Hi, meine Lieben!
Barbara reagiert ja recht moderat! (Ich bewundere das immer soo!)
Eine Freundin von mir hat sich da mehr aufgeregt und eine SATIRISCHE Fernsehkritik geschrieben, die ich euch mit ihrer Erlaubnis hier einstellen darf.
Bitte beachten: Es ist Satire mit den für diese Gattung verbrieften Rechten.
LG Mompfel
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Die Unfehlbarkeit des Papstes und das Wesen der Hypnose
Eine satirische Fernsehkritik zu: Hypnose – Macht der Gedanken, SWR, 05.02.09, 22.30 Uhr
Allen aufrechten Hypnose-Experten, -freunden und .-förderern sei als therapeutische Krisen-Intervention in der posttraumatischen Belastungsstörung, ausgelöst durch diese Sendung, folgende Satire angeboten:
Auf jeden Fall hat mich dieser Beitrag das wahre und entsetzliche Bedrohungspotenzial von Rezession und Bahn-Krise erkennen lassen. Was nun, wenn die Bahn noch mehr Lokführer freisetzt, die dann als Show-Hypnotiseure über die Dörfer und Pony-Partys ziehen und in einen schonungslos erschütternd zugegebenen Machtrausch fallen, nur weil sie Lieschen Müller eine Grundzahl vergessen lassen konnten? Welcher Struktur ist ein Gemüt, das sich ekstatisch berauschen kann an der Fassungslosigkeit, mit der eine junge Frau in einem Bierzelt auf ihre zwölf teuer designten Fingernägel starrt? Und vor allem: Wird es nicht zu Nachforderungen seitens des Nagelstudios kommen?
Hier ist der Macher der Patient: arme Würstchen mit depriviertem Selbstwertgefühl, erschütternd bedürftig einer ihnen aus dem Publikum zuströmenden Staune-Energie, angestaut auf der Grundlage von blankem Nichtwissen über die banalsten Mechanismen der Materie.
Andererseits ist es auch wieder tröstlich zu sehen, wie schnell man Menschen glücklich machen kann. Gib ihnen Macht über andere, wenn auch nur für Minuten und sei es auch nur die, einen erwachsenen Mann mit nicht einmal authentischer Begeisterung auf einem Bobbycar im Kreise rodeln zu lassen. Dessen Erniedrigung hebt den offensichtlich an Geist und Seele Schlichten in so unendliche Höhen, dass er kaum noch vor der Annahme zurückschreckt, er könne jetzt auch noch über die Wasser wandeln.
Die einzige Hoffnung für den seriösen Teil der Hypno-Szene liegt in der Spekulation, dass diese sagenhafte Akademie einfach nicht genug Adipöse findet? Denn zumindest optisch entstand der Eindruck, dass Fettleibigkeit und hoffentlich nicht-physiologisch ankernder Kontrollverlust über den fressenden Teil des Unbewussten Zugangsvoraussetzung für diese Ausbildung ist. Was sich da grob manipulierend auf kleine Mädchen zuwälzte, war nicht primär aus der Hypnose-Kompetenz heraus bedrohlich.... Jedes Hinabbeugen zu den über Blitzhypnose Darniedergestreckten trug den Spannungsbogen in sich, ob es den deutlich ächzenden und quatschenden Hypnotiseur nicht schlicht auf Grund der Gesetze der Schwerkraft gleich neben seine Opfer auf den Boden nageln wird.
Völlig beruhigend auch die Selbst-Exkulpation dessen, der hier machtsuchende Seelen ausbildet und auf die Menschheit und Bierfeste loslässt. Der Fahrlehrer-Vergleich: ein grundehrliches Gewerbe, das bisher Fahruntüchtigen die Gewalt über einen PKW verleiht, wobei man eben auch nicht wissen könne, wie diese, in die Straßenverkehrswelt entlassen, ihre Macht gebrauchen, wie viele Kerben flachgelegter anderer Verkehrsteilnehmer sie in ihren Kotflügel schnitzen werden. Wenn das der Taliban gesehen hat – der ist dann auch raus aus aller Schuld mit seinen Alkaida-Ausbildungslagern. Oder?
Den Machern dieses Machwerks von Film muss Respekt gezollt sein für ihr Vermögen, wirklich alle Dumpfbacken-Klischees zum Thema Hypnose bedient zu haben. Mit diesen pikanten Filmer-Qualis würde ich die Verantwortlichen bitten, sich doch noch einmal der Themen Hexenverfolgung (die guten Seiten), Teufelswerk Penicillin (die frühen Skeptiker hatten doch recht) und – ganz aktuell - die Unfehlbarkeit des Papstes (affirmativ-beweisführend) anzunehmen.[/color]
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