)

Unser UB regelt eine Menge Dinge für uns, ob es nun der Blutdruck ist, die Verdauung, die Körpertemperatur oder oder...

Dann ist das UB noch für unsere Gefühle verantwortlich, d.h. für unser seelisches Befinden. Egal ob wir plötzlich Angst bekommen oder uns saugut fühlen, wir traurig sind oder ausgelassen und fröhlich sind, all das wird von unserem UB entschieden und geregelt.

Darüberhinaus filtert und zensiert unser UB erst alles, was wir jemals erlebt, gesehen, gefühlt und gehört haben, bevor es ins Bewusstsein gelangt. Wäre das nicht so, würden wir wahrscheinlich durchdrehen. :)

Meiner Meinung nach sitzt unsere Persönlichkeit im Unterbewusstsein. Denn was für ein Typ Mensch wir sind, ob eher gelassen und ruhig oder ob wir schnell auf 100 sind, entscheidet unser UB.

Lieben Gruß
Barbara

Offline miagi01

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Re: das "Wesen" des Unterbewusstseins
« Antwort #4 am: 17. Aug 2008, 18:22 Uhr »
@mipooh:
Zitat
Dann kann man auch rein verbal mit dem UB umgehen. Schliesslich stammen alle Gedanken ja auch da heraus, selbst die geordneteren. Nur hat das den Nachteil, dass es vieles zu erleben gibt auf das man dann verzichten würde. Und dass das UB einem nur verbal zukommen lässt was es freiwillig rausrückt. Wahrscheinlich würde es das sogar ungefragt tun, aber wir fragen ja auch gerne...
Dieser Teil deiner Ausführung tönt ziemlich spannend, aber  :bahnhof: :)
Was genau willst du damit sagen?

@Liliya:
Dieser Auffassung war ich bis anhin auch. Doch nun ist diese Überzeugung ins Wanken geraten.

@Barbara:
Das was du da sagst tönt ziemlich interessnat. Aus dieser Sichtweise habe ich das noch nie betrachtet.
Mal sehen ob ich das richtig verstanden habe:
Im Prinzip wäre es ja dann genau anders rum als ich bisher angenommen habe.  D.h. das der logische rationelle Teil unseres Wesens das Bewusstsein ist. Dieses bildet aus den gefilterten Eindrücken die es vom UB bekommt und den damit verbundenen Gefühlen den Zustand den wir gemeinhin als "normal" bezeichnen. Es ermöglicht auch logische Denkvorgänge wie z.B. Rechnen. Dabei bekommt man aber immer wider Inputs vom UB, wofür ich mal ein Beispiel aufzustellen versuche:

Nehmen wir irgend ein Essen das wir noch nicht kennen. Die einen sagen schon beim Hinsehen nein danke, die anderen nachdem sie es probiert haben. Doch dann gibt es auch noch die Leute die es zu ihrem Lieblignsessen erklären. Aber warum wir solche Gefühle mit diesem Essen(oder dessen Geschmack) verbinden ist uns in den meisten Fällen unklar, es schmeckt eben einfach gut oder nicht. Ich denke unser UB wird  hingegen schon einen Grund aufweisen können und wenn er noch so banal ist.  Aus der Sicht des Bewusstseins wäre das Essen wohl eifach als Nahrung zu betrachten.

Oder das Ganze auf das UB bezogen: Neben den lebenserhaltenden Funktionen(wie Blutdruck ect.) agiert unser UB uns im Prinzip aus dem "Hintergrung" heraus. Nicht nur indem es alle unsere Sinneseindrücke "zensiert" sonden auch indem es Lebenssituationen mit entsprechenden Gefühlen verknüpft, die dann widerum unser Handeln beeinflussen.


Habe ich das in etwa richtig interpretiert oder hat sich irgend wo ein Fehler eingeschlichen?

es grüsst
          miagi



PS: so betrachtet macht auch die Bezeichnung "boss" von Lutz für das UB irgendwie sinn.




Das Leben ist zu kurz um schlecht gelaunt zu sein.

Offline MindCore

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Re: das "Wesen" des Unterbewusstseins
« Antwort #5 am: 17. Aug 2008, 19:08 Uhr »
Moinsen,
Zitat
eine konstruktive Zusammen-Arbeit mit dem Unbewussten (UB) setzt einen ganz wichtigen Punkt voraus, nämlich anzuerkennen, dass das UB "der Boss" ist. Tut man das nicht, ist es 'beleidigt' und zeigt nur den Mittelfinger.
Zitat
Was soll ich jetzt davon halten? Diese Aussage(und auch noch einige andere die ich gelesen habe) lassen mich darauf schliessen, dass unser UB über eine eigene "Persönlichkeit" verfügt. Habe ich das denn richtig verstanden?
nein, dass Unterbewusstsein von dem Lutz spricht ist lediglich eine Instanz (modellhafte Betrachtungsweise) deiner gesamten Persönlichkeit.  :) *

Nur als kleine Anmerkung:
Da sich gewisse Haltungen- und oder Verhaltensweisen über Monate oder Jahre hinweg in unserem Gehirn als „Muster“ verfestigen, ist es auch nicht so einfach eine Veränderung der Denk und Handlungsgewohnheiten (unbewusster Prozess) ohne die Abstimmung mit dem UB zu machen. Denn schließlich hat sich dieses "erlernte" Verhalten auf unbewusster Ebene im gesammten Körper etabliert, sodass auch "der Boss" (unbewusster Anteil) zu rate gezogen werden sollte.  :) Ich weiß nicht ob ich es verständlich beschrieben haben, wenn nicht einfach nachhacken.  ;)

Gruß
Eddie

* Wenn es mir in den Stinkefinger gezeigt hätte, hätte es bei mir schon längst Hausverbot bekommen.  :><:

Offline mipooh

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Re: das "Wesen" des Unterbewusstseins
« Antwort #6 am: 17. Aug 2008, 19:22 Uhr »
Zitat
Was genau willst du damit sagen?
Ich will damit sagen, dass auch alle unsere Begriffe aus dem UB stammen und selbst deren Assoziationen. Sie sind längst automatisiert (ausser wenn man gerade mal was neues lernt).
Was es sonst noch gäbe, war das vielleicht die Frage?
Da wäre zB Intuition, etwas zu wissen ohne zu wissen warum man das eigentlich weiss. Oder das Gefühl der eigenen Person, oft auch Selbstbewusstsein genannt (aber ebensooft mit Arroganzen verwechselt). Bilder in Träumen oder auch in der Vorstellung. Da ist so vieles, dass ich verstehen kann, wenn jemand sagt, wir hätten ein ganzes Universum in uns...

Wenn die Frage nicht getroffen ist, frag bitte nochmal nach.
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Offline Lutz

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Re: das "Wesen" des Unterbewusstseins
« Antwort #7 am: 18. Aug 2008, 01:24 Uhr »
Hallo ihr,

@miagi01:

Zitat
Mein Bild das ich bisher vom UB hatte, war das eines im Hintergrund arbeitenden Teils unseres Gehirns(Körper), dieser
zuständig für alle unbewussten Dinge ist.

Du hast es ja inzwischen selbst revidiert, daher schreib ich das hier nur noch mal zur Bekräftigung: Nein.

Zitat
Nicht nur indem es alle unsere Sinneseindrücke "zensiert" sonden auch indem es Lebenssituationen mit entsprechenden Gefühlen verknüpft, die dann widerum unser Handeln beeinflussen.

Ja! Das UB ist keineswegs nur für unbewusste Dinge verantwortlich, sondern faktisch für alles - auch für unsere 'Persönlichkeit'. Unsere Persönlichkeit ist die unserer unbewussten Vorgänge - und so gesehen, hat das UB tatsächlich eine (unsere) Persönlichkeit.  :)

Lieben Gruß
Lutz

Offline miagi01

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Re: das "Wesen" des Unterbewusstseins
« Antwort #8 am: 18. Aug 2008, 21:50 Uhr »
Also so langsam denke ich das Ganze zu verstehen :) (sofern man solches überhaubt gänzlich verstehen kann).

Ausserdem bin ich heute in der Bibliothek über ein vielversprechendes Buch gestolpert, welches genau meiner Fragestellung entspricht.

Es nennt sich:

Bewusst oder Unbewusst?
von Heinz Georg Schuster
aus dem Wiley-vch Verlag
ISBN: 978-3-527-31883-4

Ist es  irgend jemandem in positiver oder negativer Weise bekannt?

Vieleicht noch als Anmerkung wieso ich das alles überhaupt so genau geklärt haben wollte:
Ich denke mal, es liegt in meiner Natur Dinge die ich anwende(und sei es eine Matheformel) auf
ihre Funktionsweise zu hinterfragen. So auch bei der Hypnose. Meine Versuche damit sind nämlich immer
solange gut gelaufen wie ich mir den Vorgang vorstellen konnte z.B. heben des Arms, Schwere, zusammengeschweisste Hände ect.,
alles nicht so schwierig. Doch sobald ich es mit Versuchen zu tun bekam, die eine etwas "tiefergreifende" Vorstellung des Ganzen forderten(z.B das Setzen eines Triggers) bin ich irgendwie nicht weiter gekommen. Folglich musste mehr Klarheit in die ganze Sache. Bin mal gespannt ob der Ansatz meines "Problems" sich als richtig erweist...


zum Schluss @mipooh:
Ich denke jetzt verstanden zu haben was du mir sagen willst. Du meinst das eine verbale Kommunikation mit dem UB durchaus möglich ist. Es wäre jedoch schade die Kommunikat. nur darauf zu beschränken, da das UB noch viele weitere (vieleicht ergibigere?) Varianten kennt, sich mittzuteilen(wie z.B. Träume, Intuition...). Ist das etwa richtig so?


liebe grüsse
              miagi
Das Leben ist zu kurz um schlecht gelaunt zu sein.

Offline mipooh

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Re: das "Wesen" des Unterbewusstseins
« Antwort #9 am: 18. Aug 2008, 22:26 Uhr »
Ja, das ist richtig so.
Ich vermeide einen Trigger zu setzen. Warum? Weil ich den danan recht lange mit mir herumschleppe, selbst wenn ich mir da etwas anders überlege...
Die Weichen sind gestellt, selbst wenn man sie nicht mehr absichtlich benutzt. Ich betrachte sie als künstliche Neurose (nicht ineinem rein pathologischen Sinn) und bin damit etwa so vorsichtig wie mit einer spontanen Amputation eines Körperteils aufgrund irgendwelcher lokalen Beschwerden...

Ich vertraue meinem UB mehr und mehr und sorge mich nicht um Einzelheiten (meistens...).
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Offline H.G.Schuster

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Re: das "Wesen" des Unterbewusstseins
« Antwort #10 am: 07. Dez 2008, 18:42 Uhr »
Antwort an Miagi01


Zu Schuster’s Buch „Bewusst oder unbewusst“ gibt es eine Webpage:


http://heinzschuster.com/

mit einem Diskussionsforum zum Thema „Bewusst oder unbewusst“, auf der auch Hypnose, mit Hinweisen auf neueste wissenschaftliche Literatur, besprochen wird.

Offline mr.actor

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Re: das "Wesen" des Unterbewusstseins
« Antwort #11 am: 14. Dez 2008, 22:53 Uhr »
Hi miagi01!

Das Unterbewusstsein oder Unbewusste oder wie auch immer man es nennen mag ist ja leider eben nicht so ein "Teil", dass in soweit zu erklären ist, wie wir es hier versuchen. Es gibt viele Ansätze der Erklärung und auch schon vieles was sich nachweislich als vermeidlich richtig dargestellt hat, jedoch ist auch meiner Meinung nach genau das was wir eben nicht wissen mit ein Grund es "Boss" nennen zu können.

Das UB ist eben nicht nur für logische Abläufe zuständig. Denn neben den o.g. Funktionen, dessen Ausführung es ohne unser zutun erledigen kann, wie atmen, unser Herz schlagen lassen usw, kann es entgegen unserem Bewusstsein nämlich Dinge, die wir bewusst nie oder nur unter größter Anstrengung machen können. Völlig unlogische Sachen, wie das Erriechen von Farben oder das Sehen von unsichtbarer Luft oder das Schmecken von Musik sind im UB möglich und das ist auch das, weshalb es mit richtig formulierten Worten in einer Trance möglich ist, unsere klaren Lebensabläufe, die sich positiv wie negativ in unserem UB verfestigt haben, wie es  eddie schrieb, zu ändern.


Das mit den tiefergehenden Experimenten kann ich gut nachvollziehen, an einer ähnlichen Stelle befinde ich mich auch gerade, aber wenn wir uns bewusst machen, dass eben jedes UB anders reagiert und z.B. auch Trigger ganz anders empfängt und umsetzt, denke ich sind wir auf dem richtigen Weg.

Um einen Trigger bei drei Personen zu setzen, musst Du mit unter drei verschiedene Formulierungen finden und das nur, um dann zu sehen, dass dieser Trigger dann von den drei Leuten völlig verschieden ausgeführt wird! Aber genau das ist ja das, was die ganze Geschichte so interessant macht, zu sehen, wie jeder Mensch einzigartig ist und auch jedes UB einzigartig ist!

Gruß
Sascha

Offline franco

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Re: das "Wesen" des Unterbewusstseins
« Antwort #12 am: 20. Jan 2009, 01:54 Uhr »
Ich teile nicht die Ansicht das das UB der Boss ist.
Dies zeigt sich zB an der geminderten Kretikfähigkeit des UB, in Hypnose.
Wo zum teil auch Hilflosigkeit zum tragen kommt.

Zudem gehören die Persönlichkeitsfilter wie Werte, Glaubenssätze
Emotionen, Bewertung  zum Kurzzeitgedächnis, also zum Bewusstsein.

Z.B Kind fässt auf eine glühende Herdplatte.

Kurzzeitgedächnis empfindet SCHMERZ--- heiss
Kurzzeitgedächnis Emotion NEGERTIV
Kurzeitgedächnis Nicht nochmal machen-- gefahr

UB sende Wasser zur "Brandstelle" um zu kühlen und zu heilen
UB regestriert
       BILD glühende Herdplatte
      "beruhren"--  GEFAHR, SCHMERZ, emotion NEGERTIV
UB vergleicht (zB)
                glühende Herdplatte gleicht brennende Zigarettenspitze
UB sucht Querrvergleiche mit Bild-- glühende Herdplatte
                 Warnung von Papa "fass da nicht an" --Papa hat Recht
usw...

Das Bewusstsein sagt dem UB was es von dem Bild/ glühende Herdplatte halten soll

Kind sieht bei seiner Tante eine glühende Herdplatte
 ---UB GEFAHR NICHT ANFASSEN
warnt das Bewusstsein nicht noch mal den gleichen fehler zu machen.

Das UB ist meiner Auffassung nach ein Speichepool das zwar auch eigene Wesenzüge hat,
denn es kann Bedürfnisse entwikeln, doch es handelt lediglich nach dem "Lustgewinn
 Prinzip".
Würden die Werte und Glaubenssätze des Bewussten nicht Ordnung und Notwendigkeiten schaffen, würde diese Zivilisation noch auf Bäumen leben.

Natürlich ist der Informationspool des UB riesig und fürs Bewusstsein in keinster weise zu erfassen was eine intensive Kommunikation mit dem UB lohnent macht
Ein Boss gibt es nicht und wenn..
dann ist es eher der Kleine, das Bewusstsein,  seine Einstellung, seine Bewertungen, seine Filter, sind für das UB prägent und unverzichtbar.
Zudem erschaft das Kurzzeitgedächnis aus verschiedene einzelne Gedanken,  Erfahrungen oder Probleme etwas neues. Indem es wie ein PCuser das UB dazu animiert eine Lösung aus dem Informationspool zu finden.

Würde das Bewusstsein sich ständig als Versager bewertet so würde das UB alles tun damit das Bewusstsein recht hat.
Nicht umsonst raten alle Psychologen sich selbst POSETIV zu bewerten.
Es ist das Bewusste was den Takt angibt
doch ohne UB wäre es wie ein Prozessor ohne Speicher und Festplatte.

sorry mein deutsch ist nicht das beste.
   
franco 
 
 

Offline Tom

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Re: das "Wesen" des Unterbewusstseins
« Antwort #13 am: 20. Jan 2009, 14:45 Uhr »
Hallo Franco,

ich persönlich teile deine Meinung nur ganz ansatzweise.

Zitat
Dies zeigt sich zB an der geminderten Kretikfähigkeit des UB, in Hypnose
Meines erachtens ist es gerade das Bewußtsein, welches in Trance eher gemindert kritikfähig ist. Deshalb sagen doch so manche Hypnotiseure, dass die Trance dazu da ist, am Bewußtsein vorbei arbeiten zu können. Diese teile ich zwar nicht so in der wortwörtlichkeit, aber das wäre wohl ein anderes Thema.

Zitat
Zudem gehören die Persönlichkeitsfilter wie Werte, Glaubenssätze
Emotionen, Bewertung  zum Kurzzeitgedächnis, also zum Bewusstsein.
Auch dies wage ich zu bezweifeln. Meine Werte können mir zwar bewußt sein, jedoch "kranken" viele Menschen doch daran, dass sie eben nicht mal soeben einen z.B. Glaubenssatz, Werte, o.ä. ändern können. Deshalb bevorzuge ich auch eher von willkürlich oder unwillkürlichen Prozessen zu sprechen, als diese Verdinglichungen von Bewußt und Unbewußt zu nutzen. Ich habe oft erlebt, dass in einer Beratungssitzung überhaupt ersteinmal ein bestimmter Glaubenssatz bewußt wurde. Und gerade bei Gefühlen ist es doch oft so, dass sie eben in mir "so einfach entstehen". Würden diese uneingeschränkt zum Bewußtsein gehören, bräuchte fast keiner Therapie oder Beratung  ;)

Zitat
Kurzzeitgedächnis empfindet SCHMERZ--- heiss
... und durch eher unbewußte Prozesse wird die Hand so schnell weggezogen, weil unser Beußtsein gar nicht schnell genug dafür wäre.

Zitat
Ich teile nicht die Ansicht das das UB der Boss ist.
Ich auch nicht  ;D Ich denke, dass es soetwas wie die Gesamtpersönlichkeit ist, die der Boss ist. Unsere "integrierte" Persönlichkeit mit all ihren eher mehr bewußten und mehr unbewußten Anteilen.

LG,
Tom.

Offline Tom

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Re: das "Wesen" des Unterbewusstseins
« Antwort #14 am: 20. Jan 2009, 14:50 Uhr »
Vielleicht noch eine Ergänzung:

Die Metapher von einem Haus ist da vielleicht ganz schön.

- bestehend aus mehreren Stockwerken
- das Bewußtsein im Dachgeschoss untergebracht
- in den verschiedenen Stockwerken und dem DG befinden sich je tiefer, desto mehr unbewußte Strukturen
- so gesehen komme ich dann an die Sachen in den diversen Stockwerken eher dran, je näher diese dem DG sind
- aber ich BIN das ganze Haus

LG,
Tom.

PS: diese Metapher könnte man sicherlich noch mehr "ausbauen"  ;)

 

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